Finde die Kirchentonleitern auch enorm wichtig! Weil jede eine eigenständige Klangfärbung hat. Ist eine wichtige Tatsache, die man einfach lernen muss. Ich steh auf die dunkeln Färbungen wie lokrisch und die Mollfärbungen. Aber auch dorisch finde ich enorm cool.
Was ich gemeint habe, dass man am Anfang den Gesamtkontext sehen sollte. Sich gleich in die Theorie zu begeben und akribisch einzelne Modulationen mit komplizierten Synonymen zu beschreiben, finde ich unpraktisch.
Was ich am Jazz grundlegend anders finde, dass man sehr stark in Qualitäten denkt. Sprich in Akkordqualitäten oder in Modis. Das bringt mir fast am meisten, weil ich so gleich weiss, welches Tonmaterial passt. Auch habe ich angefangen bewusster das Tonmaterial zu sprengen. Es kann durchaus vorkommen, dass ich folgendes spiele:
Dm7 - [G7(sus4) - G7(b9/b13) - G7(b9)] - C6/9
Hier verwendet man alleine über ein und dieselbe Stufe drei verschiedene Färbungen. Die Funktion ist aber immer die selbe. Die Alterationen wandern immer schön wieder in die Diatonik. Für meine Ohren viel Alterationen, die chromatisch wieder in die Diatonik wandern. Das siehst du aber in deinem Leadsheet nicht! Jetzt fummelt sich halt jeder seine eine eignene Färbungen zusammen. Es ist zwar nur ein Aspekt im Ganzen, aber für mich ein sehr wichtiger! Klangfärbunden und Modis musst du schnell kennen lernen, weil du mit Ihnen Stimmungen und Emotionen musikalisch formulierst. Nehmen wir an, jemand will von dir eine Ballade die romantisch klingen soll. Dann musst du wissen, welche Akkorde und Modis romantisch klingen. Aber leider kannst du das Rad nicht mehr neu erfinden.

zumindest was die Harmonik angeht. Die Interpretation kann man immer neu erfinden.
Selbst wenn du dir als Konzept nimmst, atonal zu spielen, hast du ein Konzept, was sich auch schon jemand ausgedacht hat.
