Übezeit notieren?

Notiert ihr eure Übezeiten?


  • Umfrageteilnehmer
    88
Also mich interessiert es schon wie viel ich täglich übe, zumal das ja auch ein Zeungnis von Freude und Fleiß ist.
Allerdings will wirklich nicht wissen, wie viele Übungsstunden ich für das eine oder andere Stück gebraucht habe, es würde mich eher erschrecken.

Was die Freude am Üben angeht: Oft ist es so das ich mich schon während der Schule wie blöd darauf freue, nacher wieder Klavier zu spielen.
Dann nerve ich meine Freunde meist mit Sprüchen wie: " Können wir nicht in die Aula gehn, ich will Klavier spielen."
Manche können damit aber nicht umgehen und meinen dann: Jetzt tu nicht so als ob du so ein hochbegabtes Genie bist, das nur ans Klavier spielen denkt.
 
Anfangs hatte ich aufgeschrieben, wieviel resp. wie lange ich pro Tag geübt hatte. Doch dann wurde mir das zu aufwendig.
 
Ich habe nie festgehalten, wieviel ich übe. Wenn ich auf Hochleistung aus wäre und dazu einen Trainingsplan wie im Sport bräuchte, wäre es natürlich etwas anderes.Allerdings würde ich meine Übungszeiten im voraus festhalten (und hoffentlich auch einhalten). Das wäre z.B. B-Moll Tonleitern mit Lichtgeschwindigkeit spielen zu können oder eine halbe Stunde Oktavläufe spielen zu können.

Hätte ich ein bestimmtes Ziel im Auge - z.B. einen Auftritt in drei Wochen - würde ich mir einen Plan machen, was ich bis dahin noch verbessern müßte und wie das zu erreichen wäre. Danach würde ich den Plan wegwerfen und mich durch die Stücke durcharbeiten, die ich spielen wollte. Ein guter Auftritt hat für mich nichts mit Hochleistung zu tun sondern mit einer allgemeinen guten Verfassung und Engagement, deswegen wäre eine Übungskontrolle auch nicht erforderlich.
 
Ich habe nie festgehalten, wieviel ich übe. Wenn ich auf Hochleistung aus wäre und dazu einen Trainingsplan wie im Sport bräuchte, wäre es natürlich etwas anderes.Allerdings würde ich meine Übungszeiten im voraus festhalten (und hoffentlich auch einhalten).

Dann sieht es aber wieder so aus, dass man übt, um eine bestimmte Zeit geübt zu haben. Wie weit man in der Zeit voran kommt steht auf einem anderen Blatt.

Das wäre z.B. B-Moll Tonleitern mit Lichtgeschwindigkeit spielen zu können oder eine halbe Stunde Oktavläufe spielen zu können.

Ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand bei solch einer monotonen Tätigkeit wirklich aufmerksam und mit Spaß üben kann... denn eine halbe Stunde Oktavläufe braucht man doch wohl für kein Werk beherrschen zu können, mh?

Hätte ich ein bestimmtes Ziel im Auge - z.B. einen Auftritt in drei Wochen - würde ich mir einen Plan machen, was ich bis dahin noch verbessern müßte und wie das zu erreichen wäre. Danach würde ich den Plan wegwerfen und mich durch die Stücke durcharbeiten, die ich spielen wollte. Ein guter Auftritt hat für mich nichts mit Hochleistung zu tun sondern mit einer allgemeinen guten Verfassung und Engagement, deswegen wäre eine Übungskontrolle auch nicht erforderlich.

Genau das ist der richtige Weg: Einen Plan des Ziels erstellen und sich diesem Ziel immer weiter nähern, jeden Tag ein Stückchen.
 
Ich habe früher aufgeschrieben. Mit dem Resultat, dass es verschiedene Reaktionen gab, aber jedoch kaum positive:
- Ziel erreicht, aber ich hätte noch mehr üben können
- Ziel nicht erreicht -> versagt
- Ziel erreicht, Resultat nicht gut -> irgendwas falsch gemacht
etc etc

Ich machs heute so: Da ich mich sehr gut einschätzen kann, setze ich mir Limits.
zB ich stehe erst wieder vom Klavier auf, wenn ich diese 8 T auswendig kann
oder
ich setze mir die Frist von 6 Tagen, um diese Passage im Tempo zu können.

So sind zwar zT immer noch Nicht-Erfüller möglich, aber sie sind nicht mehr so weit vom gesteckten Ziel entfernt. So ist das Gefühl ein ganz anderes.
 
Mach ich auch oft so wie du, erreichbare Ziele setzen (natürlich nicht zu leichte, aber auch nicht zu schwere) Weil wenn ich sage, ich spiel jetzt 20 Minuten ein Stück, dann kommt nicht immer was dabei raus.

Keine Zeitlichen Ziele setzen, sondern Spielerische. (Ein Läufer sagt denk ich auch nicht "Hrut lauf ich eine STunde" sondern "Heut lauf ich bis in die Nachbarstadt" (ist zumindest bei mir so)



oli
 
Joah, zudem merkt man sich so eher die Erfolge, denke ich. Auch am Beispiel des Läufers, der weiß, dass er einen Lauf bis in die Nachbarstadt durchhält, was mich mehr anspornen würde, als eine gewisse Zeit laufen zu können.

Mit festen Zielen weiß man genau, was man erreichen möchtest, erreicht dies innerhalb kurzer Zeit und weiß, worauf man stolz sein kann. Dann setzt man sich das nächste kleine Ziel. :)
 
Vielleicht sollte ich das auch mal machen, ich steck mir nämlich weder spielerische Ziele noch wie lange ich spielen muss.

Normalerweise brauch ich das auch nicht, aber jetzt in den Ferien komme ich irgendwie kaum voran, weil ich ständig andere Sachen am Klavier mache.
 
Dann sieht es aber wieder so aus, dass man übt, um eine bestimmte Zeit geübt zu haben. Wie weit man in der Zeit voran kommt steht auf einem anderen Blatt....Ich kann mir schwer vorstellen, dass jemand bei solch einer monotonen Tätigkeit wirklich aufmerksam und mit Spaß üben kann...

Du hast die Widersinnigkeit meines Beispiels erkannt :)

Und nur darum ging es mir
 
Hallo Stilblüte,

ich schreibe meine Übezeiten nicht auf, weil sie fast immer gleich sind: Mein Plan ist, jeden Tag zu üben, und zwar wenn möglich einmal eine Stunde (viel mehr als eine Stunde am Stück bringt m. E. nicht so viel, weil dann die Konzentration nachlässt). Das gelingt auch fast immer so ungefähr (mal sind's 50, mal 70 Minuten). Gelegentlich gibt es Abweichungen: dass ich z.B. zweimal eine Stunde übe oder dass ich - wenn ich sehr wenig Zeit habe - weniger übe, manchmal nur zehn Minuten. Ich wüsste aber nicht, warum ich diese Abweichungen aufschreiben soll, die sind recht selten.

Allerdings notiere ich etwas anderes: Immer wenn ich mir ein neues Stück vornehme (in meiner Klavierschule oder auch außerhalb), schreibe ich das Datum mit Bleistift in die Noten, so dass ich später weiß, wann ich dieses Stück zuerst gespielt habe. Wahrscheinlich lässt sich daraus in ein paar Jahren auch eine hübsche Liste oder Statistik erstellen.

Viele Grüße
Stella
 
Ich versuche auch jeden Tag ein gewisses Pensum zu schaffen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Dinge, die wir im Klavierunterricht behandeln mit ca. 45min täglichen Üben erreichbar sind.
Je nachdem, was ich dann noch unabhängig vom Unterricht machen möchte - alte Sachen wiederholen, einfach nur mal was ausprobieren... – "muss ich drauflegen".

Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass der Erfolg einer Übeeinheit extrem von meiner sonstigen Verfassung abhängig ist. Kann ich mich am Ende eines langen Tages noch konzentrieren, beschäftigen mich gerade noch andere Dinge? Manchmal bringt es bei mir an Fortschritt gar nichts, wenn ich mich total abgespannt an`s Klavier setze (außer Entspannung natürlich :p , wenn ich nicht gerade komplizierte neue Dinge angehe).

Das Notieren der Übezeit finde ich für mich also absolut überflüssig, wobei ich unter dem Strich schon schaue, dass ich regelmäßig übe.
 

Und noch eine Frage zum Notieren:

Macht ihr euch Notitzen über den Unterricht, d.h. über das, was der Lehrer erzählt? Währenddessen oder im Nachhinein? Schreibt ihr in die Noten und/oder habt ihr ein Extra-Heft?
Oder schreibt sogar der Lehrer etwas für euch auf?
Wenn ihr Noitzen macht, von wem kam der Vorschlag dafür?

Bin gespannt ;-)
 
Ich habe erst seit kurzem Unterricht aber ich schreibe doch nebenbei auf, was wichtig ist bzw. mir wichtig erscheint.

Allerdings wirklich nur stichpunktartig und auch nicht wirklich formschön :D

Lustigerweise behält man das, was man mal aufgeschrieben hat wesentlich besser in Erinnerung und wenns nicht beim ersten mal so ist, dann spätestens beim 2ten Mal ;).

Gruß
Pflaume
 
Ich schreibs nicht auf. Bin doch kein Buchhalter.
Ich habe noch nichtmal einen Kalender!

Aber ich schreibe auf die Stücke die ich beginne zu üben und zu spielen das Datum, damit ich weiß wann ich mit dem Üben des Stückes angefangen habe und wann ich es dann kann.
 
Macht ihr euch Notitzen über den Unterricht, d.h. über das, was der Lehrer erzählt? Währenddessen oder im Nachhinein? Schreibt ihr in die Noten und/oder habt ihr ein Extra-Heft?
Oder schreibt sogar der Lehrer etwas für euch auf?
Wenn ihr Noitzen macht, von wem kam der Vorschlag dafür?

Also zur Ausgangsfrage: Übezeiten zu notieren halte ich für überflüssig, habe ich noch nie gemacht.

Bzgl. Notizen über den Unterricht bin ich für meinen Orgel- und Klavierunterricht jetzt dazu übergegangen, mir die wichtigsten Dinge aufzuschreiben (aus eigenem Antrieb). Grund: bin soooooo vergesslich. Wenn ich das dann schwarz auf weiß sehe, fallen mir die Sünden wieder beim Üben ein. :D

Meine Klavierlehrerin schafft es, in einer Stunde 2 Notenseiten vollzukritzeln mit verschiedenen Dingen, Fingersätzen bei bestimmten Stellen, aber vor allem Gestaltungsdinge. Zum Beispiel Herzchen für innig zu spielende Stellen (kein Witz, und hilft mir wirklich), oder Handgelenksbewegungen usw.

Meine Orgellehrerin ist viel zaghafter, und schreibt selten hauchdünn was in die Noten. Dann miuß ich den Bleistift nehmen und dasselbe DICK hinschreiben, sonst wirkt es nämlich nix bei mir.
 
Das Notieren von Übezeiten hat positive wie negative Aspekte. Ich praktiziere es für mich selbst, und setze es auch gerne im Unterricht ein (solange es keine "kontraproduktive" Eigendynamik entwickelt):
  • Wie oft stoße ich (bei mir ebenso wie bei meinen Schülern) auf eine Diskrepanz von Selbstwahrnehmung und objektiven Parametern: "Ich habe stundenlang am Klavier gesessen." (Leider war es nur eine kurze halbe Stunde.) Aber auch: "Wie schnell heute wieder die Zeit vergangen ist."
  • Gelegentlich sticht auch ein Mißverhältnis von Zeitaufwand und pianistischem Ergebnis ins Auge. Da heißt es dann, den Unterricht, die Arbeitsstrategien oder die Repertoireauswahl überdenken.
Das Notieren der Übezeiten kann also eine Hilfe sein, sich des Arbeitsprozesses noch bewußter zu werden.

In diesem Sinne versuche ich auch meine Schüler dazu anzuhalten, eine Übestatistik zu führen - als Möglichkeit der Selbstkontrolle. Natürlich werfe ich regelmäßig einen Blick auf die Statistik, meist nur mit einem aufmunternden Kommentar, die Statistik weiterzuführen. Für mich als Lehrer ist die Statistik von Interesse, wenn der Zeitaufwand über eine längere Strecke nachläßt oder trotz regelmäßigen Übens die Fortschritte ausbleiben. Dann heißt es nach den Ursachen forschen.

Wenn das Führen einer solchen Statistik trotz aller guten Argumente Stress verursacht, dann sollte man natürlich die Finger davon lassen. Aber das kommt eher selten vor - meist nur bei Kindern und Erwachsenen mit übertriebenem Ehrgeiz und Pflichtbewußtsein.

Notizen im Unterricht: Bei meinen "Kleinen" notiere ich sehr viel und detailliert (nicht zuletzt in der Hoffnung, daß auch die Eltern dann wissen, worum es geht, und mir unter der Woche tatkräftig zur Seite stehen).

Bei den Älteren und Erwachsenen appelliere ich lieber an die Eigeninitiative und -verantwortung. Die Zeit, die ich mit Notieren verbringe, geht als Unterrichtszeit effektiv verloren ... Ich empfehle vielmehr, sich nach dem Unterricht ins Café oder die Kneipe nebenan zu setzen und sich zu notieren, was wesentlich war. Zu Hause spätestens hat man die Hälfte nämlich wieder vergessen. (Nein, ich bin nicht am Umsatz von Café und Kneipe beteiligt!)

Das Notieren der Daten, wann man mit einem Stück begonnen und wann man es beendet hat:
Von vielen Geschehnissen in meinem Leben weiß ich keine Jahreszahlen, aber ich weiß, welche Musik ich zu jener Zeit unter den Fingern hatte. Die Noten dienen mir also regelrecht als verschlüsseltes Tagebuch. Im Unterricht ist es ganz hilfreich zu sehen, wie lange man schon an einem Stück arbeitet und ob es Zeit wird, für eine Weile loszulassen (egal, wie der Zustand ist).
 
Hallo,

von der allerersten Klavierstunde an habe ich mir alles Relevante notiert. Am Anfang war es wirklich so, dass ich nicht vergessen wollte, was die Klavierlehrerin gesagt hat.

Mittlerweile hat sich ja viel geändert, aber ich notiere nach der KSt. noch immer alle meine "Aufgaben". Im Grunde müsste es gar nicht mehr sein, denn mit dem Beschäftigen mit den Stücken werden ja alle besprochenen Dinge wieder ins Gedächtnis gerufen, aber es ist ein schönes Ritual geworden.

Und jetzt kann ich auch mal zurück blicken, was ich schon alles "geschafft" habe, weiß, dass ich bisher 157 Klavierstunden hatte, gerade mein 143. "Stück" aufbekommen habe usw.- und kann mal schön darin "schwelgen"...

Wenn ich mal alt und grau bin, sitze ich im Lehnsessel und lese meinen Enkeln daraus vor. :lol:

Die Übezeit notiere ich mir allerdings nie, wäre aber auch mal interessant.

Klavirus
 
Hallo!
Übezeiten notiere ich nicht, das ist mir zu umständlich. Ich versuche unter der Woche so täglich ne halbe Stunde zu schaffen, am Wochenende sind es meist mehr. Übezeit ist dabei die Zeit zum üben neuer Stücke oder schwieriger Teile. Daneben gibt es noch Spielzeit...da gebe ich mir die Stücke die schon sitzen einfach so aus Spaß an der Freud. Brauch ich auch zum warmspielen.

Im Unterricht notieren wir wenn's geht in die Noten und schreiben auch den Fortschritt daneben. Ein Extraheft habe ich nicht, aber es gibt einige Stücke mit einem fliegenden Blatt (mit Büroklammer festgemacht), auf das wir geschrieben haben, an was man sich vor dem Spiel erinnern soll (nicht zu schnell anfangen, z. B. oder 'auf das "b" achten... :D)

Meine Tochter hat ein Aufgabenheft, in das die Lehrerin auch schon mal Botschaften reinschreibt, die eher für mich gedacht sind, damit ich beim Üben drauf achte. Auch was geübt werden soll. Bei fertigen Stücken oder gutem Fortschritt kleb die Lehrerin lustige Sticker in das Aufgabenheft. Die werden dann stolz vorgezeigt daheim ;)

lg
netti
 
hallo,

ich schreibe meine übezeiten nicht auf, aber ich mache mir schon oft notizen nach der klavierstunde. das sind dann aber eher so kleine übungen, die ich sonst vergessen würde, oder einfache aussagen, die ich behalten, oder stimmungen, an die ich mich erinnern möchte. da schaue ich auch immer mal wieder rein, freu mich dran, erinnere mich oder mache so ne übung auch mal wieder.

ich finde das auch nicht "handwerklich", sondern ein festhalten von dingen/ideen/aussagen, die mir bewahrenswert scheinen, so ähnlich wie ich tagebuch schreibe.

lavendel
 

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