Stücke, die wir nicht mehr hören wollen (oder noch nie hören wollten)

Welche Aschenblödel-Version hast Du denn ...

Aschen-blödel...?? :D:D:D

... Da ich das Stück so mag, werd ich kämpfen es hinzukriegen.

das muß man am Klavierspielen einfach lieben: es gibt Sätze, die gelten für jedermann, der klavierspielt - für den Anfänger, den Fortgeschrittenen, bis hin zum Konzertpianisten...! :)

Schöne Grüße, Dreiklang
 
verzeih ihm - er ist ein Mann... Da muss Man(n) wenigstens nen Gag bringen. Und gut war der Gag, das geb ich zu.

das muß man am Klavierspielen einfach lieben: es gibt Sätze, die gelten für jedermann, der klavierspielt - für den Anfänger, den Fortgeschrittenen, bis hin zum Konzertpianisten...! :)

Schöne Grüße, Dreiklang

Auf jeden Fall. Das Ding ist Zweistimmig in der rechten Hand. Hatte ich bisher noch nie. Werd ich jetzt lernen müssen. Und eines ist sicher. Mit einem Stück das ich nicht mag, würde ich das so schnell nicht lernen. Das hier WILL ich. Ich werd es noch öfter brauchen und da ist es doch egal mit was ich anfange und sei es das AschenbLödel. Da hab ich wenigstens genug Biss, weil ich mir sage: Und wenn es bis Weihnachten 2012 dauert. Ich werde das lernen! Und ich hab Spaß dran.
 
Und eines ist sicher. Mit einem Stück das ich nicht mag, würde ich das so schnell nicht lernen. Das hier WILL ich [...] Da hab ich wenigstens genug Biss, weil ich mir sage: Und wenn es bis Weihnachten 2012 dauert. Ich werde das lernen! Und ich hab Spaß dran.

Die meisten Klavierlehrer sehen das auch. Gebt den Schülern die Stücke, die sie wollen, dann üben sie auch. Aber nach der 20. Wiederholung stellt sich bei uns ein gewisser Unmut ein (erst Recht bei Kitsch), daher dieser Thread. Ich kann mir schon vorstellen, dass das ein bißchen arrogant rüberkommt, was wir hier schreiben. Entschuldigt das, manchmal braucht man ein Ventil. Viel Spaß beim Üben.
 
Keine Entschuldigung nötig!

Bei Kindern und Jugendlichen ist es, zusammen mit Eltern und Schul-Lehrern, Aufgabe von uns Klavierlehrern, ihnen auch wenigstens ein Mindestmaß an Geschmack und Kultur beizubringen, damit sie, trotz der heutigen Bombardierung mit Schwachsinn durch die Medien, einigermaßen kompetente und feinsinnige Erwachsene werden. Dies geht nur, wenn man sie eben nicht jeden Scheiß spielen läßt, sondern auch mal verdeutlicht, warum dieses oder jenes Stück doch unter ihrem geistigen Niveau ist. Dies sollte man natürlich auf a) freundliche, möglichst witzige Art tun, damit es besser akzeptiert wird, und b) sollte der Klavierlehrer wirklich große musikalische Kompetenz und wirklich guten Geschmack besitzen, sonst denken Kinder zu Recht ganz schnell: "Was will DER mir denn hier erzählen und vorschreiben, der hat ja sogar Rosina-Wachtmeister-Bilder hier an der Wand hängen in seinem Gelsenkirchener-Barock-Zimmer mit dunkelbrauner Schrankwand mit beleuchteter Vitrine und dunkelgrünen Sesseln davor *würg*!"

Bei Erwachsenen ist es häufig etwas anders - die sind nicht selten schon so verkorkst und festgefahren, daß man sie halt den Blödsinn, den sie unbedingt spielen wollen, spielen lassen muß, wenn man nicht Auseinandersetzungen oder Kündigung riskieren will. Außerdem haben sie eine höhere Anspruchshaltung a la: "Ich bezahle schließlich hierfür, also will ich, daß ich maximalen Spaß habe."

Bei Jazzmusikern gibt es übrigens traditionell auch Stücke, die verpönt sind, wie z.B. "Take Five" oder "Girl From Ipanema". Was mir aber auffällt: Nicht selten sagen auch Musiker, die gar nicht gut spielen und gar nicht viel Ahnung haben: "Wat? Take Five? Nee, das ist doch total doof, das spiel ich nicht!" Diesen Musikern möchte ich dann immer sagen: "Meister, lern Du erstmal, überhaupt ein Stück wie 'Take Five' (das ja nicht schlechter ist als sehr viele andere Jazz-Standards) einigermaßen vernünftig spielen, dann können wir weiterreden!"

LG,
Hasenbein
 
Ja, vielleicht muss man irgendwann "Stopp!" sagen. Ich fühle mich nach so einem Yiruma-Tag selbst schon total verblödet...

Andererseits denk ich dann darüber nach, welche Musik mir als Kind und Jugendliche gefallen hat (schäm) und dann hoffe ich, dass sich da noch was ändert...
 
... sonst denken Kinder zu Recht ganz schnell: "Was will DER mir denn hier erzählen und vorschreiben, der hat ja sogar Rosina-Wachtmeister-Bilder hier an der Wand hängen in seinem Gelsenkirchener-Barock-Zimmer mit dunkelbrauner Schrankwand mit beleuchteter Vitrine und dunkelgrünen Sesseln davor *würg*!"

Klasse .... ich lach mich scheps!!:D:D:D
 
Oh das kann ich nur zu gut verstehen. Yiruma und der Rest von der "New-Age-Piano", "Wanna-be-classic", oder einfach nur "Ohrensägen"- szene gehen einfach nur auf die Nerven!... Die Musik ist (tut mir leid XD) nur Stumpfsinn! Einfach nur Hülle ohne Kern... Kann ich nicht verstehen, wie man sich auf diese "Fast-Food-Emotionen einlassen kann. Aber sogar das ist hochkarätige Musik, wenn man sie mit den "Hits" vergleicht: Elektromusik (es ist elektrik!!!!!keine seele dahinter!!!! nicht mal ein instrument ist das!!!! es ist eine technische tonabfolge!!!!) die immer nur fetzen einer Melodie runterrattert...
 
Mir tun die Klavierlehrer leid, die mit fast jedem Schüler Yiruma lernen mussten!!!...zum Glück geht der Twilight trend stetig vorbei :D
 
Aber ein Großteil der inneren Abneigung entsteht dadurch, daß ein KL merkt: "Alle halten sich stets für unverwechselbare Individuen und wollen auch, daß man sie in ihrer Individualität würdigt - aber in Wirklichkeit sind sie alle auf platteste Weise durch Massenmedien und Gesellschaft konditionierte Schafe, die einfach immer das machen und mögen, was alle machen und mögen."

Natürlich können die "Schafe" nichts "dafür", daß sie so sind, man kann sie deshalb nicht beschuldigen; aber es ist halt immer mal wieder schlechte-Laune-machend, wenn man so deutlich sieht, wie fucked up der heutige Mensch im Grunde ist und wie bedeutungslos eigentlich Schlagworte wie Freiheit, Individualität, "mündiger Bürger", Demokratie etc. sind.

Wirklich grandios! Bravo.
 

Ein Punkt ist m.M. nach noch zu wenig beleuchtet worden. Nämlich wofür die beliebten Stück stellvertretend stehen. Z.B.: Wer Für Elise kann, kann Klavierspielen. Oder die Stück aus der Welt der Amelie: sie stehen für das sehr individualisierte, sympathisch verrückte Leben der Hauptfigur in dem Film. Was ich sagen will ist, es sind immer die Gefühle und Einstellungen, die man mit Stücken assoziiert, die ein Stück zu dem machen was es ist.
 
Dumm nur, daß Yann Tiersens Musik überhaupt nicht "sehr individualisiert" oder "sympathisch-verrückt" ist, sondern schematisch-klischeehaft und putzig-nett-sauber! Was nun? Beweist das lediglich, daß über Konditionierung alles mit allem assoziiert werden kann? In Afrika, so hörte ich, gibt es Stammesangehörige, die vom Geruch ranziger Butter geil werden...

LG,
Hasenbein
 
Oder die Stück aus der Welt der Amelie: sie stehen für das sehr individualisierte, sympathisch verrückte Leben der Hauptfigur in dem Film. Was ich sagen will ist, es sind immer die Gefühle und Einstellungen, die man mit Stücken assoziiert, die ein Stück zu dem machen was es ist.

Es gibt Filmmusik, die nimmt einen bereits am Anfang des Films auf eine gewaltige Phantasiereise mit. Die stimmt einen ein: paß' auf - jetzt erwartet Dich etwas...! Es gibt Filmmusik, die thematisiert gekonnt das Aufeinandertreffen germanischer Horden mit einer disziplinierten römischen Armee, und so fort...
Aber Musik, die davon lebt, daß sie eine - möglicherweise gekonnt erzählte - Geschichte, irgendwie "untermalt", naja ich weiß nicht... Musik sollte schon "in sich" Qualität haben. Muß aber zugeben, daß ich mich an die Filmmusik von Amelie nicht mehr sehr gut erinnere...

Und "Qualität von Musik", ist im weitesten Sinne eben Geschmackssache...

In Afrika, so hörte ich, gibt es Stammesangehörige, die vom Geruch ranziger Butter geil werden...

Du setzt aber arge urban legends in die Welt, hasenbein...! :D

Schöne Grüße
Dreiklang
 
... nicht einmal, "im weitesten Sinne"...?

Ich teile ja gar zu gerne die Meinung, daß es gute und weniger gute, berührende und weniger berührende, tolerierbare und Brechreiz auslösende, bemühte und schlicht geniale Musikwerke gibt... ganz ehrlich...

Nur, wie lösen wir das "Problem", wenn sich zwei in den Haaren liegen, und der eine sagt: "Diese Komposition hat Qualität" und der andere "...hat sie nicht...!!"

Der, der nach der 10. Runde noch steht, hat recht...? :D

Mir persönlich ist es mittlerweile fast egal, was für Musik teilweise als "schön" und "anziehend" empfunden wird. Vielleicht sollte einem das aber nicht egal sein...

Ist man in diesem Sinne auf einem immerwährenden Kreuzzug, einem nie enden wollenden "Kampf gegen Windmühlenflügel"...?

Schöne Grüße
Dreiklang
 
Die Differenzierung in dem Fall ist eig. gar nicht weiter schwierig.

Es gibt Argumente und vor allem nachvollziehbare Aussagen, die sich auf Fakten stützen und es gibt "aber ich find...so schön....verträumt..."

Ich muss schon ganz ehrlich zugeben, dass ich die menschliche Eigenschaft der Reflexion und vor allem die des Nachdenkens mag und gerne pflege. Insofern verstehe ich im Grunde nicht, warum man jetzt seinen Verstand mit Füßen treten soll, wenn er aufbegehrt bei Musik, die ihn lahmlegen will.

Deshalb würde ich tatsächlich argumentieren und versuchen dem anderen Menschen das näher zu erläutern. Verschliesst er sich vor dem Gespräch mit seiner ach so unangreifbaren eigenen Meinung, dann bitteschön. Dann gebe ich das Gespräch irgendwann auf, aber versuch macht kluch.

Schönen Gruß, Raskolnikow
 
Und "Qualität von Musik", ist im weitesten Sinne eben Geschmackssache...

Dies kann man getrost als Quatsch-Satz Nummer Eins über Musik überhaupt bezeichnen.

Und was ist "Geschmack" eigentlich? "Geschmack" ist das Ergebnis zufälliger Konditionierungen (heute meist über Massenmedien und grenzpsychotische pubertäre Mitschüler) eines in die Welt geworfenen armen Menschleins... so was soll als Kriterium für irgendwas herhalten? C'mon...

Der wahrhaft kulturelle Mensch erkennt, daß sein "Geschmack" eben nur "Geschmack" ist und schaut, wie dieser im Laufe der Zeit einem erwachsenen, intelligenten Menschen angemessener werden kann. Sonst ist man wie einer, der, wie so viele Kinder, erstmal nur Fischstäbchen, Pommes, Milchreis und Nutella mag und im Erwachsenenalter genau diese Ernährung weiterführt.

LG,
Hasenbein
 
Aber Musik, die davon lebt, daß sie eine - möglicherweise gekonnt erzählte - Geschichte, irgendwie "untermalt", naja ich weiß nicht...
Das ist eine der vielen Funktionen von Filmmusik. Man nennt diese Technik underscoring.
Dumm nur, daß Yann Tiersens Musik überhaupt nicht "sehr individualisiert" oder "sympathisch-verrückt" ist (...)
Für sich allein genommen vllt. nicht, aber zusammen mit dem Film entwickelt sich eine neue Bedeutung.
In Afrika, so hörte ich, gibt es Stammesangehörige, die vom Geruch ranziger Butter geil werden...
Man soll nicht alles glauben, was man hört. Außerdem ist der Amelie-Film nichts für Zyniker, die kriegen da eitrigen Ausschlag beim Glotzen ;)
 

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