Suche "extravagante" Spieltechniken

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Frankie

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Hallo allerseits,

vor einiger Zeit bin ich über mir bislang unbekannte Spieltechniken/Spielweisen gestolpert und glaube, dass es davon noch mehr gibt....

So zum Beispiel von Henry Cowell in "The Tides of Manaunaun":
Gemeint sind hier diese brachialen Cluster in der ersten Oktave.

Dann in einer Biographie über Erik Satie habe ich über sein erstes Stück aus "Sports et divertissements" gelesen, dass die linke Hand die rechte absichtlich laufend überkreutzt, um so einen schaukelnden Effekt zu erzielen (sinnvollerweise geht es in diesem Stück ja auch um die Schaukel). Gut, das ist jetzt nicht unbedingt eine den Klang beeinflussende Maßnahme, aber so als spieltechnische Idee finde ich das recht interessant.

Über Stockhausens "Klavierstück VII" habe ich letztens auf Wikipedia gelesen (https://de.wikipedia.org/wiki/Klavierstücke_(Stockhausen)#Klavierst.C3.BCck_VII), dass hier verschiedene Noten stumm ins mittlere Pedal genommen werden, um einen besonderen Klang zu formen.

Naja, und das waren eigentlich auch schon die drei Dinge, die mir zu dem Thema einfallen. Das John Cage sein Klavier durch allerlei Unrat manipuliert hat und somit einen anderen Klang beim Spielen erzielt hat lasse ich mal außen vor, denn dazu müsste man sein Instrument manipulieren und nicht über das Spiel darauf einwirken.
Kennt jemand noch interessante Beispiele?

Gruß,
Frankie

P.S.: Evtl. ist das Thema in einem anderen Bereich besser aufgehoben - dann einfach verschieben. Mir erschien es hier ganz passend zu sein.
 
In György Ligetis Etüde "Touches bloquées" (Buch 1 Nr. 3) gibt es stumm gehaltene Töne, während die andere Hand in schnellen Läufen darüberläuft. Dadurch entstehen rhythmische Muster.

Grüße
Manfred
 
Das Abdämpfen der Saiten mit den Händen ist klanglich auch sehr interessant. Ob ich das beim eigenem Instrument machen möchte, ist natürlich eine andere Frage.

 
Some more... :-D

Zusammenschnitt aus verschiedenen Kompositionen von K. Noda:


 
Da muss man beim Gebrauchtkauf aufpassen!
 
Ach, das ging ja flott. Einige sehr interessante Sachen dabei gewesen. Generell verdeutlicht das mir zwar, dass ich definitiv ein akustisches Instrument brauche, aber nunja... ;)

Bei Hauschka muss ich unbedingt mal weiter reinhören, denn er verwendet zwar Werkzeuge der experimentellen Musik aber die Musik klingt dennoch sehr "angenehm" und fordert die nervliche Anspannung nicht so heraus (was ich über Cage oder Stockhausen nicht gerade sagen kann).
 
Hier ist noch eins:



Und sehr empfehlen kann ich George Crumb - der hat wirklich tolle Sachen für Klavier komponiert und jede Menge Spezialtechniken verwendet. Das macht nicht nur Spaß beim Spielen, sondern ist auch fürs Publikum toll anzuhören. Ich habe vor Weihnachten diese Suite gespielt:



Es gibt aber noch etliches mehr von Crumb, teilweise auch für elektronisch verstärktes Klavier.

LG, Mick
 
Wenn Du auf unkonventionelle Spieltechniken "stehst" wirst Du auf jeden Fall bei Free Jazzern wie Cecil Taylor fündig.
 
Für explizite Spielanweisungen lohnt sich ein Blick in G. Kurtágs
Játékok, welcher der Komponist auch eine detaillierte Anleitung
diverser Cluster-Arten (Faust, Handfläche/-kante, Unterarm…)
voranstellt.
 

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