Vorschläge für Prima-Vista-Material

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Wiedereinsteiger123

Wiedereinsteiger123

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Hallo zusammen,

ich habe jetzt die ersten - nach Schwierigkeitsgrad geordneten - fünf Bände von "Improve your Sight-Reading" durchgearbeitet und merke, dass die Stücke mich langsam klar überfordern. Was mich aber sowieso an den Heften stört, ist, dass die Kompositionen großteils wenig klassisch angehaucht sind, stattdessen oft mit merkwürdiger Rhythmik.

Hat jemand Empfehlungen für klassisches Material auf niedrigem Schwierigkeitsniveau, das sich zum Üben eignen könnte? Mit "niedriges Schwierigkeitsniveau" meine ich sowas wie die einfachen Stücke aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach.

Danke!
 
Ich finde Bartoks Mikrokosmos auch wegen dem progressiven Schwierigkeitsgrad gut geeignet. Ansonsten wird man in den Kinderalben von Schumann (op.68), Tschaikowski, Prokofiev etc. fündig.

Gruß!

Sebastian
 
Wieso legst du Wert auf das Prima Vista Spielen, wenn dich die Stücke überfordern, bist du eben nicht auf dem Stand um leicht anspruchsvolleres vom Blatt direkt abzuspielen.

Mach dir kein Stress, sondern verwende die Zeit für Lieblingsstücke, die dich fordern und die du schon immer spielen wolltest - das Sight reading kommt dann von ganz allein (wobei ich mir bei diesen Heften nicht sicher bin, ob es sich eher an Könner richtet, die aber leider immer nach Instruktion durch Lehrer auswendig spielen und eben nicht sich Stücke selbst ohne Lehrer allein aus dem NOtentext erarbeiten können - also eine ganz andere Zielrichtung als du bezweckst, nämlich sofort vom Blatt spielen zu können.
Wenn du meinetwegen Henle 6 schwierigkeitsgrad spielst, dürften alle mit 2 für dich abspielbar vom Blatt sein, wenn du die NOten ohne Hilfe direkt umsetzen kannst (dazu gehört auch eventuelle Fingersätze sofort zu mitzuerfassen und umzusetzen - ohne Fingersätze auf Anhieb zu spielen ist wohl den weit Fortgeschrittenen bis Profis vorbehalten)
 
Wieso legst du Wert auf das Prima Vista Spielen, wenn dich die Stücke überfordern, bist du eben nicht auf dem Stand um leicht anspruchsvolleres vom Blatt direkt abzuspielen.

Charles Cooke (Playing the Piano for Pleasure) zB macht sich für das tägliche Üben des Prima-Vista-Spiels stark mit dem Argument, dass einem dann die Erarbeitung neuer Stücke immer leichter von der Hand geht, wenn das "Notenfinden" nicht mehr so viel Mühe erfordert. Das ist für mich auch der Hauptanreiz.
Ich setze da auch nicht den Fokus drauf, sondern übe täglich ca. 10 Minuten.
 
Sehr wahrscheinlich liegt da ein Missverständnis vor .... denn Prima Vista Spiel muss man nicht üben, sondern man spielt z.B. ein unbekanntes Stück sofort ab Blatt (sonst ist es keine Prima Vista). Wie schon erwähnt, meistens sind es Stücke die 2-3 Stufen unter dem sonst gespielten Niveau liegen.
 
Sehr wahrscheinlich liegt da ein Missverständnis vor .... denn Prima Vista muss man nicht üben, sonder man spielt z.B. unbekanntes Stück sofort ab Blatt. Wie schon erwähnt, meistens sie es Stücke die 2-3 Stufen unter dem sonst gespielten Niveau liegen.

Üben ist vielleicht ein missverständlicher Begriff hier, das stimmt. Gemeint ist, dass ich einfache klassische Zyklen/Zusammenstellungen (gerne Online, dafür lohnt sich der Kauf ja nicht) auf homogenen, niedrigem Schwierigkeitsgrad suche, mit denen ich mein Prima-Vista-Spiel verbessern kann.
 
Charles Cooke (Playing the Piano for Pleasure) zB macht sich für das tägliche Üben des Prima-Vista-Spiels stark mit dem Argument, dass einem dann die Erarbeitung neuer Stücke immer leichter von der Hand geht, wenn das "Notenfinden" nicht mehr so viel Mühe erfordert.
Sag ich doch, es geht nicht um die Prüfungsvorbereitung prima Vista, sondern um Strategien zu entwickeln, den Notentext leicht direkt umsetzen zu können. Diese Grundlage jeglichen Instrumentalspiels sollte eigentlich beim erstmaligen Erlernen gelegt werden. Deshalb finde ich es auch Humbug wenn angeblich der "moderne" Instrumentalunterricht immer mehr notenunabhängig einsteigt und damit dem Schüler das Erlernen der "automatischen" Umsetzung des gelesenen in Musik und physischer Ausführung, ohne das da noch im HIrn übersetzt werden muss, verbaut wird.

Das freie, auswendige, improvisatorische Spielen kann ja trotzdem verfolgt werden, aber die Grundlage des "Lesens" muss gelegt werden.
 
Vielleicht ist ja das was für dich?

http://imslp.org/wiki/Sight_Reading_Exercises,_Op.45_(Sartorio,_Arnoldo)

Ich werde damit beginnen wenn meine linke Hand wieder fit ist :-)
Und trotzdem Frag ich mich jetzt schon, wenn man das nicht üben soll, was ist dann wenn ich bei Seite X anstehe, weil ich es nicht schaffe es vom Blatt zu spielen?
Oder ich werde bei Seite X gar nicht anstehen, weil ich ja vorher die ersten Seiten schon gemacht habe und der Schwierigkeitsgrad nur leicht ansteigt? So leicht, das man Seite X und die nachfolgenden sowieso schafft?

lg Violetta
 
@violetta
Danke, das sieht gut aus. :super:Ich würde es so handhaben, dass ich zu schwierige Stücke entweder ganz langsam spiele oder erstmal zurückstelle. Man muss sich ja nicht an die vorgegebene Reihenfolge halten, wenn die einem nicht liegt.
 
Zum primavista-Spielen taugt alles: irgendeine Stimme einer klassischen oder romantischen Partitur (OK, die transponierenden Instrumente und Celli und Bratschen sollte man vorerst außenvorlassen), eine Stimme aus der Kunst der Fuge, die ersten Seiten jeder x-beliebigen Klavierschule, Heumann komplett. Wichtig ist, in Strukturen zu denken, nicht einzelne Töne zu buchstabieren, sondern Intervalle (harmonische und melodische) und Akkorde zu erfassen. Wenn ich erkenne, daß es sich um eine Terz handelt, liege ich mit einem Fingersatz wie 1-3, 2-4 oder 3-5 schon mal nicht ganz falsch. Wenn das Erfassen vertikaler Strukturen in einem Notensystem leicht von der Hand geht, muß man trainieren, den Blick zu weiten und chamäleonartig zwei Systeme im Auge zu behalten.
 
Wieso legst du Wert auf das Prima Vista Spielen, wenn dich die Stücke überfordern, bist du eben nicht auf dem Stand um leicht anspruchsvolleres vom Blatt direkt abzuspielen.

Mach dir kein Stress, sondern verwende die Zeit für Lieblingsstücke, die dich fordern und die du schon immer spielen wolltest - das Sight reading kommt dann von ganz allein (wobei ich mir bei diesen Heften nicht sicher bin, ob es sich eher an Könner richtet, die aber leider immer nach Instruktion durch Lehrer auswendig spielen und eben nicht sich Stücke selbst ohne Lehrer allein aus dem NOtentext erarbeiten können - also eine ganz andere Zielrichtung als du bezweckst, nämlich sofort vom Blatt spielen zu können.
Wenn du meinetwegen Henle 6 schwierigkeitsgrad spielst, dürften alle mit 2 für dich abspielbar vom Blatt sein, wenn du die NOten ohne Hilfe direkt umsetzen kannst (dazu gehört auch eventuelle Fingersätze sofort zu mitzuerfassen und umzusetzen - ohne Fingersätze auf Anhieb zu spielen ist wohl den weit Fortgeschrittenen bis Profis vorbehalten)

Hier möchte ich widersprechen: Das Prima-Vista-Spiel kommt bei den meisten nicht von ganz allein. Es ist eine eigene Disziplin und muss entsprechend geübt werden, wenn es denn beherrscht werden soll.
 

@violetta
Danke, das sieht gut aus. :super:Ich würde es so handhaben, dass ich zu schwierige Stücke entweder ganz langsam spiele oder erstmal zurückstelle. Man muss sich ja nicht an die vorgegebene Reihenfolge halten, wenn die einem nicht liegt.

Also ich hätte mir schon gedacht bei 0 anfangen wäre besser. Man kann ja auch nicht eine ganze Geschichte lesen wenn man erst 5 Buchstaben gelernt hat....
 
Wenn ich mal gaaanz viel Zeit habe (was sehr selten vorkommt), nehme ich für's Blattspiel - neben Harris, den Du ja kennst - Folgendes:

- Oscar Peterson, Jazz exercices, minuets, etudes & pieces for piano (ist aber halt keine Klassik, und das wolltest Du ja). Der Einstieg ist wirklich recht einfach.

- Monika Twelsiek, Duo-Schatzkiste (Klavier vierhändig von der Klassik zur Moderne, hat den Vorteil, dass man es auch mal zu zweit später spielen kann) - ich probiere halt mal eine Stimme aus (oben/unten)

- Kevin Mayhew, Just beautiful, Klavier und Cello. Einige wenige Stücke daraus eignen sich für's Prima-Vista-Spiel, selbst wenn Du keinen Cellisten zur Hand hast.
 

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