Vom Chinaman!

  • Ersteller des Themas reymund
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Och, ich halte dieses Thema für recht interessant. Ich frage mich immer wieder selbst, ob der Wert des Lebens bzw. die Empathie gegenüber Mitgeschöpfen und Mitmenschen in Teilen Asiens (oder auch Afrikas) geringer ausgebildet ist. Es gibt für mich dabei eine grausame Parallele:

Wir schaffen das Schlachten aus den Augen, wir industrialisieren und verstecken es - genau so, wie "wir" es bei den KZs gemacht haben. Entmenschlichung hilft beim Töten. Konzentration auf wenige Standorte hilft der Bevölkerung, die Augen zu verschließen...

In Teilen Asiens scheut man den direkten Kontakt nicht und ist da wohl auch deutlich weniger zart beseitetet.

Meine Tochter besuchte vor gut einem Jahr die "killing fields" in Kambodscha und sprach mit einem der letzten Überlebenden. Sie hätte es besser nicht getan. Diese Bilder kriegt sie (und ich auch) nie mehr aus dem Kopf.
Ich frage mich dann immer selbst, ob ich mir den Stempel des arroganten "Rassisten" aufdrücken soll, wenn ich der Meinung bin, dass (bis auf "wissenschaftlich" begründete Perversionen a la Mengele) dergleichen selbst in den schlimmsten Zeiten in DE nicht passiert ist. Wirklich unvorstellbar bestialisch!***

Und, nein, Ihr wollt es nicht wissen!

*** wobei dieses Wort hier eine Beleidigung für die gesamte Tierwelt darstellt.

Ich kann nachvollziehen, dass Menschen voller Hass und Vernichtungswillen aufeinenander einschlagen, aber es ist für mich absolut unvorstellbar, was passieren muss, damit in großem Maßstab (also nicht nur durch einzelne Perverse) jegliche, aber wirklich JEDE vorstellbare Grenze überschritten wird. Wie können Menschen zu solchen Monstern werden?
 
Wie können Menschen zu solchen Monstern werden?

Faktoren wären etwa:
- Das tief verwurzelte "wir und die". Die eigene Gruppe stärken und bschützen, die anderen bekämpfen.
- Gesteigert durch die Begriffe "gut" und "böse", "hell" und "dunkel". Wir sind natürlich immer die Guten!
- Pauschalisierung hilft auch
- Den Gegner entmenschlichen. ("xxx sind keine Menschen, das sind Tiere!", gehört von einem Mädel: Tschechen gegen Slowaken)
- Das ganze noch ideologisch befeuern. (Göbbels war ein Meister darin.)
Und dann sind wir wieder bei einem meiner Lieblingsthemen, die ich immer wieder anbringe: Wo ist das "sapiens" bei "homo sapiens"? Und wie stark ist es?

Aber da ist man irgendwann bei Soziologie, Psychologie, Anthropologie. Wer will, darf auch noch Religion reinwerfen (Das ist unser Land, wir haben ein heiliges Buch, da steht das drin. Das ist unsere Heilige Stadt! usw.), ist aber nicht erforderlich.

Welche Muster erkennen wir in diesem Faden?

Grüße
Häretiker
 
@Häretiker

Was Du beschreibst, ist mir schon bekannt und trifft ganz sicher auf die meisten Greuel zu. Es erklärt aber nicht die abgrundtiefe Bestialität bei Bürgerkriegen in Afrika oder aber eben die "Methoden" auf den killing fields, die auch mit Entmenschlichung nicht erreicht werden kann - "man" würde das nämlich auch keinem Tier antun.

Auch mit extremem Hass ist das nicht zu erklären - höchstens mit kollektivem Wahnsinn. Es bleibt mir ein Rätsel.
 
wie viele Ställe in Deutschland hast Du persönlich von innen gesehen, dass sie vergleichbar gleich aussehen würden wie in diesem Video?
Darum geht es doch gar nicht. Ich hätte auch anstatt Stall die Unterkünfte des Personals von Schlachthöfen nennen können. Außerdem hat Fisherman schon ganz gut beschrieben, dass wir Dinge einfach nur nicht sehen (wollen); in anderen Ländern stehen sie halt zu dem was sie machen und wachsen damit auf.
Ich kann so eine Aussage über die "herzlosen Menschen" einfach nicht ab. Wir importieren und kaufen Scheiss aus aller Welt ohne Rücksicht auf Verluste. Da passt so eine arrogante Art von oben herab einfach nicht.
Und das gleiche gilt auch für "Chinaklaviere". Das Wort ist angesichts eines so großen Landes in seiner Pauschalität schon Blödsinn. China ist eines der traditionsreichsten Länder in Sachen meisterhafter Handwerkskunst. Wenn wir zu Hauf Billigmist aus China importieren, liegt das nicht daran, dass die zu blöd wären, ordentliche Klaviere zu basteln sondern daran, dass wir immer weniger bereit sind, Qualität zu bezahlen. In Sachen Fleisch wirste mir das bestätigen können.

Man beachte: Ich habe ganz kurz das eigentliche Thema angeschnitten. :idee:
 

dass wir immer weniger bereit sind, Qualität zu bezahlen. In Sachen Fleisch wirste mir das bestätigen können.
Immer diese Pauschalierungen. Ich möchte mich von diesem fettgedruckten wir explizit ausnehmen. Im Umkehrschluß kann ich sagen, es wird immer schwieriger qualitativ hochwertiges Fleisch kaufen zu können, vor allem im städtischen Bereich.
 
Immer diese Pauschalierungen. Ich möchte mich von diesem fettgedruckten wir explizit ausnehmen. Im Umkehrschluß kann ich sagen, es wird immer schwieriger qualitativ hochwertiges Fleisch kaufen zu können, vor allem im städtischen Bereich.

Ich denke, er meint "wir" als Gesellschaft. "Wir haben die Weltmeisterschaft 2006 gewonnen!" bedeutet ja nicht, dass ich auf dem Rasen mitgekickert habe und "Wir sind Exportweltmeister!" heißt nicht, dass was ins Ausland verkauft habe, oder?

Man kann es auch übertreiben. :-)

Grüße
Häretiker
 
Ich bin nun mal kein Freund der Pauschalisierungen.
Er ist kein Freund davon, macht aber selber unbewusst davon Gebrauch. ;-)
Ich denke, er meint "wir" als Gesellschaft.
Und damit habe ich mich als ein Teil davon angesprochen gefühlt.
Stimmt.
Wahrscheinlich habe ich deshalb so reagiert, weil die von ihm genannte Entwicklung durchaus ein Problem für mich darstellt, weil ich wertige Nahrung konsumieren will. Damit meine ich nicht den finanziellen Aufwand, sondern das vergleichsweise geringe Angebot an guten, vernünftig erzeugten Lebenmittel. (Im Beispiel oben ging es um Fleisch, bei dem das besonders kritisch ist.) Und zu allem Überfluß wird man mit der 'geizigen' Masse in einen Topf geworfen, die mit dem Konsum der billigst erzeugten Waren daran schuld ist.

Auch die BIO-Bezeichnung ist eine Verhöhnung sondergleichen. Ein Lebensmittel sollte grundsätzlich dem entsprechen und BIO sein. Und wenn nicht, soll groß und deutlich draufstehen was falsch gelaufen ist.
 
Es ist ja auch per Gesetz verboten, nur leider gibt es immer wieder Strolche welchen das Verbot schlicht weg am Allerwertesten vorbeigeht.
Denen zeigt man dann das Richtige mit Betriebskontrollen in unregelmäßigen Abständen, ob die gesetzliche Regeln eingehalten werden. Werden diese Ignoriert, kann man für den einen Tierhalter (schwarzes Schaf) ein Tierhalteverbot aussprechen. Mit "die ja verboten gehören!" habe ich eher das gemeint.
 

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