Stück auf Zieltempo bringen

  • Ersteller des Themas Viva La Vida
  • Erstellungsdatum

Gelesen habe ich auch, dass man beim langsam Üben die Bewegungen so ausführen soll wie wenn man schnell spielen würde.

Lieber Viva La Vida,

mir ist nicht klar, wie das gehen soll. Nur beim Üben von Sprüngen ist es wichtig, dass man blitzschnell wechselt und dann Arm und Hand "schlapp" macht bzw. so viel entspannt wie möglich.

Aber ansonsten wird man bei langsamem Spiel in der Regel langsame Bewegungen machen. Man kann sich auch beim Gehen nicht sagen, "jetzt mache ich zwischen den Schritten Bewegungen wie beim Laufen". Das funktioniert nicht und sorgt für unrunde, eckige Bewegungen, die man beim Klavierspielen vermeiden sollte (fließende Bewegungen sind meistens richtig).

Deshalb sollte man ein Stück immer in verschiedenen Tempi üben. In schnellem Tempo kann man dann halt nur eine Stimme spielen (Reduktion des Notentextes) oder kleine Abschnitte ... .

Liebe Grüße

chiarina
 
also nicht die nächste Taste möglichst schnell 'anpeilen' und den entsprechenden Finger dorthin bewegen?

Lieber agraffentoni,

wenn du das "möglichst schnell" weglässt, stimmt's! :003: Man spielt im Fluss und der Arm macht zusammenfassende Bewegungen. Töne sind nicht isoliert, sondern stehen sowohl musikalisch als auch technisch im Zusammenhang.

Wenn man z.B. die Tonfolge c-d-e-f-g langsam spielt, macht man mit dem Arm eine langsame zusammenfassende Bewegung (Ellipse wie ein langgezogenes u). Wenn man sie schnell spielt, macht man eine schnelle elliptische Bewegung. Um die Schnelligkeit und die Koordination von Arm-Hand-Fingern zu trainieren, kann man verschiedene Herangehensweise für das Üben von Passagen wählen. Das sind z.B.:
  • staccato spielen (trainiert vor allem das Abzupfen der Finger für einen brillanten Ton)
  • doppelt staccato spielen
  • rhythmisieren (durch einen beispielsweise punktierten Rhythmus lernt man, erst einmal zwei Töne hintereinander schnell zu spielen bzw. im schnellen Tempo zusammenzufassen. Auf dem langen Ton hat man Zeit, Hand und Arm ganz leicht zu machen, sich zu entspannen und die nächsten beiden Töne sich vorzustellen. Die nachfolgenden Rhythmen erweitern diese zwei Töne dann, bis die ganze Passage im Tempo sitzt).
Es tut mir leid, dass ich ab und an meine Website verlinke, aber hier habe ich das unter "Schnelle Passagen und Läufe" noch genauer beschrieben.

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe chiarina,
Es tut mir leid, dass ich ab und an meine Website verlinke
tu' das ruhig auch weiterhin! Habe jetzt mal etwas intensiver dort geschmökert, und ich würde sagen: interessanter Stoff...!

Ohne jetzt eine komplette Rezension abgeben zu wollen, scheint mir, dass bei Beachtung vieler der genannten Dinge auf jeden Fall das Risiko gern und leicht gemachter Fehler beim Klavierüben gut reduziert werden kann.

Überhaupt gefallen mir Deine letzten beiden Posts gut. Viele der Dinge beachte ich auch selbst schon beim Klavierüben.

----

Was mir beim metronombasierten Üben irgendwie immer missverstanden wird: es geht nicht darum, sich einen gnadenlosen Sklaventreiber à la römische Galeere mit in's Boot zu holen, sondern einfach nur darum, die Aufgabe zu lösen, dass man eine bestimmte Geschwindigkeit beim Üben (z.B. von Laufpassagen) auch wirklich über längere Zeit beibehält (und am nächsten Tag auch gezielt wiederfindet). Eher halt solche Dinge...

Das Gehirn ist ganz gut darin, einen musikalischen Puls vorzugeben (entsprechende Erfahrung und Training vorausgesetzt), aber eher schlecht darin, eine ganz konkrete Geschwindigkeit zu reproduzieren und beizubehalten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es tut mir leid, dass ich ab und an meine Website verlinke

Das sollte Dir nicht leid tun, das ist reine Ökonomie. :024:

Es ist sowieso total schade, dass wertvolle Beiträge von Dir und Deinen Kolleginnen/Kollegen weit verstreut im Forum liegen, oft genug unter Überschriften, die wertvolle Inhalte nicht erahnen lassen.

Eigentlich sollte man sie als Kompendium zusammenfassen, damit Ihr nicht immer dasselbe schreiben müsst und ein Verweis auf das Kompendium genügen würde... :005:
 
Es ist sowieso total schade, dass wertvolle Beiträge von Dir und Deinen Kolleginnen/Kollegen weit verstreut im Forum liegen, oft genug unter Überschriften, die wertvolle Inhalte nicht erahnen lassen.

Das habe ich auch schon manches mal gedacht, oder wenn man sich Beiträge selber irgendwie markern oder in eine Art Favoritenliste speichern könnte, um zügig wieder darauf zugreifen zu können, wäre schön. (Wenn es diese Möglichkeit geben sollte, habe ich sie zumindest noch nicht gefunden:konfus:)

Zum Glück gibt es die Linkliste von @Peter zu den unterschiedlichsten Themen, so dass man nicht selber immer das ganze Forum durchsuchen muss.

Wird die Liste eigentlich weiter gepflegt? Ich weiß, das ist eine sch...Arbeit, ich bin sehr dankbar dafür, dass es sie gibt und sie wird von mir auch reichlich und gerne benutzt. Aber schön wäre es.:-)
 
Zum Glück gibt es die Linkliste von @Peter
Tja, wie könnte es anders sein: Auch diese Liste ist von @chiarina . Ich habe das "nur" technisch umgesetzt.
Wird die Liste eigentlich weiter gepflegt?
Ich wäre gerne bereit dafür (brauche allerdings für das Thema noch dauerhaft Schreibrechte @Stilblüte ;-) ). Da fehlt noch Einiges, z.B. die komplette Sparte Klavierkauf, Wartung, Reparatur.
 

Wie wär's mit Lesezeichen setzen... kopieren in eigene Sammeldatei etcppp...
Das mache ich teilweise ja, da ich aber sowohl mit meinem Handlich als auch mit meinem Notebook hier online bin, wäre es schöner und praktischer, wenn man den Beitrag hier selber direkt für sich markieren könnte. So habe ich einen Teil auf dem Smartphone, einen Teil auf dem Notebook und suche mir da dann den Wolf, wo ich mir jetzt was gespeichert habe. Da kann ich dann auch gleich hier die Suchfunktion weiter nutzen.

P.S. Aber das ist jetzt O.T. und gehört ja eigentlich in das andere Forum. Vielleicht kann das in die Wunschliste übernommen werden?
 
Ich hab' mir schon vor Jahren eine eigene kleine Datei angelegt, in der ich für mich wichtige Tipps, Tricks etc. einfach sammele. Die ist eigentlich recht übersichtlich.

Das hab' ich angefangen, als ich merkte, dass ich das Rad sozusagen einmal doppelt erfunden hatte... so etwas muss ja nicht sein...
 
Das mache ich teilweise ja, da ich aber sowohl mit meinem Handlich als auch mit meinem Notebook hier online bin, wäre es schöner und praktischer, wenn man den Beitrag hier selber direkt für sich markieren könnte. So habe ich einen Teil auf dem Smartphone, einen Teil auf dem Notebook und suche mir da dann den Wolf, wo ich mir jetzt was gespeichert habe. Da kann ich dann auch gleich hier die Suchfunktion weiter nutzen.
Übersichtlicher wird's wohl kaum. Bei Selbstzusammenstellung in eine Datei hat man wenigstens den Effekt, dass man sich dadurch schon automatisch die Hälfte gemerkt hat. Oder so.
Gauf!
 
Bei Selbstzusammenstellung in eine Datei hat man wenigstens den Effekt, dass man sich dadurch schon automatisch die Hälfte gemerkt hat.

Durch copy & paste? Dann wenigstens schön selber abschreiben.:coolguy:

Ich werde mal schauen, ob ich mir eine vernünftige Datei basteln kann.
Wobei man beim Nutzen der Suchfunktion auch immer wieder auf andere interessante Seiten und Beiträge stößt.
 
Noch besser! Aber in Schönschrift mit Füller.:007:

Immer diese neumodischen Methoden!:010:

Man besorge sich gutes Schreibpapier. Dann stelle man sich nach folgendem Recept die Dinte her:

Nimm 2 Maß sauber Regenwasser in ein sauberen Dintenhafen. Thu darein 18 Lod schwarzen Gallus, grob gestoßen und den Staub darvon gesiebet. Dann tu darein 8 Lod weißen Gummi. Laß wiederum drei Tage und Nächt stehen. Alsdann tu darin 8 Lod Vitriol und 1 Lod Alaun samt einem Glas voll Essig und ein Löffel voll Salz. Rühre es wohl unter einanderen. Stelle den Hafen Sommerszeits an die warme Sonne, im Winter aber auf einen warmen Ofentritt, vierzehn Tag lang und alle Tage einmal umgerührt. Gibt eine ausbündig schöne schwarze Dinten.

Mit einem Rastral kann man dann sein Notenpapier herstellen.
Endlich schneidet man einen Gänsekiel zu und kann dann mit Copieren oder Componieren beginnen.
 
Hm, ich frag' mich immer, wieso manche einfache Tatsachen so interessant sein können... ; -))

Natürlich ändern sich Bewegungsabläufe, je schneller sie ablaufen sollen, oder müssen...

Nur, wo ist hierbei das unüberwindliche Problem...?

Unser Körper hat ja schließlich die Möglichkeit, schnelle Bewegungsabläufe zu erlernen.

Speziell beim Klavierspiel braucht es manchmal ein wenig Kreativität und Selbstbeobachtung, um schnellere Bewegungsabläufe auf der Klaviatur irgendwann verspannungsfrei und klanglich akzeptabel zugleich hinzukriegen.

Manchmal muss man ein wenig herumprobieren mit Handhaltung, "durchlässigem" Spielapparat, lockerem Handgelenk und so weiter, und Training (= Üben) gehört natürlich auch immer dazu.

Aber dann sollte eigentlich doch alles hinhauen... (?)
 

Zurück
Top Bottom