Warmspielen

  • Ersteller des Themas tomita3
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..sound bound..

Ich merke es schon, habe mit der "maitresse" OT abgelenkt.. Zumal mir weder das Fronnsöhsisse (Anfängerkenntnisse) noch gar das Italienische sattelfest sein wollen. Aber mich freute, dass dies Guendola gleich zu einer künstlerischen Umsetzung inspirierte. (Schönes Foto von einem schönen Menschen. Und ich mag rot sehr.) Hoffentlich bin ich niemandem zu nahe getreten.

Warmspielen - in großer Vorfreude. Ich überlege, welches ein korrektes Warmspielstück sei, einen neuen uralten Flügel in meinem Leben zu begrüßen. Interaktion bedeutet, dass nicht nur mensch warm werde: auch flügel sei dieses verstattet. Zumal nach dem, was ich mit diesem Instrument erleben durfte. Das war.. hmm, nun.. es war unbeschreiblich schön. Innig. Traute Zweisamkeit kann schöner kaum sein. Da haben sich welche gefunden. Hoffentlich hält das an..

Sound bound.

Freitag soll der letzte Tag meines Lebens ohne Flügel sein. Am Samstag ist es soweit.. Da kommt keine Domina, nein, ein Dominus - ein Herrscher des bassbetonten Klanges ins Heim. Hat mal dreist den Arbeitsnamen "Ol' Joe" bekommen - ein samten schwarzer, sangesfreudiger großer alter Kater aus Queens, New York. Uralter, bassbetonter Konzertflügel. Den es warmzuspielen gilt - er kommt aus aus dem Osten, aus der Kälte.

Freundliche Grüße

Bernd B

NB PS haben eure Instrumente Namen?

OK - neuer Thread..
 
Allerdings, wenn ich an kalte Kirchen denke:rolleyes:, da nützen teilweise keine Stulpen und auch keine Vorstellungskraft, sei sie noch so intensiv.

Das kann ich bestätigen. Zwar nicht in bezug auf Kirchen, denn in solchen spiele ich praktisch nie. Aber wenn ein Raum kalt ist und wenn mir insgesamt in diesem Raum kalt ist, dann tun sich meine Finger noch viel schwerer, beim Spielen warm zu werden.

Körperliche Bewegung hilft übrigens gut. Gestern habe ich in einer Übepause beim Transport eines Klaviers (ohne Metallteile) geholfen, was zur Folge hatte, dass danach die Wärme in die Finger floss. Vor dem Üben beispielsweise joggen zu gehen, halte ich daher für recht sinnvoll.

Am Samstag ist es soweit.. Da kommt keine Domina, nein, ein Dominus - ein Herrscher des bassbetonten Klanges ins Heim. Hat mal dreist den Arbeitsnamen "Ol' Joe" bekommen - ein samten schwarzer, sangesfreudiger großer alter Kater aus Queens, New York. Uralter, bassbetonter Konzertflügel. Den es warmzuspielen gilt - er kommt aus aus dem Osten, aus der Kälte.

Das ist aber mal eine schöne Variante des Themas "Warmspielen". Ein Instrument, das warmgespielt werden möchte. 8)
:guitar2:

Grüße von
Fips
 
warm werden

Hallo,

Geza Anda hatte für jedes seiner Konzertprogramme ein eigens dafür ausgesuchtes Stück, "dem Instrument hallo zu sagen", und sich auf die Technik des Anfangsstückes einzustimmen. Mit diesem Stück begann er jeweils seine Übesessions zu Hause, ebenso die Vorbereitung im Konzertsaal.

Das habe ich einige Zeit für mich auch so gehandhabt. Ist eigentlich gut. Diese Praxis lässt sich auf jedem Niveau pflegen.

Ein einigermaßen motorisch gleichmäßig durchlaufendes Stück (Etüde von Cramer, Czerny, das c-moll Präludium aus WTK I, evtl. die Tarantelle von Heller, was für das jeweilige Niveau relativ Leichtes) eignet sich gut, sich selbst zu Hause, aber auch vor Publikum einzuspielen. Gleich mit Joplins Rags einzusteigen mag zwar wirkungsvoll sein, hat aber nicht den Warmspieleffekt, der gewünscht wird.

Der Vergleich mit dem Warmlaufen wurde schon genannt, der Spielapparat (Muskeln, Sehnen, Bänder etc.) sind in einer ganz anderen Verfassung, wenn schon ein Weilchen gespielt wurde.

Übrigens verstehen das auch Nicht-Musiker, dass Warmmachen zum Geschäft gehört wie bei den Sportlern. Das kann vor einem solchen Kaltstart ruhig erwähnt werden.

Ich wette fast, auch Rolf spielt sich vor einem Konzert ein .... :D

Grüße

Walter
 
Ich wette fast, auch Rolf spielt sich vor einem Konzert ein .... :D

gottlob beginnt die Mehrzahl der Konzerte nachmittags bis abends, sodass sich ein gewisses "warm gespielt" oder "eingespielt" sein von allein ergibt: was soll man denn sonst mit dem Tag anfangen? ;)

natürlich gewinnst Du die Wette: "trainiert" und eingespielt bin ich da in aller Regel, allerdings mit folgender Einschränkung: in den für mich schwierigen Stücken - die anderen sind genügend parat.

aber ich glaube, hier ging es weder um Vorspiel noch Konzert ?! was Konzerte betrifft: wer da nicht eingespielt/warmgespielt ist, der hatte unverschuldet Pech mit der Anreise... kommt ab und zu vor und ist ärgerlich.

Gruß, Rolf
 
gottlob beginnt die Mehrzahl der Konzerte nachmittags bis abends, sodass sich ein gewisses "warm gespielt" oder "eingespielt" sein von allein ergibt: was soll man denn sonst mit dem Tag anfangen? ;)

Das hilft zwar nicht in der Schule, aber man sollte für andere Gelegenheiten im Hinterkopf behalten, daß eingespielte Finger nicht so schnell "kalt" werden.
 
... was soll man den mit dem Tag anfangen ...

Zitat Rolf:

... sodass sich ein gewisses "warm gespielt" oder "eingespielt" sein von allein ergibt: was soll man denn sonst mit dem Tag anfangen? ;)

man könnte z.B. am Vormittag ganz normal seinen Unterricht in der Schule halten, nachmittags seinem älteren Sohn Physik-Nachhilfe geben, weil er am nächsten Tag eine Arbeit schreibt, und am Abend seinen Klavierabend geben

oder

den ganzen Vormittag und einen Teil des Nachmittags Schulunterricht halten, anschließend eine Gesamtlehrerkonferenz absitzen - und zur Krönung des Tages den Klavierabend geben! (Es heißt ja Klavierabend).

Nur so zur Anregung! (Alles schon selbst gemacht.)

Grüßle

Walter
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
man könnte z.B. am Vormittag ganz normal seinen Unterricht in der Schule halten, nachmittags seinem älteren Sohn Physik-Nachhilfe geben, weil er am nächsten Tag eine Arbeit schreibt, und am Abend seinen Klavierabend geben

oder

den ganzen Vormittag und einen Teil des Nachmittags Schulunterricht halten, anschließend eine Gesamtlehrerkonferenz absitzen - und zur Krönung des Tages den Klavierabend geben! (Es heißt ja Klavierabend).

Und das geht???! :eek: Kannst du dich da am Abend wirklich noch ein ganzes Konzert lang konzentrieren?
 
Und das geht???! Kannst du dich da am Abend wirklich noch ein ganzes Konzert lang konzentrieren?
Wir wollen hier keine Rückschlüsse auf die geistige und emotionale Kraft ziehen, die im Lehrerberuf wohl abgefordert werden... :D :D (Walter, nix für ungut, aber der musste sein - und Du weißt selbst am besten, dass es für nicht wenige Kollegen zutrifft. Aber eben nicht nur bei den Lehrern!!!).

Ganz sicher ist es unmöglich, nach einem wirklich aufreibenden, kräftezehrenden Tag ein vernünftiges Konzert zu geben. Just my 5 whatever.
 
Bei solchen Vorhaben lohnt es sich, Beamter zu sein:

Treffen sich zwei Beamte auf dem Flur.
Sagt der eine: "Konntest du auch nicht schlafen?"


;-)


OnTopic:
Meistens spiele ich mich nicht ein, sondern schaue, wie gut ich im "kalten" Zustand zurecht komme. Bei sehr eisigen Fingern (nachdem ich z.B. von draußen reinkomme) spiele ich gerne chromatische Läufe in beiden Händen symmetrisch nach oben und unten (Fingersatz 123, ausgehend von D resp. As). Die Finger 4 und 5 werden dann durch ein Stück aufgewärmt.
 
Nur so zur Anregung! (Alles schon selbst gemacht.)

ganz wunderbar, Walter, und Grüßle zurück

allerdings nehme ich stark an, dass solche achtenswerten Reihenfolgen nicht präferiert werden, wenn es sich beim Klavierabende spielen um den hauptsächlichen Broterwerb handelt...

und in diesem Sinne nehme ich an, dass Du z.B. an Gesamtlehrerkonferenzen nicht aus Steckenpferdgründen teilnimmst; ebenso nehme ich an, dass Du den Physikunterricht vormittags nicht ehrenamtlich versiehst.

Gruß, Rolf
 
Kommentare und Rückschlüsse

Hallo,

es ist schon erstaunlich, welche Rückschlüsse manche ziehen,

oder vielleicht auch nicht erstaunlich - handelt es sich doch meist um Selbstaussagen ....:D

Auch da: nix für ungut!

Walter
 

Und das geht???! :eek: Kannst du dich da am Abend wirklich noch ein ganzes Konzert lang konzentrieren?

Ich hatte diese Frage ernst gemeint. Denn ich habe neulich mal mein gesamtes Konzertprogramm durchgespielt, war aber vorher und in der geplanten Konzertpause - die von den vorgesehenen 15 min. auf drei Stunden gedehnt wurde - bei der Arbeit. Ich sage nur so viel: die Stücke am Ende des Programms waren nur noch Fingersalat... Deshalb meine Frage, ob das mit der Konzentration hinhaut, wenn man als Amateurpianist am Tag des Konzerts auch seinem Brotberuf nachgeht.

Grüße von
Fips
 
Ich denke schon, daß man auch als Amateurmusiker mit anspruchsvollem Beruf dazu in der Lage ist, nach einem Arbeitstag ein komplettes Konzert durchzuspielen, ohne Abstriche an der Qualität zu machen. Dazu gehört aber eine strikte Trennung von Beruf und Musik am Tage des Konzertes. Eine ungeplante Pause von 3 Stunden statt 15 Minuten z.B. ist ja nicht nur ein zeitlicher Faktor. Ich kenne Leute, die schon durchdrehen, wenn mal 10 Minuten von ihrem Tagesplan abgewichen wird. Die üblichen "Bedingungen" für ein Konzert müssen natürlich auch stimmen, einigermaßen ausgeschlafen, normal ernährt und die Möglichkeit, alles außer der Musik bis zum letzten Ton des Konzertes zu ignorieren.

Es klingt vielleicht nicht besonders anspruchsvoll, aber ich habe diverse Rockkonzerte am Ende von Arbeitstagen gegeben und war dort sogar manchmal gelöster als an Wochenenden, weil ich außer der Reihe die Arbeit wirklich komplett vergessen konnte. Was die Konzentration betrifft, sind Rockkonzerte übrigens nicht weniger anspruchsvoll als klassische. Zum musikalischen Ausdruck, der nicht ganz so nuanciert ist, kommt ja noch der körperliche Ausdruck und in vielen Kneipen kommt man als Amateur schnell auf zwei bis drei Stunden Spielzeit.

Wenn man natürlich eine Arbeit hat, die den ganzen Tag streßt und man normalerweise erst am Wochenende wieder einen klaren Kopf bekommt, sieht es mit Konzerten schlechter aus. Mit der Lebenserwartung aber auch und man sollte sich dann auf jeden Fall Gedanken machen ;)
 

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