Was zum "Warmspielen" ?

Wenn man 13 Töne in der Sekunde schaffen will, macht sich das doch am besten mit Trillern oder Doppeltrillern, oder?:)
für Chopins Scherzi gibt es die Tempoempfehlung Takt = 120 - das sind dann 12 Achtel in einer Sekunde
...und es gibt schlimmeres (d.h. schnelleres)

warmspielen ist ein weites Feld... Rachmaninov empfahl dazu u.a. Chopins Terzenetüde :)
 
......................
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich kann Nessie nur beipflichten und Dich ermutigen, es anzugehen, Fisherman - im Vergleich zum Suchsystem ist es ein großer Vorteil!
Ich habe nie ganz verstanden warum. Also mit zunehmender Praxis "sucht" man ja auch nicht mehr, sondern tippt einfach. Zwar ohne System, aber mit relativ konstanten, engeschliffenen Bewegungen.

lg marcus
 
...................
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wenn es nur um das Aufwärmen der Finger geht, empfehle ich was von Dante Agostini. Von dem gibt es einiges, was ich jedoch meine, sind rhythmische Leseübungen. Also Rhythmen zum klatschen. Metronom an, 5 Minuten klatschen und die Flossen glühen. Schult ganz nebenbei auch noch die Klickfestigkeit und Notenlesen.
 
Wenn es nur um das Aufwärmen der Finger geht, empfehle ich was von Dante Agostini. Von dem gibt es einiges, was ich jedoch meine, sind rhythmische Leseübungen. Also Rhythmen zum klatschen. Metronom an, 5 Minuten klatschen und die Flossen glühen. Schult ganz nebenbei auch noch die Klickfestigkeit und Notenlesen.

Das wäre was für mich! Ich habe immer ganz kalte Finger... Vielleicht, Alter.... Durchblütungstörungen usw.
 
Hallo zusammen,

das ist ja inzwischen ein richtig schöner Erfahrungsaustausch geworden!
Und ich musste arbeiten und kann jetzt erst wieder schreiben.

Hallo, ... aber beim Schnellschreiben, also wenn der Ablauf der Finger klar war, bin ich den anderen fingermäßig davongerannt. Ich war die einzige, die mehrere Sätze schreiben durfte, und bei unserer Prüfung nach einem halben Jahr hatte ich für mich stolze 240 Anschläge erzielt. Davon konnten die anderen nur träumen.

Wow, das ist schon eine Superleistung, vor allem nach nur einem halben Jahr! Etwas weiter vorne hat waren 5 Anschläge pro Sekunde genannt - das ist genauso eine tolle Leistung und ebenfalls weit mehr, als die meisten anderen am Computer schaffen, selbst ausgebildete Schreiber oder Sekretärinnen. Toll!


Wesentliche Unterschiede zwischen Maschineschreiben und Klavierspielen liegen meiner Meinung darin, dass man beim Maschineschreiben immer nur eine Taste - maximal zwei - zugleich drücken muss - und dass die Finger immer ihre Grundstellung behalten. Sie bewegen sich nur vor und zurück ...

Ja, das ist richtig: Beim Maschinenschreiben tippt man ja nur jeweiils eine einzige Taste. Du beschreibst es genau richtig, dass die Finger dabei immer in der Grundstellung bleiben. Beim Klavier geht es um viel weitere Bewegungen - und viele Töne gleichzeitig. Aber so unterschiedlich ist das nicht - was auf der Schreibmaschinentastatur ein Griff nach oben oder unten (die Buchstaben eine Reihe weiter oben und unten) ist, ist am Klavier eben eine Bewegung nach rechts oder links, das ist einigermaßen vergleichbar. Das gleichzeitige Spielen mehrerer Töne/Tasten ist relativ schnell zu lernen, weil es eher eine "Erleichterung" gegenüber dem Tastaturschreiben ist, man hat gefühlt mehr Zeit für die Umsetzung, wenn man mehrere Tasten auf einmal drücken kann. Dafür muss ich natürlich am Klavier derzeit noch die Finger länger "sortieren", weil es eben jedesmal andere Tasten sind. Und mal spiele ich C mit dem Zeigefinger, mal mit dem kleinen Finger - das war für mich am Anfang sehr ungewohnt. Am Computer ist es immer derselbe Finger.

Völlig unterschiedlich und für mich am Anfang sehr ungewohnt war, dass ich beim Maschinenschreiben die Finger direkt nach dem Anschlag immer recht hoch wieder abheben muss, um genug Schwung und Geschwindigkeit für die nächste Taste zu haben, dann kommt das Tempo leichter. Daher hab ich das beim Klavier am Anfang auch gemacht und sehr abgehackt und mit weitem, schwungvollen Anschlag von oben gespielt :p Diese weicheren, fließenden Bewegungen, dicht über den Tasten und das Verbinden von Tönen waren für mich recht mühsam zu lernen und eine große Umstellung. Am Anfang hörte man immer meinen "Klick" auf die Tasten sehr stark :p


Wenn man 13 Töne in der Sekunde schaffen will, macht sich das doch am besten mit Trillern oder Doppeltrillern, oder?:)
Und ich kann das Tempo auf der Computertastatur sehr lange schaffen, bei Wettbewerben schreibt man einen Text 30 Minuten lang, im Training vorher hab ich oft 60 Minuten durchgängig geübt. Da braucht man schon recht viel Kondition und gutes, schnelles Umsetzen der Zeichen. Trainingszeilen, die man so minutenweise immer wiederholt, kann ich noch schneller schreiben, das ist dann auch "einfach" nur Übungssache. Meine Lieblingszeilen oder -texte z.B. gehen mit mehr als 1000 Zeichen in der Minute, das sind etwa 17 oder 18 Zeichen in der Sekunde. Vorstellen kann ich mir das selbst nicht (ich kann's aber wirklich gerne mal aufnehmen, wie vorgeschlagen, und einstellen.) Schneller geht dann aber wirklich nicht mehr, und das geht auch nur ganz kurze Zeit (immer maximal 1 Minute). Das sind dann aber auch leichte Grifffolgen, und man muss recht präzise sein, sonst verhaspelt man sich tatsächlich.

In einem Beitrag stand etwas von der Zeit - ich habe insgesamt 10 Jahre bis zum Weltmeistertitel gebraucht. Weit schneller als meine Mitschüler war ich zwar am Anfang auch, aber eben von solchen Leistungen noch extrem weit entfernt.

Jetzt wieder zum Klavier:
Notenlesen war für mich am Anfang z.B. extrem schwierig. Ungewöhnliche Noten kann ich immer noch nicht richtig auswendig lesen und muss rechnen bzw. zählen. Am Anfang hab ich mir auf dem Papier immer über jede Note den Buchstaben drübergeschrieben - dann war es wie am Computer und ich kann nahezu vom Blatt spielen, wenn natürlich auch sehr langsam und holperig. Aber immerhin ohne jemals vorher Klaviererfahrung zu haben - und das über alle Noten, egal wo sie liegen, ganz hoch oder ganz tief. Dadurch geht das Üben auch so schnell und ich kann mich sehr schnell auf Klang, Rhythmus usw. konzentrieren. Außerdem markiere ich jede Zwischennote: Die zu spielenden schwarzen Tasten werden auf meinem Notenblatt mit grünem (Tonerhöhung) Textmaker markiert, die tieferen orange. Und darüber stehen immer noch die Buchstaben, allerdings nur ganze Noten, -is oder -es ignoriere ich, das ist ja grün oder orange. Das sieht zwar nicht sehr professionell aus, ging bei einfachen Stücken aber sehr gut - bei komplizierten, mit vielen Akkorden usw. wird das zwar toll bunt - aber natürlich sehr schnell extrem unübersichtlich. Drei Noten übereinander als Buchstaben aufzuschreiben und anzumalen, ist beim Spielen auch nicht sehr schnell umsetzbar, wenn man sie ja gleichzeitig spielen muss. Also musste ich letztlich doch schnell Noten richtig lesen lernen. Mein Klavierlehrer hatte mit meiner Methode große Probleme, er kann das ja mit dem Buchstaben-Drüberschreiben-System nicht - weil er ja Noten lesen kann. Manchmal hat er dann gesagt, ich hab den falschen Buchstaben aufgeschrieben: Z.B. C, dabei ist es Cis. Ich hab dann geantwortet: Deshalb ist es ja grün. Der Mann hat mir dann doch leidgetan.

Ich bin damit wirklich ein seltsamer Schüler für meinen Lehrer.
Mein Lehrer staunt umgekehrt aber immer, wie schnell (sofort) ich neue Dinge umsetzen kann. Wir sind damit dann ein gutes Trainingspaar. Es ist für ihn auch nicht einfach, so unterschiedlich arbeiten zu müssen; ich hab ja nicht die übliche Lern-Reihenfolge anderer Schüler, die es von Anfang an richtig lernen.
 
Hallo Sina,

du hast ein faszinierendes System zur Notenfindung entwickelt und dass dein Klavierlehrer damit seine Probleme hat ist nachvollziehbar:-). Wenn du ein Video deiner Schnellschreibfähigkeiten hochlädst (unglaublich und beneidenswert, kann ich mir gar nicht vorstellen, es gibt eine Weltmeisterin hier im Forum) poste doch auch mal ein Foto so eines Notenblattes, das muss für Außenstehende total verwirrend sein.

LG
Christian
 
Hallo Christian,

ein Notenblatt-Foto kommt gerne, das ging schnell:

IMG_6187.jpg IMG_6183.jpg

So sieht das dann aus. Bei einfachen Stücken mit wenigen und immer nur einer Note ist meine Noten-Übersetzungs-Methode super - beim zweite Bild z.B. geht's einfach nicht mehr, da sind es einfach zu viele Noten. Das kann man bildlich ja gar nicht mehr erfassen.

Ich amüsiere mich auch immer über meinen Lehrer. Er hat inzwischen (ob meinetwegen, weiß ich nicht) auch mehrfarbige Stifte dabei, damit er meine Noten zum Korrigieren auch "korrekt" anmalen kann. Ich hab manchmal schon Noten wie "e-is" übersehen anzumalen, weil das keine schwarze Taste ist; dann klingt's beim Spielen aber natürlich schief. So haben wir schon mal nachgemalt.
Diese farbigen Noten brauche ich auch immer noch, zumindest bei mehreren Vorzeichen.

Ansonsten kann ich inzwischen bei den meisten Stücken die Noten auch lesen - es ist letztlich schon die bessere Methode, richtig lesen zu lernen. Ich muss ja sonst jedes Stück erst "übersetzen".
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Sina,

danke fürs prompte Posten der Notenblattfotos, das sind ja kalligraphische Meisterwerke wie exakt und gleichmäßig die Buchstaben ausgeführt sind. Da muss ne Menge Arbeit mit verbunden sein. Ich drücke dir die Daumen, dass du baldmöglich nicht mehr auf dieses Hilfsmittel angewiesen bist, beim Notenlesen gilt wie bei den meisten Sachen: Übung macht den Meister.

LG
Christian
 

Aber man schaut meistens noch auf die Tastatur, zumindest ab und zu. Ich hab vorher auch schon "schnell" getippt, aber es ist einfach ganz anders. Ich kann nur sagen: ausprobieren. Ist schwer zu beschreiben... und der Übeaufwand ist echt minimal, vor allem für Klavierspieler - im Vergleich dazu ist es geradezu lächerlich ;) (ich rede natürlich von normalem Gebrauch, nicht von solchen Leistungen wie Sina, da braucht man bestimmt länger als 2 Monate...)

P.S. Probier doch mal, welche Tippgeschwindigkeit und Fehlerrate Du in diesem Test erreichst: Test der Tippgeschwindigkeit | typeracing.de
Hm, klingt einleuchtend, obwohl man es wohl letztlich einfach lernen muss, um den Unterschied beurteilen zu können.

Bei dem Test habe ich (als ich dann kapiert habe, wie das funktioniert):
Tippgeschwindigkeit 449 Anschläge/Minute --- 67 Wörter/Minute
Fehler (-rate) 5 (7.5%)

Zum Thema "Warme Hände": Es klingt zwar verrückt, aber ich empfehle jedem einmal auszuprobieren, ob es bei ihm/ihr klappt: Schal anziehen!!! Nach spätestens 10min sind meine Finger wunderbar durchblutet und schön warm. Dann lege ich den Schal wieder ab.
 
Hallo Marcus,
Schal anziehen klingt lustig - das probiere ich garantiert beim nächsten Mal! Vorstellen kann ich mir das aber.
Es ist eher so, dass meine Hände und mir auch beim Klavierspielen schnellerer/schwierigerer Stücke schnell warm wird. Ich hab zum Glück eher selten kalte Hände - aber wenn, spielt es sich wirklich schlecht. Ich berichte dann, wie schnell der Schal geholfen hat.

Und wow - 449 Anschläge sind top!!
 
Das Computerschreiben hat ganz viele Parallelen zum Klavierspielen - obwohl Klavierspielen natürlich viiiiiel schöner klingt. Aber die Fertigkeiten für Finger und Kopf sind ja ähnlich, die Übertragung vom Blatt auf die Tasten. Das schnell hinzubekommen und schnell umzusetzen, was man abliest oder in Töne umwandeln will, ist für die meisten Schüler am Anfang wohl am schwierigsten - das bringe ich ja mit. Ich habe ein super Finger- und Bewegungsgefühl und weiß auch aus langerer Trainingserfahrung, wie man am besten übt, und ich kann mich lange konzentrieren. Dafür habe ich am Anfang aber auch wie beim Tippen auf die Tasten "geschlagen" und musste da ziemlich umlernen und viel weicher spielen und die Finger oft gar nicht so "abheben".
Ja, und als es noch keine PCs gab, hatte man schon Gemeinsamkeiten zwischen Schreibmaschinentasten und Klaviertasten entdeckt - und dabei ging es auch schon recht unterhaltsam zu: Jerry Lewis as typewriter - YouTube

Wem das eigenhändige Schreiben zu viel Arbeit war, entschied sich für "Management by delegation" und ließ den Lochstreifen die Arbeit tun:
Rolf Liebermann - Symphonie Les Echanges (Version für 156 Büromaschinen) Expo 1964 - YouTube
Das letztgenannte Stück gibt es auch in einer Version für live spielendes Perkussionsensemble...

Viel Spaß beim Off-Topic-Ausflug wünscht
Rheinkultur
 
................................
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nochmal zum Schal: Es ist bei mir wirklich eigenartig. Ich kann nicht sagen, dass ich im Nacken oder am Hals friere, wenn ich kalte Hände habe. Trotzdem bewirkt die Wärmung des Nackens/Halsbereichs offenbar eine Änderung in der Wärmeregulation des Körpers. Vielleicht kann ein Mediziner das aufschlüsseln. Oder ich bin ein Einzelfall. Ich würde mich sehr über Erfahrungen von anderen freuen!

@Nica: Ja, ich schaue normalerweise nicht mehr auf die Tasten. Das Problem aller Tippsysteme dürften aber ungewöhnliche Worte sein. Über die stolpert man dann immer, weil die Bewegungen dazu nicht eingeschliffen sind. Also wenn ich versuche Desoxyribonukleinsäure zu tippen, dann verlangsamt sich mein Tempo doch deutlich :)

lg marcus
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Rheinkultur,

jetzt muss ich Dir aber wirklich ein Kompliment schicken!

Nicht nur für Deine wunderbaren und informativen Posts sondern auch für Deine "Schaufel"; es ist nicht zu fassen, was Du alles aus der Schatztruhe Youtube ausgräbst und zutage förderst.

Weiterhin "Glück auf"

Jazzpiano
 
es ist nicht zu fassen, was Du alles aus der Schatztruhe Youtube ausgräbst und zutage förderst.
Das Kompliment habe ich mit Freuden vernommen. Zwei Nachträge aber dazu in eigener Sache. Zum einen sind mir viele dieser Dokumente noch aus Vor-Internet-Zeiten bekannt, allerdings stelle ich auch begeistert fest, wie viele Raritäten von fleißigen Naturen digitalisiert und ins Netz gestellt werden, so dass sich selbiges in immer besserem Maße für wissenschaftlich fundierte Recherchen eignet. Zum anderen empfiehlt es sich beim Googeln, öfters mit dem Suchkriterium "Videos" statt "YouTube" zu suchen - vor allem, wenn es um Dokumente außereuropäischer Herkunft geht, die weniger kommerzieller Natur sind. Ohne erhebliche Vorkenntnisse findet man in den Untiefen des Netzes absolut alles - bis auf das, was man eigentlich gesucht hat...

LG von Rheinkultur
 

Zurück
Top Bottom