Ich habe es ihm gegenüber nicht erwähnt, da ich Prima Vista bis vor einigen Wochen für Zukunftsmusik gehalten habe. Ab und zu spiele ich ein unbekanntes (aber meinen derzeitigen Fähigkeiten entsprechendes) Lied aus einer der verwendeten Klavierschulen. Ich spiele es sehr langsam und sofort beidhändig und es klappt. Weil das für Anfänger nicht der richtige Weg ist mache ich es aber nur ab und zu, wenn ich eine Blockade bei den aktuellen Liedern habe und Tapetenwechsel brauche.
Falls dieses Spielen das ist, was ich mir unter Prima Vista vorstelle, dann scheint er es mir zu vermitteln und zwar ohne dass wir darüber sprechen. Ist es Prima Vista, was ich oben beschrieben habe?
Prima Vista spielen bedeutet ein Stück bei relativ kurzer Ansicht des Notentextes zu erfassen und es sofort auf dem Instrument umsetzen zu können - im richtigen Tempo, rhythmisch korrekt, mit der richtigen Dynamik und Phrasierung.
Ich übe das mit Stücken, die so leicht sind, dass ich es zumindest annähernd hinbekomme, lege aber mehr Focus auf die Genauigkeit als auf das Tempo. Im Unterricht spielen wir hin und wieder leichte vierhändige Stücke, manchmal bekomme ich auch von meinem KL ein Stück vorgesetzt und ich muss sozusagen eine "Schnellanalyse" machen (Tonart, Vorzeichenwechsel, signifikante oder wiederkehrende Muster, wo beginnt eine Phrase, wo endet sie, dynamische Besonderheiten etc.), dann die Melodie oder die Basslinie vom Blatt singen und danach das Stück spielen. Leider war ich bisher mit dem Prima Vista Üben nicht sehr konsequent, wenn sich das volle Programm nicht ausgegangen ist, war Prima Vista immer das erste was ich gestrichen habe - seit ein paar Wochen haben ich das aber geändert und ich übe jeden Tag zumindest 20 min.
Er soll aber gut aufpassen, sonst bekommt er das Ding nicht mehr zurück. Was für ein nettes Spielzeug das Ding ist merkt man eigentlich erst wenn man es in den Fingern hat und es näher in Augenschein nimmt. Die Bildqualität vom neuen iPad ist übrigens sensationell scharf.
Na zum Glück hat er noch den alten - damit kann ich ihn ja ködern: Wenn mir das App gefällt kaufe ich mir den neuen und er darf es sich dann ausborgen. ;)
Noten verschwinden? Meinst Du, weil sie „umgeblättert“ werden?
Bevor man eine Übung startet, muss man eine Metronomzahl eingeben, nach der man spielen soll, ist die Zeit für den Takt abgelaufen verschwindet er, damit man nicht in Versuchung kommt zurückzuschauen, bzw. Fehler auszubessern - auf diese Weise soll man dazu gebracht werden, immer vorausschauend zu lesen. Naja, wenn die Übungen nicht länger als eine Seite sind, kann man das ja ein bisserl manipulieren und die Metronomzahl sehr niedrig stellen - Lautsprecher aus und schon kann es losgehen. ;)