Stimmen mit Maske

[Clavierhaus]

Ein Stimmer, der heute nicht von vornherein als Service anbietet, das Klavier nach seinem Besuch gründlich zu desinfizieren, vor allem die Klaviatur, aber auch alle beweglichen Teile, die er im Rahmen des Stimmen angepatscht hat, sollte sich vielleicht doch einen neuen Beruf suchen.

 

[Curby]

Ernsthaft? Alle beweglichen Teile die er angefasst hat?
Komiker. Soll er auch den zurückgelegten Weg von einer Wohnung bis dort hin desinfizieren?
Mein Kollege im Büro kommt immer 1 Stunde nach mir. Der desinfiziert dann imer erstmal das halbe Büro. Ich drehe da bald durch, das stinkt dann stundenlang so dermaßen...

Aktuelle Zahlen (RKI): 10.605 Infizierte (-412 zum Vortag)

Ich kann mir richtig vorstellen, wie du deinen ollen Steinway jeden Tag zu tode desinfizierst. Das kann nicht gut für das Instrument sein.

 

[thomas 1966]

Ich werde ohne Maske stimmen, aber habe eine Idee zur Erschwernis. Ich werde mir ein Kondom überstülpen ...

Irgendwie musst du sie ja verbrauchen bevor das Haltbarkeitsdatum erreicht ist.

Worüber?

Würde er nicht die übliche Anwendung meinen, hätte er es erwähnt. Anscheinend geht es darum den Einfluss zu testen, weil:

Der ganze Körper ist untereinander irgendwie verbunden.

 

[Clavierhaus]

Ich kann mir richtig vorstellen, wie du deinen ollen Steinway jeden Tag zu tode desinfizierst. Das kann nicht gut für das Instrument sein.

Er faselt.

Ich stimme meinen Flügel selbst und wasche mir selbstverständliche nach jedem Aufenthalt außer Haus die Hände, weswegen ich meinen Steinway überhaupt nicht desinfizieren muß, weil ich der einzige bin, der ihn überhaupt anfasst.

Aber ein Klavierstimmer, der zu anderen ins Haus kommt, hat gefälligst die Klaviatur, Tastaturklappe, Vorderwand und Deckel zu desinfizeren, bevor er das Instrument als gestimmt zurückläßt. Mit beweglichen Teilen sind also jene Teile des Klaviers gemeint, die der Eigentümer auch üblicherweise anfasst.

 

[altermann]

Er faselt.

Ich stimme meinen Flügel selbst und wasche mir selbstverständliche nach jedem Aufenthalt außer Haus die Hände, weswegen ich meinen Steinway überhaupt nicht desinfizieren muß, weil ich der einzige bin, der ihn überhaupt anfasst.

Aber ein Klavierstimmer, der zu anderen ins Haus kommt, hat gefälligst die Klaviatur, Tastaturklappe, Vorderwand und Deckel zu desinfizeren, bevor er das Instrument als gestimmt zurückläßt. Mit beweglichen Teilen sind also jene Teile des Klaviers gemeint, die der Eigentümer auch üblicherweise anfasst.

... und deshalb haben sich die Preise für das Klavier stimmen verdoppelt.

 

[Curby]

Aber ein Klavierstimmer, der zu anderen ins Haus kommt, hat gefälligst die Klaviatur, Tastaturklappe, Vorderwand und Deckel zu desinfizeren, bevor er das Instrument als gestimmt zurückläßt.

Gefälligst? Muss ich jetzt vorher drauf hinweisen, dass ich das nicht möchte? Mir wollten die auch im Supermarkt immer die Hände desinfizieren, nix da. Hände waschen danach reicht vollkommen, wenn das überhaupt notwendig ist.

 

[saugferkel]

Gefälligst? Muss ich jetzt vorher drauf hinweisen, dass ich das nicht möchte? Mir wollten die auch im Supermarkt immer die Hände desinfizieren, nix da. Hände waschen danach reicht vollkommen, wenn das überhaupt notwendig ist.

Als Privatperson kann man damit umgehen, wie man will. Als Jemand, der seine Dienste anbietet, um Geld zu verdienen, muss man ein Ohr für Kundenwünsche haben. Oder wenn er so cool ist, kann er den Kunden ablehnen. So einfach isses.

 

[Curby]

Als Jemand, der seine Dienste anbietet, um Geld zu verdienen, muss man ein Ohr für Kundenwünsche haben.

@OE1FEU sagte, dass Klavierstimmer gefäligst alles zu desinfizieren haben was die anfassen.

Wenn ich Klavierstimmer wäre würde ich das erst machen, wenn ich vom Kunden dazu aufgefordert werde - nicht generell.

 

[Peter]

Es gibt zum Teil schwachsinnige Auswüchse. Ist aber normal. Bei solchen Vorgaben, die halsüberkopf gemacht und nicht im Detail geprüft werden können, gibt es dann eben auch solche Ausreißer der Maskenpflicht, die keiner mehr nachvolllziehen kann.
Ich erdulde zum Glück noch keine solchen Auswüchse. Wenn mich ein Kunde dazu auffordern würde, ein eingebautes Dachfenster zu desinfizieren, würde ich ihm nen Vogel zeigen.

 

[Marlene]

Ein Stimmer, der heute nicht von vornherein als Service anbietet, das Klavier nach seinem Besuch gründlich zu desinfizieren, vor allem die Klaviatur, aber auch alle beweglichen Teile, die er im Rahmen des Stimmen angepatscht hat, sollte sich vielleicht doch einen neuen Beruf suchen.

Warum so streng?


Als vor einigen Wochen der Stimmer bei mir war hat er gefragt, ob er die Maske auf dem Gesicht belassen soll. Ich habe ihm gesagt, das sei nicht erforderlich und würde ihn bei seiner Arbeit behindern. Aber ich habe ihn gebeten, seine Hände ausreichend lange zu waschen. Laut seiner Aussage hatte er sie bereits desinfiziert. Somit war alles gut. Aber: Er hat zwischendurch telefoniert und sein Handy war nicht desinfiziert. Ich hätte ihm aber nicht erlaubt, die Tasten zu desinfizieren (und wäre stocksauer gewesen, wenn er es ohne Rücksprache gemacht hätte). Ich habe es auch nicht gemacht. Nach dem Klavier spielen habe ich mir die Hände gewaschen. Und nach einigen Tagen war eh alles vorbei, denn auf Kunststoff verbleibt das Virus 72 Stunden lang.

 

[saugferkel]

Es gibt zum Teil schwachsinnige Auswüchse. Ist aber normal. Bei solchen Vorgaben, die halsüberkopf gemacht und nicht im Detail geprüft werden können, gibt es dann eben auch solche Ausreißer der Maskenpflicht, die keiner mehr nachvolllziehen kann.
Ich erdulde zum Glück noch keine solchen Auswüchse. Wenn mich ein Kunde dazu auffordern würde, ein eingebautes Dachfenster zu desinfizieren, würde ich ihm nen Vogel zeigen.

Das könnte ich auch nicht nachvollziehen. Der Unterschied zu den Tasten liegt allerdings darin, dass man sich am Dachfenster an keiner Schmierinfektion erkranken kann. Über die Tasten würde es wohl gehen.

 

[Henry]

Die Tasten der Kunden wische ich erst einmal mit Alkohol ab, sage aber auch das dies keine Dauerlösung ist, sondern man besser ein in Seifenwasser getränktes und gut ausgewrungendes Tuch verwendet.

 

[saugferkel]

Die Tasten der Kunden wische ich erst einmal mit Alkohol ab, sage aber auch das dies keine Dauerlösung ist, sondern man besser ein in Seifenwasser getränktes und gut ausgewrungendes Tuch verwendet.

Ich würde dann gerne wissen, ob Alkohol einen negativen Effekt auf den Elfenbeinbelag hat.

 

[Curby]

Über die Tasten würde es wohl gehen.

Da gehen die Meinungen auseinander. Evtl. wenn du unmitelbar danach spielst und der Stimmer Viren an seinen Schmierfinken hatte.

 

[saugferkel]

Da gehen die Meinungen auseinander. Evtl. wenn du unmitelbar danach spielst und der Stimmer Viren an seinen Schmierfinken hatte.

Wenn er gerade mit hoher Viruslast die Viren ausscheidet kann man über „unmittelbar danach“ weiter diskutieren.

Warum geht man nicht einfach den Weg „Reinigung und Desinfektion“ pauschal, um die auch wenn winzige Gefahr auszuschließen? (Ich rede über Händedesinfektion)

 

[Henry]

Ich würde dann gerne wissen, ob Alkohol einen negativen Effekt auf den Elfenbeinbelag hat.

Auf Dauer schon, die trocknen aus. Bei einmaliger Anwendung dürfte es aber kein so sonderliches Problem darstellen.

 

[agraffentoni]

Ich würde dann gerne wissen, ob Alkohol einen negativen Effekt auf den Elfenbeinbelag hat.

Kurzfristig nicht, aber auf eventuelle Schellackpolituren in der Umgebung.

 

[saugferkel]

Auf Dauer schon, die trocknen aus. Bei einmaliger Anwendung dürfte es aber kein so sonderliches Problem darstellen.

Kurzfristig nicht, aber auf eventuelle Schellackpolituren in der Umgebung.

Danke den Fachmännern. Also ich reinige die Tasten dann weiterhin mit leicht feuchtem Tuch weiter.

 

[Peter]

Der Unterschied zu den Tasten liegt allerdings darin, dass man sich am Dachfenster an keiner Schmierinfektion erkranken kann.

Wie machst Du ein Fenster auf und zu?

Davon abgesehen:
Meines Wissens ist doch der Stand so, dass Viren auf Oberflächen zwar nachgewiesen werden können aber sie quasi "tot" und nicht mehr gefährlich sind.

 

[saugferkel]

Wie machst Du ein Fenster auf und zu?

Davon abgesehen:
Meines Wissens ist doch der Stand so, dass Viren auf Oberflächen zwar nachgewiesen werden können aber sie quasi "tot" und nicht mehr gefährlich sind.

Beim Fenster-Öffnen oder -Schließen kann man kurz indirekt anfassen, mit einem Tuch, Papier o. ä. Klavierspielen würde ich aber ungern mit Handschuhen.

Für afrikanische Schweinepest würde man es auch meinen, das Stroh tut aber kein Bauer einfach so frisch aus dem Feld in den Stall.

Naja, ich würde von keinem Klavierstimmer oder Handwerker verlangen, die Dinger zu desinfizieren. Einen achtsamen Umgang mit der Biosicherheit aber schon.

Schließlich dusche ich vor jedem Besuch eines Schweinestalls in der betriebseigenen Dusche. Ich kann ja auch vom letzten Stall einige Erreger auf mir tragen und mit denen den nächsten infizieren.

Keiner erwartet von niemandem, dass sie erst beim Kunden in die Dusche springen sollen. Die Hände ordentlich zu reinigen, zu desinfizieren und bitteschön eine Schutzmaske zu tragen ist indem Sinne nicht viel verlangt.