Steinway Originalteile und Reparaturen

  • Ersteller des Themas CountdeMoney
  • Erstellungsdatum

Auch wenn es vielen nicht "schmeckt": Das ist rundum gutes Marketing. Zuerst mit Wiederwillen gelesen, wurde ich mehr und mehr "aufgeweicht", bis ich am Schluß brav mit dem Kopf nickte. Well done, folks. Aber S&S HH nicht zu erwähnen, ist schon ein starkes Stück.
 
Da fällt mir wieder ein, wie mein Klavierbauer reagierte, als ich ihn mit meinem Wasserschaden konfrontierte: "Zu Glück ist's kein Steinway, da wird's nicht ganz so teuer".

Ich muß ganz ehrlich sagen: So gut mir Steinwayinstrumente gefallen, sowas stößt mich einfach ab. Auch -und gerade- wenn ich's bis ans Ende lese. Ich denke, ich bleibe vorerst bei meinem Steinweg.
 
Das wird bei Steinway nur so hochgekocht, gilt aber letztlich für jedes Instrument, egal welcher Marke.
Ein komplett überholtes Instrument mit neuem Reso, Stegen, Saiten, (Teil-)Mechanik, Hämmer, Stimmstock mag ja auch wieder, je nach Qualität der Arbeiten und des Materials, gut oder sogar besser sein. Das Original-Instrument ist es nicht mehr. Es wird sich anders spielen und anders klingen.
Allerdings werden es auch bei Steinway nicht mehr die selben Teile sein, je nach Alter des Instruments. Ist zwar dann original Steinway, aber auch nicht mehr das Original-Instrument.
Es gibt sicher sehr viele minderwertige Überholungen, da ist es schon verständlich, daß der Hersteller dafür nicht stehen will.
Ich hab schon einige "überholte" Steinways gespielt, da hat mich keiner überzeugt. Die waren aber sicher alle nicht original im Werk überholt.
Für den Preis einer Werksüberholung würde ich mir aber lieber einen Neuen kaufen, außer es wäre schon mein eigener.;)
 
... Aber S&S HH nicht zu erwähnen, ist schon ein starkes Stück.

Ist doch erwähnt, relativ weit hinten, wo die beiden Fabrikationsstandorte genannt werden !?

Am besten gefällt mir das:

“Steinway pianos crafted 40 years ago are always from the ‘Golden Age.’ It doesn’t matter which year it is today—1920, 1950, 1980, 2008—the ‘Golden Age’ was always 40 years ago!”

Ist tatsächlich so ein bisschen wie in mancher Forumsdiskussion: Die guten Instrumente sind immer die, die gar nicht mehr gebaut werden. Ja dann - muß die Klavierindustrie ja zugrunde gehen.

Gruß
Rubato
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich verstehe es so, dass für die US-Steinways die einzige Reperaturwerkstatt in New York ist, weil die Seite wohl für den amerikanischen Markt gedacht ist. Der Singular im "the steinway Restauration center is ..." erscheint hier nicht ganz korrekt, weil es in HH auch einen gibt (so deute ich die deutsche Seite). Das schätze ich für die Aussage, dass Factory Restoration nur in NYC möglich ist, ähnlich ein - das sollte eigentlich nur für US-Steinways gelten.

Die deutsche Fabrik wird übrigens bei usedsteinwaypiano unter "Tour the Steinway factory." erwähnt.

Die Homepage für Steinway Deutschland erklärt zu Überholungen dasselbe wie die US-Steinway-homepage (nicht "usedsteinwaypiano" sondern "http://restoration.steinway.com/"), eben dass sie bei Steinway gemacht werden muss. Von einem Transport nach NY, der auch ziemlich unwahrscheinlich erscheint, steht da nichts.
http://www.steinway.de/pianos/restoration/
 
Da sollte S&S mal vorsichtig sein. Von "only one in the World" zu zwei ist ein großer Schritt. DAS wiederum ist mangelnde Sorgfalt und gaaaaanz kontraproduktiv. Liebe S&S'ler, es gibt tatsächlich bilingiuale Klavierspieler. Also schreibt nicht so falsches Zeug. Das zieht nämlich sofort den Rest in die Fragwürdigkeit.
 
Die Homepage für Steinway Deutschland erklärt zu Überholungen dasselbe wie die US-Steinway-homepage (nicht "usedsteinwaypiano" sondern "http://restoration.steinway.com/"), eben dass sie bei Steinway gemacht werden muss. Von einem Transport nach NY, der auch ziemlich unwahrscheinlich erscheint, steht da nichts.
http://www.steinway.de/pianos/restoration/

Das ist schon klasse:

"Eine Mechanik zum Beispiel wird grundsätzlich im Ganzen ausgetauscht und nicht etwa nur repariert. "

:D

"Tatsache ist, dass Ihnen nur die Steinway Reparatur Werkstatt die Verwendung von original Steinway Bau- bzw. Ersatzteilen garantieren kann. Fremdfirmen ist dieses keinesfalls möglich. "

Warum nicht?
Steinway-Teile kann man bei Steinway Hamburg regulär kaufen, warum sollte man dann nicht auch deren Verwendung garantieren können?

Einzige mögliche Erklärung:
Steinway könnte einem ahnungslosen Klavierbauer, der die Teile direkt in Hamburg bestellt Fälschungen als angebliche org. Ersatzteile andrehen. Der arme Kollege garantiert dann seinem Kunden nach besten Wissen die Verwendung von Originalersatzteile und dann kommt der Hersteller und sagt: Ätsch, das waren nur Fälschungen. :D
 
Ohne mich jetzt mit der (gesellschafts-)rechtlichen Struktur von Steinway beschäftigt zu haben wird mir im Hinblick auf die beiden (oder mehr?) Internetseiten der Aufbau des Unternehmens nicht ganz klar. Ein Unternehmen mit zwei Produktionsstandorten oder zwei selbstänige Unternehmen in Koorperation? Eigentlich finde ich es auch seltsam für die in HH produzierten Instrumente, dass sie keinen deutschen Namen haben. Das wird wohl nach der Historie des Unternehmens einen Sinn haben und ich muss die Unternehmensstruktur auch gar nicht verstehen, aber das fällt mir als Nicht-Steinway-Kenner im Zusammenhang mit den fragwürdigen Formulierungen zum only restoration center in the world gerade ein.
 
Eigentlich finde ich es auch seltsam für die in HH produzierten Instrumente, dass sie keinen deutschen Namen haben.
??? A, S, O, M etc. ??? Oder meinst Du Steinway. Nun, Steinweg ging von Braunschweig nach NY, änderte wie viele seinen Namen zu ...way und eröffnete erst später das Werk in HH. Da ist es schon richtig, dass die Kisten Steinway heißen. Gab natürlich Zoff mit Grotrian-Steinweg ... die zwischendurch nur noch Grotrian hießen.

Wahrscheinlich kommt jetzt gleich ein langes Elaborat von Wiedereinaussteiger, auf das ich mich freue.
 

Sowohl die englische als auch die Deutsche Seite sind doch sehr unterhaltsam:

Nur mit 12.116 Orginalteilen ist ein Steinway ein Steinway...

Was sind "Orginalteile"? "Originalteile" kenne ich ja, das Wort "Orginal" kommt evtl. von "Orgie"?


6 months it takes the Restoration Center to restore a Steinway grand piano.
The Steinway Restoration Center restores more than 200 Steinway pianos a year.


Was für ein Massenbetrieb! Wieviele Leute arbeiten dort?

"there is a significant cost difference between genuine Steinway parts and non-Steinway or “Steinway style” parts"

Ein signifikanter Preisunterschied. Erstaunlich ehrlich. Qualitätsunterschied? Anscheinend nicht.
 
<packt schon mal das weihnachtliche popcorn aus>

Interessant, wie hier gefochten wird und die dicke Marketing-Hose so mancher Geldzählerfürsten sich im Märchen von Des Kaisers Neuen Kleidern auflöst.

F.U.D., Fear Uncertainity Doubt. Unseriös.
 
??? A, S, O, M etc. ??? Oder meinst Du Steinway. Nun, Steinweg ging von Braunschweig nach NY, änderte wie viele seinen Namen zu ...way und eröffnete erst später das Werk in HH. Da ist es schon richtig, dass die Kisten Steinway heißen. Gab natürlich Zoff mit Grotrian-Steinweg ... die zwischendurch nur noch Grotrian hießen.
Wahrscheinlich kommt jetzt gleich ein langes Elaborat von Wiedereinaussteiger, auf das ich mich freue.

Ja, ich meinte den Firmennamen (nicht die Modelle). Ich hätte für das später in HH eröffnete Werk im Hinblick auf die Tradition eine GmbH mit dem Namen Steinweg (ggf. mit Zusatz & Söhne) gewählt, statt dort unter dem Namen Steinway & Sons zu produzieren. Ich weiß jetzt nicht, ob es da rechtliche Hindernisse wg. Grotrian Steinweg gegeben hätte/gab, aber wenn nicht, hätte ich nicht den amerikanisierten Namen genommen. Bis vor einigen Jahren dachte ich immer, Steinways kämen (alle) aus USA und wusste nichts über den Hamburger Standort. Das alles mag für einen Kunden gar nicht entscheidend sein, aber mir gefiele es einfach besser.
Muss aber niemanden interessieren. :-)
 
Wahrscheinlich kommt jetzt gleich ein langes Elaborat von Wiedereinaussteiger, auf das ich mich freue.

Der beste Fishi hat bereits sein Weihnachtsgeschenk. ;-)

Da darinnen aber potentiell kritische Stöffli stecken, wird das Verdachts-Saftige erstmal in kleinem Kreise diskutiert.

Aber man sollte meine Beteiligung nicht überbewerten. Ich bin zum einen Marxist (Je suis marxiste - tendance Groucho) und zum anderen Cartesianer: ich weiß, dass ich nichts weiß. Und damit zu Teilen gewiss schon mehr als mancher Geldzählerfürst.

Wer also dem Nichtswisser nicht traut, halte sich an die Alleswisser im Marketing bestimmter Power Companies. Die erzählen einem schon, was gut und was schlecht ist. Ist schließlich deren Job. D.h. ich handelte - als Amateur - gegen Profis? Das rät zu großer Vorsicht. Immerhin habe ich ein Produkt von ihnen. Und nicht das schlechteste. Sie wollten es selbst mal zurückhaben, haben es aber leider nicht bekommen - ich war schneller.

Daher mal ein anderes Nichtwissen:

Nun sollten sie versuchen, den Ersten wiederzufinden - Nr. 33.446. Verschollen in Hamburg, der allererste D vom 23.12.1875.

Nachher ist sein "Geburtstag", der 137.

Ich empfehle, mal die Trümmer der Schanzenstraße zu wenden. Vielleicht liegt darin ein Rahmen, der das schwerste Serienbauteil in der Geschichte der Klaviere überhaupt ist. Mehr als 300 Kilo spezielles Gusseisen. Aus der damals neuen Gießerei in Ditmars, Queens, heute zu New York gehörig.

OK, ich lenke ab. Habe keine Lust, an Weihnachten mich mit "Geldzählerfürsten" zu prügeln. Wenn mich diese Lust unwandelbar anfiele, würde es noch ein unruhigs Rest-2012.

Happy Birthday, the two very first Centennial D concert grands.

Von denen William, das Marketing-Genie der Company, in seinen Tagebüchern berichtete. Einer steht in der Universität von San José, Kalifornien, der zweite. Der erste ist abgängig in Hamburg. Ich wäre sehr sehr froh, wenn das Teil wieder auftauchte. eine Ikone des Klavierbaus. "The Stradivari of the Pianos". Irgendwie sagen mir, der ich mal eine Cremonenser Guarneri von Nahem hörte, diese Worte mehr als 12.xyz Teile, die ein originaler Flügel "orginal" zu haben hätte. Mein Flügel hat weniger. Ist er deswegen nicht "orginal"?
;-)

Aber was weiß denn ich schon. Ich weiß ja nicht einmal, ob ich heute nacht in den Schlaf komme - vor Lachen..
 
Immer wieder interessant diese geschichtlichen Dinge zu lesen ..... DANKE!
 
Auch wenn es vielen nicht "schmeckt": Das ist rundum gutes Marketing. Zuerst mit Wiederwillen gelesen, wurde ich mehr und mehr "aufgeweicht", bis ich am Schluß brav mit dem Kopf nickte.
Durch WEASs PN animiert, möchte ich gerne klarstellen, dass sich "gutes Marketing" darauf bezieht, dass man alles "glaubwürdig" erklärt und das das Ganze wohl - außer bei Clavioten - recht gut funktionieren dürfte (speziell in den USA). Meine Wertung hat nichts mit der Moral zu tun. Das ist ein anderes Kapitel, wobei man hier gewiss von völlig unterschiedlichen Voraussetzungen in D und USA ausgehen kann. In Amerika kann ich S&S Haltung zu Stein"was" sowie die restruktive Überholungspolitik sehr gut verstehen und dort mag sie auch den Kunden nützen. In DE mit einer unvergleichlich höheren Dichte an hervorragenden Klavierbauern ist diese Politik anders zu bewerten und kann zu recht als amoralische Beutelschneiderei empfunden werden.
 
...In Amerika kann ich S&S Haltung zu Stein"was" sowie die restruktive Überholungspolitik sehr gut verstehen und dort mag sie auch den Kunden nützen. In DE mit einer unvergleichlich höheren Dichte an hervorragenden Klavierbauern ist diese Politik anders zu bewerten und kann zu recht als amoralische Beutelschneiderei empfunden werden.

Hmmmh - soweit ich mich erinnere, wird doch hier im Forum immer wieder auf die hervorragende, durch (fast) nichts zu toppende Steinway-Qualität (-Klang, -Anschlag, -Lebensdauer, -Materialgüte, ... you-name-it) verwiesen, etwas, was es nur in Hamburg gibt und was nur durch dort seit ca. 100 Jahren beschäftigte, greise Klavier-Medizinmänner sichergestellt und in nächtlichen Mondscheinparties an den erst 60-jährigen Klavierbauernachwuchs im Geheimen weitergeben wird. Dazu die ausgewählten Materialien, aus ca. 10.000.000 Bäumen ist vielleicht einer gut genug, und nur Steinway weiß, welcher ...

Aber nach 20 Jahren ist das plötzlich alles egal: Jeder darf an dem Ding rumschrauben und irgendwas einbauen - wenn aber der Or(i)ginal-Hersteller darauf hinweist, das dies sein Märchen zerstört, folgt Empörung - Leute, es ist Weihnachten, da soll man gütig und gnädig sein ! Was also nun: Steinway Original oder doch nicht ? (Oder doch besser ein China-Flügel, der kann durch Ersatzteile oft noch besser werden ! :D) ?

Gruß
Rubato
 
... Dazu die ausgewählten Materialien, aus ca. 10.000.000 Bäumen ist vielleicht einer gut genug, und nur Steinway weiß, welcher ...
Du hast die Hammerkopffilze vergessen, die von stressfrei lebenden von erfahrenen Steinwaymitarbeitern gefütterten Schafen stammt. Die Schafe für die Filze der Konkurenz müssen angeblich Gras fressen.
 

Zurück
Top Bottom