Wenn kein Erfahrenerer antwortet...
Ja ich habe das Buch, hatte sogar mal mit "Mannenberg" angefangen, aber das dann wieder beiseite gelegt, wohl weil es ausnotiert zu dünn war und mir die zahlreichen Hinweise dazu, z.B. auch, wie man es ausbauen könnte mit Improvisation, damals wenig bedeuteten. Ich wollte damals was tolles Ausnotiertes. (Mittlerweile habe ich jedoch eine etwas andere "pianistische Zielsetzung" und schau's mir - von Dir angeregt - wieder an).
Was meinst Du mit "Leadsheets selbst zu bearbeiten"?
Soweit ich weiß sind Leadsheets nicht dazu da, "bearbeitet" zu werden, sondern sollen den Jazzer mit der Angabe der Harmoniefolge beim Nachspielen helfen und verdeutlichen, was der Hintergrund seiner Improvisation ist ("Rahmen" ist vielleicht schon zu streng). Sie sind eher für's "spontane" Spiel und nicht für den Schreibtisch, oder?
Und selbst wenn Du meintest, Du willst sie als Rahmen nehmen, um sie mit Notentext auszugestalten: dann würde ich sie mir von einer belastbaren Begleitcombo ("Band in a Box") permanent vorspielen lassen, stundenlang dazu versuchen zu improvisieren, dabei einen Recorder mitlaufen lassen und im Nachhinein die Stellen heraushören, die - ohne Verspieler - flüchtige Musenküsse hätten sein können, um deren Idee dann auf Hochglanz zu bringen und zu notieren.
Auch da wäre "Improvisieren" die Vorstufe von "Bearbeiten".
Improvisation zu lehren ist Absicht des Buches. Wobei "Improvisieren zu lernen" mir ein so großer Brocken erscheint - eigentlich eine permanente Lebensaufgabe - dass es auf ein Buch mehr oder weniger auch nicht ankommt. Deswegen mein Rat: kauf' Dir's, es scheint mir sein Geld wert, zum Ziel führt es Dich nicht, Du musst selber ausprobieren, eine wie große Hilfe es Dir auf dem Weg sein kann.
Liegrü
Hanfred