Vibrato am Klavier erzeugen

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nilstorben

Guest
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[gelöscht weil ich keinen Bock habe, meine Beiträge hier zu wissen, obwohl ich keinen Acount hier habe]
 
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Evtl. bei einer schlecht eingestellten Mechanik, wenn der Hammer an die Saite drückt :D
Oder bei gedrückter Taste mit dem Klavier wackeln ..
 
Schumann/Liszt: Widmung (Transkription des Rückertlieds) - in der akkordischen Steigerung kurz vor dem Schluß findet sich die Vortragsbezeichnung molto vibrato
 
Hallo Nils,

die Variable bei der Erzeugung des Tones bei einem Klavier ist die Geschwindigkeit des Hammers beim Auftreffen auf die Saite. Und diese Variable kann man nur bis kurz vor dem Auftreffen beeinflussen. Ein Vibrato ist bei einem Klavier also nicht möglich. Anders sieht es beim Clavichord und möglicherweise bei Midi-Instrumenten (Aftertouch) aus.
Viele Grüße


Konstantin (der sich mal wieder über den Nonsens-Beitrag von 20:15 ärgert)

P.S.: Für eine ausführliche Diskussion über die physikalischen Hintergründe bei der Klangerzeugung auf dem Klavier klicke auf diesen Thread und folge Benutzern mit eher naturwissenschaftlichen Hintergrund.
 
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Oder bei gedrückter Taste mit dem Klavier wackeln ..
Präziser: das Klavier schnell hin- und herbiegen, damit sich die Saitenspannung (Frequenz) verändert. Behelfsweise kann man auch periodisch auf den Resonanboden / den Steg drücken (z.B. mit dem Knie).
Vielleicht reicht auch ganz fest dran glauben, dass man es hört (Psychokinese).
SCNR
 
...wem soll man da glauben?
:):):)

...uh, noch was ganz schlimmes: "Akkordvibrato" (am Ende der Tristantranskription)

In meiner Editio Musica Budapest Ausgabe der Harmonies poétiques et religieuses, steht bei der BÉNÉDICTION DE DIEU DANS LA SOLITUDE (No.3) folgende Fußnote zu Takt 306:

Zitat von EMB Z. 12312;:
"Diese Achtelakkorde behandelte der Meister wie eine Bebung: eng aneinander in schnellster Folge ohne die Finger von den Tasten zu nehmen- : ein Vibrato des Handgelenks, wobei die Zahl der Bebungen nach Bedürftnis vermehrt werden kann. Die Melodie in welche sie hineinvibriert, sei, 'breit und mächtig', die Fermate entsprechend 'lang gehalten'." (L-P)

Vielleicht trägt ja diese Anmerkung zur Klärung des Klavier-Vibrato-Problems bei.:p

Grüße
Toni
 
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Hallo Toni,

ich muß dich leider enttäuschen. Du kannst mit dem Handgelenk vibrieren wie du willst, dem Ton ist das herzlich egal. Die Gesetze der Mechanik können durch Spielanweisungen nicht "überlisztet" werden. Ein Anschlag kann kein Vibrato haben, ebensowenig beeinflußt die Masse der Hand oder der Auftreffwinkel der Finger die Tonerzeugung. Wer es nicht glaubt, einfach mal das Klavier aufmachen, Ton anschlagen und halten, und dann mit dem Handgelenk "vibrieren".
Viele Grüße


Konstantin
 
hallo Konstant,
du hast offenbar nicht begriffen, was Agraffentoni geschrieben hatte
und du hast dir offenbar weder die Notation noch die Ausführung des Akkordvibrato im Liebestod angeschaut
...aber das ist nicht weiter schlimm, das lässt sich ja nachholen

übrigens erlauben die Gesetze der Mechanik und der Stimmbildung auch kein singendes Klavier ;):D das hätten die trotteligen Komponisten doch wissen müssen, bevor sie Zeugs wie "cantabile" oder schlimmer gar "wie gesungen" (Wagner, Albumsonate) in die Klaviernoten gekrakelt hatten... schlimm sowas... ;):)
 
Eine Begriffsklärung könnte sicherlich etwas Licht ins Dunkel bringen

Das Vibrato ist in der Musik die periodisch wiederkehrende, geringfügige Veränderung der Frequenz eines gehaltenen Tons.
...
In der musikalischen Praxis werden meistens verschiedene Formen der periodischen Tonveränderung kombiniert (Vibrato, Tremolo, Bebung, Schwebung und Veränderung der Klangfarbe). Die Abgrenzung des Vibratos von diesen verwandten Phänomenen ist daher schwierig und wird nicht einheitlich gehandhabt. Häufig wird daher der Begriff Vibrato, von der strengen Definition abweichend, für eine Kombination dieser Phänomene verwendet.

Vibrato
 

"Verzichtet wird auf den Einsatz von Vibrato vor allem bei Instrumenten, deren Ton im Wesentlichen auf dem Nachhallen eines erzeugten kurzen Klanges beruht, wie Schlaginstrumente, Harfe, Klavier etc ist Vibrato sowieso höchstens mit zusätzlichen Hilfsmitteln herstellbar"

Quelle: Vibrato

"Mit Tremolo (ital. tremolo, von lat. tremere: zittern, beben) bezeichnet man einen elektronisch oder mechanisch erzeugten Klangeffekt, bei dem fortlaufend in kurzen Zeitabständen die Amplitude und somit die Lautstärke des musikalischen Signals moduliert wird. Vom Tremolo zu unterscheiden ist das Vibrato. Unter Vibrato versteht man die überwiegend tieffrequente, sinusförmige Modulation der Frequenz eines Signals als Frequenzvibrato."

=> Tremolo

Um rein akustisch am Klavier ein Vibrato zu erzeugen, müsste man folglich die angeschlagene, schwingende Saite periodisch minimal verkürzen/verlängern.

Sol
 
porca miseria... die Gesetze der Mechanik, hochwissenschaftliche Wikipedia-Definitionen - - ja und was machen wir nun mit der Lisztschen Anweisung molto vibrato, die er ausgerechnet in mehrere Klavierstücke hineinschrieb? ;););)
 
porca miseria... die Gesetze der Mechanik, hochwissenschaftliche Wikipedia-Definitionen - - ja und was machen wir nun mit der Lisztschen Anweisung molto vibrato, die er ausgerechnet in mehrere Klavierstücke hineinschrieb? ;););)
Zitat von EMB Z 12312;:
...Bebung eng aneinander in schnellster Folge...
...verstehe ich als schnelle Tonwiederholungen, - a piacere, wie es dort im Notentext auch noch steht.:p

Grüße
Toni
 
es gibt ja weltferne Esoteriker, die es für einen schönen Klangeffekt halten, z.B. einen Akkord stark anzuschlagen und dann bei aufgehobener Dämpfung leise sehr schnell zu repetieren -- oder auch die rhythmische Interferenz von 4 zu 3 in hohem Tempo bei repetierten Akkorden (Dämpfung aufgehoben)
...solche Esoteriker notieren dann gerne unverständliche, weil ja physikalisch unmögliche italienische Spielanweisungen...
:D:D:D:D

Himmel auch... kein Klavier kann singen, tuten, wie ein Amboss hämmern oder wie Violine und Sängerin vibrieren - trotzdem kann es ähnliche Klangwirkungen hervorbringen, ergo sind Bezeichnungen wie motlo cantabile, molto vibrato, quasi corni, martellato etc. kein Quark
 
- - ja und was machen wir nun mit der Lisztschen Anweisung molto vibrato, die er ausgerechnet in mehrere Klavierstücke hineinschrieb?

Wir können den Maestro nicht mehr fragen, was er damit gemeint hat, das ist richtig.

Was er mit Sicherheit nicht meinte, ist eine periodische Tonhöhenänderung, erzeugt durch den Interpreten. (=unmöglich, am Klavier)

Wenn man der Herkunft des Begriffes "Vibrato" abseits jeglichen techn. Hintergrunds folgt ...

". . . ital. vibrato, als Subst. in ders. Bed., als Adj. „energisch“, zu ital. vibrare „schwingen, schütteln, zittern“, aus lat. vibrare „schwingen, zittern, schütteln“

so könnte ich mir vorstellen, daß ein 'ziemlich energisches' und quasi 'innerlich aufgewühltes/erregtes' Vorgehen seitens des Interpreten gemeint war.
Somit wäre eher der adäquate Gemütszustand bei der Darbietung gemeint.

Ich kann's nicht belegen.
Nur so ein Gefühl.

Sol
 
Wir können den Maestro nicht mehr fragen, was er damit gemeint hat, das ist richtig.
wozu auch? er hatte es ja sogar eindeutig notiert ;);)

also nochmal:
es gibt ja weltferne Esoteriker, die es für einen schönen Klangeffekt halten, z.B. einen Akkord stark anzuschlagen und dann bei aufgehobener Dämpfung leise(r) sehr schnell zu repetieren
....erraten! Invocation, Liebestod

oder auch die rhythmische Interferenz von 4 zu 3 in hohem Tempo bei repetierten Akkorden (Dämpfung aufgehoben)
...erraten: Widmung (Transkription)

außerdem gibt es noch, bei manchen ausrollenden Passagen sinnvoll einsetzbar, das Pedalvibrato als Klangeffekt (vgl. Bolets instruktive Ausgabe des Mephistowalzers)

... kein Klavier kann singen, tuten, wie ein Amboss hämmern oder wie Violine und Sängerin vibrieren - trotzdem kann es ähnliche Klangwirkungen hervorbringen, ergo sind Bezeichnungen wie molto cantabile, molto vibrato, quasi corni, martellato etc. kein Quark - Quark aber wäre, sofern irgendo cantabile steht, die Melodie mit zu röhren :D:D
 
wozu auch? er hatte es ja sogar eindeutig notiert ;);)

also nochmal:
es gibt ja weltferne Esoteriker, die es für einen schönen Klangeffekt halten, z.B. einen Akkord stark anzuschlagen und dann

... ihn z.B. mittels sehr kurzem Pedalanheben und halb gedrückten Tasten sofort piano weiterklingen zu lassen (Anweisung fortepiano fp)

...erraten: Pathetique, erster Takt (Beethoven) ;)
 

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