Übe-Experiment #2

Dazu gab mir @thepianist73
Zwerg, der am Arm zieht: Zieh mal deinen lockeren! Arm nach unten. Genau das Gefühl soll man sich beim Spielen Vorstellen, um die Schultern nicht hochzuziehen.

Es dauert, aber wenn man immer wieder daran denkt, erkennt man sofort das Unbewusste Verkrampfen und es wird weniger.

Das gefällt mir! :super: Ansonsten kurze Rückmeldung:
Beim Versuch mich auf das Experiment zu konzentrieren, stelle ich fest, dass ich mich eher etwas mehr verkrampfe - Schulter siehe oben. Wenn ich loslasse und nicht auf den Körper achte, wird's wieder besser. Klingt vielleicht merkwürdig, aber ist so.

Zum Thema Körperbewegung beim Spielen, siehe auch Andras Schiff beim Unterricht. Einfach wunderbar :blume:
siehe 20.00 ff und 28:00 ff


View: https://www.youtube.com/watch?v=IzTdpTHIgkc
 

Zitat von András Schiff:
I am very happy, when pianists now harmony – it happens seldom.

Und ich dachte, dass Pianisten, die solche Meisterkurse besuchen, darüber Bescheid wüssten.

Es wurde hier bisher nicht erwähnt, daher bin ich vielleicht die einzige, die bei sehr konzentriertem Spielen/Üben die Zehen des linken Fußes einrollt. Das passiert aber zum Glück sehr selten (das Einrollen, nicht das konzentrierte Spielen).
:-D
 
Zweiter Teil Übe-Experiment:

Genaues Spüren der Bewegung und ihrer Auswirkung

1. Sucht euch einen Dur-Akkord oder Moll-Akkord in einer bequem zu spielenden Lage, die Rechte sollte mindestens drei Töne spielen oder auch vier, die linke mindestens zwei (Oktave, Quinte, oder auch mehr)

2. Legt die Hände in Position, berührt die Tasten, spielt aber nicht. Nehmt mit dem ganzen Körper die maximal angenehme Haltung ein mit minimaler Anspannung. Siehe erstes Post - denkt an bestimmte Partien des Körpers, die oft angespannt sind, z.B. unterer Rücken, Schultern, Knie, Kiefer.

3. Spielt den Akkord mit beiden Händen. Hier kommt nun das Besondere: Die Art wie ihr den Akkord anschlagt. Schickt euere ganze Aufmerksamkeit und euer Bewusstsein in die Fingerspitzen. Stellt eine maximal enge gedankliche Verbindung zu den Tasten her, die auf Folgendes achtet:
Wie schwer kann der Finger sein, bevor sich die Taste bewegt? Dann: Wie wenig Gewicht lasse ich in die Taste, dass sie sich bewegt? Spürt in alle Finger gleichzeitig hinein. Sind alle Finger bewusst da, oder gibt es ein paar "blinde" Finger? Gebt mehr Gewicht in die Tasten, bis ihr den Akkord spielt.

4. Naturgemäß braucht das sehr viel Zeit und geht langsam! Kein normaler Anschlag. Bitte mehrmals machen und eher leise spielen. Jedes Mal sehr, sehr viel Zeit zum Vorbereiten nehmen (sowas wie 20 Sekunden pro Anschlag).
Ziel-Gefühl: Ihr habt auf einmal ein Gefühl und ein Bewusstsein dafür, wie genau ihr die Tasten anschlagen müsst, damit alle sechs (oder mehr) Töne angeschlagen werden und keiner weg bleibt. Damit alle Töne gleichzeitig angeschlagen werden; damit alle Töne in der Lautstärke angeschlagen werden, die ihr wünscht (z.B.: Bass und oberster Ton lauter als die in der Mitte usw.)

Ich bin nicht sicher, wie gut das auf einem Klavier funktioniert im Vergleich zum Flügel. Auf einem E-piano ist es sicher sehr schwierig bis unmöglich.
Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich? Wenn nicht, gibt es später mehr Erläuterung.
 
Bevor ich mich mit dem 2. Teil des Übe-Experiments beschäftige würde ich gern wissen, was du mit " kein normaler Anschlag" meinst.
Sehr gute Frage! Sorry wenn das nicht eindeutig war. "Normal" ist in der Tat keine besonders eindeutige Beschreibung. Ich meinte damit: Unachtsam, schnell, laut, rein-motorisch, so wie immer.
Sondern stattdessen:
eher leise spielen. Jedes Mal sehr, sehr viel Zeit zum Vorbereiten nehmen (sowas wie 20 Sekunden pro Anschlag).
Ziel-Gefühl: Ihr habt auf einmal ein Gefühl und ein Bewusstsein dafür, wie genau ihr die Tasten anschlagen müsst, damit alle sechs (oder mehr) Töne angeschlagen werden und keiner weg bleibt. Damit alle Töne gleichzeitig angeschlagen werden; damit alle Töne in der Lautstärke angeschlagen werden, die ihr wünscht (z.B.: Bass und oberster Ton lauter als die in der Mitte usw.)
Also fast in Zeitlupe und mit maximaler Aufmerksamkeit - sowohl was den aktiven Anschlag angeht, als auch was die "Rückmeldung" der Taste angeht. Außerdem geht es darum, ein zusätzliches Gefühl und Bewusstsein "in der Taste" zu entwickeln bzw. weiter vorne als normalerweise im Finger, um eben ganz genau wahrzunehmen, wie sich die Taste beim Anschlagen verhält und was daraus als Ton resultiert.
 
Hallo Stilblüte!

Hier eine Rückmeldung von mir zum ersten Teil des Übeexperimentes:

Ich habe mich nicht gefilmt und auch nicht bewusst beobachtet, was Bewegungen angehen.

Zur Zeit beschränke ich meine Beobachtung (hier Hören und gucken) auf meine Fingerhaltung, um in Stücken und Tonleitern oder Üben schnellerer Läufe klangschöne Töne zu spielen.

Was meine Körperhaltung angeht verlasse ich mich zunächst auf mein Körpergefühl, welches mir meistens eine schnelle Rückmeldung gibt, z.B. wenn ich meine Schultern hochziehe oder die Zähne zusammenbeiße, u.s.w. Letzteres hat , auch mit Hilfe des Zettels am Notenpult, deutlich abgenommen.

Ich denke, dass mir die Bewegungen, die ich in meinem ersten Beitrag beschrieben habe, das Mitwiegen mit der Melodie und auch andere ( abnicken von gut gespielten Tonfolgen oder Phrasen ) durch deine Ausführungen bewusst werden, ohne dass ich mich bewusst beobachte. Diese Bewegungen unterlasse ich dann.

Die Zähne nicht zusammenzubeißen und der Verzicht auf das anerkennende Abnicken beim Spielen ist auf jeden Fall vorteilhaft was die Körperhaltung angeht.

Ich denke, dass sich dadurch eine positive Veränderung des Klavierspielens einstellen kann.


Viel Grüße
Marion



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