Tastengarnierung entfernen

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Kollegas,

wie entfernt ihr den alten Filz? Ich hab das gestern seit längerer Zeit mal wieder gemacht und hatte fast vergessen, was für ein Gefummel das doch ist ;)

Traditionellerweise macht man das ja mit Wasserdampf. Und da schon meine erste Frage: womit macht ihr das? Ich hab so eine kleine Elektrockochplatte mit einem Topf, der einen Deckel hat mit einem kleinen Loch von ca. 2 mm Durchmesser. Gibt es eine elegantere Lösung, um einen sehr dünnen Dampfstrahl zu bekommen? Und wie lange nach dem Dämpfen lasst ihr die Tasten wieder austrocknen, bevor ihr die neuen Filze einleimt?

Ich hab mal von einer Methode gehört, irgendeine Tinktur auf die Filze zu geben, so dass die am nächsten Tag von alleine abfallen bzw. ganz leicht zu entfernen sind. Ich hab aber vergessen, was das war. Alkohol? Hat jemand das mal ausprobiert?
 
Lieber Tastenscherge, ich bin ja kein Kollege, aber möchte Dich darauf hinqeisen, dass es im Haushaltsbereich "Dampfpistolen" mit verschiedenen Aufsätzen gibt (zur Reinigung ohne Putzmittel) - ist sicherlich eleganter als die Kochtopflösung.
 
Was fisherman alles so weiß. Wie so eine famose Idee von ihm (dir :)).
 
... Fisherman war früher mal ein perfektionistischer Putzteufel. Aber drei Frauen, zeitweilig drei Hunde, zwei Katzen, ein Hottehüh etc. pp sowie die Weisheit des Alters haben ihn etwas weicher (fauler, nachlässiger ???) werden lassen :D :floet:
 
Kollegas,

Ich hab mal von einer Methode gehört, irgendeine Tinktur auf die Filze zu geben, so dass die am nächsten Tag von alleine abfallen bzw. ganz leicht zu entfernen sind. Ich hab aber vergessen, was das war. Alkohol? Hat jemand das mal ausprobiert?

Hallo! Ein Kollege bin ich zwar nicht, aber vielleicht hilft Dir mein Rat ja trotzdem.

Viele Klebstoffe lassen sich mit Waschbenzin ganz gut lösen. Das hat den Vorteil, daß es viele Kunststoffe und lackierte Oberflächen nicht angreift; trotzdem ist es natürlich ratsam, das vor der Anwendung auszuschließen.

Grüße
 
Viele Klebstoffe lassen sich mit Waschbenzin ganz gut lösen. Das hat den Vorteil, daß es viele Kunststoffe und lackierte Oberflächen nicht angreift; trotzdem ist es natürlich ratsam, das vor der Anwendung auszuschließen.

Jaaaa, Waschbenzin ist ein Super-Putzmittel. Nur rauchen sollte man dabei nicht :D
 
ich kenne aus dem Haushaltsbereich nur diese Dampfstrahler/Dampfreiniger, die dann doch etwas zu groß sind. Das geht schon in Richtung Staubsauger. Oder gibt es die auch in Miniatur?
 
Also wir haben einen speziellen Topf/ Kessel, der hat oben drauf 5 Aufsätze wo die Tastengarnierungen genau draufpassen. Den sollte es bei Jahn oder B&K geben. Finde ich recht praktisch, lohnt aber nur wenn man das öfters macht.
Nach dem Ausdampfen sollten die Tasten min 1 Tag wider richtig trocknen.

Als Alternative wenn es schnell gehen muss und man nicht die Zeit hat es lange trocknen zu lassen, kann man auch Spiritus nehmen. Den mit einer Spritze auf die Garnierungen tropfen, kurz einwirken lassen und dann die Garnierungen mit einer Pinzette abmachen.
 
Es sei denn man wünscht im Schnellverfahren einen Skinheadlook....;)
Die Erfahrung machte ich mal bei der Modellbahn denn Klein - Petz verwendete nen adaptierten Tankwagen mit Röhrchen nach unten zu einem, zwischen den Achsen angebrachten Filzschleifer zum Intensivreinigen der Schienen im unzugänglichen Anlagenbereich.
Nur bedachte Klein - Petz nicht, daß sich zwischen Lokrädern und Schiene auch manchmal Funken bilden........:p:D
 
Was fisherman auch noch alles so hat. :eek: Unglaublich!
Tastenscherge, dann frag doch mal nach der Ausleihgebühr. ;)
 

Dachte, ich könnte die Zugehfrau dazu bewegen, die Fliesenfugen damit komfortabel zu reinigen - aber sie schrubbt lieber auf den Knien. Das Teil hat eh nicht gehalten, was es versprochen hat, aber fürs Andampfen von irgendwas ist es gut ...

Kulimanauke, treibst Du Schabernack mit mir?
 
Hallo Tastenscherge,

Ich dachte Du wolltst lediglich das quietschen und knarzen bei den Ledergarnierungen beseitigen. Ist das nicht geglückt?

LG
Klaviermacher
 
nein, das war alles ganz anders. Die Kundin rief mich an und sagte, dass ich vor einigen Wochen bei ihr gestimmt hatte und dabei auch ein Quietschen beseitigt hatte und dass die gleiche Taste nun wieder quietscht. Da ich mich nicht so genau daran erinnern konnte, vermutete ich, dass ich wohl Talkum auf die Garnitur gemacht hätte und dass Talkum anscheinend nicht dauerhaft bei Leder hilft.

Es stellte sich aber heraus, dass die Tastengarnierungen aus Filz sind und ich damals Hirschtalg genommen hatte, was auch funktionierte. Allerdings kam nun das Quietschen von den Dämpferfedern. Außerdem bemängelte die Kundin ein Klappern der Tasten. Das ganze Instrument ist nicht gerade eins von der Sorte, wo man gerne dran arbeitet. Ziemlich runtergekommen, Mechanik könnte mal überarbeitet werden, aber Hämmer abziehen geht nicht mehr weil zu wenig Material. Und neue Hämmer lohnt bei dem Schinken echt nicht, ist schon recht fertig und beim Gehäuse blättert das Furnier ab. Aber das Klappern wollte sie natürlich unbedingt beseitigt haben. Es kam einerseits von zu weiten Tastenböden und andererseits von ausgeschlagenen Garnierungen. Ich hab dann 20 Tasten mitgenommen und nach Augenmaß mich für einen 1mm dicken Filz entschlossen, was zum Glück passte (Rahmen da gelassen). Alle Tastenböden der Mittellage mit Leim-Wasser bearbeitet, die Dämpferfedern hauchdünn mit Ballistol bearbeitet und nach 2 Tagen die Tasten zurückgebracht, alle Stifte mit Hirschtalg bearbeitet und Tastatur eingerichtet. Nun ist die Kundin wieder glücklich :p :p

Ich hoffe, sie entscheidet sich auf Dauer für ein besseres Instrument, aber sie ist noch Anfängerin und ihr reicht das erstmal, sagt sie. Aber sie übt anscheinend sehr viel und intensiv.
 
Als Alternative wenn es schnell gehen muss und man nicht die Zeit hat es lange trocknen zu lassen, kann man auch Spiritus nehmen. Den mit einer Spritze auf die Garnierungen tropfen, kurz einwirken lassen und dann die Garnierungen mit einer Pinzette abmachen.

Ist das nicht sowieso einfacher? Klingt irgendwie bequemer. Oder hat das auch Nachteile?
 
Mal ne Leiche rauskramen :-)

Ich stehe jetzt auch vor dem Problem die Tastengarnierungen möglichst effizient zu entfernen.
So wie in diesem Video (unten ab 2:18) ähhh.... geht es gar nicht. Der schabt die einfach locker flockig mit nem kleinen Stemmeisen aus. Wenn ich das versuche, zerbarst eher die ganze Taste als dass sich da was löst.
Ich besorge mir jetzt erst mal nen Handdampfreiniger und bastel mir evtl. noch was "besseres" draus.
Neben Spiritus (probiere ich auch noch) evtl. noch andere Tipps?

View: https://youtu.be/9qoI7QzWUGA
 
Ich nehm da einfach n feuchten Lappen und geh mit nem Bügeleisen rauf.

LG
Henry
 
Hallo Peter,
ich habe mal unter Anleitung die Tastengarnierungen gewechselt. Das ganze geschah mit einem Kochtopf mit einem Glasdeckel, bei dem der aufgeschraubte Deckel entfernt ist, erwärmt kommt dann nur punktuell Wasserdampf raus und da lag die Taste drauf mit dem Ausschnitt darüber. Ging prima und relativ schnell, Eine erwärmt und Garnierung entfernt, in der Zeit lag die nächste Taste schon auf dem Deckel.
Beim Waagebalken geht es so, bei den Vorderstiftgarnierungen legt man ne Stütze drunter.
Viel Erfolg.
Habe auch gerade ein Bastelklavier, nach aufwendigen Arbeiten (Reso ausspänen, Stege erhöhen) sind jetzt die neuen Saiten drauf, jetzt kommen die Feinarbeiten dran.
Gruß Ivory
 
oder ein Eierkocher (die mit dem kleinen Löchlein oben in der Haube) :idee:
 

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