Gibt es Spätanfänger, die gut prima vista spielen können?

O weh, des sind doch nur Geläufigkeitsübungen, die hast doch noch schneller im Kopf als irgendwelche Stücke - nee, ich denke zum lernen von Notensicherheit eignen sich am besten Stücke die so rein garnicht ins Ohr wollen - so Schönberg, oder irgendwas anderes von schräg nach schief......andererseits, so was "in der Art" spiel ich ja eh wenn ich strunzbesoffen am Klavier sitze :-D

LG
Henry
Am besten klappt es wohl mit den kleinen Werken von Bartók, Mikrokoskmos Vol. I, von Anfang an.
 
Am besten klappt es wohl mit den kleinen Werken von Bartók, Mikrokoskmos Vol. I, von Anfang an.

Haha, ja, da hatte ich auch meine kleinen Erfolgserlebnisse. Notenlesen ist ansonsten - von Extrem- Talenten abgesehen - eine Sache der Übung. Als ich mit dem Unterricht im Spätherbst anfing, war der Bass- Schlüssel (den ich bei meinem Jugend- Instrument Querflöte nie brauchte) für mich nur mit Mühe entschlüsselbar. Nun, nach 2-3 Monaten fast täglichem Spielen, erfasse ich das bereits mit gewisser Selbstverständlichkeit. Ich kann mir vorstellen, nach 1-2J sollte das keine echte Hürde mehr sein. Vom Blatt spielen beider Hände kommt vermutlich einfach auf den Schwierigkeitsgrad an. Einfache Stücke sicher, aber es gibt ja beliebige Steigerungen nach oben.

Ich sehe auch den Zweck dieser sportlichen Disziplin nur sehr bedingt. Da übe ich lieber Improvisieren, ist befriedigender.
 
Prima vista ist nur eine von vielen Fähigkeiten beim Klavierspiel. Bartók, Mikrokoskmos trainiert auch Rhythmik, Legato-Spiel, beidhändige Koordination, etc.

Eigentlich schade, dass es nur sechs dieser Unisono-Stücke gibt. Wenn ihr wollt, komponiere ich euch 50 Stück, damit man die nicht verinnerlicht, sondern wirklich vom Blatt spielt. Auch beim Rhythmus fehlen diesbezüglich interessante Stücke auf diesem Niveau (da gibt es unisono nur die Nr. 7 "dotted notes").
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass jemand mit 28 noch Klavier studiert hat, hat mich positiv überrascht, das gibt mir unendlich viel Mut. Zu mir hat auch jemand mal gesagt, wenn er Professor wäre, er würde mich nehmen ;) Das hat mich voll gefreut also Talent ist wohl da. Ein Virtuose werde ich nicht mehr, aber gut prima vista wäre schon toll das würde mein Repertoire um das 100fache

Lieber Benjamin,

es ist traurig wie unmöglich manche andere abkanzeln. So führt sich ein guter Musiker (der ja irgendwie auch Künstler ist) nicht auf. Nimms Dir nicht zu Herzen.

Nun zum positiven:

ich kann Dir nur folgende Storry aus der Oboenspielerzunft mitteilen

Prof Winschermann war lange einer der besten Oboenprofessoren in Deutschland, er hat mit 17 erst angefangen Oboe zu erlernen (ok, er spielte zuvor Violine, aber das ist ja offenbar was anderes), also
nun kann man das nicht aufs Klavier eins zu eins übertragen, weil die unabhängige Zweihändigkeit und vielstimmige Spielart doch schon gewisse Anforderungen stellen. Also Winschermann auf dem Klavier mit Professorenkarriere zu kopieren wird glaub ich unrealistisch. Aber prima vista spiel bei 20+ anfängern, Tipp ich mal auf 3 stunden üben jedenTag aufwärts (Winschermann übte 6-10 h) über ein paar Jahre,
Musikpsychologen schätzen ab 10.000 Stunden für vernünftiges könnerhaftes Spiel,

nun 4000 bis 5000 stunden wird es brauchen für einigermaßen hörbares prima vista spiel ansprechender Literatur also realistisch 5 bis 6 Jahre bei mindest ca 3h üben pro Tag. Nur gibt es viele Musikstudenten oder absolventen, die selbst nach 20 Jahren Klavierspiel nur schlecht Prima vista spielen! Etwas Talent brauchs eben auch.

Ich habe mit 12 Jahren angefangen und spielte mit 17 recht brauchbar Prima Vista (aber Vorsicht die Frage ist natürlich welchen Schwierigkeitsgrad bei mir etwa Mittel Henle 5/6 vom Blatt, das ist für Profis viel zu schwach, aber für mich reichts und für den Haus Land und wiesenbetrieb sicher auch und nen C schein kriegst Du damit auch )

Bis Henle 5 sollte es machbar sein mit viel viel Energie

Viel erfolg!
 
Das klingt alles nach einer ziemlichen Quälerei. Was bin ich froh, dass ich das alles nur zum Spaß mache. :party:
 
Das klingt alles nach einer ziemlichen Quälerei. Was bin ich froh, dass ich das alles nur zum Spaß mache. :party:

um ehrlich zu sein der spass ist dann da wenn man anfängt die Leichtigkeit des seins zu spüren, also eher am ende der 5000-10000 stunden, ja , ich beispielsweise hatte zeitweise angst über 4 vorzeichen zu spielen und war sehr wütend über so manche tonleitersitzungen.....
am ende kann mans und dann ist alles/vieles sehr gut
 
Hallo ihr lieben und nicht so lieben Leute!

Tja, was ist aus mir geworden. Ich kann jetzt schon viel besser Noten lesen. Es hat einfach "Tick" gemacht.

In Karlsruhe gibt es ein Konservatorium, da möchte ich mal nachfragen, ob die mich nehmen.

Mit Liszt kann ich es noch nicht aufnehmen, aber ich mache gewaltige Fortschritte. Talent bleibt Talent *stolz*:-D

Nun zu dir, Hasenclown! Hast du eigentlich Borderline???:teufel:
 

um ehrlich zu sein der spass ist dann da wenn man anfängt die Leichtigkeit des seins zu spüren, also eher am ende der 5000-10000 stunden
Und Du hast ganz ernsthaft die ersten 5-10000 Stunden keinen Spaß gehabt? Kann ich mir kaum vorstellen. Ich würde behaupten, wer nicht von Anfang an so halbwegs Spaß am Spiel hat, erreicht die 100 Stunden nicht, der gibt vorher auf.
 
@Ralph_hh

Und Du hast ganz ernsthaft die ersten 5-10000 Stunden keinen Spaß gehabt? Kann ich mir kaum vorstellen.


Du hast Recht, Spass im weiteren Sinne hat es natürlich von Anfang an gemacht, aber Spass im engeren Sinne meine ich,
dass Du dich hinsetzt und getragen von einer ausreichenden Erfahrungs/Fähigkeitsbasis die Stücke spielst, ohne ständig in Sorge um die nächsten Noten zu sein,
man spielt und fühlt gar über die großen Linien hinweg und wird vom Zug des Stückes nicht überrolt sondern mitgenommen, gleich wie als Passagier vergangener Zeiten in einem wohldekorierten Speisewagen des Orientexpress oder Paris-Moskau Express beispielsweise...... ja und du erfreust dich der gereichten speisen und getränke, plauderst mit dem einen oder anderen Tischnachbar und folgst der dahingleitenden Landschaft....., du spürst die Leichtigkeit des Seins...
 

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