Was sollte ich nach einem Jahr können?

S

SasaM

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Hallo Leute,
Ich spiele nun bald schon ein Jahr Klavier. Ich muss sagen es macht mir immernoch einen riesen Spaß und ich bereue keinen Cent!
Aber allmälich plagen mich zweifel... ich übe jeden Tag inetwa eine Stunde, kann alle meine Stücke aus dem Gedächtnis und lerne auch relativ schnell. Aber mir kommt es so vor als wäre ich viel zu langsam.. Im moment spiele ich die Melodie von Schumann, mir kommt es aber fast so vor als wäre der Unterricht zu langsam... Ist es normal bei einer Stunde am Tag üben und einigermaßen Talent nach einem Jahr nur Melodie spielen zu können? Ich habe davor einige Vereinfachungen gespielt wie: Für Elise, Ode an die Freude, Entertainer, Frühling (4 Jahreszeiten), Clocks von Coldplay. Jetzt lerne ich im Moment Menuett in G-Dur und wie schon genannt Melodie.
Ich fühle mich von diesen Stücken gnadenlos unterfordert und würde viel lieber etwas spielen wie die Originalversion von Für Elise, aber meine KL meint immer es wäre noch viel zu früh dafür usw.

Auch stellt sich mir immer mehr die Frage, werde ich große Nachteile dadurch haben dass wir keine Musiktheorie machen? Ich habe von ihr so ein Buch bekommen zur Musiktheorie in dem ich hin und wieder stöbere, aber keine Ahnung ob mir das so viel bringt.

Grüße von einem ratlosen Sasha
 
Auch stellt sich mir immer mehr die Frage, werde ich große Nachteile dadurch haben dass wir keine Musiktheorie machen? Ich habe von ihr so ein Buch bekommen zur Musiktheorie in dem ich hin und wieder stöbere, aber keine Ahnung ob mir das so viel bringt.

Ich hab bis vor kurzen fast gar keine Theorie bei gebracht bekommen von mein KL und ich spiel schon etwas länger wie du.

Was man können "muss" und was nicht ist doch von Person zu Person unterschiedlich und vorallem was man spielen WILL.
Wenn der eine ein klassisches Stück alias Mozart irgendwas spielen kann und du dann mit "Clocks von Coldplay" kommst, dann hört sich das natürlich erstmal etwas "erschütternt" an, aber man denkt nie dran, dass das Lied und das Stück gleich schwer sein kann, aber das Stück sich trotzdem vom Namen her, schwieriger anhört.

Ist doch egal was du schon kannst und was noch nicht und wie schnell du vorran kommst, solange du Spass hast passt doch alles8-).

Wenn ich kein Spass daran hätte, hätte ich schon oft aufgehört wegen den manchmal "furchtbaren" Liedern :D.

Üb fleißig weiter und dann wird das schon;).
 
was meinst du denn mit "Melodie spielen" ?

Nur die rechte Hand oder was?

Wenn Du die genannten Stücke beidhändig kannst, dann fände ich es nach einem Jahr eine respektable Leistung, wenn du nur die rechte Hand spielst, finde ich Deine Sorgen begründet. Denn die linke Hand muss ja auch schrittweise an ihre Aufgaben herangeführt werden.
Wenn das so ist würde ich schon mal mit der Lehrperson sprechen, wie das didaktische Konzept mittel- und langfristig aussieht.
 
Melodie kann ich beidhändig zu 85% ohne Fehler. Beim Menuett fang ich grade an beidhändig zu spielen. Wir müssen aber noch etwas an der linken hand feilen :D
 
Hallo Sasa!

Also erstmal vorweg: Was haben hier nur alle mit diesem "ein Jahr, was muss man können?" Ist ein Jahr so eine Art Schallgrenze, passiert dann ein anderes Zeitalter oder was.
Erstmal "können muss" man erstmal nach einem Jahr gar nix, bis auf Spass haben natürlich, und wenn du sagst, dass du jeden Tag eine Stunde übst: Prima, du bist doch super dabei! Du bist ganz heiss auf die "richtigen" Stücke, das war ich auch, kenne das Gefühl, aber lass dir nicht nur von deiner KL sagen: es ist wirklich zu früh. Denn, ich zweifel nicht daran dass du die "Elise" jetzt schon lernen könntest, trau ich dir bei deinem Ehrgeiz zu, aber bedenke: du wirst mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Ich hab die Elise (allerdings erst nach knapp 3 Jahren) bis zur Verausgabung geübt, ich bildete mir ein, dass ich sie spielen kann. Aber: ich kann sie nicht, nicht weil ich es spieltechnisch nicht hinbekomme, sondern sie klingt ganz einfach um 100 Längen schlechter als von einem Pianisten, und ich weiss den Grund nicht. Für gewisse Stücke muss man wahrscheinlich einfach "reif" sein, können dir die anderen hier bestimmt besser erklären. Daher heb dir die Stücke einfach noch auf, kannst ja mal reinschnuppern, tust du sowieso, aber du wirst schon selbst die Erfahrung machen.
Also du machst gewiss deinen Weg, und nimm dir einfach Zeit, eine Fremdsprache lernt man auch nicht von heute auf morgen.
LG
 
Ich bin auch Emmas Meinung. Ich halte nicht viel von "Standards", bestimmt gibt es gewisse Techniken, die man- bei regelmäßigem und RICHTIGEM Üben- in gewissen Abständen erlernt haben sollte, aber das an der Originalliteratur festzumachen ist unnötiger Druck und endet vor allem in Ernüchterung beim Lernenden. Zwar "lernt" man auf Zwang so einiges, auch nach viel kürzerer Lernzeit als einem Jahr. Jedoch ist das musikalische Ergebnis höchst ernüchternd. Man hört was man hören will, vor allem bei so Gassenhauern wie der Elise oder C-Dur Sonate (KV545), weil die Melodien so fest im Ohr verankert sind- dabei spielt man etwas komplett anderes, was einem meist auffällt, wenn man sich selbst aufnimmt und zuhört.
Bin zwar kein Klavierpädagoge, habe aber auch recht intensiv Musikpädagogik im Laufe meines Studiums genossen, und bin da auch bei Emma, dass man vielleicht für so manches Stück technisch bereit sei, aber musikalisch ist man nach einem Jahr noch weit davon entfernt.
Ich habe es immer davon abhängig gemacht, ob die schwersten Teile der Stücke leicht von der Hand gehen, um mich eben auf den musikalischen Aspekt kümmern zu können. Wenn ich auch nur ein bisschen Anstrengung spürte (bzw. mit Passagen einfach technisch nicht zurecht kam, erst recht nicht in Verbindung mit Dynamik- was nützt es einem, z.B. die Läufe in angesprochenen Stücken nach zig Stunden zwar endlich ohne Vergreifen oder Stottern zu spielen, sie aber nicht piano oder als cresc. schafft, sondern maximal mf runterdonnern kann?), habe ich das als Anlass genommen, Technik zu üben, die genau die auftretenden Probleme schult. Was die Musikalität betrifft, habe ich immer aufgenommen oder Musikern im Bekanntenkreis vorgespielt und um deren ehrliches Urteil gebeten.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich denke, als (erwachsener) Anfänger ist es unglaublich schwer auf Stücke zu verzichten, um sich den Dingen zu widmen, die einen rasch vorwärts bringen, auch wenn es sehr, sehr schwer fällt, da man viel reflektierter und effizienter, in Anbetracht der verstreichenden Zeit im Erwachsenenalter, an die Dinge herangehen möchte und sich nicht, wie etwa ein Kind, unbedarft den Fängen der Didaktik überlässt- ist aber unbedingt notwendig, wenn man rasche und sichtbare Fortschritte erzielen und die Dinge gründlich (fundamental) erlernen möchte und nicht den schnellen Erfolg sucht.
Nur ein paar Gedanken dazu von mir- wie gesagt, ich bin zwar Pädagoge, nicht jedoch für das Klavier, grundsätzlich gelten pädagogische und didaktische Merkmale/ Richtlinien aber für alle Fertigkeiten, als solche auch das Klavierspiel angesehen werden muss.
 
@ sephi & emma: Ich glaube Sasha ist kein erwachsener Anfänger, sondern noch recht jung, oder?

@ Sasha: Ich fühle mich von diesen Stücken gnadenlos unterfordert und würde viel lieber etwas spielen wie die Originalversion von Für Elise, aber meine KL meint immer es wäre noch viel zu früh dafür usw.

Jetzt zweifel mal nicht an deiner KL. Arbeite Deine Stunde täglich am Menuett und gib mal ne Rückmeldung, wenn Du zufrieden bist mit dem Ergebnis. Dann kann man über Unterforderung oder die Fähigkeiten der Kl diskutieren. Ok?
Thema Elise: KL hassen oftmals dieses Stück, weil alle Anfänger die leichten Anfangstakte original spielen wollen. Meine KL lässt z.B. "Die Elise" nur komplett zu. Und das war bei meiner Tochter nach 5 Jahren der Fall. Meine Tochter war auf meinen Tipp hin gerne bereit, der Kl das Ganze zu ersparen ... und sich satt dessen mit Begeisterung auf einen Chopin-Walzer gestürzt.
 
Also meine KL ist wirklich super! Ich glaube halt nur dass ich etwas mehr könnte. Das hat aber an sich nichts mit meiner KL zu tun, sie geht meistens genau auf meine Bedürfnisse ein und schafft es mir Dinge so zu erklären dass ich sie sofort begreife und umsetzen kann. Ich höre halt nur immer von so vielen sie haben Clair de Lune nach 1,5 Jahren gespielt oder sowas und da frag ich mich ob ich was falsch mache... aber vielleicht mache ich ja eben so wie ich es im Moment mache richtig.

Habe jetzt zB bei der Melodie einen ganz neuen technischen Aspekt dazu bekommen, ich muss jetzt üben mit der rechten Hand lauter zu spielen als mit der linken, damit sich die Melodie abhebt von der Begleitung. Das hat mich am Anfang ganz schön zum Schwitzen gebracht aber jetzt gehts allmälich :D

Ich denke mal wenn ich diese beiden Stücke fehlerfrei und gut interpretiert hinbekomme habe ich schon mal einen großen Sprung gemacht und dann kann ich es mir ja noch ein mal überlegen ob ich ein viel anspruchsvolleres Stück nehme oder ein passendes. Aber ich tendiere im Moment zu einem passenden und nicht einem bei dem ich am Anfang gnadenlos überfordert bin, ich schätze da schleichen sich einfach viele Fehler ein.
Vor allem jetzt durch das Clavinova kommen noch einmal neue Aspekte auf Grund des Anschlags und der daraus resultierenden Lautstärkevariation dazu.

Habe meiner KL mal die Burgmüller Etüden mitgegeben, auf den ersten Blick hin fand sie die Etüden super.

Sobald ich die Stücke drauf hab und mein MIDI-to-USB Kabel hab spiel ich das mal auf den PC ein und stells hier hoch! :)

lieben Gruß
Sasha
 
G-Dur Menuett

Wer das G-Dur Menuett aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach nach einem Jahr fehlerfrei im richtigen Rhythmus spielen kann, ist meiner Meinung nach überdurchschnittlich gut.
rockpianist
 
Hi Sasa,
mein Tipp: setz dich einfach an das Klavier, warte mal einen Moment und geh in dich, vielleicht taucht quasi aus dem Nichts eine Melodie auf, mit der DU etwas verbindest, die es vorher nie gab. Eine Idee, ein Bild, eine Erinnerung.......etwas, was nur Dir gehört. In diesem einen Moment.
 
Laut und leise...

Hi SasaM,

ich hab jetzt auch mein erstes Jahr hinter mir und für mich ist das mein ganz persönlicher Erfolg. Nicht weil ich super talentiert bin oder schon super tolle Sachen spiele - nein, eher weil ich vor einem Jahr noch nichts davon konnte, was ich heute kann. Dabei bin ich Millionen Meilen entfernt von "ich kann was richtig gut spielen" - eher so es geht immer noch was zu verbessern auch bei leichten Stücken...egal - mir gehts auch ein bisschen so - ich mag auch endlich zu den "richtigen Stücken" kommen - den Orginalen :-)
Lustig, wir haben nach einem Jahr also auch das gleiche Problem zu bewältigen - eine Hand spielt forte und die andere piano. Du hast es schon geschafft - bei mir ist der Groschen einfach noch nicht am Fallen...wäre dankbar für einen guten Tipp.
Viel Spaß weiterhin und erhalte Dir Deine Passion:D
Lieber Gruß
Annett
 

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