Frage an Klavierbauer: Umgang mit klemmenden Tastengarnierungen

Natürlich sind die Schlitze nicht konisch. Auch die Garnierklötzchen sind nicht konisch. Ich habe geschrieben, dass jede Klaviatur mit der Zange bearbeitet wird. Bei der Bearbeitung werden die Garnierungen innen einen Tick mehr gedrückt als außen. Ich habe eine Preisfrage: Was ist der Grund dafür?

LG
Michael
 
Hallo mindenblues, ich oute mich mal und teile mit, daß ich für die Stifte dies verwende:
https://www.pianoteile-baumgaertel.de//elemente/mediacenter/WUTRF07KEU33Q7S53BN1E7MHC/74891.jpg
Grüße

Toni
Ich verwende CLP-Flüssig. Die Flüssigkeit trocknet weg und übrig bleibt ein Teflonfilm.. Manchmal muss man das nach ein paar Jahren wiederholen. Mit allen anderen Produkten inkl. dem CLP Creme habe ich bei manchen Klaviaturen nach Jahren Probleme gehabt.
 
Ich verwende CLP-Flüssig. Die Flüssigkeit trocknet weg und übrig bleibt ein Teflonfilm.. Manchmal muss man das nach ein paar Jahren wiederholen. Mit allen anderen Produkten inkl. dem CLP Creme habe ich bei manchen Klaviaturen nach Jahren Probleme gehabt.

Du hattest diesen Tipp schon an anderer Stelle gegeben - und ich habe es bei meinem Spinett auch angewendet (CLP-Flüssig, eine Winzigkeit, an jedem Stift) und es flutscht alles wunderbar.

Ich gebe nur die Meinung von (einem erzkonservativen) Spinettbauer weiter, der mir mitteilte, dass jegliche Flüssigkeit, auch Protec CLP, das Holz quellen lasse und er deshalb und auch aus Gründen der Nachhaltigkeit konsequent nur mechanische Bearbeitung macht (das war auf Spinett bezogen, aber die Führungsstifte sehen dort auch nicht großartig anders aus).
 
Du hattest diesen Tipp schon an anderer Stelle gegeben - und ich habe es bei meinem Spinett auch angewendet (CLP-Flüssig, eine Winzigkeit, an jedem Stift) und es flutscht alles wunderbar.

Ich gebe nur die Meinung von (einem erzkonservativen) Spinettbauer weiter, der mir mitteilte, dass jegliche Flüssigkeit, auch Protec CLP, das Holz quellen lasse und er deshalb und auch aus Gründen der Nachhaltigkeit konsequent nur mechanische Bearbeitung macht (das war auf Spinett bezogen, aber die Führungsstifte sehen dort auch nicht großartig anders aus).
Hab am Spinett noch keine Holzstifte gesehen. :-D
 
Holzstifte sind an meinem Spinett auch nicht dran, aber vielleicht meinte er ja z.B. das Tastaturholz, was direkt mit dem Waagestift in Verbindung ist auf der Tastenunterseite? Es gibt ja vielleicht schon die eine oder andere Stelle, wo Protek CLP an Holz gelangen könnte wie eben am Waagestift.
 
Holzstifte sind an meinem Spinett auch nicht dran, aber vielleicht meinte er ja z.B. das Tastaturholz, was direkt mit dem Waagestift in Verbindung ist auf der Tastenunterseite? Es gibt ja vielleicht schon die eine oder andere Stelle, wo Protek CLP an Holz gelangen könnte wie eben am Waagestift.
Wenn die Klaviatur nicht garniert ist, wie beim Spinett etwa, kann man auch CLP Flüssig auf die Stifte tun. Warten bis es abgetrocknet ist und gut ists.

:-)

LG
Michael
 
Natürlich sind die Schlitze nicht konisch. Auch die Garnierklötzchen sind nicht konisch. Ich habe geschrieben, dass jede Klaviatur mit der Zange bearbeitet wird. Bei der Bearbeitung werden die Garnierungen innen einen Tick mehr gedrückt als außen. Ich habe eine Preisfrage: Was ist der Grund dafür?

LG
Michael

Ich versuche eine Antwort, oder zwei.
a) Damit das obere, innere Ende der Garnierung (womöglich mit etwas Leim gehärtet) nicht am Stift quietscht oder gar umklappt?
b) Damit die Kontaktfläche zwischen Garnierung und Stift möglichst klein gehalten wird: konstanter Reibungswert auf dem gesamten Tastentiefgang. Wenn die Garnierung perfekt parallel zum Stift wäre, würde die Reibung mit zunehmendem Tastengang (ein klein wenig) steigen. Im Schlimmstfall könnte die Taste bei feuchtem Wetter und vollem Tastengang hängenbleiben.

Krieg ich einen elektronischen Eisbecher?
 
Ich versuche eine weitere Antwortmöglichkeit (eher eine Ergänzung zur Antwort b, die mir auch sehr plausibel erscheint):
c) Damit die Kontaktfläche möglichst außen und nicht innen in der Taste ist. Grund: wenn man an der Taste wackelt (sie seitlich drehen möchte), ist es besser, wenn möglichst außen Kontakt da ist statt innen - die Taste kann damit weniger wackeln.

Und möchte gerne noch eine Frage hinterherschicken:
Für das entgegengesetzte Problem des Fadenthemas: Was tun, wenn der Filz noch einigermaßen intakt ist, aber die Taste schon etwas wacklig ist in den Führungsstiften: darf ich dann am vorderen konischen Führungsstift etwas (eine Wööönzigkeit) drehen, damit er etwas breiter wird und damit Kontakt hat mit dem Filz, oder ist Filz/Kasimir-Wechsel die einzige Möglichkeit?
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Option c:

???

Je weiter unten in der Taste der Führungspunkt, desto leichter ist es, die Taste oben am Belag hin- und herzuwackeln, gerade auch bei heruntergedrückter Taste. (Genau deswegen dachte ich nämlich bisher, dass die Garnierungen parallel eingeleimt und gepresst werden.)

Bin schon gespannt auf die Lösung...
 
Eine Torsionsbewegung der Taste (seitliches Drehen) wird m.E. besser verhindert, wenn nicht im Zentrum der Torsion der Führungspunkt ist, sondern außen. So wie man bei Beton die Bewehrung auch nicht in der Mitte rein macht, sondern oben und unten. Die Frage ist wahrscheinlich, welche Art von Bewegung mehr zum Tragen kommt -ob beim Bewegen der Taste mit dem Finger eher eine Torsionsbewegung oder eine seitliche Bewegung zu erwarten ist. Beim normalen Spiel könnte ich mir auch eine mehr oder weniger große Torsionskraft vorstellen, wenn man die Taste nicht genau mittig trifft. Aber bin auch gespannt auf die Lösung, und gönne dir schonmal dein elektronisches Eis, Mark.:bye:

Bin auch gespannt auf die Antwort auf die hinterhergeschickte Frage (Drehung des Vorderstiftes)
 
Zuletzt bearbeitet:
Am ehesten stimmt b , aber ganz richtig ist die Antwort noch nicht. Wie richtet ihr die Abstände zwischen den Tasten ein?
 

Wie richtet ihr die Abstände zwischen den Tasten ein?
Falls das eine Testfrage ist, vermute ich vorsichtig, dass man bei Tasten, bei denen die Vordertastengarnierungen gedrückt werden müssen, dies am ehesten auf der Seite macht, wo der Abstand zur Nachbartaste schmaler ist.

Michael, die Frage ist noch offen, ob man bei etwas zu losen Tasten an den Vorderstiften eine Winzigkeit drehen darf, damit es nicht mehr wackelt?
 
Falsch verwendet hab ich nun schon gehört... Aber wie verwendet man dieses Werkzeug richtig?
 
Jörg hat gewonnen!
Wobei, sehen tut man das nicht. Man merkt nur, dass das seitliche Tastenspiel nach unten zu weniger wird, wenn der Stift leicht gebogen ist.

LG
Michael
 
Der Kopf hat zwei Ohren damit man schlimme Kinder daran hochziehen kann...:teufel:

Aber bitte nur die eigenen Kinder. Von anderer Leute Kinder lässt man besser die Finger.

@ MB:
Das Argument, was ich immer wieder lese, warum man die Stifte nicht verdrehen sollte, ist: davon verschleißt die Garnierung schneller. Was man jedoch immer fein verschweigt, ist dass die Garnierung an einer wackelnden Taste bereits verschlissen ist...
 
... dass die Garnierung an einer wackelnden Taste bereits verschlissen ist...
...oder mit der Zange zuviel gedrückt wurde ...oder zu schwache Tastengarnierungen eingebaut hat. ...oder einfach als eine einleuchtende Idee angesehen wird, weshalb der Vorderstift eine längliche Form hat. Warum ist das Teil nicht rund?

Nochmal: Der Vorderstift ist nicht deshalb länglich, damit man ihn verdrehen kann, sondern damit die große Angriffsfläche die seitlich auftretenden Kräfte so verteilt, dass die Garnierung nicht zu stark beansprucht wird, und nicht alle paar Jahre ersetzt werden muss .

LG
Michael
 
Nochmal: Der Vorderstift ist nicht deshalb länglich, damit man ihn verdrehen kann, sondern damit die große Angriffsfläche die seitlich auftretenden Kräfte so verteilt, dass die Garnierung nicht zu stark beansprucht wird, und nicht alle paar Jahre ersetzt werden muss .

Das leuchtet mir alles ein, und schon allein deshalb, weil es meine eigenen Orgelmanuale sind, die ich vorhabe, sehr lange und intensiv nutzen zu wollen, werde ich schon alle zu wackligen Tasten neu austuchen (sind ja nur insgesamt 3x56 = 168 Tasten... (und 50 Tasten sind schon neu ausgetucht)).

Nur, ich traue es mir fast nicht zu schreiben... mit den Manualen habe ich folgendes Werkzeug von Weiblen mitbekommen:
http://www.weiblen.de/spezialwerkzeuge/werkzeuge-fuer-klaviaturen/klaviaturstiftdreher/
Dort steht als Beschreibung:
"für ovale Vorderstifte. Durch die Form kann über die Stirnseite der Klaviatur mit diesem Werkzeug der Führungstift etwas gedreht werden. Damit kann die spielfreie Seitenbewegung der Klaviaturtaste optimal eingestellt werden."

Aber wie schon geschrieben, mir leuchtet die Begründung von Michael ein, der Versuchung des Drehens des Führungstiftes zu widerstehen.

Nachtrag: bei meinen Orgelmanualen zumindest sind die Vorderstifte oval. Dies bedeutet, auch wenn sie gerade ausgerichtet sind, ist die Führung auch nur mehr oder weniger punktuell, und wenn man sie etwas dreht, wird sie dadurch auch nur etwas punktueller, in meinem laienhaften Verständnis.
Sehe aber trotzdem die Argumente von Michael ein, und werde wohl weiter austuchen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Werkzeug heißt Klaviaturstiftrichter und nicht -dreher.
http://www.pianoteile-baumgaertel.d...JAWNRD066O7&ecskey=r476nks7vt48gerrp9af335am7
Was mich bei Weiblein noch mehr wundert:
"Unser Angebot richtet sich an Käufer, die die Waren ausschließlich in ihrer selbständigen beruflichen, gewerblichen, behördlichen oder dienstlichen Tätigkeit verwenden oder weiterverarbeiten."​
Und jenen Profis muss man erklären für was dieses Werkzeug ist?
"für ovale Vorderstifte. Durch die Form kann über die Stirnseite der Klaviatur mit diesem Werkzeug der Führungstift etwas gedreht werden. Damit kann die spielfreie Seitenbewegung der Klaviaturtaste optimal eingestellt werden. "​

Wenn diese Firma Autowerkzeug an Mechaniker verkaufen würde, schreiben sie dann vielleicht noch dazu: Dies ist ein Zündkerzenschlüssel .. "stecken sie das Werkzeug auf, drehen nach links und können auf diese Art die Zündkerze herausschrauben und putzen" hahaha

Nene, sorry - ich glaube, die haben da einen Bastler sitzen, der die Beschreibungen durchführt. Der hat bestimmt nichts anderes gelernt als Tastenstifte zu verdrehen, folglich muss dieses Werzeug den Namen "Tastenstiftverdreher" heissen.

LG
Michael
 

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