Unbekanntes Menuett - kennt das jemand?

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thepianist73

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Hallo, ich habe als Kind (vor über 30 Jahren) mal dieses Stück gespielt, habe aber danach nie mehr die Noten bzw. das Heft gefunden, woraus ich das hatte. Ich weiss leider absolut nicht, von wem das ist.
Ich habe mal Variationen dazu komponiert, aber ohne Kenntnislage des Originalthemas kann man diese kaum mit Titel rausgeben... Ausser vielleicht "12 Variationen über ein leichtes, unbekanntes Menuett" :-D

Ich glaubte zu wissen, dass es von Mozart sei. Aber wenn ich seine Klaviersachen durchsuche (auch die allerersten), dann ist das nirgends, und ich habe von Mozart ziemlich alle Klavierwerke, auch seine ersten Notenhefte. Das Stück ist mir später als Lehrer leider auch nie mehr in irgendeinem Anfängerheft begegnet...

Kennt jemand zufällig dieses reizende kleine Stück?
 

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Könnte das in einer der älteren Emonts-Schulen drin gewesen sein? (ich hab die nicht mehr, waren graue Notenhefte)
 
Ja das kann sein, denn mit Emonts habe ich u.a. angefangen als Kind. Dazu hatte ich noch Hefte mit einfachsten Originalstücken von einem Herrn Bodenmann (querformatige Hefte, mit riesiger Notenschrift...). Habe alle diese Hefte allerdings nicht mehr.
 
Zwei Emontshefte hab ich in einem großen Karton auf dem Dachboden meiner Eltern. Da könnte ich Anfang März nachschauen, wenn ich es nicht vergesse. Oder wenn in der Zwischenzeit jemand anderes nachschaut, der keine 300km zu seinen Noten fahren muss. :-D
 
Dank meiner Schwiegermutter habe ich lauter alte Klavierschulen. :coolguy:

In Emonts "Erstes Klavierspiel" habe ich es nicht gefunden, aaaber:

J. Alex. Burkard: "Neue Anleitung für das Klavierspiel", 1. Band, Edition Schott
Dort die Nr. 69: Andante von W. A. Mozart.
 
Jaaaa, das ist es! Habe das Heft gegoogelt, genau das hatte ich auch! So cool! Danke.

Nur: Was für ein KV ist das? Ist es ein Originalstück (mit KV Zahl), oder eine arrangierte Melodie aus einem anderen Werk?

Kannst du vielleicht ein Foto dieser Seite hier posten? Würde mich sehr freuen. (Und bin gespannt, ob ichs nach all der Zeit noch richtig memoriert hatte...) :-)
 
Schön, dann brauche ich ja nicht auf den Dachboden zu kraxeln ;)
 
Ein KV ist leider nicht angegeben, es steht nur Andante drüber, der Notentext weicht auch leicht von deiner Vorlage ab:

IMG_1327.JPG
 
Ich wollte schon schreiben... ach, ein Menuet dieser Qualität könnte wirklich jeder komponiert haben... :-D:teufel:
 
Hey, Danke! Ich habe auch gesucht und dabei ein schmerzlich vermisstes Büchlein wieder gefunden:
sew-soft-toys-001-813x1024.jpg
 

Selbst Mozarts Jugendsünden sind allemal gehaltvoller. Es gibt zahlreiche derartiger "Mozart"-Stücke, deren Urheberschaft im Dunkeln liegt. Aber darunter finden sich durchaus ein paar reizvolle Pretiosen wie in der Sammlung der XII Petites Pieces Pour le Clavecin, erstmals 1801 erschienen.
 
Selbst Mozarts Jugendsünden sind allemal gehaltvoller. Es gibt zahlreiche derartiger "Mozart"-Stücke, deren Urheberschaft im Dunkeln liegt.
Diese Ansicht teile ich - selbst in frühesten Stücken agierte Mozart pfiffiger und abwechslungsreicher. Ein isoliert dastehender Doppelgriff ist ebenso stilistisch atypisch wie das dauernde Unterbrechen von Kurzphrasen durch Pausen bei simpelster Satzweise "Note gegen Note". Ich glaube noch nicht einmal an einen unbekannten Zeitgenossen Mozarts, dem das Stück einfach so zugeschrieben wurde, sondern an ein gebrauchsmusikalisch gefertigtes Sätzchen aus viel späterer Zeit, zumal seit vielen Generationen Tonsatzschüler in diesen Stilarten mehr oder weniger gut zu schreiben lernen. Es gibt einige solcher Stilkopien, die beachtliche Popularität erreicht haben, wie Fritz Kreislers "Nachschöpfungen" oder Albinonis Adagio, das gar nicht von Albinoni stammt.



Deutlich interessanter sind manche Originalwerke "im alten Stil", die historische Tonsprache mit eigenen stilistischen Prägungen kombinieren - solche Stücke gibt es von Grieg, Ravel, Schönberg und vielen anderen. Von diesem Anspruch ist das vorliegende Stückchen weit entfernt. Allerdings spielt die stilistische Originalität bei einfachen "Spielstücken" in Unterrichtsliteratur keine große Rolle.

LG von Rheinkultur
 
Diese Ansicht teile ich - selbst in frühesten Stücken agierte Mozart pfiffiger und abwechslungsreicher. Ein isoliert dastehender Doppelgriff ist ebenso stilistisch atypisch wie das dauernde Unterbrechen von Kurzphrasen durch Pausen bei simpelster Satzweise "Note gegen Note".

So gesehen hatte meine Version aus dem Gedächtnis (nach über 30 Jahren) diese stilistischen Unsinnigkeiten ja tatsächlich eliminiert. :-) Der Doppelgriff und die Viertelpausen machen mE keinen Sinn.
 

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