Gute Prima Vista Spieler ?

Bist Du ein guter Prima Vista Spieler ?


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T

Tönchen04

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29. Mai 2006
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Hallo !

Ich habe grade das Problem, daß ich mit dem Vom Blatt Spiel so gut wie von vorne anfangen muß, weil ich das nicht konsequent von Anfang an geübt habe ! Vor 2 Jahren habe ich als Erwachsene angefangen. Tut man sich als Erwachsener schwerer, weil man weniger Geduld hat ?!, Auswendig geht´s ja viel schneller, als mühsam vom Blatt zu Lesen !

Nun wollte ich mal wissen, wer von Euch sich für einen guten Vom-Blatt-Spieler hält, obwohl er (oder Sie) erst als Erwachsener (> 25 J.) angefangen hat.
Wenn ja, würde mich interressieren, wie Ihr das gelernt habt !

Bin gespannt auf Eure Antworten !
Gruß - Tönchen
 
Hallo Tönchen,

mir geht's wie dir, allerdings kann ich kaum dazu dienen, irgendeine Theorie zu bestätigen oder zu widerlegen, denn ich habe erst seit April Unterricht.

Viele Grüße von

Sebastian
 
Also ich kann eigentlich überhaupt nicht vom Blatt spielen. Hab mit 16 angefangen aber spiele auch erst seit einem Jahr. Das ist irgendwie weder Kind noch Erwachsener :wink:
 
@ die/den Unbekannte/n ,der als Erwachsene/r angefangen hat, und trotzdem ein guter Prima Vista Spieler ist !

Gibt es doch noch Hoffnung richtig Klavier zu lernen, auch wenn man als Erwachsener erst anfängt ? :-D
Ich war schon total frustriert !
Wann hast Du denn angefangen, wielange spielst Du, wielange hat es gedauert, gibt es eine bestimmte Technik, mit der man das am besten lernt oder spielst Du einfach drauf los ?

Gib uns Unwissenen doch bitte Tipps ----- und H O F F N U N G ---------!!!!!

Gruß von Tönchen
 
@Tönchen, was verstehst du unter einem "guten" Prima Vista-Spieler? - Ich habe mal frech behauptet, dass ich gut ab Blatt spielen kann, was allerdings noch nicht viel heisst, denn ich spiele ja noch nicht so lange Klavier und beschäftige mich demzufolge mit einfachen Stücken. Tipps habe ich leider keine, ich spiele einfach drauflos und taste mich langsam sozusagen Takt für Takt vor.
 
@ Tamerlana :
Eigendlich bedeutet es ja, das man fremde Stücke, die man noch nicht kann nach wenigen Minuten studieren sofort spielen kann natürlich beide Notenschlüssel gleichzeitig, was natürlich vorraussetzt, daß man schon länger spielt, und darin viel Übung hat.
Anfänger können sicher gute Prima Vista Spieler werden, wenn Sie viele fremde Stücke spielen und immer die Noten mitlesen, auch wenn die Stücke schon auswendig klappen.
Mir fällt es schwer, wenn ich ein Stück gut kann es noch nach Noten zu spielen, es also mit den Augen zu verfolgen. Deshalb bin ich ein schlechter P-V-S !

Gruß von Tönchen
 
@Tönchen
Danke für die Klärung, dann war ich ja schon etwas frech mit meiner Behauptung :oops: :oops: :oops: - Aber ich kann ja daraufhinarbeiten, dass ich zu einer guten P-V-Spielerin werde :wink:
 
Hallo Tamerlana !

Macht ja nichts ! Ich glaube inzwischen fast, daß gutes Selbstbewußtsein das beste Mittel ist, ein guter P-V-Spieler zu werden !! :)
Weil das drauflos spielen dann ja auch viel leichter fällt , wenn man sich traut Fehler zu machen und Schwächen zuzugeben, was ja dabei anfangs zwangsläufig passiert, wenn man noch nicht so weit ist !!

Außerdem ist ja die eigene Einschätzung des Könnens echt subjektiv !
Vielleicht war die Umfrage auch nicht präzise genug formuliert !

Wie dem auch sei, ich schätze ums Üben kommt man nicht drum rum !
Damit habe ich auch kein Problem, aber wo bekommt man das Selbstbewußtsein her ? :oops:

Gruß von Tönchen
 
Hallo Tönchen,
ich glaub aus dir wird mal ein ausgewachsener Ton bei deinem Ehrgeiz. Ich spiele zwar mein Leben lang Klavier, ich würd mal sagen so mittelprächtig, hab mich aber auch nie getraut, einfach so vom Blatt zu spielen. Das hat sich geändert, als ich den Geigenlehrer von dem Geiger kennenlernte, mit dem ich ab und zu zusammenspiele. Wir sollten bei ihm zuhause mal spielen und dabei hat er mir gleich die F-Dur-Romanze von Beethoven vorgelegt. Die ist zwar nicht sehr schwer aber ich kriegte ganz schön Muffensausen. Er sagte nur: Vom-Blatt-Spielen macht Spaß, egal wieviel Fehler drin sind! Seitdem trau ich mich und bei nicht so schweren Sachen geht es auch ganz gut, würde mich aber bei der Umfrage nicht unter "gut" einordnen.
 
Hallo Geli !

Das ist wirklich sehr nett von Dir ! Danke !!! :) Im Moment habe ich das Gefühl, das mein Ehrgeiz mir mehr im Weg steht, als mich auf meinem Weg voranzubringen, weil ich zuviel auf einmal lernen möchte, und das zu schnell ! :cry:
Immerhin habe ich das erkannt und, wie heißt es so schön, es ist nie zu spät ...!! Also ran an die Arbeit und weiter üben, was sonst ?!!

Gruß von Tönchen
 
so oder so

Halli-Hallo,
es ist, denke ich, nicht ausschließlich davon abhängig, ob man/frau als Kind oder Erwachsene anfängt.
Es hat auch etwas mit der unterschiedlichen Wahrnehmung zu tun.
Ich kenne Musiker (Orgel / Klavier), die trotz jahrzehntelangen Lernens heute immer noch nicht gut vom Blatt spielen. Das sind oft auch die Leute, die klasse improvisieren können.
Ich bin ziemlich gut im prima-vista-Spiel, kann jedoch nicht improvisieren.
Als Kind habe ich die letzte Viertelstunde der Unterrichtsstunde immer mit meiner Klavierlehrerin vierhändig vom Blatt gespielt. Da habe ich eine Menge gelernt, da dieses Lernen ja nun auch noch mit viel Spaß verbunden war.
Aber wie gesagt - es ist auch von den unterschiedlichen Wahrnehmungsfähigkeiten abhängig.
Je mehr Druck - desto weniger klappts eh.
Das merke ich jetzt gerade im Partiturspiel vom Blatt (4 Zeilen)

Viel Freude weiterhin!!!
Billa
 

Hallo alle zusammen!

Ich hatte als Kind ab meinem sechsten Lebensjahr Klavierunterricht und konnte damals überhaupt nicht irgend etwas vom Blatt spielen. War auch nicht nötig, da ich nach Gehör gespielt habe und über ein gutes Gedächtnis verfügte. Das hat prima geklappt, obwohl mein Lehrer großen Wert auf das Notenlesen legt. Irgendwann habe ich das Interesse verloren und wollte keinen Unterricht mehr.

Seit eineinhalb Jahren habe ich wieder Klavierstunden, beim selben Klavierlehrer (bin mittlerweile 37 Jahre alt). Mittlerweile merke ich, dass ich immer mehr vom Blatt lesen kann, was ich mir früher gar nicht zugetraut hätte.
Der Grund ist einfach: Ich bin dazu erzwungen. Mein Gedächtnis ist nicht mehr so gut wie damals und die Stücke schwerer. Ich kann zwar immer noch gut auswendig lernen, aber das klappt nicht mehr auf Anhieb. Deswegen bin ich einfach erzwungen "öfter mal auf die Noten zu schauen" :wink: und das hat sich auch beim Erlernen neuer Stücke ausgewirkt. Selbstverständlich hängt das auch vom Schwierigkeitsgrad ab.


Mittlerweile habe ich Spaß daran zu testen, inwieweit ich Stücke mit beiden Händen vom Blatt spielen kann. Erfreulicherweise klappt das auch.
Um ein guter P-V-Spieler zu werden muss ich natürlich noch sehr viel üben.

Übrigens: Mein Klavierlehrer hat mir erzählt, es hängt auch von der unterschiedlichen Begabung ab.
 
Hallo an alle

vo einigen jahren habe ich an einer art seminar über das prima vista spielen teilgenommen. geführt wurde er von einer südafrikanischen klavierspielerin und -lehrerin, die sehr viele experimente durchgeführt hat. Herausgekommen ist, dass es nicht unbedingt vom können abhängen muss, sondern einfach vom der person selbst, sogar vom charakter .
üben kann man das auch, es gibt extra vom-blatt-lesen-übungsbücher, da beginnt man mit akkorden und intervallen üben und arbeitet sich dann immer weiter. selbst habe ich das allerdings nicht ausprobiert, doch ich kann zum glück halbwegs gut vom blatt lesen. letzes jahr ist das auch zur prüfung gekommen aber da hab ichs wegen der aufregung etwas vermasselt...

liebe grüße
 
Hatte schon jemnad den Leimer/Gieseking (ISBN 3795787076) in die Runde geworfen?
 
@stephen

Ich hab's zu Hause, bin aber noch Lichtjahre von der Fähigkeit, es beurteilen zu können, entfernt. Im übrigen hier ein Zitat aus der (sehr zu empfehlenden) Literaturliste www.pian-e-forte.de:
"Leimer/Gieseking: Modernes Klavierspiel. Gilt als eines der Standardwerke zum Klavierspiel, meines Erachtens nach als eines der am meisten überschätzten, das mehr vom Renommee des Namens Gieseking profitiert, als daß der Lesende vom Inhalt viel profitierte."
 
Hallo Tönchen,
also aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, spielen, spielen, spielen. Überlegen (beim Klavier z.B.) welche Note zu welcher Taste gehört. Zwei Töne, am besten 2 Cs merken Notenblatt nehemen und versuchen!!!!!
Ich konnte in meinem ganzen Leben nie Noten lesen,was mir schwer zu schaffen gemacht hat, doch mit dem richtigen Gehör, hörst du Fehler schnell raus, und so lernst du WIRKLICH am besten!!!!!!!!!!!!!! Also zähl einfach die Noten auf und ab, von den beiden Cs und wenn du das kannst, nimm das nächte C, wenn dus brauchst! Besser gehts nicht!!!!
Auch wenn du die Noten nicht beim Namen benennen kannst (was ich eh dumm finde und nur für außenstehende interessant ist), so kannst du doch dein Instrument für dich nach deiner Art lernen und spielen!
Dann macht das ganze auch mal endlich Spass!!!!!
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg beim Spielen,und das du die Freunde nie verlierst!!!
(Ich hoffe, ich habe deine Fragerichtig beantwortet....?)
 
Dann will ich mal auch meinen Senf dazu abgeben:
Für ein perfektes Prima-Vista-Spiel ist es in erster Linie notwendig, sehr, sehr viel zu üben, schon ein gewisses Maß an Können und auch ein Quäntchen Begabung dafür zu haben.
Rein das "Blattspiel" für sich zu Hause im stillen Kämmerchen ist bestimmt bis zu einem gewissen Grad erlernbar, weil es dabei auch relativ egal ist, wenn mal etwas daneben geht - wichtig ist, dass man im Takt bleibt und sich durch eben passierte Fehler nicht drausbringen läßt.
Notwendig für ein gutes Blattspiel ist die Fähigkeit, mit den Augen und dem Gehirn immer mindestens einen Takt weiter zu sein als die Finger. Die Ohren sollten allerdings bei dem gerade Gespielten sein, denn es sollte ja auch einigen musikalischen Wert haben. Und das ist nicht einfach, aber - wie schon erwähnt - bis zu einem gewissen Grad erlernbar.

Schwieriger wird es da allerdings wenn man meinen Beruf ausübt - ich bin Korrepetitorin und muss fast alles vom Blatt spielen. Und das direkt bei Proben z.B., wenn auch schon andere Musiker oder Solisten mitspielen.
Da werden keine Fehler geduldet, das muss beim ersten Mal schon perfekt sein - und zwar technisch als auch musikalisch. Und ganz nebenbei hat ein Korrepetitor die Aufgabe (neben dem Prima-Vista-Spiel) den Solisten musikalisch zu "tragen" und seine, sagen wir mal Gefühlseingebungen mitzufühlen und zu unterstützen.

Gelernt habe ich es schon als Kind - und zwar unbewusst. Als meine Schwester heiratete war ich erst 9 und mein Schwager zog bei uns ein. Er studierte zu diesem Zeitpunkt gerade Musik (Hauptfach Klavier) und brachte alle erdenklichen Noten mit ins Haus.
Ich spielte zu diesem Zeitpunkt gerade mal 4 Jahre Klavier und zog mir die neue, unbekannte Literatur, die mir natürlich viel zu schwer war, unaufhörlich hinein. Probierte ständig etwas Neues aus und spielte, spielte und spielte. Und ich glaube, dass das bestimmt eine wahnsinnig gute Übung für das Blattspiel war, denn es fällt mir heutzutage wirklich auch bei sehr schweren Stücken, relativ leicht.
Dass man dann neben dem Prima-Vista-Spiel auch noch auf andere Musiker hören kann und reagiert, ist glaub ich (jetzt bitte ohne überheblich klingen zu wollen!!! :oops: ) ein klein wenig Begabung und leider nicht jedermann in die Wiege gelegt worden.
 
Ich selber halte mich ja für total Blattspiel-unbegabt, jedenfalls was das Klavier anbetrifft. Auf der Geige geht es noch auch nach langem Nichtüben.
Das habe ich immer drauf geschoben, dass ich es ja 8 Jahre gelernt und im Orchester praktiziert habe sowie dass meistens nur 1 Ton gleichzeitig gespielt wird.
Jetzt hatte ich über die Feiertage Gelegenheit, ein paar Weihnachtslieder am Klavier zu spielen, aber keine Lust zum Vorbereiten. Habe mir also im Vorfeld das Heft mit den (leichten) Liedern genommen und versucht, ein paar Sachen einfach mal durchzuspielen... Nach einer Woche hab ich gemerkt, dass es wirklich besser klappt, auch andere Sachen abzuspielen, also hilft üben ja doch... jetzt hab ich richtig Lust drauf bekommen, vielleicht lerne ichs ja doch noch!

Klavirus
 
Ich denke auch, dass gerade das Üben und das ständige Spielen das meiste am Prima-Vista spielen ausmacht. Früher habe ich mit Gewalt versucht, das vom Blatt zu spielen, was ich quasi noch nicht konnte. Heute ist es eher das Problem, dass ich durch mein (zu) gutes Vom-Blatt spielen überhaupt nicht richtig übe... Allerdings hängt es auch von der Epoche ab.. Mir fällt es zehnmal leichter, das Chopin Klavierkonzert nr.1, e-moll vom Blatt zu spielen als Bach, da dieser so unglaublich Polyphon ist... Da sind auch gewisse technische Entwicklungen innerhalb des stücks nicht vorauszusehen,... das ist bei Chopin relativ einfach m.E.. Ich denke zwar, dass ich mehr als gut vom Blatt spiele (eigentlich so gut wie alles..), aber Vorteile hat dieses Prima-Vista Spiel auch nicht immer.
 
Vorne weg - ich bin einer der miserabelsten Prima Vista Spieler die gibt...:)

Toccata und Dux haben eigentlich schon alles zum Thema gesagt.
Hier noch mal 'ne Kurzversion.

Vorausschauend lesen
Größere Einheiten erkennen
Bei Fehlern nicht stoppen
Rhythmik geht vor! (auch auf Kosten eines falschen Tones)
Rhythmische Patterns schnell erfassen
Unwichtiges erkennen und eventuell weglassen
Kenntnis in Musiktheorie
Täglicher Umgang mit Notenlesen


Tja, das klingt alles so einfach...
 

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