Übetipps von Stilblüte

Da könnte vielleicht was Wahres dran sein. Du hast z.B. bestimmt fünf mal soviel Klaviertechnik drauf wie ich, also eine riesen Menge an neuronalen Verbindungen und Netzen im Hirn, die für's Klavierspiel angelegt worden sind.
Und je mehr man davon hat, desto mehr Potenzial gibt es da wohl auch zu optimieren, entrümpeln, konzentrieren, zusammenzufassen, ordnen...

Bei mir geht da nicht viel in irgendeiner klavierspielfreien Zeit bei meinen im Grunde eher mickrigen technischen Fähigkeiten. :016:
 
Also, um mal ernsthaft darauf zu antworten: Soweit ich weiß (@thinman ?) funktioniert jedes gesunde Gehirn auf diese Weise, auch wenn ich den Grad der Schwankungen nicht benennen kann.
Es gibt Experimente mit motorisch primitiven Steck-Spielchen. Probanden mussten diese simple Aufgabe über bestimmte Zeiträume, Dauern, mit Pausen etc. ausführen, und das Maß der Verbesserung wurde objektiv gemessen (nämlich an der Zahl der gesteckten Hölzchen oder ähnlichem). Dabei konnte u.a. festgestellt werden, dass es einen Zenit innerhalb eines Übezeitraums gibt, nach dessen Überschreitung man nicht mehr besser (schneller) sondern wieder schlechter (langsamer) wird. Auch die Verbesserung über Tage (= Schlafen = Nichtstum) wurde dort sichtbar. Leider weiß ich nicht, wie die Studie heißt und wo man sie findet, ich habe davon vor Jahren auf einem Vortrag zum Thema Musikermedizin gehört.
 
Es gibt Experimente mit motorisch primitiven Steck-Spielchen.
Meinst du das von mir in Post #34 erwähnte?
https://www.hfmdk-frankfurt.info/fi...he_Bewegungslehre/DiplomarbeitStephanBerg.pdf
Siehe Seite 24

Das gleiche steht auch in diesem Text
https://www.immm.hmtm-hannover.de/f...kationen/Altenmueller_Handbuch_UEben_2005.pdf
Siehe Sektion 4.2, dabei is das Maximum bei 150 Arbeitsbewegungen/Übeeinheit zu finden.

Wie weit man das aufs Klavierspielen übertragen kann ist fraglich. Aber es lässt durchaus vermuten dass z.Bsp. 20 Wiederholungen mehr bringen als 10.
 
Leider weiß ich nicht, wie die Studie heißt und wo man sie findet, ich habe davon vor Jahren auf einem Vortrag zum Thema Musikermedizin gehört.
In diesem Buch zu finden.
Man spricht vom "Penelope-Effekt", siehe z. B. hier, auf Seite 15 (pdf-Nummerierung) wird er erwähnt:
Trägt man den Zugewinn an Geschicklichkeit nach 14 Tagen Training gegen die Zahl der geforderten Arbeitsbewegungen pro Übungseinheit auf, dann zeigt sich, dass die optimale tägliche Übedauer bei dieser feinmotorischen Aufgabe bei 150 Arbeitseinheiten liegt. Wird länger trainiert, dann wird die feinmotorische Leistung nicht nur nicht besser, sie nimmt sogar wieder ab. In Anlehnung an die griechische Sage der Odyssee wurde dieses Phänomen von mir Penelope-Effekt getauft. Wie Penelope nachts das am Tage gewebte Hochzeitsgewand wieder auflöste, um keinen der Freier heiraten zu müssen, so zerstört zu langes Üben die zuvor mühsam erarbeiteten Bewegungsprogramme!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast wieder mal nicht aufgepasst: Ab 150 gehts wieder bergab. Das ist ja gerade der Clou an der Sache. Demfolgende kann man auch vermuten dass beim KL üben irgendwo ein Optimum ist an Anzahl von Wiederholungen!
Die 200 hast wohl mit deiner Gage verwechselt die du deiner Kl zahlst.:-D

Gerade z. Bsp. in der Orthopädie wissen die Fachärzte ganz genau wie lange was braucht um zu heilen. Soviel zu dem.
 
Das ist genau das Problem. Vermuten bringt immer nicht viel - es sei denn, Du bist Forscher und führst eine repräsentative Studie zum Klavierspiel-Verbessern durch und beweist oder widerlegst dann durch die praktischen Ergebnisse Deine Vermutungen. Soweit statistisch überhaupt möglich.

Vermuten kann man alles (und jeden, sozusagen).
 

Ist nicht das ganze Leben eine Vermutung? ;-)
Ja, vielleicht eine Unschuldsvermutung...

Aber ernsthaft: ich mache ja auch wesentlich mehr Wiederholungen, trainiere aber halt auch nach einem bestimmten, sehr stark festgelegten System.

Ich möchte auch gar nicht wissen, auf wie viele Wiederholungen insgesamt die Berufsmusiker kommen bei jahrelangem stundenlangen täglichen Üben, bis alles mögliche (allein schon die Läufe) wirklich gut läuft.

Oder bis eine wirklich schwere Passage dann mal zufriedenstellend läuft. Mich wundert ja ein bisschen, dass sich @rolf dahingehend in diesem Faden mit einem Kommentar bisher zurückgehalten hat ;- )

Aber Stilblüte gibt hier halt auch Praxis-Tipps aus ihrer Lehrerfahrung heraus für normale Klavierschüler. Zumindest habe ich das so verstanden. Und da ist halt nach 10 Wiederholungen erstmal Schluß, allein vielleicht schon deswegen weil's langweilig wird und/oder die Konzentration nachläßt.
Neben speziellen Studien (;-)) sind manchmal auch konkrete Erfahrungswerte, die über längere Zeit gesammelt wurden, von Vorteil.
 
Oder bis eine wirklich schwere Passage dann mal zufriedenstellend läuft. Mich wundert ja ein bisschen, dass sich @rolf dahingehend in diesem Faden mit einem Kommentar bisher zurückgehalten hat ;- )
Es wird dir wahrscheinlich keiner eine genau Wiederholungszahl nennen können.
0 mal scheint zu wenig zu sein und irgendwann wird man müde und dann wird es wieder schlechter. Die Wahrheit muss irgendwo da in der Mitte sein.
Auch muss man Mikropausen machen, z.Bsp. nach 8 mal . Haben wir ja schon geschrieben. Und dann halt die 8mal Pause 8mal Pause etc..
2x8 wird sicher mehr bringen als 1x8 usw.

Vermute auch dass ältere Klavier-Spieler mehr Wiederholungen benötigen als Junge weil eine altersabhängige Abnahme der Genauigkeit und Maximalgeschwindigkeit von feinmotorischen Bewegungen besteht.
 
Vermute auch dass ältere Klavier-Spieler mehr Wiederholungen benötigen als Junge weil eine altersabhängige Abnahme der Genauigkeit und Maximalgeschwindigkeit von feinmotorischen Bewegungen besteht.
Alles Theorie: und wenn ältere Klavierspieler mit mehr Erfahrung, Körpergefühl, Abgeklärtheit, Bewußtheit usw. punkten können?
Ich weiss nicht, ob ich mich weiter an Spekulationen solcher Art beteilige :-D:rauchen::coolguy:
 

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