Violine und Klavier

Zu hören gibt's das unter: Rachmaninoff plays Kreisler-Rachmaninoff: Liebesleid (1921 rec) - YouTube

Übrigens hat Kreisler mit Rachmaninow als Partner im Jahre 1928 Griegs c-moll-Sonate eingespielt...!

Entschuldigung vorab weils OT ist aber wer Rachmaninoff in hervorragender Qualität spielen hören möchte dem seien die beiden bei Telarc erschienen CDs A window in time Vol. 1 und 2 empfohlen. Da ist auch Liebesfreud und Liebesleid von Kreisler/Rachmaninoff enthalten. Die CDs enthalten Aufnahmen, die Rachmaninoff auf Papierrollen eingespielt hat und die technisch aufwendig mit einem Bösendorfer Reproduktionsflügel SE 290 aufgenommen wurden. Das Ergebnis finde ich sowohl von der Interpretation (nicht nur, wie er eigene Werke sondern auch z.B. Chopin, Schubert, Mozart und Bach spielte) als auch von der Klangqualität überragend.
 
Entschuldigung vorab weils OT ist aber wer Rachmaninoff in hervorragender Qualität spielen hören möchte dem seien die beiden bei Telarc erschienen CDs A window in time Vol. 1 und 2 empfohlen. Da ist auch Liebesfreud und Liebesleid von Kreisler/Rachmaninoff enthalten. Die CDs enthalten Aufnahmen, die Rachmaninoff auf Papierrollen eingespielt hat und die technisch aufwendig mit einem Bösendorfer Reproduktionsflügel SE 290 aufgenommen wurden. Das Ergebnis finde ich sowohl von der Interpretation (nicht nur, wie er eigene Werke sondern auch z.B. Chopin, Schubert, Mozart und Bach spielte) als auch von der Klangqualität überragend.
OT, die zweite: Diese Konstellation ist bezeichnend für Interpreten der Jahrzehnte vor dem 2. Weltkrieg. Entweder liefert eine akustische (bis ca. 1926) oder eine elektrische Schallplatten-Einspielung authentische Resultate bei limitierter Klangqualität, die oftmals sogar den Klavierton selbst massiv entstellt. Oder aber man reproduziert die Welte-Mignon-, Duo-Art- oder Ampico-Rollen jener Zeit unter akustischen Bedingungen der Gegenwart - und diese bieten Ungenauigkeiten wie Stanzfehler, mechanisch bedingte Abweichungen oder sogar bewusste Manipulationsmöglichkeiten wie den Austausch falscher Töne; diese sind insoweit mit einem MIDI-File unserer Zeit vergleichbar. Es ist mitunter nur schwer zu unterscheiden, ob gewisse rhythmische Freiheiten, asynchron erklingende Akkordtöne und "unrund" erklingende Laufpassagen interpretatorisch gewollt oder technisch bedingt sind. Dazu kommt, dass asynchrones Anschlagen von Akkordtönen seinerzeit nicht unüblich war, um z.B. Mittelstimmen hervorzuheben - aber eben gezielt und nicht unbedingt durchgängig eingesetzt. Vergleichbar wäre das mit hörbar gelassenen Lagenwechseln und mit Glissando erreichten Spitzentönen bei Streicher- und Gesangsaufnahmen jener Zeit.

Deutlich werden diese Diskrepanzen bei denjenigen Pianisten, die sowohl Schallplatten als auch Klavierrollen eingespielt haben - Rachmaninow gehört zu diesen...
 
Zweiter Anlauf. Falls es denn tatsächlich was wird - mein Geiger hat heute das Angebot bekommen, dass wir im zyprischen Konsulat in St. Petersburg ein Konzert spielen können. Es wird im Rahmen irgendeines französischen Festivals (? was auch immer) stattfinden, weshalb wir auch französische Komponisten spielen sollen. Das dürfte die Auswahl etwas eingrenzen.
Weiterer Hinweis - das Konzert wäre schon Anfang März, und bis Ende Januar bin ich noch zum Teil mit anderen Konzertvorbereitungen beschäftigt... :P
 
Cesar Franck und Gabriel Faure.... :)
Beide haben eine sehr schöne A-Dur Sonate geschrieben und bei beiden Sonaten sind Violine und Klavier gleichberechtigt. ;)
 
Zweiter Anlauf. Falls es denn tatsächlich was wird - mein Geiger hat heute das Angebot bekommen, dass wir im zyprischen Konsulat in St. Petersburg ein Konzert spielen können. Es wird im Rahmen irgendeines französischen Festivals (? was auch immer) stattfinden, weshalb wir auch französische Komponisten spielen sollen. Das dürfte die Auswahl etwas eingrenzen.
Weiterer Hinweis - das Konzert wäre schon Anfang März, und bis Ende Januar bin ich noch zum Teil mit anderen Konzertvorbereitungen beschäftigt... :P
In Anbetracht der knappen Übezeit und der Tatsache, dass die obengenannten Sonaten nicht ganz einfach zu spielen sind, wären auch "kleinere" Werke zu erwägen: Zum Beispiel das Capriccio von Cécile Chaminade: http://conquest.imslp.info/files/im...de_-_Capriccio__Op._18__violin_and_piano_.pdf
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Stilblüte,

französische Komponisten für Klavier und Violine grenzt schon ziemlich ein, zumal die bekanntesten Werke schon genannt wurden, beide Instrumente gleichberechtigt sein sollen und die Probezeit knapp bemessen ist. Mir würde da nur noch Édouard Lalo einfallen der einige Werke solcher Art komponiert hat, vielleicht wirst Du ja da fündig.

LG
Christian
 
Wie wär's mit der Sonatine für Violine und Klavier von Jean Francaix?

LG, Dilettantja
 
Vielen Dank für die Vorschläge!

Zwei Fragen:

1. wer kennt empfehlenswerte französische Literatur aus Barock und Klassik? Ansonsten wird es ein reines Romantik-Impressionismus-Programm, was zwar auch schön, aber für Zuhörer und Musiker recht anstrengend ist.

2. Hat schonmal jemand die Sonaten von Francaix, Ravel (die 2.) oder Poulenc gespielt und kann ein paar Angaben zu spieltechnischer Schwierigkeit beider Instrumente, der musikalischen Ausführung und dem Zusammenspiel machen?
 
1. wer kennt empfehlenswerte französische Literatur aus Barock und Klassik? Ansonsten wird es ein reines Romantik-Impressionismus-Programm, was zwar auch schön, aber für Zuhörer und Musiker recht anstrengend ist.

2. Hat schonmal jemand die Sonaten von Francaix, Ravel (die 2.) oder Poulenc gespielt und kann ein paar Angaben zu spieltechnischer Schwierigkeit beider Instrumente, der musikalischen Ausführung und dem Zusammenspiel machen?
Liebe Stilblüte,

beginnen möchte ich mit Punkt 2: Schwierigkeitsgrad ist immer eine relative Angelegenheit, das weiß jeder. Alle drei Komponisten hatten Klavier als ihr Hauptinstrument und Francaix und vor allem Poulenc waren erstklassige Pianisten; auch Ravel hat in seinen Klavierparts den Akteuren nicht allzu viel geschenkt. Ein wichtiges Problem sehe ich angesichts der wenigen Wochen, um ein komplettes Duo-Programm neu einzustudieren. Deshalb empfiehlt es sich, unbedingt Solistisches aus dem eigenen Repertoire für Klavier solo und für Violine allein aus dem vorhandenen eigenen Repertoire zu berücksichtigen - mit dann immer noch 3-6 neuen Stücken ist immer noch genug zu tun.

Nun zum 1. Punkt mit Literatur aus der Zeit vor dem beginnenden 19. Jahrhundert. Aus der Barockzeit wären Werke von Jean-Marie Leclair d.Ä., Jean-Féry Rebel und Francois Couperin zu nennen; die Klassik bietet einige Sonaten von Georges Onslow (Zeitgenosse von Carl Maria von Weber) oder ein Stück wie "Les jeux olympiques" von Michel Corrette (Zeit der Mannheimer Klassiker). Wenn Du dann z.B. noch etwas von Rameau im solistischen Bereich parat hättest, wäre es überhaupt kein Problem, vom 18.-20. Jahrhundert alle Epochen abzudecken. Aber es ist sicherlich eine Menge an Sachen neu einzustudieren - und zwar für Euch beide. Auf jeden Fall wünscht Euch dabei alles Gute und viel Erfolg

Euer Rheinkultur (diese ist männlich...)
 

Liebe Blüte,

es gibt außer dem Tamborin von Rameau, das für ein Konzertprogramm m.E. zu kurz ist Rameau: Tambourin : fr Violine und Klavier / Solo + 2ms / Violine / Streich- und Zupfinstrumente / Alle Noten (Hörbeispiel fürchterlich, aber so kann man wenigstens die Noten einsehen), Sonaten von Leclair Jean-Marie Leclair . Da habe ich mal irgendwas gespielt. Ich weiß momentan nicht, ob man Flötensonaten auch mit Geige spielen kann, sonst wäre vielleicht auch hier was zu finden Joseph Bodin de Boismortier . Ich würde aber Leclair nehmen. Ich meine, der wäre ganz nett gewesen. :D Eventuell kriege ich noch Näheres raus.

Poulenc finde ich am schwersten zusammen zu spielen. Ich habe früher mal was vom Blatt gespielt. Würde ich lieber nicht nehmen. Es gibt auch noch Milhaud Darius Milhaud: Sonata per oboe, flauto, clarinetto e pianoforte, Op.47 (1918 ) - YouTube, das wäre machbar. Francaix habe ich nie gespielt, scheint mir aber machbar Jean FRANÇAIX Sonatine pour violon et piano (1934) F.P.Zimmermann, A.Lonquich - YouTube, Ravel auch nicht, scheint mir nach Ansicht der Noten http://imslp.org/wiki/Violin_Sonata_No.2_(Ravel,_Maurice) auch machbar, allerdings musst da mal deinen Geiger fragen (3. Satz ...:p ).

Neben romantischem Repertoire würde ich vermutlich Leclair und Ravel oder Francaix nehmen.

Liebe Grüße

chiarina
 
Poulenc finde ich am schwersten zusammen zu spielen. Ich habe früher mal was vom Blatt gespielt. Würde ich lieber nicht nehmen. Es gibt auch noch Milhaud Darius Milhaud: Sonata per oboe, flauto, clarinetto e pianoforte, Op.47 (1918 ) - YouTube, das wäre machbar.
Drei hohe Holzbläser und Klavier - gibt's das Stück auch transkribiert mit Violine und Klavier? Nie gehört - aber es gibt ja Originalwerke von Milhaud wie Darius Milhaud: Sonata No.2 per violino e piano, Op.40 (1917) - YouTube, die sicher auch interessant wären.

Wer nicht immer nur die Franck-Sonate spielen möchte, kann aus der gleichen Zeit auf die Sonate des ganz jung verstorbenen Guillaume Lekeu zurückgreifen: Guillaume Lekeu - Violin Sonata in G (1892/93) - YouTube. Auch hier gibt es ein Hörbeispiel mit Noten, um vorher lesend zu ermitteln, was einen so erwartet. Stilistisch ist man hier mit Fauré in bester Gesellschaft...

LG von Rheinkultur
 
Drei hohe Holzbläser und Klavier - gibt's das Stück auch transkribiert mit Violine und Klavier? Nie gehört - aber es gibt ja Originalwerke von Milhaud wie Darius Milhaud: Sonata No.2 per violino e piano, Op.40 (1917) - YouTube, die sicher auch interessant wären.

Huch....danke!! Natürlich meinte ich genau den link (also die Original-Sonate),den du hier gepostest hast. Bin wohl irgendwo falsch gelandet!

Liebe Grüße

chiarina
 
Wer nicht immer nur die Franck-Sonate spielen möchte,
...sagen wir mal so: wer den Klavierpart der A-Dur Sonate von Franck immer spielen kann, der muss sich über technische Schwierigkeitsgrade anderer Sachen eigentlich keine Gedanken mehr machen :D denn der Scherzosatz ist richtig sauschwer, Kopfsatz und Finale sind nicht leichter als z.B. Brahms´ Klaviersonaten ;):)

bzgl. 19. Jh. mag die Sonatine von Dvorak zwar sehr oft gespielt werden, aber sie verdient es auch - das kleine Werk ist eine echte Perle!
effektvoll, aber im Klavierpart nicht so schwierig wie Franck sind die Violinsonaten von Grieg
 
...sagen wir mal so: wer den Klavierpart der A-Dur Sonate von Franck immer spielen kann, der muss sich über technische Schwierigkeitsgrade anderer Sachen eigentlich keine Gedanken mehr machen :D denn der Scherzosatz ist richtig sauschwer, Kopfsatz und Finale sind nicht leichter als z.B. Brahms´ Klaviersonaten ;):)

bzgl. 19. Jh. mag die Sonatine von Dvorak zwar sehr oft gespielt werden, aber sie verdient es auch - das kleine Werk ist eine echte Perle!
effektvoll, aber im Klavierpart nicht so schwierig wie Franck sind die Violinsonaten von Grieg
Das zur späten Franck-Sonate Gesagte trifft zu: Das Stück ist musikalisch wie spieltechnisch alles andere als leicht, vor allem, wenn daneben ein komplettes weiteres Duo-Programm einstudiert werden soll. Der Blick auf Alternativen ist also sehr ratsam. Weshalb ich auf Dvorak und Grieg nicht mehr eingegangen bin, lag an der Frage nach französischem Repertoire.

LG von Rheinkultur
 
Ah ich danke vielmals für die hilfreichen Wegweisungen, ich habe einfach bisher wenig Erfahrung mit Kammermusik jeglicher Besetzung. Gerne weitere Tipps geben!
(@ Rolf: wusste gar nicht, dass Dvorak Franzose ist :D )
Mir wurde nun noch zu Gehör getragen, dass Poulenc und Fauré für Klavier ziemlich anspruchsvoll sein sollen. Aber was soll man auch sonst von Romantik und Impressionismus der Franzosen erwarten.

Ich habe einige Transkriptionen von Chopin-Stücken für Violine und Klavier gefunden, die fürs Klavier erfrischend normalschwer aussehen. Der Geiger allerdings wird fluchen mit den pianistischen Verzierungen und Doppelgriffen, hehe. Aber der soll sich mal nicht anstellen, er hat immerhin schon fünf Jahre Geige studiert und an seiner Hochschule den besten Abschluss gemacht. Ok ich bin gemein... Wir werden uns schon einigen.

Solo möchte ich eigentlich nichts spielen; in den letzten Wochen habe ich mich hauptsächlich mit meinen Klavierkonzerten beschäftigt, die kann ich da nicht gebrauchen, von Rameau habe ich noch nie etwas gespielt, Chopin-Solostücke möchte ich im Moment nicht zum hundertsten Mal aufwärmen, und meine neueste Ravel-Erungenschaft habe ich noch nie öffentlich vorgespielt und sollte das vielleicht nicht unbedingt im griechischen Konsulat versuchen.

Dummerweise habe ich hier keinen Drucker, um mal ein paar Sachen anzuspielen, und das einzige mir bekannte Notengeschäft in St. Petersburg hat leider nichts brauchbares (die hatten nicht mal den Danse Marcabre von Saint-Saens, da brauche ich mit Francaix oder anderen Exoten gar nicht erst anfangen).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
(@ Rolf: wusste gar nicht, dass Dvorak Franzose ist :D )
Franzose oder nicht - Dvorak hat auch das geschrieben und selbst für Klavier eingerichtet:
http://erato.uvt.nl/files/imglnks/usimg/7/78/IMSLP262342-PMLP51921-Dvorak_Romance1.pdf
Diese Fassung gibt's auch zum Anhören: Dvorak - Romance for piano and violin, Op.11 - YouTube

Auch Fauré hat noch eine Romanze geschrieben: LEGENDARY VIOLINISTS: ZORIA SHIKHMURZAYEVA (1933-2010) plays Faure Romance op 28 - YouTube zum Hören und http://conquest.imslp.info/files/im...ur___-_Romance__Op._28__violin_and_piano_.pdf zum Lesen.

Vielleicht freuen sich die Griechen (die eigentlich Zyprioten sein sollen) auch über ein Stück dieses früh verstorbenen Komponisten:
Nikos Skalkottas

LG von Rheinkultur
 

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