Wann löst das e-Piano das Klavier ab?


Das können wir zusammen erarbeiten. Welcher Begriff ist Dir unbekannt: 'Uhrzeit' oder 'Kugelschreiber'?

Grüße
Häretiker

PS:
Mein Kumpel wohnte zwei Häuser weiter. Wir waren verabredet. Er hinterließ einen Zettel an der Klingel, gerichtet an mich, dass er doch spontan in den Park gegangen ist. Ich wollte nur kurz dokumenterien - neben den Grüßen - wann ich da war. Zum Schreiben benötigte ich einen Kugelschreiber, für die Uhrzeit die Uhrzeit. Ganz einfach, eigentlich. Da dies eine wenig frequentierte Nebenstraße war, fragte ich in dem nächsten Laden: besagte Bäckerei.
 
Es ist einfach, einen 08/15-Verkäufer aus dem Skript zu reißen.

Ich bin mit einem Zetel in der Hand in die Bäckerei und sagte:
"Guten Tag. Ich hätte gerne einen Kugelschreiber und die Uhrzeit, bitte."
Die Fachverkäuferin schaute mich 10s an, als wäre ich ein Außerirdischer. Dann dämmerte es aber langsam. Seeeeeeehr langsam.

Grüße
Häretiker
Na ja, wer so informationslos innerhalb der Kommunikation sendet, kann leicht andere irritieren. Du hättest ja auch ein Irrer sein können, der meint, er wäre im Schreibwarengeschäft (nicht böse gemeint). Stell dir folgende Kommunikation vor:
"Guten Tag, ich möchte nichts kaufen, aber einem Freund eine Nachricht auf einen Zettel schreiben. Hätten Sie mal kurz einen Kugelschreiber für mich und können Sie mir die Urzeit bitte sagen?"
Dann hätte die gute Verkäuferin nicht lange überlegen müssen. PS: hattest du tatsächlich kein Handy dabei, auf dem du die Uhrzeit hättest ablesen können?
 
Na ja, wer so informationslos innerhalb der Kommunikation sendet, kann leicht andere irritieren.

Den Zettel habe ich sogar gezeigt. ich dachte immer 'Ich bräuchte mal die Uhrzeit' wäre einigermaßen kontextfrei verständlich. Und ebenso, dass Leute einen Stift brauchen, um etwas auf einen Zettel zu schreiben. :-)


Das ist ja nicht die einzige Begebenheit.

Ich komme in einen Laden und erzähle, dass ich einen Langhaarschneider ohne Akku suche. Es folgte ein zweimiütiger Wortschwall, warum Akkus keine gute Idee sind und sie ein Modell ohne Akku in Betracht ziehen sollte. Daraufhin bremste ich die Frau freundlich ein und meinte: Ich sagte ja: ohne Akku. Ich habe schon drei unbrauchbare Geräte und möchte jetzt ein robustes Gerät mit Kabel, dass einfach hält. "Da sind sie aber der erste!" Und so ein Gerät bekam ich dann auch :-)

Oder: Hochzeitfeier, wir müssen noch Kabel fürs Mischpult besorgen. Vier Läden hintereinander: "Ich hätte gerne Stereominiklinke auf zwei Klinken" (das Wort "Klinken" leicht betont)
Und drücken mir Stereominiklinke auf Cinch in die Hand.
Ich: Das sind Cinch und keine Klinken.
Verkäufer: Ich dachte sie sagten auf Cinch, auf Klinke hammwanich.
Der fünfte Laden hat a) mein Problem auf Anhieb verstanden und b) eine Lösung gehabt.

Oder ich musste von Krethi nach Plethi, um ein ganz normales 08/15 DSL-Modem mit WLAN zu bekommen. In der Läden entweder 120€, aber mit Telefonhörer oder so ein Modem, was man einen Router anschließt. Der vierte Laden sagte dann 'kein Problem' und ich habe dann das eigentlich 08/15-Teil bekommen.

Oder in der Pommesbude: "Einmal ein halbes Hähnchen mit Fritten und Currysauce. Und dann noch eine Bratwurst." Klar geht das schief und er baute eine Currywurst.

Oder bei Burger King: Man muss den Gutscheincode mit der Bestellung angeben. Rekord: viermal.
"Zweimal 1455 zum Mitnehmen. Bitte."
"Wie bitte?"
"Zweimal 1455 zum Mitnehmen. Bitte." (Betonung auf '1455')
"Achso. *tipp* zum Mitnehmen oder zum hieressen?"
"Zweimal 1455 zum Mitnehmen. Bitte." (Betonung auf 'Mitnehmen')
"Achso, sorry. Das macht dann 1.99"
"Zweimal 1455 zum Mitnehmen. Bitte." (Betonung auf 'Zweimal')
Aber das sind pathologische Ausnahmen.

Da ich im Allgeminen sehr deutlich spreche (sowas kernt man im Gesangsunterricht) kann ich nur folgern: Die Leute hören einfach nicht zu. :-) Wahrscheinlicher ist es einfach so, dass aurale Rezeption erwartungsgesteuert ist. Ich entspreche regelmäßig nicht den Erwartungen. Ich habe übrigens beim Burgerking dieselbe Erfahrung öfter gemacht, egal, ob ich "1455", "PLU 1455" (das ist der offizielle vollständige Gutscheincode) oder "Gutscheincode 1455" sage. Die Ergebnisse sind ähnlich.

PS: hattest du tatsächlich kein Handy dabei, auf dem du die Uhrzeit hättest ablesen können?

Ja. Der Vorgang spielte sich 1998 ab; damals hatte ich kein Handy. HBeute gehen die Leute einfach davon aus, dass jeder immer schon ein handy hatte. :-)

Preisfrage:
Welche App war die meistgenutzte bei der Fußball-WM 2006?

Grüße
Häretiker
 
Die Telefonapp?
 
Verdammt! Ich bin direkt drauf reingefallen. :-D
 
Die Erwartungshaltung spielt sicher eine Rolle.

Je ungewöhnlicher man eine Bestellung formuliert (z.B. PLU 1455), umso mehr muss sich der Verkäufer auf die genauen Worte konzentrieren und dann gehen die Zusatzinformationen, die er üblicherweise danach abfragt (zum Mitnehmen z. B. ) schnell verloren, weil er aufgrund der Irritation alles Schritt für Schritt aufnehmen möchte, um am Ende nichts falsch zu machen.
 
Wieso soll es noch keine Apps gegeben haben?
Weil die Dinger damals noch "Programme" oder "Anwendungen" hießen. Der Begriff App ist tatsächlich erst mit der Einführung von Apples App-Store in den den allgemeinen, deutschen Sprachgebrauch übergegangen. Vorher hätte zumindest im deutschsprachigen Raum niemand gewusst, was eine App sein soll. Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass es im englischsprachigen Raum verbreitet war. Auch da hießen die Dinger "Programs" oder "Applications".

Trotzdem hast Du nicht ganz unrecht. Eigentlich ist eine App einfach ein Computer-Programm. Und die gab es auch schon vor dem iPhone.
 
Weil die Dinger damals noch "Programme" oder "Anwendungen" hießen. Der Begriff App ist tatsächlich erst mit der Einführung von Apples App-Store in den den allgemeinen, deutschen Sprachgebrauch übergegangen. Vorher hätte zumindest im deutschsprachigen Raum niemand gewusst, was eine App sein soll. Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass es im englischsprachigen Raum verbreitet war. Auch da hießen die Dinger "Programs" oder "Applications".

Trotzdem hast Du nicht ganz unrecht. Eigentlich ist eine App einfach ein Computer-Programm. Und die gab es auch schon vor dem iPhone.
Mit Computern bin ich aufgewachsen, aber als ich erst recht spät ein smartphone kaufte, habe ich mich auch gewundert, warum man zu Programmen plötzlich app(lication)s sagen muss. :konfus:
 

meine persönliche Antwort auf das Thema:"
Wann löst das e-Piano das Klavier ab?"
ist:

Gar nicht !

:coolguy:
 
Meine persönliche Antwort auf das Thema
"Das ePiano hat bereits viele Klaviere abgelöst, aber es wird nie alle ablösen."

Wieso sollte es das auch? Wieso müsste es das? Das ePiano macht es möglich, dass in vielen Wohnungen Musik gemacht bez. auf einem Instrument geübt werden kann. Ich finde das Toll. Mir gefällt aber auch die Mechanik eines Upright oder Flügels, möchte so was zu hause eher nicht haben.
 
Ich lese gerade Berichte über das N3X von Yamaha. Sieht nicht schlecht aus, aber 20 Tausender...:angst:
 
Ich lese gerade Berichte über das N3X von Yamaha. Sieht nicht schlecht aus, aber 20 Tausender...:angst:
Bei Thomann kostet das Yamaha N-3X Avant Grand aktuell 17 T€.
Die Zeit, die solche elektronischen Systeme aktuell sind, sind zumeist weniger als die üblichen 5 Jahre, die ein Händler auf seine überarbeiteten Systeme gibt. Der Wertverlust ist demnach nicht zu unterschätzen. Nach 10 Jahren hast Du "Elektronikschrott" in der Wohnung stehen.

Es gibt sehr viele von Klavierbauern überarbeitete alte Flügel, teilweise noch mit Elfenbeintasten (anstelle "Ivorite" TM), und wirklich schönem Klang. Die erhält man preiswert.
 
Und was hat man davon? Alte Flügel -> immer laut, Wartungsintensiv.
Yamaha N3X -> Kopfhörer, auf Wunsch laut, Wartungsarm.

Total verschiedene Anforderungen.
Zumal das mit den 10 Jahren ein Gerücht ist, sonst würde man diese Avant Grands oder dessen Vorgänger reihenweise auf Ebay als Basteldigi etc. finden - da kannste lange suchen, und wenn mal sowas drin ist - schweineteuer.
 
Die Zeit, die solche elektronischen Systeme aktuell sind, sind zumeist weniger als die üblichen 5 Jahre, die ein Händler auf seine überarbeiteten Systeme gibt. Der Wertverlust ist demnach nicht zu unterschätzen. Nach 10 Jahren hast Du "Elektronikschrott" in der Wohnung stehen.
Ein zehn Jahre altes Digi klingt nach zehn Jahren ohne Wartung immer noch wie am ersten Tag.

Ob man das als Vor- oder Nachteil sieht, liegt im Auge des Betrachters. Nicht jeder leidet unter G.A.S. und braucht alle drei bis fünf Jahre den neuesten angesagten Sound.
 

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