Uff!

Dabei seit
27. Juli 2007
Beiträge
4.405
Reaktionen
11
Es kam zwar gut an, aber ich brauche wirklich mehr pianistische Auftrittserfahrung! Heute war ein Hauskonzert bei meinem Klavierlehrer, von dem ich den Anfang verschweigen will (vierhändig, es war mäßig und sehr lampenfiebrig). Die akzeptablen Aufnahmen hier:

Schubert_Impromptu Nr. 2, Op. 142 (leider hakt die Aufnahme im Mittelteil, ich habe wirklich jede Note gespielt)
[mp3="http://www.guendola-productions.de/Schubert_Impromptu_2_142_21.2.10.mp3"]d[/mp3]

Chopin Präludium Nr. 4, Op. 28 (mit einer Orgelversion davon wurde Chopin angeblich zu Grabe getragen)
[mp3="http://www.guendola-productions.de/suffocation_21.2.10.mp3"]c[/mp3]

Chopin Präludium Nr. 20, Op. 28 (noch ein Trauermarsch)
[mp3="http://www.guendola-productions.de/Chopin_Op28_20_21.2.10.mp3"]b[/mp3]

Chopin Präludium Nr. 15, Op. 28 (angeblich ein Gewitter, das bezweifle ich inzwischen)
[mp3="http://www.guendola-productions.de/Chopin_Prelude_15_Op.28_21.2.10.mp3"]a[/mp3]

Charles Valentin Alkan, Barcarolle aus 3. recueil de chants (hier merke ich, daß die Mikrophone schlecht positioniert sind, Bass ist zu leise - beim Trauermarsch von Chopin eigentlich auch schon aber hier geht es noch mehr um Klangmalerei)
[mp3="http://www.guendola-productions.de/barcarolle_21.02.10.mp3"]e[/mp3]

Angemessene Kommentare jeder Art erwünscht (muß man ja seit einigen Monaten immer dazu schreiben)

Aufgenommen mit uralt-Laptop, Edirol UA24 Soundinterface und asiatischen Billigmikrophonen. Ich habe auf einem Yamaha Flügel ca. 1,80 Länge gespielt, Bauart und -jahr sind mir unbekannt.

PS: Beim Anhören der Aufnahme von Schuberts Impromptu bin ich wirklich erstaunt, wie sehr das Haltepedal den Klang beeinflußt - z.B. die Stakkato F/FFs im ersten Teil.

PPS: Ich habe die Reihenfolge der Stücke korrigiert, die ersten vier habe ich so nacheinander gespielt, die Barcarolle kommt später in der zweiten Hälfte.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

mir gefällt dein Chopin sehr! Und dabei mag ich ihn eigentlich gar nicht.

Nunja, vielleicht ändert man ja so seine Meinung ;)
 
Vielleicht liegt es daran, daß ich gar nicht erst versuche, Chopin edel zu spielen :D

(ich könnte es auch nicht)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wohl liegt es daran. Was mich an Chopin immer so stört, ist das statische, ja fast ausdruckslose Spiel. Aber du hast ihm Leben und Gefühl eingehaucht, klasse :)
 
Doch auch die.
Bisher hab ich das Intepretieren Chopins immer ohne Audruck wahrgenommen. :confused:

Hat wohl jeder eine andere Sichtweise. ;)
 
Hier kann man hören, dass auch Auftritte der sogenannten "mittleren Ebene" hörenswert sind.
Man merkt und hört, wie du dich um die Stücke bemühst und ihren Charakter vermittelst.

Bereits bei deinen Aufnahmen kann ich den Standpunkt, hier mangele es an Ausdruck, nicht verstehen. aber seis drum. Jedem Tierchen sein Plaisierchen- wie der alte Fritz sagte;)

die Fehlende Nummer in den prelüdes ist natürlich Nr. 4 und dazu erlaube 3 kleine Bemerkungen:

die kleinen Solostellen in der rechten hand vertragen wirklich noch mehr Ruhe-

Die einzige Stelle mit dem Rytmus 2:3 kannst du als Musiksachverständige sicher besser ;)

Und vor dem bedeutungsschweren letzten Sekundakkord in C7 kurz vor Schluss würde ich eine längere Zäsur machen, sonst geht das bischen unter-

die Nummer 15 wird ja gemeinhin als Regentropfenprelude betitelt- also vielleicht eher nach dem Gewitter.

Dass du allgemein mehr Auftrittserfahrung brauchst teilst du mit vielen Anderen und auch mit mir, der jetzt seltener das Vergnügen hat und neben dem Unterrichten kaum noch Zeit dafür findet.

Was du aber vorgetragen hast war respektabel und Wert gehört zu sein.

Mach weiter so und suche die nächsten
Gelegenheiten.
 
Hallo!
Habe nur den Schubert und das Regentropfenpräludium angehört. Beide finde ich sehr schön, beim Regentropfen beeitruckt mich das eisern durchgehaltene Metrum... es tropft und klopft und tropft... RESPEKT.

Du hast sehr viele Stücke vorgespielt... spielen die anderen Klavierschüler auch mehrere Sachen?

Ich muss das Präludium beim kommenden Vorspiel wieder 'auspacken' - hatte es schonmal einstudiert, aber nie vorgespielt - weil ich auch mehrere Stücke zum Besten geben soll. Es wird ein Erwachsenenkonzert. War dein Konzert gemischt.. also auch vierjährige Anfänger dabei?

Grüße
Netti
 
Klingen wirklich sehr schön deine Stücke, würde ich vor lauter Aufregung und Nervosität nie so gleichmäßig hinkriegen! Wie machst du das?
Gruß tini
 
tini, du wirst von meiner Antwort enttäuscht sein, ich mache es einfach. Zu anfang scheinen meine Finger zu machen was sie wollen aber das zwingt mich zur Konzentration auf die Musik und das einzige, was sich leider nur selten einstellt, ist eine "professionelle Ruhe", die mir erlauben würde, manche Stellen gelassener zu spielen. Das kommt hoffentlich mit der Erfahrung wieder, die ich jetzt etwas pushen will.

Das Konzert war kein Schülernachmittag im üblichen Sinne, es spielten lediglich mein Lehrer und ich. Er sogar nur mit mir gemeinsam vierhändig, aber das ist gehörig in die Hose gegangen, wir hatten zuwenig gemeinsam geübt und ich habe bei jedem Stück einen Blackout gehabt aber zum Ende der Walzer wurde ich tatsächlich etwas sicherer - Lampenfieber, mindestens 42°C!

Erstmal vielen Dank für das Feedback! Insbesondere das Präludium Nr. 4 ist mir sehr wichtig, weil es theoretisch sehr einfach zu spielen ist aber praktisch ein sehr dankbares Stück zur Interpretation ist. Die Anregungen von Klavigen werde ich berücksichtigen.

Klavigen: Mephisto meinte, daß die bisherigen Aufnahmen (anderer) von Chopin ihr Ausdruckslos vorkämen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Ein wirklich schöner Ausdruck in deinem Spiel an diesem wohlklingenden Flügel. Auch erstaunlich finde ich die Aufnahmequalität für das beschriebene Equipment. Rundum inspirierend.
 
Hallo

Ich beziehe mich erstmal nur auf das Chopin Prelude Nr.4, da ich dieses selbst auch spiele und mich damit eher auskenne.
Das meiste hat, wie ich finde, Klavigen bereits sehr schön gesagt.
Etwas mehr Ruhe würde dem Stück gut tun. Mit Ruhe meine ich nicht einmal zwingend das Tempo, welches du wahrscheinlich absichtlich so gewählt hast?
Mir persönlich behagt eine etwas langsamere Variante. Ebenso würde ich die linke Hand nicht gar so strikt durchspielen, wenngleich ein übermässiges Rubato, wie man es von vielen kennt, beinahe noch "schlimmer" ist.

Allerdings ist besonders bei der rechten Hand Vorsicht geboten. Die Eins müsste etwas deutlicher hervorgehoben werden. Die rechte Hand klang auch leicht gehetzt, wodurch die Melodie etwas unterging.

Eine kritischer Moment war auch die Stelle mit der Triole. Die ging aber eventuell etwas daneben, weil du ein wenig verunsichert warst in dem Augenblick, weil du dich kurz vorher verspielt hattest? Zumindest meine ich da eine falschen Ton gehört zu haben.
Wie gesagt, mir geht es nicht um den falschen Ton, sondern ob er der Auslöser für das Stolpern bei der Triole war.

Und beim Schluss stimme ich Klavigen ebenso zu. Etwas mehr Zeit nehmen. Den letzten Akkorden etwas mehr Andacht widmen.

Die anderen Aufnahmen habe ich ebenfalls kurz überflogen. Sie hören sich auf alle Fälle sehr homogen und gut strukturiert an. Es macht wirklich Freude zuzuhören! Von Nervosität konnte ich bei deinem Spiel im übrigens auch kaum etwas wahrnehmen.

Schönen Gruß, Wlad
 
Ruhe und Timing scheinen bei mir einen Zusammenhang zu haben. Bei den vierhändigen Stücken mit meinem Lehrer mußte ich mich regelrecht zwingen, die Schlußtöne bzw. -akkorde etwas später zu spielen und die Aufnahmen davon beweisen, daß mein Empfinden für das Timing dort wirklich falsch ist.

Das "klassische Timing" unterscheidet sich ja erheblich von dem der Rockmusik und letzteres habe ich doch etwas mehr verinnerlicht ("regelmäßige Regentropfen" ;) ). Ohne die "professionelle Ruhe" kommt da bei mir leider noch manches durcheinander und ich fange an zu hetzen (das beste Beispiel ist unter dem Stichwort "Cis-Moll Präludium" zu hören, wo ich im selben Konzert plötzlich dermaßen schnell wurde, daß meine Finger nicht mehr mitkamen. Aber ich halte das nicht für ein echtes Problem (außer im Konzert), ich muß halt noch daran arbeiten.
 
Horowitz hat sehr gute Interpretationen gemacht, sogar von Chopin, da gefällt mir auch einiges!

Der Link geht bei mir leider nicht Guendola :|
 
Einen falschen Ton konnte ich vor der Triole nicht entdecken, kurz davor bin ich allerdings etwas steif, die Stelle muß ich nochmals erkunden. Ich meine übrigens, daß es sich tatsächlich um eine Triole handelt, allerdings etwas zuviel Gewicht auf dem dritten Ton. Aber ich werde mir das noch in Ruhe am Klavier ansehen. Nur zur Sicherheit: Es geht um den triolischen Auftakt zur Wiederaufnahme des Themas, oder? Eine andere Triole habe ich in meinen Noten nicht aber es gibt schon einen ziemlich üblen Fehler (runtergeladen vom Mutopia-Projekt, sollte dort inzwischen behoben sein). Zu nächster Gelegenheit werde ich mir die Noten des gesamten Opus besorgen...

Die Eins betone ich ganz bewußt häufig nicht. Bei fast jeder Eins handelt es sich zum einen um die Auflösung eines Vorhalts und zum anderen soll die Spannung von der Begleitung weiter getragen werden und zum nächsten Vorhalt führen (trifft es nur ungefähr, ich hoffe, es ist klar, was ich meine). Das ist allerdings die schwerste Aufgabe in diesem Präludium.

PS: Wen von den Großen kann man heutzutage eigentlich als Meister von Chopins Klaviermusik bezeichnen?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich muss zugeben ich bezog mich auf eine andere Triole.
Undzwar kurz nach dem Forte Teil, also nach dem Takt, wo du im Baß auf das tiefe h gehst, ist bei mir eine Triole ausnotiert über dem e'' e' a'.
(Das dürfte in etwa bei deinem Beispiel zwischen 1:06 - 1:10 sein)

Leider kann ich dir aus dem Stehgreif nicht verraten, von welchem Verlag ich die Noten habe, da mir dieses Stück mein Lehrer kopiert hat und das einzelne Blatt keine weiteren Rückschlüsse ermöglicht.

Das mit der "eins" überlege ich mir nochmal und sage später etwas dazu, du hast mich da nämlich grad ein wenig zum grübeln gebracht :)

Einer der großen Interpreten für mich wäre auf jedenfall Zimmerman.
Inwiefern man Freddy Kempf zu den großen zählen kann, weiß ich ehrlich gesagt nicht, seine Interpretationen sagen mir jedoch auch sehr zu.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hey Guendola!

hat mir viel freude bereitet zuzuhören :-)

Täuscht es mich, oder spielst du die Regentropfenprélude etwas schnell? Ich glaube ich kenn sie etwas langsamer und das sagt mir mehr zu, aber vielleicht ist das auch nur weil ich sie so gewohnt bin. Die RTPrélude liegt noch etwas über meinem Niveau und ich hab mich noch nicht an sie persönlich rangetraut... :-)
 

Zurück
Top Bottom