Tricks zum Leisespielen

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Wollte mal so allgemein in die Runde fragen, ob ihr irgendwelche "Tricks" habt, wenn es darum geht, sehr leise zu spielen. Wenn man extrem leise spielen will, kommen die Töne dann oft garnicht. Kann man die Zuverlässigkeit des pp bzw. ppp-Anschlags verbessern? Gibt es dafür Übungen?
 

hallo,

offenbar wollte Tschaikowski u.a. auch das Kindern/Anfängern nahelegen: in seinem "Album für die Jugend" gibt es das schöne Stück "in der Kirche", es endet mit einm ppp-Akkord. Dieser soll der leiseste Klang in diesem Stück sein. Geht man von diesem als unterem Wert aus, kann man ausprobieren, wie sich in Relation dazu dann pp, p, mf und f anhören.

das schafft eine Basis, wenn man das Stück in der Klangstärke abtönen kann - von da aus kann man weiter machen. Mein Tipp wäre, sich keine absoluten Größenordnungen vorzustellen, sondern lautesten und leisesten Ton jeweils innerhalb eines Musikstücks zu suchen, und von diesen beiden Extremen aus die Relationen austarieren - aber nicht vergessen, dass man auch ppp noch in der letzten Reihe hören soll und will :)

Gruß, Rolf
 
- aber nicht vergessen, dass man auch ppp noch in der letzten Reihe hören soll und will :)

Das ist ja nochmal ein spezielles Problem: wie spiele ich das ppp so, daß man es auch in der letzten Reihe noch hört, aber daß es sich in der ersten Reihe nicht wie mf anhört...? :)

Okay, das ist eigentlich nur ein Problem für Pianisten, die in großen Sälen spielen.

Aber das extreme ppp ist immer ein Problem.
 
Wollte mal so allgemein in die Runde fragen, ob ihr irgendwelche "Tricks" habt, wenn es darum geht, sehr leise zu spielen. Wenn man extrem leise spielen will, kommen die Töne dann oft garnicht. Kann man die Zuverlässigkeit des pp bzw. ppp-Anschlags verbessern? Gibt es dafür Übungen?

Ich kenne keine Übungen dazu. Und der einzige - zugegebenermaßen oft unrealistische - "Trick", der mir einfällt, ist der, immer nur am eigenen Instrument zu spielen. Wenn man sein Instrument richtig kennt, dann ist man auch mit seinen dynamischen Reaktionen vertraut. Und dann sollten ppp-Klänge keine Schwierigkeit sein (vorausgesetzt, die Mechanik ist sensibel genug).

Grüße von
Fips
 
Ich kenne keine Übungen dazu. Und der einzige - zugegebenermaßen oft unrealistische - "Trick", der mir einfällt, ist der, immer nur am eigenen Instrument zu spielen. Wenn man sein Instrument richtig kennt, dann ist man auch mit seinen dynamischen Reaktionen vertraut. Und dann sollten ppp-Klänge keine Schwierigkeit sein (vorausgesetzt, die Mechanik ist sensibel genug).

Grüße von
Fips

Fips, du wirst lachen, aber für mich ist das ppp auch am eigenen Instument ein Riesenproblem - immer wieder von neuem 8)

Gerade bei dem Dukas wars wieder ganz furchtbar - und ich bin im grunde auch garnicht zufrieden mit meiner Aufnahme.
 
Das ist ein interesssanter thread- ich denke, ein pp im kleinen Raum ist immer anders als im großen Raum.

Ich glaub auch, es ist sinnvoller, nicht an ein absolut leisestes pp zu denken, sondern an die Unterschiede in der Dynamik von der lautesten zur leisesten Stelle.

Beim Streichinstrument könnte ich schon was dazu sagen, jedoch beim Klavier find ich das schwierig.
Ich meine, der Ton muss Obertöne haben, dann trägt er, der Ansatz über die Anschlagsgeschwindigkeit ist der Weg, schnell, aber nicht kräftig anschlagen,
beim Streichen wäre das verhältnismäßig schnelles Ziehen bei wenig Gewichtsübertragung durch den Bogen, "spielen mit nur einem Haar" und nicht mit vielen Haaren, also mit gekipptem Bogen, außerdem Veränderung der Kontaktstelle des Bogens auf der Saite.

Ich finde auch, dass beim Klavier das Pedal gute Dienste leistet hinschtlich tragendem leisen Ton.

Aber das sind die nicht maßgeblichen Feststellungen einer Novizin am Klavier!:p Sicher können da die Profis noch mehr zum Besten geben.:)
 
Beim Streichinstrument könnte ich schon was dazu sagen, jedoch beim Klavier find ich das schwierig.
...
beim Streichen wäre das verhältnismäßig schnelles Ziehen bei wenig Gewichtsübertragung durch den Bogen, "spielen mit nur einem Haar" und nicht mit vielen Haaren, also mit gekipptem Bogen, außerdem Veränderung der Kontaktstelle des Bogens auf der Saite.

Wenn man das so liest, da wird man richtig neidisch als Nur-Tastenklopfer ;)
 
Achja, Streichinstrumente haben unendlich viele klangliche Möglichkeiten......ist schon toll!
Dafür hat das Klavier andere Vorzüge. Manches in Sachen Klangerzeugung kann man auch vom Ansatz her schon übertragen, finde ich.:):)

Beim Klavier bin ich immer auf der Suche nach einem größeren Spektrum in Sachen Klangfarben.
 
Hallo Haydnspaß,

ich habe ja nur ein E-Piano, kann vermutlich gar nicht richtig mitreden. Mir scheint aber, daß leise Töne leichter und genauer hervorzubringen sind, wenn man die Tasten möglichst weit vorn anschlägt. Der längere Hebel ermöglicht einen genaueren Anschlag, und das ist ja bei einem richtigen Klavier nicht anders.

Nun kommt es natürlich auf das Stück an, mußt Du viele schwarze Tasten spielen, wird es schwer, die weißen vorn zu erwischen...

Liebe Grüße
Klavieroma
 

Fips, du wirst lachen, aber für mich ist das ppp auch am eigenen Instument ein Riesenproblem - immer wieder von neuem 8)

Gerade bei dem Dukas wars wieder ganz furchtbar - und ich bin im grunde auch garnicht zufrieden mit meiner Aufnahme.

Nein, da lache ich natürlich nicht. :-D Oh, Mist, jetzt habe ich doch gelacht.

Spaß beiseite. Ich weiß nicht, was du für einen Flügel hast und wie sensibel die Mechanik dein Tun in Musik umsetzen kann. Vielleicht ist es wirklich ein eher mechanisches als ein spieltechnisches Problem.

(Zu deinem Dukas will ich auch noch was schreiben. Bitte noch ein wenig Geduld... ;))

Grüße von
Fips
 
Liebe Klavieroma, wenn Du es am Digi schaffst, machst Du das am Kla4 mit links! Komischerweise spiel ich leise Töne eher hinten an der Tastatur - muss mal Deine Methode probieren...
 
Hi Klavieroma,

...
Mir scheint aber, daß leise Töne leichter und genauer hervorzubringen sind, wenn man die Tasten möglichst weit vorn anschlägt. Der längere Hebel ermöglicht einen genaueren Anschlag, und das ist ja bei einem richtigen Klavier nicht anders.
...

das mit der Kontrolle ist zwar korrekt, aber gerade für ppp gilt es als kleiner Trick die Tasten möglichst hinten (also vom Körper weg zum Klavier hin) anzuschlagen, da dadurch die aufzuwendende Kraft für die gleiche Lautstärke höher sein muss. Oder umgekehrt bei gleicher aufgewendeter Kraft ist der Ton automatisch leiser. (Oh Mann, ist das kompliziert ;-) )

In meinem Literatur Fundus (aber ich spiel schon auch wirklich Klavier ;-) ) finde ich für alles sinnvolle Übungen (und darum ging es ja Haydnspaß), aber heute ists schon zu spät.

Gruß
 
Hallo Haydnspaß,

ich habe ja nur ein E-Piano, kann vermutlich gar nicht richtig mitreden. Mir scheint aber, daß leise Töne leichter und genauer hervorzubringen sind, wenn man die Tasten möglichst weit vorn anschlägt.

Da ist tatsächlich was dran! Ist mir kürzlich auch mal aufgefallen. Aber es hängt natürlich sehr vom Stück ab, ob das überhaupt möglich ist. Werde das aber künftig sicher öfter in Erwägung ziehen.


Nein, da lache ich natürlich nicht. :-D Oh, Mist, jetzt habe ich doch gelacht.

Spaß beiseite. Ich weiß nicht, was du für einen Flügel hast und wie sensibel die Mechanik dein Tun in Musik umsetzen kann. Vielleicht ist es wirklich ein eher mechanisches als ein spieltechnisches Problem.

Der Flügel hat einen etwas schweren und auch harten Anschlag. Das mit dem harten Anschlag ist mein spezieller Wunsch, mein Klavierstimmer würde die Hämmer gerne etwas weicher machen - darf er aber nicht 8)


Aber nichtsdestrotrotz - es ist schon ein spieltechnisches Problem. Ich habs inzwischen schon besser im Griff, aber optimal ist es noch nicht.

Die Akkorde zu Beginn des Dukas sollten eben praktisch keinen "Anschlag" haben, sondern nur so vor sich hinsummen. Irgendwie krieg ich das schon noch hin.
 
Zu dem Problem kann ich selbst leider keine guten Tipps geben, aber bin andererseits für jeden brauchbaren Tipp dankbar.

Prinzipiell halte ich mich eigentlich meist an die Methode, die Klavieroma beschreibt, möglichst weit vorne anzuschlagen und komme an meinem eigenen Klavier damit auch meist zu relativ brauchbaren Ergebnissen. Da aber Bachopin und fisherman den Anschlag weit innen hierfür vorschlagen, werde ich das auch mal ausprobieren, aber ich glaube nicht, dass ich damit Erfolg haben werde (ich spiele sehr ungern weit innen, weil ich da einfach nicht so differenzieren kann, wie ich es mir vorstelle - was ich außen aber auch selten hundertprozentig optimal schaffe:D)

Ab nun so halb Off-Topic: Der Dukas ist genau das passende Stichwort, denn bei ebendiesem habe ich bei den ersten und letzten Takten ganz deftige Probleme mit einem gleichmäßigen pp(p) Anschlag. Schön zu wissen, dass ich damit nicht alleine dastehe. Der Anfangston kann eigentlich gar nicht leise genug sein, und sollte trotzdem noch unter den folgenden Akkorden irgendwie hörbar sein, nachdem er schon vier Schläge lang verklingen durfte... ach ist das ein Übel. Nicht davon zu reden, dass die Akkorde auch nicht wirklich ungleichmäßig herumholpern sollten:(

(Zu deiner Einspielung drüben im Dukas-Thread werde ich auch noch auf jeden Fall was schreiben, aber werde da nichts überstürzen. Meine eigene Einspielung ist noch bei weitem nicht auf diesem Niveau und braucht noch ein wenig Zeit.)
 
Hi Haydnspaß,

vorsicht es ist genau umgekehrt, siehe mein Post hier:

https://www.clavio.de/forum/124753-post14.html

Gruß

Okay, ich hab mal geschaut, was du dort geschrieben hast:

das mit der Kontrolle ist zwar korrekt, aber gerade für ppp gilt es als kleiner Trick die Tasten möglichst hinten (also vom Körper weg zum Klavier hin) anzuschlagen, da dadurch die aufzuwendende Kraft für die gleiche Lautstärke höher sein muss. Oder umgekehrt bei gleicher aufgewendeter Kraft ist der Ton automatisch leiser. (Oh Mann, ist das kompliziert ;-) )

"Bei gleicher Kraft wird der Ton leiser."

Das mag schon sein, aber so eine Riesenkraft will ich da nun wirklich nicht aufwenden. Ich spiel lieber ohne Kraft, einfach nur die Tasten nach unten bewegen (so langsam wie möglich) und der Ton kommt dann von allein ;)
 
Wenn ich versuche, gaaanz leise Töne "hinten" zu spielen, kommt manchmal gar kein Ton. Ansonsten gehen natürlich auch die lauten Töne vorn besser.
Es ehrt mich, dass Bachopin zum gleichen Ergebnis kommt. Vermutlich ist es eine Frage der Tastaturqualität (Ein Hoch auf Klaviermacher!:guitar2:)
 

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