Tastenbelag von Steinways

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Elfenbeintastaturen sind fantastisch, ein haptisch-sinnlicher Genuss.

Das empfinde ich genauso.

Ich möchte an dieser Stelle mal meine eigenen Erfahrungen beisteuern: S&S-Klaviaturen neuerer Modelle: mit spiegelglattem "Hartplastik" belegt, von einem rauen "Elfenbein-Feeling" keine Spur.

"Rau" ist Elfenbein nur wenn die Beläge nicht poliert sind. Ich finde es sehr angenehm auf unpoliertem Elfenbein zu spielen und es fühlt sich nicht rau an sondern samtweich (und ist somit für mich ein noch sinnlicherer Genuss als poliertes Elfenbein). An zweiter Stelle des Spielgefühls siedele ich poliertes Elfenbein an und dann kommt erstmals nichts. Gefolgt von Kunststoffbelägen der jungen Flügel. Das unangenehmste Spielgefühl habe ich am Digitalpiano (Clavinova). Je nach Anschlag (z.B. zwischen den schwarzen Tasten) „quitschen“ die Finger auf und zwischen den Tasten.

Weggerutscht bin ich noch nicht aber das liegt wohl daran, dass ich noch keine Stücke spiele bei denen das passieren könnte. Und zum Glück transpiriere ich auch bei 32° unter dem Dach (dieses Jahr scheint es dazu wohl nicht mehr zu kommen bei "dem" Sommer) nicht an den Händen und daher habe ich keine schwitzigen Finger. Dieses Problem dürfte bei der derzeitigen herbstlichen Wetterlage ja eh nicht auftreten.
 
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"Rau" ist Elfenbein nur wenn die Beläge nicht poliert sind.

Im Vergleich zu Industrie-Hartplastik (welches förmlich glatt wie ein Spiegel ist - durch Auflicht-Reflexion sieht man das, man könnte es praktisch als "Spiegel" verwenden) wirkt so ziemlich alles rau, uneben, und so fort, würde ich sagen... (Das heißt aber nicht, daß ich "natürlich gewachsene" Dinge nicht auch manchmal schätzen würde...)

Abgesehen davon, schätze ich auch, daß man mit ein paar dicken Schweißtropfen so ziemlich jeden Belag in eine "Rutschbahn" verwandeln kann... das liegt einfach in der Natur der Sache.

Das "Spielgefühl" ist natürlich immer eine subjektive Sache. Aber ich denke, je fortgeschrittener man im Klavierspiel wird, desto weniger machen einem unterschiedliche Beläge (und auch unterschiedliche Gewichtung/Reaktionen von Klaviaturen) letzten Endes aus.

Man setzt sich an ein Instrument, "erspürt" binnen kurzem dessen "Parameter" (auch die Pedalreaktion), und stellt sich darauf ein. Das sollte auch eines der Ziele sein, die man beim Klavierspiel bewußt anstreben sollte.
 
wirkt so ziemlich alles rau, uneben, und so fort, würde ich sagen...

Wir reden aber nicht von so ziemlich allem sondern von Elfenbeintastenbelägen. Und die nicht polierten Beläge, die ich regelmäßig unter meinen Fingern haben darf, fühlen sich sehr angenehm und überhaupt nicht uneben oder rau an.

Abgesehen davon, schätze ich auch, daß man mit ein paar dicken Schweißtropfen so ziemlich jeden Belag in eine "Rutschbahn" verwandeln kann... das liegt einfach in der Natur der Sache.

Nö! Was hat den Dein schweißüberströmter Kopf über der Klaviatur zu suchen? Wenn Du so temperamentvoll spielst, dass Dein Kopf über die Tasten pendelt dann ist es ja kein Wunder, dass Dir der Schweiß ausbricht. :D:D
 
Wenn Du so temperamentvoll spielst, dass Dein Kopf über die Tasten pendelt

Nö, das tu' ich auch nicht ;) übermäßig heftige Körper-Bewegungen tragen nicht zwingend zu gutem Klavierspiel bei. Und man muß auch etwas aufpassen mit zuviel "Schauspielerei" am Instrument... der Kenner merkt in der Regel, ob Musik ergreifend klingt, oder ob sich ein Konzertpianist bloß ergreifend am Instrument "präsentiert", durch Körperbewegungen etcetera... ob er einfach nur entspannt und abgeklärt wirkt, oder ob er tatsächlich über eine traumhafte Technik verfügt...

Ich glaube, warm werden, und Schwitzen, und so fort: das kann jedem Klavierspieler passieren, auf jeder Stufe der jeweiligen manuellen Fertigkeiten... wenn man sich angestrengt um etwas bemüht, konzentriert ist, "kämpft" und so fort, dann reagiert der Körper wohl instinktiv darauf...
 
Jetzt hört's doch mal auf mit dem Schlachten von Elfen (als nächstes fallt ihr über noch über Gnome und Nymphen her (Smetanas Moldau...) )

naa, aber mia ist da jetzt a ganz andrer Einfall g´kommen: Stimmkeile aus Säuferleber. Hat a scheene Konsistenz, dämpft guad ab und is reine Naturrr
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:D


Viele Grüße

Styx
 
@ Styx:
Hängt die Konsistenz deiner neuen Stimmkeile eigentlich davon ab, welche alkoholischen Getränke an der Entstehung beteiligt waren? Und merkt man einen Unterschied zwischen bayerischem Bier und z.B. *brrrr* Kölsch? :D:D:D

In diesem Sinne, Prost!
 
Nö! Was hat den Dein schweißüberströmter Kopf über der Klaviatur zu suchen?

Es gibt da eine sehr schöne Aufzeichnung von Barenboim mit der Liszt Sonate: also dem tropfte der Schweiß wirklich in Strömen von der Stirn (sicher auch wegen der heißen TV Scheinwerfer), da fallen schon einige Tropfen auf die Klaviatur ( hinterlassen auf Elfenbein übrigens mitunter braune runde Flecken).

übermäßig heftige Körper-Bewegungen tragen nicht zwingend zu gutem Klavierspiel bei. Und man muß auch etwas aufpassen mit zuviel "Schauspielerei" am Instrument... der Kenner merkt in der Regel, ob Musik ergreifend klingt, oder ob sich ein Konzertpianist bloß ergreifend am Instrument "präsentiert", durch Körperbewegungen etcetera ...

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Stimmt schon, aber ...ähem Dreiklang , sag mal, was hältst du eigentlich von LangLang ? ;)
 

@ Styx:
Hängt die Konsistenz deiner neuen Stimmkeile eigentlich davon ab, welche alkoholischen Getränke an der Entstehung beteiligt waren? Und merkt man einen Unterschied zwischen bayerischem Bier und z.B. *brrrr* Kölsch?

hmm, hier müßten für die Qualität die Pathologen ran:

1a Qualität: über 50 Jahre feinstes Augustiner gesoffen
Mittlere Qualität: 25 Jahre lang Aldi Wein gesoffen
Untere Qualität: 10 Jahre lang Wodka-Red Bull gesoffen
Miese Qualität: Öttinger mit Geschmacksaufheller Polierspieritus 3 Jahre gesoffen

:D :D :D :D


Viele Grüße

Styx
 
Tut mir Leid, wenn ich das alte Thema ausgrabe, aber ich hatte letztens mit einem Klavierbauer gesprochen und dieser sagte mir, dass neu Steinways und Bechsteins ohne Tharan ausgeliefert werden. Das ist für mich schwer zu glauben, weil ja Kluge Klaviaturen zu Steinway gehören soll. Warum sollten so teure Instrumente mit einfachem Plastik bestückt werden, wo doch Kawai und Yamaha schon Elfenbeinersatz haben. Ist die Abnützung bei Tharan zu gross? Oder was könnte der Grund dafür sein.

Der Klavierbauer ist ein grosser Flügel- und Klavierhändler, der sehr viele Flügel im Geschäft hat und auch restauriert. Kann das stimmen?
 

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