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  • Ersteller des Themas neuling1970
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Es hat mich auch schockiert, wie wenig man für einen mit Liebe restaurierten Flügel bekommt. Das ist für den Restaurator deprimierend, aber nun mal die reale Wirklichkeit von Angebot und Nachfrage.

Bei einer Preiserwartung von 50k frage ich mich allerdings wirklich, wer die Zielgruppe sein soll. Klavierspieler mit höchsten Ansprüchen an Klang und Mechanik kaufen sich zu diesem Preis einen neuen oder neuwertigen Spitzenflügel. Das hab ich auch nicht anders gemacht. Restaurieren macht Spass und solche Flügel sind auch toll, aber wenn es ausschliesslich um Spitzenleistung des Instruments geht können sie nicht mithalten.
 
Das Problem ist, dass eine Politur sehr viel Zeit und Geld kostet, mit dem Klang aber quasi überhaupt nichts zu tun hat. Und die Leute, die so viel Wert auf das Aussehen und so wenig auf den Klang legen, wollen vermutlich keine 50K hinbrezeln. Es sei denn, man hat das Glück an jemanden zu geraten, der schnell einen showy-Flügel braucht und bei dem Geld überhaupt gar keine Rolle spielt.
 
ich werde mich an dieser Stelle verabschieden, und wenn es irgendjemanden doch interessieren sollte, den erzielten Kaufpreis mitteilen im Falle des Falles.
Liebe Grüße!
 
Bei 300 Instrumenten bleibt wenig Zeit für jedes einzelne Instrument und da relativiert sich die Angabe, dass die Polliturarbeiten 1,5 Jahre gedauert haben; außerdem wäre hier nur die Anzahl der tatsächlichen Stunden von Bedeutung, wenn nicht 5-6 Tage die Woche 6-8 Std. ausschließlich an dem angebotenen Instrument gearbeitet hat. Es gibt allerdings nie eine Garantie, dass man das Geld, was man in eine Sache reinsteckt, auch tatsächlich wieder rausbekommt. Dies sage ich hier ohne Intention einer Polemik.

Ich habe schon öfters gehört, dass es durchaus Interessenten/Liebhaber für Instrumente gibt, die zwischen 1900 und vor dem 2. WK gebaut wurden. Bei Pianova.com habe ich ca. 8 restaurierte Steinways aus der Zeit von 1910-1930 gefunden zu Preisangeboten zwischen 25.000 und 39.000 (B-211). Ich gehe davon aus, dass noch mal bis 10% oder ggf. im Einzelfall auch 20% runtergehandelt werden können. Dann liegt man bei ca. 20.000 - 35.000 Euro. Etwas ironisch erscheint mir die Angabe innerhalb eines Angebots, dass der Sonderpreis nur bis zur Fertigstellung gilt, mit der Ende Juli 2012 zu rechnen ist; da scheint die Nachfrage wohl nicht so gut zu sein. Wenn man für Schellack noch mal 5.000 bis 8.000 draufrechnet - keine Ahnung, wie viel das genau gegenüber Polyester mehr kostet und ob eine entsprechende Nachfrage besteht -, landet man ungefähr bei 25.000 - 40.000 Euro, letzteres für einen Steinway B. Nicht dass ich einen Grotrian aus der Zeit für schlechter halte, aber man wird wohl kaum mehr dafür erreichen können und jenseits von 40.000 Euro dürfte die Luft dünn werden.

Etwas anderes gilt vielleicht für Instrumente, die über den Wert als Musikinstrument an sich noch historischen Seltenheitswert, berühmte Besitzer oder ähnliches aufweisen können.

Wie sehen Experten das? Ich glaube mich erinnern zu können, dass @Destenay auch von Kaufpreisen für aufwändig restaurierte Instrumente im 6-stelligen Bereich sprach. Vielleicht wird ein Scheich oder sonst Schwerreicher ja erst ab 6-stelligen Angeboten aufmerksam und möchte mit einer solchen Rechnung angeben, unabhängig, ob der Preis gerechtfertigt wäre.
 
...wenn es irgendjemanden doch interessieren sollte, den erzielten Kaufpreis mitteilen im Falle des Falles.

Das Finanzamt bestimmt. :konfus:


Der Eigentümer hat mehrere Flügel verkauft im Preisbereich weit über der 100k Grenze ...

Gut möglich dass ein übereifriger Finanzbeamter in Wiesbaden morgen gleich mal nachschaut welche Umsätze Herr P. deklariert hat.
 
Wenn man sich die Preisliste mal ansieht, kann man schon verstehen, wie der verlangte Preis zustande kommt:
http://www.rothe-piano.com/index.php/restaurierung/restaurierung/171-preisliste-fluegel

Aber ob sich das im Privatverkauf mit schlecht gemachter Annonce wieder realisieren läßt ist angesichts des Marktes wohl mehr als fraglich.

Auch wenn das möglicherweise ein traumhaftes Instrument ist.

Da sind ja schon die Preise für unrestaurierte Flügel auf dem Mond...

Sammlung von 300 Instrumenten. Da kann man jetzt viel hinein interpretieren. Ich hab auch 300 Instrumente...

...virtuell auf dem PC.

Preise für 100 jährige Steinway Bs sind deswegen bei 30 Tsd weil die Leute unbedingt einen Steinway B wollen, sich aber neuere für 50-60 oder neu für 90 nicht leisten können.
 
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