Welche Ansprüche an ein Klavier?

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Pianojayjay

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17. Mai 2013
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Ihr konntet ja hier immer wieder lesen, dass ich mit meiner derzeitigen Übesituation hadere. Wir haben einen wunderbaren Flügel und ich habe ein eher mäßiges Digi. Letzteres habe ich mal angeschafft als Notlösung, als Ausweichmöglichkeit, falls Frau / Kind schlafen. Mittlerweile ist es so, dass das Digi meine einzige - höchst unbefriedigende - Möglichkeit ist zu üben. Ist der kleine wach, will er an den Flügel (was ich ja verstehen kann :zunge:) und zwar egal wo im Haus er sich befindet. Schläft er, kann ich nicht üben... jetzt bin ich an dem Punkt angekommen an dem ich sage, ich schaffe mir ein Klavier mit Silent Funktion an. Meine Idee: ich Miete eines für ein Jahr und wenn sich meine Situation hierdurch deutlich verbessert, dann kaufe ich es unter Abrechnung der bisherigen Zahlungen.
Meine Frage an euch: welche Qualität sollte das Instrument haben? Sollte ich nur eines nehmen, das mich nahezu 100% Zufrieden stellt? Dann fangen wir irgendwo bei einer Preisklasse von 20k aufwärts an... oder einen Kompromiss eingehen, obwohl es das meist genutzte Instrument auf Dauer sein wird? Ich hätte die Möglichkeit ein schönes Instrument von Bechstein zu bekommen, Rückläufer aus einem Mietverhältnis, daher etwas vergünstigt. Nicht das was ich als DAS Instrument bezeichnen würde aber es ist schon gut. Oder einen Mittelweg nehmen, irgendwo dazwischen?
Ich bin mir unschlüssig aber es muss jetzt eine Entscheidung und schnelle Lösung her...
 
Als Alternative, über die ihr vielleicht schon nachgedacht und sie verworfen habt: den Kleinen daran gewöhnen, dass zu Schlafzeiten Klaviermusik ertönt.
Dann kannst du an den Flügel, wenn er schläft und musst dich nicht mit einem Klavierkompromiss zufrieden geben.
Man ist manchmal ganz erstaunt, zu welcher heimischen Geräuschkulisse Kinder selig schlummern können, wenn die Geräusche im Hintergrund und nicht direkt neben dem Bett sind.
 
den Kleinen daran gewöhnen, dass zu Schlafzeiten Klaviermusik ertönt.

Ob das jetzt – im Alter von zwei Jahren – noch klappen wird wage ich zu bezweifeln. Das hätte von Anfang an so gehandhabt werden müssen.

Als mein Sohn einige Monate alt war wurde nebenan ein Haus entkernt was wochenlanges Geratter von mindestens zwei Presslufthämmern bedeutet hat. In der Nachbarschaft wurden bereits Attentatsgedanken diskutiert. Meinen Sohn scheint es nicht gestört zu haben.

Wenn ein Säugling oder Kleinkind müde ist, dann schläft es. Wenn die Tür vom Kinderzimmer geschlossen ist wird es bereits leiser.

Und dagegen, dass er ans Klavier will und Dich stört, gibt es auch eine Methode: Grenzen setzen! Die braucht ein Kind auch in anderen Lebenslagen.

Es ist schön, wenn Eltern Rücksicht nehmen und sich Gedanken um das Wohlergehen der Kinder machen. Es darf aber meiner Ansicht nach nicht auf Kosten der Eltern gehen, die dabei zurückstehen müssen. Schon gar nicht so sehr, dass es sie unglücklich macht. Damit ist auch Deinem Sohn nicht gedient, denn er spürt Deine Traurigkeit über diesen Zustand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Pianojayjay,

ich verstehe deine Haderei nicht. Erstens ist es doch Zeitverschwendung und zweitens macht es schlechte Laune.

Im Grunde lebst du doch auf der Sonnenseite des Lebens, du hast eine Frau, die du liebst, die selbst auch musikalisch unterwegs ist, ein wunderbares Kind, einen tollen Flügel, ein Digi, einen guten Beruf und kannst dir , denke ich ein Silentklavier leisten. Und den Platz dafür hast du wahrscheinlich auch.

Letzteres ist doch ein guter Kompromiss. Frag mal @GSTLP, vielleicht kann er dir ein gebrauchtes Instrument vermitteln. Und ein Ausflug zu ihm und in seinen schönen Laden mit herrlichen Klavieren lohnt sich allemal.

Viele Grüße
Marion
 
Ich hab mit meinem Kleinen (2,5 Jahre) den Deal, dass es Zeiten gibt, in denen er Klimpern darf. Und es Zeiten gibt in denen ich Musik mache und er die Tastatur nicht anfasst.
Konzentriert üben kann ich nicht, wenn beide Jungs im Raum sitzen, aber 30 Minuten klavierspielen (ohne aktives Stören der beiden) sind drin. Das hat aber am Anfang ein wenig Geheule gegeben, besonders beim Großen, der das Klavier erst mit 6 Jahren kennen gelernt hat.
Abends spiele und singe ich Schlaflieder, bis beide schlafen. Dann stört sie auch der Übergang zum Üben nicht, wenn sie eingeschlafen sind.
Nach meiner Erfahrung, reagieren Kinder empfindlich auf Geräuschpegeländerung, nicht auf absolute Lautstärke.

Liebe Grüße,
Hekse

P.S: Es stört beide mehr, dass ich nicht ansprechbar bin, als der Klavierklang. Dementsprechend allergisch reagieren sie auf Kopfhörer, weil ich dann noch weiter weg bin. (Ist natürlich egal, wenn sie schlafen)
 
Wenn das Kind jetzt zwei Jahre alt ist, sollte es langsam anfangen ein Nein zu verstehen, das sind entwicklungspsychologische Abläufe.
Ich würde ein wenig abwarten, wie sich die Situation pädagogisch entwickelt. Du müsstest halt klar kommunizieren, dass man Dich beim Spielen nicht stören darf und es andere Zeiten gibt, in denen Du Dich Deinem Kind widmest.
 
Ist der kleine wach, will er an den Flügel (was ich ja verstehen kann :zunge:) und zwar egal wo im Haus er sich befindet. Schläft er, kann ich nicht üben...

Es ist löblich, dass Du Dich dermaßen mit Deiner Vaterrolle identifizierst, aber übertreib es nicht.

Gewöhn das Kind daran, dass es nicht das Prinzchen ist, dem die Eltern ihre Bedürfnisse dauerhaft und bedingungslos unterwerfen.

@Hekse hat eine kluge Strategie skizziert – und sie hat zwei (!) zu bändigen.

Papa arbeitet. Punkt. Papa spielt auf dem Flügel. Punkt. Zu diesen Zeiten wird Papa nicht gestört. Punkt, Feierabend.

Es gibt überhaupt keinen Grund, warum Dein Kronprinzchen das nicht akzeptieren könnte. Je früher er lernt, Dinge zu akzeptieren (zum Beispiel, dass ein Nein tatsächlich ein Nein bedeutet, ohne Wenn und Aber), desto leichter habt Ihr es mit ihm und später die Gesellschaft.
 
Gewöhn das Kind daran, dass es nicht das Prinzchen ist, dem die Eltern ihre Bedürfnisse dauerhaft und bedingungslos unterwerfen

und dass die Eltern "nach Strich und Faden terrorisiert"! Diese Warnung stammt von einem Diplom-Pädagogen. Solche Kinder werfen sich z.B. an der Supermarktkasse kreischend auf den Boden, weil sie ihren Willen nicht bekommen.
 

Der Umkehrschluß gilt allerdings nicht, nicht jedes Kind, das sich am Supermarkt auf den Boden wirft, ist "schlecht" erzogen. Sehr aufschlußreich sind allerdings die in solchen Fällen folgenden Reaktionen, sowohl der Eltern als auch der Umstehenden.
Wie reagiert man denn so, dass alle anderen glauben, man hätte das Kind gut erzogen? :005:

@Pianojayjay
Ich hab die Lösung: Du kaufst einfach ein Klavier für deinen Sohn. Da kann er den ganzen Tag drauf üben, während du am Flügel bist :007: :026:
Ansonsten ist das ja eine recht banala Rechnung. Wie viele Stunden wirst du am Silent-Piano verbringen, und wie viel Arbeitszeit ist dir das im Verhältnis wert? Käme auch ein Silent-Flügel infrage?
 
Welchen Vorteil soll denn ein Silent-Klavier gegenüber einem (guten!) Digi haben? Dem Gefühl, an einem "richtigen" Instrument zu sitzen mit evtl. etwas besseren mechanischen Verhältnissen steht der eher mäßige Klang entgegen, der, so meine Erfahrungen, gegen den Klang eines guten Digis nicht ankommt. Selbst bei den vielgerühmten Systemen von Yamaha ging mir das nicht anders. Daher: Unbedingt den Silent-Modus testen. Der Analogklang ist doch hier sekundär....Dafür ist der Flügel da.
 
Welchen Vorteil soll denn ein Silent-Klavier gegenüber einem (guten!) Digi haben? Dem Gefühl, an einem "richtigen" Instrument zu sitzen mit evtl. etwas besseren mechanischen Verhältnissen steht der eher mäßige Klang entgegen, der, so meine Erfahrungen, gegen den Klang eines guten Digis nicht ankommt. Selbst bei den vielgerühmten Systemen von Yamaha ging mir das nicht anders. Daher: Unbedingt den Silent-Modus testen. Der Analogklang ist doch hier sekundär....Dafür ist der Flügel da.

Ich habe aktuell die gängingsten Digis von YAMAHA bis zum N3X und Kawai bis zum NV10 sowohl Yamaha Silent-Klavier und Flügel mit SH2-System hier stehen … ein Klavier oder Flügel mit Silent macht mir und meinen meisten Kunden einfach mehr Spaß und ich wüsste auch nicht welches Digi über Kopfhörer besser klingen soll als das SH2.
Man kann die vorhandene Mechanik eines Klaviers oder Flügels nicht vom Klang entkoppeln wie beim Digi, das gehört auch für das Klang-und Spielgefühl zusammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ihr konntet ja hier immer wieder lesen, dass ich mit meiner derzeitigen Übesituation hadere. Wir haben einen wunderbaren Flügel und ich habe ein eher mäßiges Digi. Letzteres habe ich mal angeschafft als Notlösung, als Ausweichmöglichkeit, falls Frau / Kind schlafen. Mittlerweile ist es so, dass das Digi meine einzige - höchst unbefriedigende - Möglichkeit ist zu üben. Ist der kleine wach, will er an den Flügel (was ich ja verstehen kann :zunge:) und zwar egal wo im Haus er sich befindet. Schläft er, kann ich nicht üben... jetzt bin ich an dem Punkt angekommen an dem ich sage, ich schaffe mir ein Klavier mit Silent Funktion an. Meine Idee: ich Miete eines für ein Jahr und wenn sich meine Situation hierdurch deutlich verbessert, dann kaufe ich es unter Abrechnung der bisherigen Zahlungen.
Meine Frage an euch: welche Qualität sollte das Instrument haben? Sollte ich nur eines nehmen, das mich nahezu 100% Zufrieden stellt? Dann fangen wir irgendwo bei einer Preisklasse von 20k aufwärts an... oder einen Kompromiss eingehen, obwohl es das meist genutzte Instrument auf Dauer sein wird? Ich hätte die Möglichkeit ein schönes Instrument von Bechstein zu bekommen, Rückläufer aus einem Mietverhältnis, daher etwas vergünstigt. Nicht das was ich als DAS Instrument bezeichnen würde aber es ist schon gut. Oder einen Mittelweg nehmen, irgendwo dazwischen?
Ich bin mir unschlüssig aber es muss jetzt eine Entscheidung und schnelle Lösung her...

Probier mal Yamaha YUS5 SH2 oder Bösendorfer UG120 mit SH2 … vor allem im direkten Vergleich mit dem Bechstein Vario-System.
 
Danke für die Antworten. Es soll schon ein "richtiges" Klavier sein, allerdings halt mit der Silent-Möglichkeit. Es kann natürlich sein, dass man es vom Keller aus, wo es stehen wird, im Schlaf- oder Kinderzimmer gar nicht hören wird. Das wäre natürlich ideal. Ich glaube aber nicht, dass es so sein wird. Mein Bruder hat ein solches Klavier von Schimmel, der Anschlag ist nicht so meines. Aber das ist ja individuell verschieden. Andererseits hätte eine Anschaffung jetzt den Vorteil, dass wenn der Kleine irgendwann mal anfangen sollte Klavier zu lernen, nicht unbedingt den Flügel malträtieren muss. Ein Digi halte ich zum erlernen von Anfang an als nicht optimal. Natürlich gewöhnen wir den kleinen an die Musik, aber ich kann halt nur üben, wenn er abends schläft. Das ist im Tagesablauf einfach so. Ich komme gegen 18 Uhr nach Hause, der kleine will noch was von mir haben, es gibt Abendessen, er geht in die Badewanne und dann ins Bett. Erst wenn er schläft habe ich Zeit für mich. Gottseidank darf er als einer der wenigen wieder in die KiTa gehen, so dass ich nicht mehr den Druck habe abends arbeiten zu müssen, wie es ab Mitte März noch der Fall war.

Ich werde besagtes Instrument bei Bechstein, welches im Angebot ist, nachher mal spielen. Wenn es mir zusagt, dann kann ich es ja auch erstmal mieten und nach einem Jahr entscheiden ob ich dieses nehme oder ein anderes. Wenn sich die Übesituation nicht verbessert, dann lohnt es sich nicht hier noch weiter zu investieren...
 
In meinem Elternhaus wurde zu jeder Tages- und Nachtzeit Musik gemacht. Mich hat es nie gestört - ganz im Gegenteil: Meine Mutter hat berichtet, dass ich (und meine Geschwister) ruhiger geschlafen haben, wenn Musik im Haus war. Unsere Babysitterinnen waren deshalb immer Musikstudentinnen - die wurden angewiesen, zu üben, nachdem sie uns ins Bett verfrachtet haben. Hat offensichtlich geklappt.
 
Wie reagiert man denn so, dass alle anderen glauben, man hätte das Kind gut erzogen?
Selber Schreien und zurückschlagen ist schon mal ganz schlecht. Sich nicht von depperten Gaffern verunsichern zu lassen schwierig. Ruhig und bestimmt bleiben, dem Kind nicht zuviel Aufmerksamkeit zukommen lassen. Nicht die Strategie des Kindes Verstärken, indem es durch die Aktion doch ein Eis bekommt.
Natürlich ist es für ein Kind weniger notwendig, sich auf den Boden zu werfen, wenn es vorher in seinem Leben viele kleine Situationen gegeben hat, in denen im Gespräch Grenzen geklärt werden konnten zB Ich weiß, dass Du gerne ein Eis hättest, aber nachher im Supermarkt gibt es heute keines. Wenn wir am Freitag Oma besuchen werden wir Eis essen...
Bzw.:
Ich weiß Du, würdest jetzt gerne Klavier spielen, aber jetzt hat erstmal Papa seine Zeit. Je nach Alter benötigt man dann auch freundlich bestimmte Berührungen. Je nach Alter/Reife kann man die Zeiträume ausdehnen.
Ist Erziehungsarbeit.
 

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