Steingräber Klavier richten - Werstattdoku

Michael, kennst du dieses Werkzeug hier?

http://www.meyne-klaviertechnik.de/start.php?go=10details&id=759&code=2&zustand=7&site=9

Eignet sich sowohl für die Tastenhöhe als auch für die Spieltiefe bei den Halbtönen. Wirklich ein sinnvolles Werkzeug.
Hallo Tastenscherge,

Ich habe das Werkzeug schon gesehen. :)
Eigentlich brauche ich weder für den Tastentiefgang, noch für die Halbtonhöhe ein Messwerkzeug außer dieses und jenes :cool:.
Alle weiteren Messwerkzeuge behindern das Vertrauen und die Präzision dieser beiden.:D
Daher gehe ich sehr sparsam um mit all den zusätzlichen Helferlein... ;)

LG
Michael
 
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Eigentlich brauche ich weder für den Tastentiefgang, noch für die Halbtonhöhe ein Messwerkzeug außer dieses und jenes :cool:.

Das habe ich auch immer behauptet, bis ich den Tastentiefgangklotz von Jahn ausprobiert habe:
http://www.jahn-pianoteile.de/kataloge/pdf/Werkzeuge_E2b.pdf
(ziemlich weit unten).

Wirklich genial, da die Taste immer mit 235g belastet und der Vorderdruckfilz nicht unterschiedlich stark komprimiert wird.
Man kann sowohl zu viel als auch zu wenig Tiefgang extrem schnell und genau feststellen:
Auf die Taste legen und das Hebeglied von Hand anheben, um evtl. unterschiedliche Mechanikreibungen zu kompensieren.
Wenn man den Klotz wofür er eigentlich nicht gedacht ist auf die schwarzen Tasten legt, kann man auch überprüfen, ob diese in gedrückter Position genau 2,5mm über den weißen Tasten liegt.

Voraussetzung ist natürlich ein vorangegangenes akribisches Geradelegen der Klaviatur.

Probiert das Ding mal aus:
Ich finde es eine der besten Werkzeuginvestitionen, die ich in den letzten 15 Jahren getätigt habe.

Beim Spieltiefe regulieren nach Gefühl orientiert man sich immer an den Nachbartasten und Fehler summieren sich ggfl. auch.
Auch bei ungleich abgespielten Elfenbeinbelägen erleichtert dieser Klotz die Arbeit ungemein.

Die Meyne-Halbtonbrücke habe ich auch seit langem im Einsatz, allerdings ist die meist fest auf 12,5 oder 12,7mm eingestellt, um eine erste Referenz für das Geradelegen zu haben.
Wie man damit vernünftig die Spieltiefe einstellen soll, erschließt sich mir nicht, zumal das Ding ab Werk gar nicht so tief gestellt werden kann und man erst den "hohlen" Messingring umdrehen muss.:rolleyes:
 
Probiert das Ding mal aus:
Ich finde es eine der besten Werkzeuginvestitionen, die ich in den letzten 15 Jahren getätigt habe.

Hallo Klavierbaumeister,

Das ist eine Empfehlung, die ich mir wirklich überlege. Ich hab ja genug schon in Schrott investiert, der es nie und nimmer Wert war.
Allerdings wäre mir das Ding für den Aussendienst im Werkzeugkoffer zu schwer. :D

LG
Michael
 
Die Meyne-Halbtonbrücke habe ich auch seit langem im Einsatz, allerdings ist die meist fest auf 12,5 oder 12,7mm eingestellt, um eine erste Referenz für das Geradelegen zu haben.
Wie man damit vernünftig die Spieltiefe einstellen soll, erschließt sich mir nicht, zumal das Ding ab Werk gar nicht so tief gestellt werden kann und man erst den "hohlen" Messingring umdrehen muss.:rolleyes:

Ganz einfach, allerdings kann es sein, dass ich das Teil nicht von Meyne habe, sondern woanders her. Hier mal ein paar Fotos, wo man gut sehen kann, dass der bewegliche Mittelstift oben eine Art Kopf hat. Entweder man nimmt den Beginn oder das Ende des Kopfes als Maß, sodass dieser bündig mit der Oberkante des Werkzeuges ist.

Diesen Tiefgangklotz hab ich übrigens auch und kann ihn nur wärmstens empfehlen. Es ist tatsächlich so, dass sich ohne festgelegtes Gewicht Fehler einschleichen können, die sich dann fortsetzen. Das ist so ähnlich wie bei Fang regulieren :(
 

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Hallo Tastenscherge,

Danke für die Bilder!
Ich habe auf meinem Tastentiefgang- Messklotz sogar weiches Leder an der Unterseite, weil das Holz in Verbindung mit Staubkörnchen kleine Kratzer verursachen könnte am polierten Belag.:rolleyes:
Ich gehe ganz sicher nicht mit Metallwerkzeugen an die Tasten.:cool:

LG
Michael
 
Hallo Michael,

Ich bin gerade dabei, mir einen Messklotz nachzubauen, wie er in deinem letzten Video zu sehen ist. Ich habe ein Stück weißen Kunststoff aus einem alten Lineal gesägt und mit zunehmend feinem Schmirgel (bis 2000 nass) geschliffen und am Ende poliert. (Sieht verblüffend ähnlich aus wie ein Tastenbelag... ;-) ) Diesen Belag will ich nun auf einen Holzblock kleben und den Block dann auf das richtige Maß abschleifen. Dass das nicht so genau ist wie eine Messlehre mit Gewinde oder einen Block mit 235 g Gewicht, ist klar, aber für meine Zwecke wird es reichen.

Dazu habe ich noch folgende Fragen:
1) Wo wird die Spieltiefe (der Tastentiefgang) genau gemessen? Ganz am Ende der Taste, oder dort wo man typisch spielt (über dem Vorderdruckstift)? Ganz am Ende der Taste habe ich momentan 10 bis 10,5 mm. Dort wo die schwarzen Tasten aufhören, sind es wegen der Hebelwirkung bzw. Drehung um den Waagebalken natürlich nur 8 bis 8,5 mm. Daher die Frage, wo man genau misst.
2) Um genau in die Vertiefung einer gedrückten weißen Taste zu passen, müsste ich also den Holzblock keilförmig schleifen. Ist das bei deinem Werkzeug auch so? Oder ist er parallel – du fährst mit der Fingerspitze nur über das Ende der weißen Taste, und bei den schwarzen Tasten steht das Messwerkzeug über? Ich würde vorziehen, den Holzblock als Keil zu gestalten, dann kann man mit dem Finger über den gesamten Messblock streichen.

Ach so, eins noch: kannst du mir ein typisches Maß geben, wie weit die schwarzen Tasten über den weißen stehen sollten, und wie tief ihr Spiel sein sollte? Danke! Die meisten meiner schwarzen Tasten sind momentan so gestellt, dass die vordere Schrägung genau an der weißen Taste aufhört.

Ciao,
Mark
 
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Sag ma, Mark; gibts in Pretoria demnächst einen neuen Klaviertechniker?:D

„This German Guy is absolutely phantastic!!!!!!!!!" - die Desperate Housewives warten auf Dich .... :D:D
 
Ay Fliegenfischer,

Der Messklotz wurde soeben fertiggestellt und mit meinem alten (zölligen) Mikrometer vermessen. LEIDER ist er nur 0.392 Zoll anstatt 0,393 Zoll dick - das sind 9,96 anstatt 9,98 mm. Die Verklebung ist dünner als erwartet ausgefallen, der Schmirgel war ein wenig zu aggressiv.

MIST, da muss man ja fast von vorn anfangen. ;)

(Klebt man halt ein dünnes Papier darunter, das sind ca. 0,002 Zoll bzw. 0,05 mm.)

Davon mal abgesehen, habe ich im eigenen Haushalt schon ein desperate housewife. Who needs more than one? :rolleyes: Junior, 13 Monate alt, zahnt mal wieder...

Scherz beiseite, ich will aus meinem Klavier gerne das Beste herausholen, und einige Vorraussetzungen (Geduld, handwerkliches Geschick) sind vorhanden.

Den Verkäufer will ich möglichst links liegenlassen. Aber das ist eine andere Geschichte, und soll diesen fabelhaften Steingräberfaden nicht belasten.

In diesem Sinne, Gruß in den Norden,
Mark
 
1) Wo wird die Spieltiefe (der Tastentiefgang) genau gemessen? Ganz am Ende der Taste, oder dort wo man typisch spielt (über dem Vorderdruckstift)? Ganz am Ende der Taste habe ich momentan 10 bis 10,5 mm. Dort wo die schwarzen Tasten aufhören, sind es wegen der Hebelwirkung bzw. Drehung um den Waagebalken natürlich nur 8 bis 8,5 mm. Daher die Frage, wo man genau misst.
2) Um genau in die Vertiefung einer gedrückten weißen Taste zu passen, müsste ich also den Holzblock keilförmig schleifen. Ist das bei deinem Werkzeug auch so? Oder ist er parallel – du fährst mit der Fingerspitze nur über das Ende der weißen Taste, und bei den schwarzen Tasten steht das Messwerkzeug über? Ich würde vorziehen, den Holzblock als Keil zu gestalten, dann kann man mit dem Finger über den gesamten Messblock streichen.

Ach so, eins noch: kannst du mir ein typisches Maß geben, wie weit die schwarzen Tasten über den weißen stehen sollten, und wie tief ihr Spiel sein sollte? Danke! Die meisten meiner schwarzen Tasten sind momentan so gestellt, dass die vordere Schrägung genau an der weißen Taste aufhört.

Ciao,
Mark
Hallo Mark,

Die Spieltiefe messe ich entweder vorne, hinten, oder in der Mitte. Ich habe nicht für jede Konstruktion ein anderes Werkzeug. Kurze Tasten haben andere Winkel als längere Tasten. Gefühl ist das Entscheidende! Meine Messkrücke hat vorne 9,6 und hinten 8,3 mm (war extra nachmessen;)), und so sieht es aus...

tiefgang1.jpg
tiefgang2.jpg


Unten ist Leder dran geklebt, damit keine Kratzer an den Tastenbelägen entstehen.

Das Halbtonpackerl ohne Abbildung, aber im Film gut zu sehen, ist 12mm - soweit steht jeder Halbton über. Wenn gedrückt, muss der Halbton noch etwa 2,5mm über den weißen Tasten stehen. Die vordere Abschrägung der Halbtöne ist sehr verschieden und kann nicht zum messen verwendet werden.

LG
Michael
 
Vielen Dank für's Nachmessen und die Bilder, Michael, sowie die Angaben zu den Halbtönen.

Ciao,
Mark
 
Hallo Werkstattbesucher,

Ich habe noch ein Bild vom fertigen Steingräber. (leider nur mit Handycamera und wenig Licht) Vielleicht mache ich später nochmal ein besseres, wenn der Schnee weg ist und ich wieder in den Bregenzerwald fahre ;)

gesamt.jpg


Die gesamte Doku ist fertig und hier nochmal in chronologischer Reihenfolge...

Teil 1 http://www.youtube.com/watch?v=xzwVFr7PyHw
Im ersten Teil sieht man das Klavier vor der Reparatur.

Teil 2 http://www.youtube.com/watch?v=ur-odUdvbOo
Der vergilbte Klaviaturbelag aus Elfenbein wird zuerst plan geschliffen und anschließend im Sonnenlicht gebleicht.

Teil 3 http://www.youtube.com/watch?v=H68LnIHrbb4
Ein beschädigter Belag wird mit Epoxy repariert. Der Klaviaturbelag wird nach dem Bleichen mit Schleifpapieren immer feinerer Körnung ( 400, 600 und 800) geschliffen und mit Polierpaste und Spiritus zum Glänzen gebracht.

Teil 4 http://www.youtube.com/watch?v=tHYvDxipAzA
Die Mechanik zeigt Schimmelbefall. Die Bändchen werden geschmiert und ausgehängt, die Hämmer abgeschraubt. Fänger, Hebeglieder, Hammerstiele werden gereinigt, die Schließschrauben entrostet.

Teil 5 http://www.youtube.com/watch?v=aJ7CaaT2Dqs
Der Pedalkasten und der Stuhlrahmen werden abgeschraubt und entfernt. Die Druckstäbe abgeschraubt und die alten Saiten und angerosteten Stimmnägel entfernt. Die Stege und der Resonanzboden werden gereinigt. Die Stegstifte werden geschliffen und ein Stimmstockdübel wird in den Stimmstock gesetzt - hier war ein kleiner Riss. Der Saitendruck wird kontrolliert.

Teil 6 http://www.youtube.com/watch?v=va8cxn4EFlU
Der Stimmstockdübel wird plan gestochen und das Loch gebohrt. Der Stimmstock wird in zwei Stärken aufgebohrt, damit alle Bohrlöcher sauber und gleich groß sind. Die erste Bohrung ist um 0,1 mm kleiner und tiefer. Der Rahmen wird befilzt und die Messing-Druckstäbe werden poliert. Hinterher wird mit dem Besaiten begonnen.

Teil 7 http://www.youtube.com/watch?v=TK7tkEpEB9g
Das Klavier wird nun fertig besaitet. Die Wirbel werden auf gleichmäßige Höhe gebracht, die Saitenschlingen verdichtet; die Saiten erhalten die erste Spannung ("vorzwicken"), Das Saiten-Einflechttuch aus Filz wird angebracht. Der Stuhlrahmen wird gereinigt und montiert. Der Pedalkasten und die Pedalerie werden ebenfalls gereinigt und montiert.

Teil 8 http://www.youtube.com/watch?v=ewKvXR0GOLA
Die Klaviatur wird überarbeitet. Die rostigen, alten Waagebalkenstifte werden herausgezogen und neue Stifte gesetzt. Der Hinterdruckfilz wird erneuert. Die Pappe und Papierscheiben sowie die Waagebalkenscheiben aus Kasimir und die Vorderdruckscheiben werden erneuert.

Teil 9 http://www.youtube.com/watch?v=215NUEzcL5w
Waagebäckchengarnierungen werden ersetzt, Holzpiloten neu befilzt und das Tastenholz seitlich gereinigt. Die Klaviatur wird ins Instrument eingebaut und die Tastenabstände justiert.

Teil 10 http://www.youtube.com/watch?v=hvdzJBp2GoQ
Die Hammerkapsel werden neu geachst, Stoßzungenpolster erneuert und die Hämmer zuerst maschinell und dann von Hand abgezogen. Ein verbogenes Pedal wird gerade geklopft und geschliffen.

Teil 11 http://www.youtube.com/watch?v=pXM59gqqaJA
Ein gebrochener Fängerdraht wird ersetzt, die alten Fängerfilze entfernt, vermessen zugeschnitten und erneuert. Die Hämmer werden auf dem Mechanikbalken montiert. Der alte Klappleistenfilz sowie der Hammerleistenstoff wird entfernt und erneuert. Die Abhebestange wird ausgebaut und gereinigt. Es werden die Hämmer eingerichtet und Winkel getragen sowie verzogene Stile gebrannt (durch erwärmen in eine andere Position gebracht). Die Fänger werden mit einer Kröpfzange eingerichtet.

Teil 12 http://www.youtube.com/watch?v=sgKslpEHzt0
Die Klaviatur und Mechanik wird im Instrument reguliert. Geradelegen der Tasten; Piloten unterstellen; Tastentiefgang; Dämpfungshalbgang; Auslösen; Abfangen; Das Klavier wird gestimmt und angespielt.

LG
Michael
 

Ist ja wirklich schade, daß die Fortsetzungsgeschichte hier ihr - äußerst ansehnliches! - Ende nimmt. Danke für das Sortieren der Kapitel, und hoffentlich gibt es bald eine neue!

Friedrich
 
Die Methode Hämmer abzuziehen kannte ich noch nicht. Irgendwie unkonventionell, aber pfiffig.
http://www.youtube.com/watch?v=hvdzJBp2GoQ

Ich habe noch ein Foto gefunden vom Hämmer abziehen. Die guten alten Köpfe zu erneuern hätte ich abgelehnt, selbst wenn mich jemand dafür bezahlt hätte. Auf dem Foto sieht man einen unbenutzten Hammerkopf von 2002 - im Vergleich dazu der Kopf von 1902 nach dem maschinellen abziehen, d.h. bevor ich den Scheitel händisch nachgeschliffen habe. Beide Hammerköpfe haben die selbe Nummer im Satz.

100 Jahre Unterschied :p
hammerkopf.jpg


LG
Michael
 
Das Klavier ist ein Traum :keyboard:
 
Hallo Michael,
was macht den Unterschied der Hämmer aus? Die stärkere innere blaue wohl festere Filzschicht, das Holz...? Was bewirkt das?

Gruss
Manfred
 
Michael, das ist eine schöne Dokumentation. Ich hoffe, dass wir noch mehr von deiner Arbeit zu sehen bekommen, ich finde es äußerst interessant, wie du uns dein Handwerk näher bringst. Hab im Moment leider nicht die Zeit, mir alle Videos anzuschauen (einen Teil hab ich schon gesehen), aber dank der Zusammenstellung werde ich das in der nächsten Zeit nachholen. Ist das Klavier schon verkauft? Oder war es eine Auftragsarbeit?

Liebe Grüße,
8f2d
 
Hallo,

Manfred, also rein optisch kann man nicht viel Unterschied erkennen. Beide Hämmer haben einen Mahagony-Kern. Der alte Hammerfilz wurde nicht gebleicht und der Unterfilz ist etwas dicker. Der Unterfilz ist in beiden Fällen der härtere Filz.

Der Filz wird um den Holzkern gebogen und erhält seine äußere Spannung sowie die innere Härte wegen dieses Vorgangs. Innen komprimiert und außen gespannt.

Ein wesentlicher Unterschied ist jedoch die Stabilität der Struktur. In einem anderen Faden schrieb Klavierbaumeister sinngemäß, wenn der Flügel täglich viel gespielt wird, müsse man den Hammer unter Umständen jährlich abziehen. Ich habe da nicht widersprochen, weil es leider stimmt, aber nach 8 Jahren kann bei regelmäßigen abziehen nicht mehr viel Filz übrig sein an so einem Hammerkopf, selbst bei vorsichtigster Schleifweise. Das ist es, was mich an den modernen Hämmern stört. Die Abnutzung erfolgt relativ schnell, was bei älteren Hämmern so nicht zu beobachten ist.

Die Gründe hierfür sind vielschichtig... Die Schnittlänge der Filzhaare, der Fettanteil der Haare, das Verfilzungsverfahren, die Dichte des Materials, das Leimverfahren, Bleichvorgang etc. etc. Wahrscheinlich beginnt es bereits mit der Fütterung des Schafes.

Selbst wenn nicht mehr all zu viel "Fleisch" steht, bin ich immer noch für abschleifen eines alten Hammerkopfes. Dieser alte Hammer hier am Steingräber war kaum abgenutzt gewesen, außerdem sieht man sehr deutlich, dass über der Kernspitze bis zum Scheitel insgesamt mehr Filz ist, als bei dem neuen Hammer gleicher Dimension. Und wenn ich nur so einen wunderbaren, sehr elastischen Kopf ab mache, der alle Dynamikspektren herrlich wieder gibt, um hinterher zu sagen - hier wurden die Hammerköpfe erneuert, wäre das natürlich ein Humbug der Sonderklasse.

Sla, es gibt die verschiedensten Arten von Hammerkopf, die je nach Modell und Klangwünschen verbaut werden. So bekommt man Hämmer ohne oder mit Unterfilz, ohne oder mit Imprägnierung, auf Weissbuche oder Mahagony gespannt in verschiedensten Dimensionen. Die Materialstärke des Unterfilzes kann ich standardmäßig jedoch nicht aussuchen. Bei Farbe kann man Verschiedene wählen. Vielleicht macht sie mir der Erzeuger aber nach Vorlage besonders dick. Ein sonderangefertigter Kopf mit Vorgabe über Dichte des Filzes etc. etc. ist erheblich teurer als ein Standardkopf aus der oben beschriebenen Palette.

8f2d, das war eine Auftragsarbeit. Das Klavier steht öffentlich zum spielen. Vielleicht machen wir mal ein kleines Forentreffen im Bregenzerwald, da ist eine Kellerbar und die heißt seit der Klavierreparatur Piano Bar.

Netti, ja das ist ein schönes :klavier:

:blues:

LG
Michael
 
Wahrscheinlich beginnt es bereits mit der Fütterung des Schafes.

Hihi, stell mir grade vor, daß die Firmen Renner, Abel etc. vieleicht eigene Schafsherden betreiben, die eine Hammerfilzbeimischung ins Futter kriegen.

Vielleicht machen wir mal ein kleines Forentreffen im Bregenzerwald, da ist eine Kellerbar und die heißt seit der Klavierreparatur Piano Bar.

Da drohe ich mein Erscheinen schon jetzt an! "Löwen" hört sich bodenständig an: oben was Gescheites zum Essen, unten ein gescheites Klavier...

Nimmt die Fa. Steingraeber eigentlich auch zu Kenntnis, was Du da für ihre Reputation tust?

Friedrich
 

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