Übehilfe

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Tastensucher

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13. Aug. 2008
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In der letzten Tastenwelt-Ausgabe (1/2016) wurde die Lernplattform "Flowkey" vorgestellt.
http://www.flowkey.com/de
Ist auf alle Fälle interessant, kann man sich mal anschauen. Man muss sich anmelden und kann kostenlos einige Stücke ausprobieren. Wer mehr möchte, muss bezahlen.

Gruß,
Tastensucher
 
Die gekaufte Vika Yermolyewa als gekaufte Zeugin für Murks:
und jetzt gibt flowkey meinen Fans die Möglichkeit meine Arrangements mit einer exzellenten Lernmethode zu erlernen.“

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man einfach darüber lachen. Aber ich verstehe, dass sie ihre Brötchen verdienen muss.

Ich kenne etliche Arrangements von ihr. Die haben es in sich. Die mit Flowkey erlernen zu wollen ist so aussichtsreich wie Wasser aus einem Stein zu würgen.

CW
 
Was ist an der Übemethode so verkehrt? Das Programm gibt interaktiv Rückmeldung über falsch gespielte Noten bzw. wartet im Wartemodus, bis die richtige Note gespielt wird. Wenn das Ganze mit dem Klavierlehrer abgestimmt ist, kann es doch eine Hilfe sein. Als mehr verstehe ich das Angebot auch nicht.

Die Perfektion von Vika Yermolyewa wird man weder mit diesem Programm, noch mit einem Klavierlehrer hinbekommen, wenn man nicht das Talent dazu hat.

Print Music oder Finale sind reine Notensatzprogramme, die man zwar zur Kontrolle abspielen lassen kann, aber sie geben keine Rückmeldung, ob das Gespielte korrekt ist (im Sinne der Noten, nicht bezüglich des Ausdrucks). Kennt Jemand ein Programm, wo man Noten eingeben kann und welches dann beim Spielen interaktiv Rückmeldung gibt, das würde mich interessieren.

Gruß,
Tastensucher
 
Was ist an der Übemethode so verkehrt? Das Programm gibt interaktiv Rückmeldung über falsch gespielte Noten bzw. wartet im Wartemodus, bis die richtige Note gespielt wird. Wenn das Ganze mit dem Klavierlehrer abgestimmt ist, kann es doch eine Hilfe sein. Als mehr verstehe ich das Angebot auch nicht.
Es ist Geld- und vor allem Zeitverschwendung. Das Geld wäre noch nebensächlich, das haben Klavierspieler ja sowieso reichlich, aber die wertvolle Übezeit mit solchem Unsinn zu verbraten, statt richtig zu üben, hindert einen Anfänger effektiv am Vorankommen. Gerade wenn er einen Klavierlehrer hat.

Wer trotzdem mit Software rumalbern will: Nimm Synthesia, ist in der Grundversion kostenlos.

Die Perfektion von Vika Yermolyewa wird man weder mit diesem Programm, noch mit einem Klavierlehrer hinbekommen, wenn man nicht das Talent dazu hat.
Mit einem guten Klavierlehrer kann man Vika sogar übertreffen, wenn man sich reinhängt. Daran hat sie vielleicht kein Interesse und gibt daher solche Empfehlungen? ;-)
 
Was ist an der Übemethode so verkehrt? Das Programm gibt interaktiv Rückmeldung über falsch gespielte Noten bzw. wartet im Wartemodus, bis die richtige Note gespielt wird.
Ich kenne das Programm nicht aber rein intuitiv würde ich sagen: Genau das ist verkehrt. Diese Interaktion verhindert ja den Lerneffekt, selbst zu erkennen, was richtig und was falsch ist. Wie soll das Gehör geschult werden, wenn es auf ein Programm hört und nicht auf den Klang?
 
Das Programm gibt interaktiv Rückmeldung über falsch gespielte Noten bzw. wartet im Wartemodus, bis die richtige Note gespielt wird.
Und genau das braucht keiner. Wenn ich beim Einüben 'ne falsche Note spiele, höre ich das sofort. Und darum geht es, um das Hören von musikalischen Zusammenhängen, um das Verstehen von Musik. Das darf man sich nicht von einer Software abnehmen lassen. Da käme ich mir komplett blöde vor, wenn beim Spielen eines falschen Tones ein Lämpchen blinkt und die Noten stehenbleiben. Das kommt dem Malen nach Zahlen schon ziemlich nahe. Wer ständig ein "g" spielt, wo ein "a" in den Noten steht, kann eigentlich nur taub sein.

Wenn ich das dann noch mit dem Klavierlehrer abstimmen soll, kann ich mir das Programm auch sparen und die Kohle direkt in anständigen Unterricht investieren.

Ich fürchte allerdings, dass ich - und alle anderen, die von Onlinekursen nichts halten - sich den Mund fusselig reden können. Klavier, Fremdssprachen, Golf, alles, was schwierig ist, eignet sich hervorragend dafür, mundgerecht verwurstet und verkauft zu werden. Solange der Eindruck vermittelt wird, dass der Erfolg praktisch unausweichlich ist, wird es gläubige Käufer geben.

Resigniert,
CW

@FünfTon:
Vika zu übertreffen ist ein Versuch, den ich mir zu gerne 'mal bei jemandem ansehen möchte. Aber dazu wird es wohl nicht kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vika zu übertreffen ist ein Versuch, den ich mir zu gerne 'mal bei jemandem ansehen möchte. Aber dazu wird es wohl nicht kommen.
Wenn ein junger Mensch früh mit richtigem Klavierunterricht beginnt und ordentlich übt, ist das keinesfalls ausgeschlossen. Sich stattdessen mit solchen Computerspielen beschäftigen, wird das wohl ziemlich zuverlässig verhindern.

Nutzen kann man Sachen wie Synthesia übrigens, um sich hin und wieder sein eigenes als MIDI aufgezeichnetes Spiel auf Pianorolle anzusehen, während man es anhört und mit dem Notentext vergleicht. Also genau gegensätzlich wie vom Ersteller solcher Programme gedacht, was man schon daran sieht, daß die Software in der Grundeinstellung erwartet, daß man sich dann selbst nachspielt.
 
Sich stattdessen mit solchen Computerspielen beschäftigen, wird das wohl ziemlich zuverlässig verhindern.
Ja, dem kann man nur zustimmen. Die Angefixten glauben das nur leider nicht. Und bis sie ihr Vorhaben resigniert aufgeben, haben die Autoren von "Keyboard EASY" ihren Schnitt schon gemacht.

Wer dann online Klavierspielen nicht gelernt hat, kann sich ja munter mit Verve in eine neue softwaregepowerte Karriere werfen: "Chinesisch garantiert nicht lernen leicht gemacht, zwölf Lektionen vor dem nächsten Pekingurlaub" für 129,95 Euro. Gimmick included: zwei Essstäbchen!

CW
 
Hi, ich bin blutiger Klavier-Anfänger - allerdings mit guter musikalischer Grundlage (Chorsänger, Posaunist) -, habe keinen Klavierunterricht und habe flowkey ausprobiert und mir dann ein 3-Monats-Abo geholt.

Ich bin durchaus angetan! Ich kann mein Kawai-Digitalpiano über Midi an mein iPad anschließen, hab die Noten von mitunter attraktiven Stücken (alledings noch zu wenig Klassik...), eine Tonerkennung, die abgefilmten Fingersätze, Trennung RH LH, eine Loop-Funktion zur Wiederholung einzelner Stellen, ein Schnell- und Langsam-Mitspielmodus und damit für mich ein gutes System, um Stücke nach und nach zu erschließen. Nach zwei Wochen spiele ich jetzt das Andante von Kruger und teilweise "ich steh an deiner Krippen hier" von Bach. Mir macht's Spaß und die App gibt mir einen schönen Halt und Plan, weiterzuüben, mehr aber auch nicht, Wunderdinge sind nicht zu erwarten, letztlich geht es auch hier um üben, üben, üben.

Die WErbung, dass dadurch Klavierunterricht überflüssig wird, ist natürlich mehr als fragwürdig. Ich allerdings habe mich entschieden, mich autodidaktisch durchzukämpfen. Dafür taugt es was. Daher verstehe ich nicht, warum das Ganze hier so apodiktisch verdammt wird. Und nein, ich bin nicht von flowkey gesponsort.
 
Und ganz zufällig ist das auch der erste Beitrag nach deiner Anmeldung. ;-)
 
Mein lieber Wiedereinsteiger123, Du solltest mit solchen indirekten, aber nichtsdestotrotz üblen Unterstellungen etwas vorsichtig sein. Ich bin kein Werbe-U-Boot, sondern gebe hier lediglich eine Erfahrungsbericht ab, der nun mal eher positiv ist. Ist es verwerflich, etwas Nicht-Traditionelles nicht gleich zu bashen?? Im Übrigen bin seit einem Jahr hier, habe bisher allerdings nur nach Berichten über Pianos Ausschau gehalten und fange jetzt erst an zu spielen (und zu schreiben). Ich finde es recht naheliegend, in einem Klavier-Forum nach der eigenen Übungsmethode zu suchen und seine Eindrücke zu schildern.
 

Nu haut Euch mal nicht.

Hab mir das Demo-Video mal angeschaut. Malen nach Zahlen halt. Es ist sicher nicht schlechter, als die meisten DuRöhre-Tutorials. Vielleicht ist es nicht mal schlechter als Keyboard-Unterricht in Gruppen in der Yamaha-Musikschule: "Ich zeige Euch das hier, spielt bitte alle mit".

Das, was ich gesehen habe, hilft sicher beim Erarbeiten der richtigen Töne, ohne dass man Noten lesen kann (und ohne, dass man es lernen muss).

Aber:
  • Noten zu lesen und dann die richtigen Töne zu treffen ist aber nicht der Kern des Klavierspiels. Es ist eine Voraussetzung und im Vergleich zum Rest eher leicht zu lernen.
  • Allein schon die starre Handhaltung im Demo-Video ist schlecht und eher kontraproduktiv.
  • Die Note - Hand - Gehör Koordination kann man damit vielleicht lernen, wenn man es bewusst anstrebt, weil eben alles gleichzeitig präsentiert wird. Da die typischen Anwender solcher Apps aber meinen, das schwere am Musizieren sei das erlernen der Noten, werden die meisten einfach auf die Tastaturanzeige starren und eben gerade keine Noten lernen. Sie werden eher mechanisch lernen, was man drücken muss, und von vorne anfangen, wenn sie sich verspielt haben.
  • Natürlich gibt eine App überhaupt kein Feedback bei Fehlern (außer vielleicht, dass man die falsche Taste gedrückt hat).
  • Man wird nicht lernen, sich ein Stück ohne die App anzueignen. Und wie schon gesagt, sich den Notentext eines neuen Stücks anzueignen, ist der kleinste Teil der Arbeit.
Für @Tastensucher und @Dr. Wurstfinger hätte ich einen (keinesfalls ernstgemeinten) Denkanstoß: Wenn Ihr meint, die größte Hürde beim Klavierspielen sei das Notenlesen, und das ist Euch zu kompliziert, warum schreibt Ihr dann nicht Romane? Weil, Schreiben könnt Ihr ja, und offenbar ist das ja alles, was man zum Schreiben eines Romans braucht!?

Ciao
- Karsten
 
  • Noten zu lesen und dann die richtigen Töne zu treffen ist aber nicht der Kern des Klavierspiels. Es ist eine Voraussetzung und im Vergleich zum Rest eher leicht zu lernen.
Hi,

Wenn das Programm zuverlässig funktioniert, könnte es gerade in dem Bereich nützlich sein, als Kontrolle. Woher soll einer wissen, dass er falsch gespielt hat, wenn er das noch nicht hören kann? Es ist nicht verkehrt, wenn man nicht 2 Wochen warten muss, bis der Lehrer sagt, dass man falsche Noten spielt.

Problematisch finde ich eher, dass das Programm den Schwerpunkt auf korrekte Töne legt statt auf den Rhythmus.

Mich würde auch interessieren, wie zuverlässig das Programm bei schweren Stücken funktioniert, oder was passiert, wenn man einen Ton weg lässt, weil man ihn nicht greifen kann. Mich würde auch interessieren, wie gut das Programm bei einem verstimmten Klavier funktioniert.
 
@dilettant: Mich stört diese tendenziell herablassende Haltung. Wenn auch nicht ernst gemeint, heißt dein im übrigen etwas schiefer Denkanstoß doch: Wenn Du glaubst, mit einer App Klavier lernen zu müssen, dann lass es doch lieber gleich sein und mach was anderes. Wer sagt eigentlich, dass ich glaube, dass die größte Hürde das Noten lesen ist? Ich kann perfekt Noten lesen, sowohl Violin- als auch Basschlüssel, und das seit 20 Jahren. Mir helfen die Fingersätze und die Übungsmodi dennoch. Außerdem muss ich - anders, als du behauptest - in der App auch nicht von vorn anfangen, wenn ich einen Fehler mache.

Nochmal: Als Übehilfe finde ich das alles nicht verkehrt. Dass ich damit nicht wirklich Technik und schon gar nicht Ausdruck erlerne, ich mir klar, das erwarte ich aber auch gar nicht. Mein Anspruch ist, mit meiner Tochter Weihnachtslieder zu singen und dazu Klavier zu spielen - und nicht der neue Franz Liszt zu werden.
 
Zitat von cwtoons:
  • Noten zu lesen und dann die richtigen Töne zu treffen ist aber nicht der Kern des Klavierspiels. Es ist eine Voraussetzung und im Vergleich zum Rest eher leicht zu lernen.
Das ist keine Aussage von mir. Da hat jemand die falschen Tasten gedrückt und mir etwas untergejubelt, was ich nie geschrieben habe.

Das Drücken der richtigen Tasten kann auch außerhalb des Klavierspielens nützlich sein.

CW
 
Das ist keine Aussage von mir. Da hat jemand die falschen Tasten gedrückt und mir etwas untergejubelt, was ich nie geschrieben habe.

Das Drücken der richtigen Tasten kann auch außerhalb des Klavierspielens nützlich sein.

CW

Hi,

Das ist mein Fehler, Entschuldigung.

Ein Programm, welches mich vor dem Abschicken auf den Fehler aufmerksam macht, fände ich nicht schlecht.
 
@inifity : Ich spiele an einem Digitalpiano mit Ipad-Anbindung über Midi-Kabel, das funktioniert problemlos. Insofern kann ich leider nicht beurteilen, wie das Ganze nur über Mikro und bei verstimmtem Klavier klappt.
 
Hi Dr. Wurstfinger,

Kann man da die Noten auch ausdrucken oder zumindest statisch sehen?

Bei dem Demovideo sieht man nur eine Notenzeile, die von rechts nach links wandert, und man schaut selber immer auf einen Fixpunkt. Hinterher muss man aber von links nach rechts lesen.
 
Außerdem muss ich - anders, als du behauptest - in der App auch nicht von vorn anfangen, wenn ich einen Fehler mache.
Das habe ich nicht gemeint. Ich habe gemeint, dass das rein motorische Auswendiglernen nach FlowKey dazu führen wird, dass man bei kleinen Fehlern raus ist und nur ganz von vorne anfangen kann.

Mein Anspruch ist, mit meiner Tochter Weihnachtslieder zu singen und dazu Klavier zu spielen - und nicht der neue Franz Liszt zu werden.
Wenn es ausschließlich darum geht, sich drei Weihnachtslieder "draufzuschaffen", ist das möglicherweise ein brauchbares Tool. Du kannst dann drei Weihnachtslieder (ab-)spielen, aber nicht Klavier spielen. Wenn Du doch Klavier spielen kannst, dann ist das schön, ist aber vermutlich nicht dem Tool anzurechnen.

Und ... die Funktion, eine Stelle als Loop immer wieder zu üben, mag schön wirken. Aber eine zweitaktige Stelle, die zu üben ist, kann selbst ich mit meinen 48 Jahren mir merken und dann üben. Und dass da einer mitspielt, würde mich eher stören, als dass es nützt. Abgesehen davon, dass man ja auch rhythmisiert üben soll oder einzelne Stimmen - sind solche didaktischen Hilfen in dem Tool drin?
 
Hi @Infinity , man kann die pdfs der jeweiligen Stücke anfordern, werden einem dann per E-Mail zugesendet.
 

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