W. Hoffmann P126 oder Bechstein Academy A124?

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Hallo zusammen,

kurz zu mir: Ich habe bereits in meiner Kindheit (von 8 - 13 Jahre) Klavier gespielt, dann aber leider aufgehört und nun vor ca. einem Jahr mit 34 Jahren wieder angefangen. Ich spiele am liebsten klassische Musik bzw. modernere klassische Musik wie bspw. von Ludovico Einaudi.
Zum Einstieg habe ich mir ein S2 Vario per Mietkauf geholt, wobei das Jahr nun vorbei ist und ich derzeit evaluiere, ob ich beim S2 bleiben möchte, auf ein Digitalpiano downgrade oder auf ein höherwertiges Modell, entweder W. Hoffmann oder Bechstein Academy upgrade. Das zusätzliche Vario-Silentsystem ist ein Muss - zum einen um meine Freundin nicht andauernd zu stören, mehr noch aber wegen unserer Nachbarn.

Nachdem ich vergangenen Samstag einmal alles probegespielt habe, was Bechstein so hat, war nach wenigen Sekunden klar, dass es definitiv kein Digitalpiano wird. "Leider" wurde mir genauso schnell klar, dass sich ein W. Hoffmann sowie auch ein Bechstein (Academy A124) definitiv angenehmer spielen lassen und auch wesentlich besser klingen. Es war fast wie ein "aha-Moment", weswegen ich mir sicher bin, dass ich auf eines der Klaviere upgraden werde.
Nun muss ich dazu sagen, dass ich beim Üben oft per Vario spiele und das System eher zum Ende meiner Spiel-Sessions ausschalte. Die Hoffnung ist, dass ich in Zukunft keine Nachbarn mehr habe und somit das System weniger nutzen muss - das ist aber erst mal Zukunftsmusik.
Da ich noch relativ viel arbeite und Sport eigentlich mein Haupt-Hobby ist, spiele ich insgesamt lediglich 60 - maximal 120 Minuten pro Woche, möchte in Zukunft aber tendenziell noch mehr spielen.

Meine Frage ist nun Folgende: Lohnt sich ein Bechstein A124 für jemanden wie mich oder ist man mit einem W. Hoffmann P126 quasi so gut aufgestellt, dass man als Hobbypianist (ich werde definitiv kein Konzertpianist werden) auch in Zukunft wunschlos glücklich sein wird? Oder anders gefragt: Ist der abnehmende Grenznutzen beim Bechstein so groß, dass dies eher ein Gerät für Profi Pianisten oder Konzertpianisten ist und für einen Hobbypianisten zu viel des Guten ist?
Oder ergibt es Sinn, erst mal mit dem Hoffmann anzufangen und dann ggf. später irgendwann auf das Bechstein upzugraden? (Grundsätzlich präferiere ich es, lieber direkt Qualität zu kaufen, damit sich die Frage nach einem Upgrade in der Zukunft nicht mehr stellt)
Beim ersten Anspielen bei Bechstein konnte ich - glaube ich - keine starken Unterschiede zum W. Hoffmann wahrnehmen, weder auf der Klaviatur noch beim Klang. Zumindest nicht so stark wie zwischen einem Zimmermann und einem W. Hoffmann. Ich werde dies aber in den kommenden Tagen noch einmal vergleichen und habe zusätzlich die "Befürchtung", dass sich meine Wahrnehmung mit sukzessivem Üben schärft und ich den Unterschied dann deutlicher wahrnehme.

Zum Budget: Ich verdiene sehr gut und habe auch in Zukunft ein noch steigendes Einkommen, suche aber immer den Sweetspot von Kosten/Nutzen, tendiere im Zweifel aber eher zum Nutzen als zu den Kosten. Ich möchte ungern so viel Geld ausgeben um nach ein paar Jahren zu sagen, dass ich mehr benötige. Wenn das Bechstein für jemanden in meiner Situation also einen wirklichen Mehrwert bietet, würde ich das wohl auch relativ gut gestemmt bekommen.

Ich hoffe, ich konnte meine Situation einigermaßen gut darstellen - wenn nicht, gerne noch mal spezifisch nachfragen! :)

Vielen Dank im Voraus
Tim
 
Hallo Tim! Zu viel des Guten gibt es nicht. Aber Dein Bericht liest sich recht nüchtern. Dein nächstes Klavier sollte sich nicht nur gut spielen lassen, es sollte Dich auch klanglich und emotional voll überzeugen und begeistern. Wenn das bei keinem der angespielten Exemplare der Fall ist, würde ich weitere Hersteller oder Exemplare ausprobieren - es gibt ja keineswegs nur die Bechstein-Fabrikate.

Bedenke auch, dass Du beim "akustischen" Klavierkauf immer ein Individuum vor Dir hast - es geht also weniger um die Frage "lohnt sich ein beliebiges Bechstein?", sondern um die Frage "lohnt sich genau dieses eine Bechstein?". Wenn Du selbst beim ausgiebigen Spielen auf dem Instrument keinen Unterschied feststellst, dann gibt es keinen. Außer dass der Klang bei Dir daheim sowieso ein anderer ist - zumindest im analogen Betrieb.

Ich persönlich glaube, dass Du ein höherwertiges Instrument kaufen wirst, nur hast Du "Deines" vielleicht noch gar nicht gefunden.
 
Ich würde KEINESFALLS ein Piano mit Silent-System kaufen.
Das Silent-System verändert stets deutlich die Spielart der Mechanik.
Es ist Quatsch, viel Geld für ein gutes Instrument rauszuhauen und das dann durch so ein System zu verschlechtern.

Normales Klavier kaufen und zusätzlich E-Piano.
 
Hallo Tim! Zu viel des Guten gibt es nicht. Aber Dein Bericht liest sich recht nüchtern. Dein nächstes Klavier sollte sich nicht nur gut spielen lassen, es sollte Dich auch klanglich und emotional voll überzeugen und begeistern. Wenn das bei keinem der angespielten Exemplare der Fall ist, würde ich weitere Hersteller oder Exemplare ausprobieren - es gibt ja keineswegs nur die Bechstein-Fabrikate.

Hallo SternimMeer,
dass sich mein Bericht nüchtern liest, täuscht vermutlich. ^^ Ich hatte den "Aha-Moment" kurz erwähnt - De facto war es so, dass ich vom ursprünglichen Gedanken des Downgrades direkt abgerückt bin, nachdem ich das W. Hoffmann P126 angespielt hatte, weil Klaviatur und Klang mich direkt dermaßen abgeholt haben und ich zum ersten Mal so etwas wie eine "Verbundenheit" zum Instrument hatte.
Ganz ähnlich war es beim Bechstein A124. Dieses wird online in höchsten Tönen gelobt, schlägt aber auch mit einem wesentlich höheren Preis zu Buche.

Wenn Du selbst beim ausgiebigen Spielen auf dem Instrument keinen Unterschied feststellst, dann gibt es keinen.
Das ist eine sehr wertvolle Aussage. Meinst du damit, dass sich ein das Gehör eines Hobby-Pianisten auch über die Zeit nicht in extremen Maße verändern wird, sodass die Differenz zwischen 2 Klavieren auch in Zukunft nicht besonders groß ausfallen dürfte?
 
Ich würde KEINESFALLS ein Piano mit Silent-System kaufen.
Das Silent-System verändert stets deutlich die Spielart der Mechanik.
Es ist Quatsch, viel Geld für ein gutes Instrument rauszuhauen und das dann durch so ein System zu verschlechtern.

Normales Klavier kaufen und zusätzlich E-Piano.
Ist der Unterschied wirklich so krass? Und wird die Mechanik dauerhaft beeinflusst oder nur, wenn das Silent-System aktiv ist?
Dann werde ich darauf auch noch mal achten, wobei ein Digitalpiano zusätzlich aus Platzgründen nicht funktionieren würde, weswegen es eigentlich nur ein Gerät sein darf.


Haben diese Erfahrung, dass ein Silent-System die Mechanik des Klaviers dermaßen verändert, auch noch andere Leute hier im Forum gemacht?
 
Ist der Unterschied wirklich so krass? Und wird die Mechanik dauerhaft beeinflusst oder nur, wenn das Silent-System aktiv ist?


Haben diese Erfahrung, dass ein Silent-System die Mechanik des Klaviers dermaßen verändert, auch noch andere Leute hier im Forum gemacht?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Leute das total stark merken, andere hingegen überhaupt nicht. Und komischerweise hat das nichts mit dem Spielniveau zu tun. Manche Anfänger merken es, manche Profis nicht.

Der Unterschied ist übrigens dauerhaft.
 
Seit vielen Jahren beträgt der Kaufanteil von SILENT an neuen Klavieren und Flügel bis zu 70% und wird weiter steigen. Wir haben in unserem Kundenkreis nach mehr als 2000 verkauften Silent-Instrumenten ( zu 99,9% ausschließlich werkseingebaute Yamaha- und Kawai-Systeme ) genauso wenig Probleme wie mit den Kunden die kein Silent-System haben.
Einen Unterschied gibt es jedoch : Es gibt viel mehr Kunden die sich nach wenigen Jahren für den Umstieg auf ein Silent-Modell entscheiden als andersrum.
Daß es bei den verschiedenen Silent-Systemen noch große Qualitätsunterschiede gibt sollte jedoch klar sein.
 
Ziemlich alle neuen Klaviere haben seit Jahrzehnten ( wenn kein Silent-System vorhanden ist ) einen Moderator, auch da muß die Auslösung anders eingestellt sein .
Und dann gibt es noch einen großen Unterschied ob die Stummschalteleiste im Klavier perfekt eingepasst ist ( was eigentlich nur im Werk möglich ist da für jedes Modell andere Bauteile nötig sind ) oder ob es sich um ein drittklassiges Nachrüstsystem handelt das mit wenigen Standardbauteilen für jedes Klavier passen soll.
 
Bechstein hat kürzlich die Preise seine Silent Systems sogar gesenkt :angst: zumindest war das der Anlass einer Info-Mail, die ich kürzlich aus Nürnberg erhalten hatte. (Dass der angepriesene neu eingetroffene B mittlerweile in Relation deutlich teuerer geworden ist haben sie allerdings verschwiegen…:007:)
Das Bechstein System ist meiner Erfahrung nach eher eines der besseren.
Wenn Du es unbedingt brauchst, würde ich mich aber dennoch bei Yamaha mal umsehen…
 
Da ich das S2 Vario jetzt 1 Jahr zur Miete hatte und der Mietbetrag vom Preis des nächsten Klaviers abgezogen wird, bin ich hier ein wenig an die Produkte von Bechstein gebunden - also steht Yamaha nicht zur Auswahl.
Perspektivisch, sprich: mit dem Umzug in die nächste Wohnung, werde ich jedoch - hoffentlich - weniger auf das Silent System angewiesen sein. Deswegen ist mir insbesondere das Klavier an sich und weniger das Silent-System wichtig.

Hat hier jemand den direkten Vergleich mit den Hoffmann Professional Klavieren im Gegensatz zur Bechstein Academy Serie?
 

Zum Budget: Ich verdiene sehr gut und habe auch in Zukunft ein noch steigendes Einkommen, suche aber immer den Sweetspot von Kosten/Nutzen, tendiere im Zweifel aber eher zum Nutzen als zu den Kosten. Ich möchte ungern so viel Geld ausgeben um nach ein paar Jahren zu sagen, dass ich mehr benötige. Wenn das Bechstein für jemanden in meiner Situation also einen wirklichen Mehrwert bietet, würde ich das wohl auch relativ gut gestemmt bekommen.
Vielleicht muss man sich ja für den privaten Bereich - gar den Herzensbereich - ein wenig von der betriebswirtschaftlichen Déformation professionnelle freimachen und nicht ganz so sehr in Up- und Downgrading-Dimensionen und in Kosten-Nutzen-Kalkülen denken - noch dazu, wenn die finanzielle Situation so komfortabel ist. Bei deiner Freundin wirst du ja auch beim Thema Sweetspot nicht primär an Kosten/Nutzen denken, sondern eher an was anderes ...
 
Bechstein hat kürzlich die Preise seine Silent Systems sogar gesenkt :angst: zumindest war das der Anlass einer Info-Mail, die ich kürzlich aus Nürnberg erhalten hatte. (Dass der angepriesene neu eingetroffene B mittlerweile in Relation deutlich teuerer geworden ist haben sie allerdings verschwiegen…:007:)
Das Bechstein System ist meiner Erfahrung nach eher eines der besseren.
Wenn Du es unbedingt brauchst, würde ich mich aber dennoch bei Yamaha mal umsehen…
Laut Preisliste kostet das Bechstein-Vario € 4.500,-- - da sollte es genug Raum für ein "Senkung" geben.
Ich habe diese Woche ein 6 Jahre altes C.Bechstein mit Vario-System rein bekommen -
das ist eine Katastrophe, sowas traute sich Yamaha oder Kawai vor 30 Jahren nicht anzubieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich das S2 Vario jetzt 1 Jahr zur Miete hatte und der Mietbetrag vom Preis des nächsten Klaviers abgezogen wird, bin ich hier ein wenig an die Produkte von Bechstein gebunden - also steht Yamaha nicht zur Auswahl.
Das nennt man erfolgreiche Kundenbindung... Davon würde ich mich aber zum jetzigen Zeitpunkt frei machen! Wenn du am Ende deiner Suche auf Bechstein zurück kommst ist das eine andere Sache, aber es ist nicht gesagt, dass du - jetzt mal rein finanziell - bei anderen Herstellern und Händlern schlechter fährst, trotz der Anrechnung des Mietpreises.

Hat hier jemand den direkten Vergleich mit den Hoffmann Professional Klavieren im Gegensatz zur Bechstein Academy Serie?
Das Hoffmann P 126 finde ich im Vergleich zum Academy 124 eine Enttäuschung, der Klang des Hoffmann ist über alle Lagen deutlich dünner und hat v.a. im Bass wenig Substanz. Da sehe ich das Academy als deutlich besser an.

Wie oben angedeutet würde ich mich weiter umschauen, das wichtigste ist dass das Instrument wirklich zu dir passt, und zwar ohne Fixierung auf Silent.
 
Da ich das S2 Vario jetzt 1 Jahr zur Miete hatte und der Mietbetrag vom Preis des nächsten Klaviers abgezogen wird, bin ich hier ein wenig an die Produkte von Bechstein gebunden - also steht Yamaha nicht zur Auswahl.
Wie @Jakob schon geschrieben hat: Eventuell ist es gscheiter, zu erkennen, dass man einen Fehler gemacht hat und den Verlust abschreibt.

Im Poker gibt es den Ausdruck "throwing good money after bad money". Willst du dir möglicherweise für die scheinbare(?) Ersparnis für die nächsten Jahrzehnte in schlechteres und teureres System antun?
Disclaimer: Ich sage nicht, dass das System von Bechstein schlecht ist, ich habe damit keine Erfahrung. Ich meine aber, dass die angerechnete Miete kein starkes Argument ist.
 
Da ich das S2 Vario jetzt 1 Jahr zur Miete hatte und der Mietbetrag vom Preis des nächsten Klaviers abgezogen wird, bin ich hier ein wenig an die Produkte von Bechstein gebunden - also steht Yamaha nicht zur Auswahl.
Statt Rabatt erhältst Du die bezahlte Miete angerechnet . Woanders erhältst statt der Mietanrechnung dafür Rabatt.
Bleibt sich also egal.
 
@tbobb213, hast Du meinen Faden (https://www.clavio.de/threads/vom-yamaha-clp-625-zum-yamaha-u1-sh2.27786/) schon gesehen? Ich hatte eine ähnliche Ausgangslage, voll berufstätig, Wohnung mit Nachbarn, ein Instrument mit Silent gesucht. Yamaha hatte für mich das beste Silent, Bechstein dahinter (Kawai ausgeklammert).
Mit der veränderten Auslösung habe ich null Probleme und auch meine Vierhändig-Partnerin, die zu Hause ein Grotrian Steinweg Konzertklavier hat, hat bisher nichts bemerkt/beanstandet. Ich kann problemlos auf anderen Instrumenten (Klavier, Flügel) spielen und mache/spüre da auch nichts anders.
Beim Anspielen hat mir damals Hoffmann weniger gut gefallen als Bechstein Academy. Letzteres fand ich weicher und angenehmer. Da solltest Du nach Bauchgefühl gehen.
 
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Statt Rabatt erhältst Du die bezahlte Miete angerechnet . Woanders erhältst statt der Mietanrechnung dafür Rabatt.
Bleibt sich also egal.
Da hat er völlig recht!
Warum also nicht über den Tellerrand schauen und mal woanders hingehen...
Vielleicht gefällt Dir ja so ein Yamaha, dann hast Du auch gleich ein gescheites Silent obendrauf… oder ein schnuckeliges Bösi😗 wenns finanziell ausgeht…
 
Da ich das S2 Vario jetzt 1 Jahr zur Miete hatte und der Mietbetrag vom Preis des nächsten Klaviers abgezogen wird, bin ich hier ein wenig an die Produkte von Bechstein gebunden - also steht Yamaha nicht zur Auswahl.

Diese "Bindung" würde ich mir nicht vorschreiben lassen. 😉 Wenn du dir ein Bechstein leisten kannst, kannst du dir auch einen Freikauf aus dieser Bindung leisten. Ehe ich nicht auch andere Hersteller angespielt hätte, würde ich mich für nichts entscheiden.
 
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Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle, das muß wohl jeder selber rausfinden.
 

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