Die Linke Hand geschmeidiger machen und mehr Gefühl rein. Da merke ich immer, wie zum einen steif sie im Vergleich zur rechten hand ist, und wie wenig gefühlvoll.
Wie soll Dir irgendein Tutorial bei solchen Problemen/Fragen helfen?
Da muss jemand, der Ahnung hat, sehen, was Du tust.
Ich selbst habe recht viele Dinge autodidaktisch gelernt, bin aber am Klavier grandios gescheitert.
Trotz Tutorials, Lehrbüchern, Disziplin, diesem Forum etc.
Aus einem ganz einfachen Grund: Fehlende Rückmeldung.
Ich hatte z.B. auch lange gedacht, dass ich ein Problem mit der Hand habe, in diesem Fall der rechten.
Irgendwie tat die nach einer Weile immer weh. Klar, habe ja auch Arthrose etc...
Dann hat eine Bekannte mal mit dem Handy aufgenommen, wie ich spiele.
Mein Problem ist nicht die Hand, sondern der Schulter-Nacken-Bereich. Man ziehe die Schulter hoch, lege den Kopf ein bisschen nach rechts, spanne sich an und bewege den Arm frühestens ab Ellenbogen. Nach kurzer Zeit stellt sich unweigerlich ein ungutes Gefühl in der Hand ein...
Was hätte ein guter Klavierlehrer in Stunde 1 dazu gesagt?
Oder, um mal ein harmloses Beispiel zu nennen: Da steht im Lehrbuch ein Fingersatz, wo man 5x denselben Ton spielt, aber immer mit einem anderen Finger.
Habe ich mich nicht drum geschert, war praktischer, für alles den Daumen zu nehmen.
Als es dann ums Tempo ging, merkte ich, dass da immer ein Bruch war, weil der Weg so weit war.
Also habe ich mir den Fingersatz nochmal angeschaut und den dann gelernt.
Das war ätzend. Statt einem Bruch-Problem, hatte ich nun vier mal das Problem, die Taste rechtzeitig für den nächsten Finger frei zu machen, ohne dass das wie stotterndes Stakkato klingt.
Aber dafür klappte dann das Tempo.
Wie wäre das mit einem guten Klavierlehrer gelaufen?
Aber egal. War halt ein vermeidbarer Umweg, aber irgendwann klappte das ja trotzdem.
Oder auch eben nicht.

Und dann verliert man vielleicht gerade den Spaß, den man ja eigentlich haben wollte.
Warum erzähle ich das und was hat das mit Tonebase etc. zu tun?
Erzählen tue ich das, weil ich als Anfänger mal in den Chor der Fortgeschrittenen, Profis und Lehrer einsteigen und die Ballade von der Unentbehrlichkeit des Klavierlehrers mitsingen möchte.
Mit Tonebase etc. hat das insofern etwas zu tun, dass man den Nutzen solcher Tutorials eigentlich erst dann beurteilen kann, wenn man sie nicht mehr braucht.
Das ist ähnlich wie mit dem Backen. Als Anfänger kann man sagen, ob einem das Brot schmeckt. Aber man kann nicht beurteilen, ob das als französische Baguette verkaufte Ding von der Porung her nicht doch eher wie ein italienisches Ciabatta daherkommt. Gut, wenn einen das nicht interessiert, packt man einfach Mehl, Wasser und Hefe zusammen in den Ofen und wartet ab, was passiert. Vielleicht wird es ja englischer Toast für Hypertoniker.
Abschließend mal zur eigentlichen Frage: Eine Bekannte aus England hat sich Tonbase gekauft, also diese Version für mehrere Hundert-Dollar auf einmal. Letztes Jahr, also 2019, wo man einfach mal nach London fahren und Bekannte besuchen konnte, habe ich mir das mal angeschaut und fand es nicht so gut. Die theoretischen Sachen hätte ich lieber auf Deutsch gehabt, aber schaden tut es natürlich nicht, sein Vokabular zu erweitern. Mehr genervt hat mich aber, dass ich das lieber in Buchform zum Nachschlagen gehabt hätte, das empfinde ich als übersichtlicher. Mit den praktischen Lektionen war ich auch nicht wirklich zufrieden. Entweder wartet man auf eine Erklärung, die dann in der Lektion gar nicht mehr kommt, oder es wird ellenlang etwas erklärt, was man schon weiß oder gar nicht in der epischen Breite wissen will oder man versteht die Erklärung nicht oder - noch schlimmer - falsch.
Ich meine, sie hat damals um die 300 Euro bezahlt (kann mich vertun wegen Umrechnung englische Pfund und so). Für 300 Euro kann man 2-3 Probestunden bei entsprechend vielen Klavierlehrern nehmen und hat dann erstens eine realistischere Einstellung zu den eigenen Fähigkeiten, zweitens eine Vorstellung, welche Art Lehrer und Unterricht zu einem passen und drittens ein paar gute Tipps für Lehr- und andere Bücher, Noten etc. für die man dann viertens auch genug Geld über hat, um sie anzuschaffen. Fünftens kann man sich ja nichtsdestoweniger ziemlich lange mit den diversen Vergeblich-Angeboten auf YT vergnügen.