Technische Unterschiede zwischen Concert und Academy Flügel

Eigentlich war das Thema des Threads echt interessant.

Schade, dass niemand eine Antwort weiß.

Da ist es bedeutend wohlfeiler, müßig über einen ganz anderen Hersteller abzulästern, weil man die Preise überzogen findet. :müde:
 
Ich kann natürlich nur aus meiner Erfahrung sprechen, die recht reichhaltig ist.

Deine Erfahrung mit Steinway scheint es zu sein. Aber wie viele Bösendorfer hast Du denn schon unter den Fingern gehabt?
;-)

Der Bösendorfer ist beleidigt und wimmert vor sich hin.

:dizzy: :-D :konfus:

Woher weißt Du das denn, wenn kaum ein Bösendorfer auf einer Bühne steht (mit Ausnahme z.B. des Imperial von Valentina Lisitsa) und Du meist S&S spielst?

Auf der Bühne hat mich noch nie ein Steinway enttäuscht.

Das freut mich für Dich, aber Deine Aussagen erinnern mich – mit Verlaub - an die Allmachtsgedanken, die mich an Steinway und deren Werbung extrem stören. Falls mir jemals jemand einen Steinway zukommen ließe (so etwas kann z.B. passieren, wenn man eine Flügel erbt), dann würde ich ihn schnellstmöglich verkaufen - egal wie gut deren Flügel sind.

Jedoch hat @Tastatula völlig Recht damit daß der S&S Flügel eines der zuverlässigsten Instrumente auf der Bühne überhaupt sind.

Es gibt doch kaum Vergleiche zu anderen Instrumenten auf der Bühne, weil die meisten Profis auf S&S spielen und auf den meisten Bühnen deren Flügel stehen.
:konfus:
 

Was wolltest Du denn dann mit folgendem Satz sagen? Und wozu der weltläufige Verweis auf diese Konzertsäle, wenn Tastatula dort gerade nicht das findet, was sie von ihrer Überzeugung abbringen könnte?

Ich weiß ja nicht, ob Deine reichhaltigen Erfahrungen Dich bisher in so Räumlichkeiten wie die Berliner Philharmonie, Wigmore Hall, Wiener Konzerthaus, Amsterdam Concertgebouw, La Roque d'Antheron oder das South Bank Centre geführt haben, aber es würde mich wundern, wenn auch nur eine der genannten Institutionen nicht in der Lage gewesen wäre, Dir einen Yamaha, Bösendorfer, Bechstein oder Blüthner bereitzustellen, der Dir nicht die Tränen in die Augen getrieben hätte.

Wäre im übrigen der Weg zum Händler oder zum Showroom der Hersteller nicht praktikabler als das Vorhaben, die großen Konzerthäuser dieser Welt zum individuellen Flügeltest zu bereisen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Was wolltest Du denn dann mit folgendem Satz sagen? Und wozu der weltläufige Verweis auf diese Konzertsäle, wenn Tastatula dort gerade nicht das findet, was sie von ihrer Überzeugung abbringen könnte?

Ich kann in meiner Aussage nichts mißverständliches erkennen. Und in den genannten Orten bekommt man selbstverständlich auch Alternativen angeboten, sollte ein Pianist darauf bestehen. Auch in der Wigmore Hall kann man als Pianist einen (neuen) Bechstein, Fazioli, Bösendorfer spielen und dann auch davon ausgehen, dass der in Top-Zustand ist und nicht anfängt zu "wimmern". Im SBC sind eh alle Marken vertreten, in der Philharmonie auch und das Konzerthaus fragt auch nach, ob der Pianist einen anderen Flügel haben möchte als einen anderen von den vorhandenen.

Wäre im übrigen der Weg zum Händler oder zum Showroom der Hersteller nicht praktikabler als das Vorhaben, die großen Konzerthäuser dieser Welt zum individuellen Flügeltest zu bereisen.

Praktikabler wäre, einfach mal den Absolutheitsanspruch eines einzigen Herstellers zu hinterfragen, so wie er hier vorgetragen wird. Wo denn die traumhaften amerikanischen D-Flügel sind (Und jetzt bitte nicht wieder auf den Horowitz-Flügel verweisen) oder dass Bösendorfer grundsätzlich anfangen zu jammern, wenn man mal zupackt, das sind Platitüden, die mich stören. Die Realität sieht anders aus, sagt mir zumindest meine reichhaltige Erfahrung. Beispiele dazu habe ich auch genannt.

Wurscht. Ich setz mich jetzt wieder an meinen Steinway...
 
Praktikabler wäre, einfach mal den Absolutheitsanspruch eines einzigen Herstellers zu hinterfragen, so wie er hier vorgetragen wird.

Dieser Meinung bin ich auch (wenn auch nicht mit der Unterordnung unter das Prädikat "praktikabel"). Aber das hat mit Deiner Behauptung von der Auffindbarkeit bestimmter Pianomarken in bestimmten Konzertsälen nichts zu tun.

Ich kann in meiner Aussage nichts mißverständliches erkennen.

Ich auch nicht. Denn die leichte rhetorische Einkleidung ändert nichts daran, dass du, technisch gesprochen, kategorisch assertiert hast, man könne die von Dir genannten Marken in Wigmore Hall finden.

Nun, wie schon gesagt, teile ich deinen Wunsch nach kritischer Überprüfung des Steinway-Anspruchs voll und ganz. Was mich irritert, ist die kommunikative Strategie, mit der Du uns Deine Ansichten übermittelst. Du beginnst mit einer nicht-argumentativen, sondern pathetischen Breitseite:
Ich halte diese Aussage für kompletten Unfug.

... und das, obwohl selbst im nächsten Satz konzedierst, dass Geschmacksurteile schlecht anfechtbar sind. Dann stellst, eingekleidet in eine rhetorische Rückversicherungsphrase (»ich weiß nicht, ob Du...«) Deine überlegene Kenntnis der Instrumentensituation in einer Reihe von bekannten Konzertsälen heraus, deren Besuch @Tastatula von ihrer Auffassung abbringen könnte. Leider ist Deine Aussage in einem Punkt nachprüfbar falsch, was auch die anderen nicht unbedingt in ein günstiges Licht stellt und Deine ganze Konzertsaal-Perikope beauerlicherweise auf eine Variante dessen reduziert, was die Amerikaner eine "I'm holier than you" - Phrase nennen.

Nun ist Ziel kritischen Argumentierens, das hast Du ja wahrscheinlich oder hoffentlich einmal gelernt, aber weder die Zelebration der eigenen Überlegenheit noch die Vernichtung des Argumentationsgegners, sondern die, traditionell ausgedrückt, Persuasio - das »Annehmbarmachen« des eigenen Standpunkts für den andern. Das einmal akzeptiert, muss man seine Widerlegungsstrategie evidenterweise ganz anders anlegen - und vor allem nicht als erster zum Vorschlagshammer greifen. Schade, dass Du es so gemacht hast, denn ich bin sicher nicht der einzige, der an verwertbaren Argumenten gegen die Steinway-Monokultur interessiert gewesen wäre. Vielleicht lieferst Du uns ja noch welche. Dank Dir schön.
 
Ich möchte an der Stelle eben klarstellen, daß ich nicht bei Steinway unter Vertrag stehe.:-)
Ebenfalls habe ich keinen Zweifel daran gelassen, daß es auch andere bezaubernde Instrumente gibt.
Ich habe schon auf berückenden Bechsteins und Bösendorfern gespielt.
Ich habe lediglich gesagt, daß ein Steinway selbst brachialer Gewalt standhält und dann auch noch klingt. Wenn man einen Bösendorfer mißhandelt, quittiert er das. Ich rede nicht von wunderbaren Genies, die auch mit einem Holzkasten jedem Zuhörer die Tränen in die Augen treiben sondern von 73589 Pianisten (oder sind es vielleicht mehr?), die so auf den Podien herumlaufen. Von denen gibt es viele, die bei forte denken, Hauptsache laut. Und das ist kein Unfug sondern bedauerliche Tatsache.
Außerdem - interessant, wie man so beim Lesen interpretiert -habe ich nicht von russischen Pianisten gesprochen, sondern von welchen, die mit russischen Wassern gewaschen sind, das können auch Italiener oder Brasilianer sein.:-)
 
Ich habe lediglich gesagt, daß ein Steinway selbst brachialer Gewalt standhält und dann auch noch klingt.

Bitte meine Frage in die Runde nicht als Steinway-Bashing interpretieren, es interessiert mich schon länger: Warum werden die Flügel - zumindest die der Kölner Philharmonie - in der Pause nachgestimmt? Sie müssten die Stimmung doch länger als 45 Minuten halten und sollten in der Pause noch genauso gut klingen wie 45 Minuten zuvor.
 
Warum werden die Flügel - zumindest die der Kölner Philharmonie - in der Pause nachgestimmt?

Aus 2 Gründen:
1. Kann man jede Stimmung kaputt kloppen. Fast schon karateartige Fortissimo Staccato Anschläge lassen die Choire dann doch irgendwann schweben
2. Die Wärme, die das Publikum und die Scheinwerfer produzieren, geben der Stimmung den Rest.
 
und
3. Die Pianistin oder der Pianist ist beruhigt, wenn sie oder er weiss, dass der Stimmer nochmals alles kontrolliert.
 

Warum werden die Flügel - zumindest die der Kölner Philharmonie - in der Pause nachgestimmt?

Das ist nicht nur dort so. Hier in Augsburg sitzt bei Konzerten in den kleineren Sälen der "Gesteller" (wie nennt man so einen eigentlich richtig?) regelmäßig mit drin und spitzt die Ohren. Und oft hört er was, was wohl nicht viele andere hören, und erfüllt dann Raum und Vorraum die ganze Pause lang mit einem allerliebsten Plimplim. Manche nervt das, mich freut es immer, denn ich weiß, da sitzt noch ein echter Vertreter seiner Zunft.
 
:021:.
Steinway hat seinen Ruf natürlich nicht nur seinem ausgeklügelten Marketing zu verdanken. Dennoch würde mich hier wirklich die Meinung der anderen Profis im Forum interessieren, ob Bösendorfer im Gegensatz zu Steinway so ein Sensibelchen ist. Ich kann mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen, dafür gibt es Bösendorfer doch schon viel zu lange und wird von den meisten Profis sehr hoch geschätzt, selbst von denen, die Steinway vertraglich spielen.
 
Dieser Meinung bin ich auch (wenn auch nicht mit der Unterordnung unter das Prädikat "praktikabel"). Aber das hat mit Deiner Behauptung von der Auffindbarkeit bestimmter Pianomarken in bestimmten Konzertsälen nichts zu tun.

[...]

Ich auch nicht. Denn die leichte rhetorische Einkleidung ändert nichts daran, dass du, technisch gesprochen, kategorisch assertiert hast, man könne die von Dir genannten Marken in Wigmore Hall finden.

Ich schrieb "aber es würde mich wundern, wenn auch nur eine der genannten Institutionen nicht in der Lage gewesen wäre, Dir einen Yamaha, Bösendorfer, Bechstein oder Blüthner bereitzustellen".

Da steht nichts davon, dass die genannten Marken in den Häusern vorgehalten werden; wie absurd das wäre, wissen wir alle. Die Auswahl der Häuser bezog sich viel mehr darauf, dass dort Klaviertechniker arbeiten, die wirklich aus jedem Flügel etwas Schönes machen können und üblicherweise nicht nur das hauseigene Instrument gespielt werden muss, sondern der Veranstalter lange genug im Geschäft ist, um auch andere Marken bereitstellen zu können.

Was mich irritert, ist die kommunikative Strategie, mit der Du uns Deine Ansichten übermittelst. [...]

Ich erspare es uns allen, da jetzt noch weiter drauf einzugehen. Du bist von einer Fehlannahme ausgegangen und hast daraus Fehlschlüsse gezogen, die ich als wenig hilfreich empfunden habe.

Aber lassen wir das.
 

Zurück
Top Bottom