Stärken in Schule

Stärken?


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... Und jetzt stell dir vor was passieren würde, wenn die Schule ein Dienstleistungsinternehmen wäre ....

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Beide Institutionen verhalten sich zu fahrlässig. Lehrer häufig zu demotiviert. Während die Eltern zu viel Verantwortung an die Lehrer abgeben. Wenn die Kids in der Schule sind, lehnen sich die Eltern zurück. Dort sollen die Lehrer richten. Ist ja deren Aufgabe. Dies halte ich für grundsätzlich falsch. Wie weiter oben bereits erwähnt, finde ich ebenfalls, dass die Eltern die Pflicht haben, einen engeren Kontakt zur Schule/Lehrern zu halten. Bereits aus eigenem Interesse!! Aber wo ist dieses ???
 
Ich möchte Dir respektvoll widersprechen hinsichtlich der Hirnanatomie. Der Hirnstamm ("Reptilienhirn") hat mit erlerntem Verhalten wirklich überhaupt nichts zu tun.

Du meinst synaptische Verknüpfungsbahnen im Neocortex. Diese werden allerdings schon früh geprägt. Und glücklicherweise für uns alle: Was in dieser Hirnregion stattfindet, kann auch durch diese Hirnregion geändert werden. Dett janze nennt sich dann Bewusstsein und die grundsätzliche Begabung mit ... Vernunft. ;) Es wäre wirklich fatal, wenn der Mensch nicht fähig wäre, aufgrund seiner Einsichten zu agieren, sondern lebenslang nur nach den Mustern, die er bis zum 3. Lebensjahr inkorporiert hat.

Was nicht ausschließt, dass diese Fähigkeit gefördert werden muss, und da wären wir wieder bei Lisztos angesprochenem Beitrag. Es geht um die Welt und um unsere Urteilsfähigkeit.
 
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Beide Institutionen verhalten sich zu fahrlässig. Lehrer häufig zu demotiviert. Während die Eltern zu viel Verantwortung an die Lehrer abgeben. Wenn die Kids in der Schule sind, lehnen sich die Eltern zurück. Dort sollen die Lehrer richten. Ist ja deren Aufgabe. Dies halte ich für grundsätzlich falsch. Wie weiter oben bereits erwähnt, finde ich ebenfalls, dass die Eltern die Pflicht haben, einen engeren Kontakt zur Schule/Lehrern zu halten. Bereits aus eigenem Interesse!! Aber wo ist dieses ???

Genau, aber Vorsicht, Vorsicht ! Wenn Du Dich kümmerst, passiert folgendes: Deine Kinder verstehen mehr, werden gegenüber Unzulänglichkeiten der Lehrer toleranter, haben mehr Spaß, es läuft besser, der Erfolg im Sinne besserer Noten kommt von alleine. Und dann folgt der Aufschrei der Medien: Kinder von Eltern, die sich kümmern, sind erfolgreicher, Ungerechtigkeit ! Ganz schlimm, alles falsch in Deutschland ! Also: Bitte doch nicht kümmern ?

Gruß
Rubato
 
1. Natürlich ist die frühkindlich Entwicklung enorm wichtig. Deshalb sollte auch da schon aktiv gehandelt werden und zwar nicht im Sinne eines "Aufzwinges" - so Klein-Kevin, Du bist zwar erst 2, aber wir lernen jetzt Altgriechisch :D ^^ -, sondern im Sinne einer Förderung des kreativen Entdeckens der eigenen Umwelt zusammen mit engagierten und wirklich gebildeten Erziehern und Eltern. Wir müssen von den Kitas als Kinderverwahranstalten wegkommen.

2. Aber deswegen ist doch die Charakterbildung in der Schule nicht weniger wichtig. Natürlich fußt sie auf der Charakterbildung der Kindheit, aber man muss und kann doch auch noch in späteren Jahren viel am Charakter in die richtige Richtung formen.

3. @ Barratt: Ich schätze das Altgriechische genauso stark wie das Lateinische, sowohl als Sprache an sich, wie auch auf den Gebieten der Mythologie, Philosophie, Charakterbildung, Rhetorik/Sprachverständnis und nicht zuletzt als Urquell eines Großteils unserer Kultur.

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 
Auf jeden Fall versuchen zu kümmern und bitte, bitte den Kindern Frustrationstoleranz beibringen. Wenn's die Eltern schon nicht gelernt haben, sollten zumindest die Kinder "eine bessere Ausbildung" bekommen. Die Kinder müssen schließlich auch mit verwöhnten und faulen Eltern klarkommen lernen.
 
Genau, aber Vorsicht, Vorsicht ! Wenn Du Dich kümmerst, passiert folgendes: Deine Kinder verstehen mehr, werden gegenüber Unzulänglichkeiten der Lehrer toleranter, haben mehr Spaß, es läuft besser, der Erfolg im Sinne besserer Noten kommt von alleine. Und dann folgt der Aufschrei der Medien: Kinder von Eltern, die sich kümmern, sind erfolgreicher, Ungerechtigkeit ! Ganz schlimm, alles falsch in Deutschland ! Also: Bitte doch nicht kümmern ?

Gruß
Rubato

Ich verstehe nicht so ganz. Wieso sollte es ungerecht sein, dass die Kinder von Eltern die sich kümmern, besser in der Schule sind. Das ist logisch, nicht ungerecht.

Weiterhin geht es auch nicht zwingend darum die Lehrer in ihrer Aufgabe zu unterstützen. Eigentlich sind die meißten Eltern pädagogisch unerfahren. Wohingegen ein Lehrer ein Profi sein sollte.

Noch eine Geschichte: mein Sohn, damals 14 Jahre alt, prügelt sich auf dem Schulhof. Der Vater des anderen Jungen erstattet eine Anzeige wegen Körperverletzung. Das ist mein ernst!! Übrigens hatte keiner der beiden irgendwelche Verletzungen. Es kommt jedoch tatsächlich zu einem Gerichtstermin!! Dies ist noch immer mein ernst!

Ich erscheine also bei diesem Gerichtstermin als "Zuschauer". Weiterhin war ein Lehrer als Zeuge vorgeladen, da es einige Aussagen von Mitschülern gab, dieser Lehrer hätte gemütlich sein Pausenbrot gegessen, während es sah, dass die Kids sich prügeln. Ich war nicht dabei.., also kann ich darüber nicht urteilen.

Dieser Lehrer jedoch, erscheint in Tarnhose, ungepflegtem Vollbart und fettigen, langen Haaren vor einem Gericht!!

Diese Geste hielt ich für derart respektlos, dass ich mich fragte, wie ein Mensch der die deutsche Gerichtsbarkeit mit so viel Respektlosigkeit straft, meinem Sohn Benehmen und Respekt vermitteln soll.

Ein ordentliches Hemd zur Jeans, eine gepflegte Rasur hätte ich für angemessen gehalten, als Lehrer, der eine Vorbildfunktion hat, in Begleitung seiner Schüler vor einem Gericht zu erscheinen.

Will sagen, dass Eltern eher eine Kontrollfunktion übernehmen sollten anstatt einer unterstützenden Funktion.
 
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Sicherheitshalber immer: "Vorsicht Ironie!" dazuschreiben.


Nils, die Verklageritis ist die Pestbeule der Rechtschutzversicherten. ;)
 
Wäre es denkbar, dass es umgekehrt sein KÖNNTE?

Dass zuerst die Freude am Lernen steht und DESHALB auch ein Erfolg sich einstellt?

In der Schule haben diejenigen Erfolg, die mit einer bestimmten Art des Lernens gut zurecht kommen.

Liebe Barrett,

aus meiner Sicht hast du hier bereits die Antwort auf deine Frage gegeben. :) Natürlich, wie erwähnt, ist das ein Kreislauf.

@all: es gibt auch gute Hauptschulen (hauptsächlich in eher dörflichen Gegenden, allerdings gibt es auch Hauptschulen, die mit speziellen Ideen und Programmen sich einen exzellenten Ruf erworben haben Deutschlands beste Hauptschulen - bildungsklick.de ) und es gibt dann auch heute noch nicht wenige, deren Bildungsweg über verschiedene Wege führt. Mein Neffe z.B. hat einen Hauptschulabschluss gemacht, dann eine Lehre, dann sein Fachabi gemacht und studiert nun an einer Fachhochschule.

Ich gehe auch nur teilweise konform mit Lisztomanie:

Was ich am modernen Bildungssystem so furchtbar schlimm finde, ist, dass es nicht mehr die Bildung des Menschen zum Ziel hat. Bildung heißt, einen Charakter zu bilden, einen aufrechten, verantwortungsbewussten Menschen mit - und das ist so ungemein wichtig, ja gleichsam das wichtigste bei jeglichem Lernen! - Urteilsvermögen zu formen.

Mit diesen Worten triffst du einen Kern! Es ist aber aus meiner Sicht ein Irrtum, dass eine humanistische Bildung zu dieser Art von Bildung führt. Es erinnert mich ein wenig an die ständigen Begründungen, wieso Musikunterricht/Instrumentalunterricht erteilt werden soll: das Kind würde sozial kompetent, es diene der Persönlichkeitsbildung ....... . :p

Richtig finde ich, dass eine humanistische oder musikalische Bildung zu dieser Art Bildung führen KANN! Es ist aber keineswegs für jeden etwas, tatsächlich KANN diese Richtung sich sogar schädlich auswirken für Leute, die in dieser Hinsicht nicht die geringste Begabung oder ein entsprechendes Interesse aufweisen. Es ist nicht für jeden etwas geeignet. Viel wichtiger finde ich die Herzensbildung, zu der auch ein gesunder Menschenverstand gehört. Und der sagt einem, dass es Quatsch ist, wenn ein Staat ständig mehr Geld ausgibt als er hat. Dass es Quatsch ist, ständig auf Kosten der Umwelt zu leben. Dass schwerwiegende soziale Ungerechtigkeiten auf Dauer zu Unfrieden und Problemen führen. Dass es nicht schaden kann, sich auf Tugenden zu besinnen wie Bescheidenheit, Freundlichkeit, Höflichkeit, Empathie ..., denn sie machen ein Zusammenleben von Menschen erst erträglich - davon hat jeder etwas.

Außerdem müssten dann alle, die eine humanistische Bildung genossen haben, ein Muster an emotionaler, sozialer und kognitiver Intelligenz sein .............. ähem................... und dieses Forum würde in dieser Hinsicht selbstverständlich vorbildlich sein .... . :D

Nebenbei finden nicht alle Bürger, die keine humanische Bildung genossen haben, Fernsehsendungen, die gern mit dem Begriff "Unterschichtenfernsehen" benannt werden, grundsätzlich gut.

Trotzdem ist die immer weiter auseinander driftende Schere in Bildung und Ausbildung ein großes Problem unserer Gesellschaft! Das liegt aber meines Erachtens nicht am Fehlen einer humanistischen Bildung, sondern an den mangelnden positiven Erfahrungen der Betreffenden. Wer es nur kennt, dass der Fernseher immer läuft, wird etwas anderes gar nicht in Erwägung ziehen. Wer nur erlebt hat, dass Eltern keine Arbeit finden und resignieren, hat nie erlebt, dass Engagement sich auszahlt. Der Blick auf unsere Gesellschaft hat mit dem zu tun, wie wir diese Gesellschaft erleben! Wer diese Gesellschaft so erlebt, dass man als Mitglied nicht zählt und sich niemand für einen interessiert, wird sich selbst auch nicht für andere interessieren und für die Gesellschaft schon gar nicht.

Ein Weg aus der Misere führt nur darüber hinaus, dass solche Kinder und Jugendliche Erfahrungen machen, die anders sind. Dass es plötzlich jemand gibt, der an sie glaubt und sich für ihre Sorgen und Nöte interessiert. "Wertschätzung ist das Zauberwort", hat fisherman geschrieben und dem schließe ich mich vorbehaltlos an. Wertschätzung beinhaltet Respekt und schließt viel mit ein. "Duzi, duzi" gehört nicht dazu (etwas, was hier immer wieder anklingt), denn jemanden, den ich als Baby behandle, obwohl er keines mehr ist, schätze ich nicht wert. An etwas und jemanden zu glauben, jemandem zuzutrauen, etwas zu können, etwas zu leisten, Ideale zu haben, Vorbild zu sein - das ist das, was für uns wichtig sein sollte! Das ist übrigens ein Grund, wieso ich mich immer wieder gegen undifferenzierte Urteile über Jugendliche/die Jugend wehre, die man gar nicht kennt. Ich möchte gern Vorbild sein oder es wenigstens versuchen.

Und fassen wir uns doch an die eigene Nase: wer von uns geht denn in soziale Brennpunkte, um sich dort ehrenamtlich zu engagieren. Nö, dafür sind wir alle einschließlich mir selbst zu bequem. Meckern können wir gut, finden es auch super, wenn da steht "Vorbild sein....", aber was dagegen TUN? Fehlanzeige.

Da brauchen wir uns auch nicht zu wundern.

Liebe Grüße

chiarina
 
Und fassen wir uns doch an die eigene Nase: wer von uns geht denn in soziale Brennpunkte, um sich dort ehrenamtlich zu engagieren...... aber was dagegen TUN? Fehlanzeige.

Warum sollten wir das tun?? Es gibt in Deutschland, wie in keinem anderen Land der Welt, bereits unfassbar viel staatliche Hilfe?! Diese wird übrigens auch umfangreich in Anspruch genommen.

Wir leben im Land der Möglichkeiten. Du kannst alles lernen, du kannst alles studieren. Du kannst beruflich machen, was immer du willst. Du kannst mit wenigen Mausklicks einen überaus komfortablen Lebensstandard finanzieren, bis hin zu Millionen verdienen, du kannst überall, im absoluten Überfluss alles kaufen, mieten, finanzieren, tauschen.

Gott, wer in diesem Überangebot am Möglichkeiten nicht eine einzige findet, sich etwas Butter aufs Brot zu bringen, den soll ich dann an die Hand nehmen und ihm das Leben erklären?! Während keine 9 Flugstunden von hier Menschen von einer Hand voll Reis eine Woche leben, in Lehmhütten hausen und alle 5 Sekunden ein Kind an Hunger stirbt?! Dort gehe ich hin und helfe!

Aber hier in Deutschland werde ich sicherlich nicht denen helfen, die unsere ganzen Möglichkeiten mißachten und es nicht schaffen mit ein wenig Mühe, beneidenswerten (aus Sicht anderer Länder) Wohlstand zu erreichen!!
 
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Ich verstehe nicht so ganz. Wieso sollte es ungerecht sein, dass die Kinder von Eltern die sich kümmern, besser in der Schule sind. Das ist logisch, nicht ungerecht.


Dieser Lehrer jedoch, erscheint in Tarnhose, ungepflegtem Vollbart und fettigen, langen Haaren vor einem Gericht!!

Diese Geste hielt ich für derart respektlos, dass ich mich fragte, wie ein Mensch der die deutsche Gerichtsbarkeit mit so viel Respektlosigkeit straft, meinem Sohn Benehmen und Respekt vermitteln soll.

Ein ordentliches Hemd zur Jeans, eine gepflegte Rasur hätte ich für angemessen gehalten, als Lehrer, der eine Vorbildfunktion hat, in Begleitung seiner Schüler vor einem Gericht zu erscheinen.

Will sagen, dass Eltern eher eine Kontrollfunktion übernehmen sollten anstatt einer unterstützenden Funktion.

Zu 1: Schlag mal ne Zeitung auf, ca alle drei Tage wird über den Skandal berichtet, dass in Deutschland der Bildungserfolg stark vom Elternhaus abhängt.

Zu 2: Es gibt einen Teil der Lehrerschaft, der seinen Beamtenstatus auf schamloseste Weise ausnutzt, der von Dir beschriebene gehört dazu. Daher: Beamtenstatus abschaffen, Beurteilung z.B. über landes- oder besser bundesweite Vergleichsarbeiten, Möglichkeit zur Entlassung oder Versetzung erleichtern, alles in sozialem Rahmen wie z.B. bei sonstigen Großbetrieben auch. Keine Hexenjagd auf Lehrer, die habens oft nicht leicht. Aber weg mit den extremen Ausreissern nach unten, denn ihr negativer Einfluß ist einfach zu umfassend.

Gruß
Rubato
 
Warum sollten wir das tun?? Es gibt in Deutschland, wie in keinem anderen Land der Welt, bereits unfassbar viel staatliche Hilfe?! Diese wird übrigens auch umfangreich in Anspruch genommen.

Wir leben im Land der Möglichkeiten. (...)

Aber hier in Deutschland werde ich sicherlich nicht denen helfen, die unsere ganzen Möglichkeiten mißachten und es nicht schaffen mit ein wenig Mühe, beneidenswerten (aus Sicht anderer Länder) Wohlstand zu erreichen!!

Lieber Nils,

ich dachte, es geht hier um Bildung und nicht um Wohlstand! Ansonsten empfehle ich Ausflüge in die Welt der (organisierten) Kriminalität. Da sollen die Gewinnspannen beträchtlich sein.

Wenn es aber um Bildung geht, haben eben nicht alle alle Möglichkeiten.

Zwei Kinder, zwei Welten - Armut und Reichtum in Deutschland - YouTube

Bist du der Meinung, dass diejenigen, die diese Möglichkeiten aufgrund ihrer Lebensumstände nicht haben, sie womöglich gar nicht kennen, selbst dran schuld sind?

Und WIE hilfst du den Menschen in Lehmhütten?

Liebe Grüße

chiarina
 

Lieber Nils,

ich dachte, es geht hier um Bildung und nicht um Wohlstand! Ansonsten empfehle ich Ausflüge in die Welt der (organisierten) Kriminalität. Da sollen die Gewinnspannen beträchtlich sein.

Mmh?! Wohlstand erlangt man nur durch Kriminalität?! Ach so ...


Bist du der Meinung, dass diejenigen, die diese Möglichkeiten aufgrund ihrer Lebensumstände nicht haben, sie womöglich gar nicht kennen, selbst dran schuld sind?

Es gibt eine uralte Weisheit an die ich sehr glaube: jeder ist seines Glückes Schmied. Selbstverständlich kennen viele ihre Möglichkeiten nicht. Man muss jedoch schon mal nach Möglichkeiten Ausschau halten, oder? Oder sind wieder einmal andere Schuld, die denen die Möglichkeiten nicht bis vor die Tür tragen?

Und WIE hilfst du den Menschen in Lehmhütten?

Spenden, Patenschaften, Unterstützung internationaler Hilfseinrichtungen etc...
 
Mmh?! Wohlstand erlangt man nur durch Kriminalität?! Ach so ...

Lieber nils,

das habe ich nicht gesagt. Ich wollte darauf hinweisen, dass Wohlstand nicht gleichbedeutend mit Bildung ist und dass gerade die unteren Bildungsschichten leicht in die Kriminalität abdriften, wie leider gerade ein Beispiel eines ehemaligen Klassenkamerads meines Sohnes, der schon in der Schule auffällig war, zeigt. Schau dir mal die Lebensgeschichten und Hintergründe der Familien von Kriminellen an.

Es gibt eine uralte Weisheit an die ich sehr glaube: jeder ist seines Glückes Schmied.

Da ist viel Wahres dran, aber was machen die Leute, die nicht mal einen Hammer halten können? Ich für mich bin sehr dankbar, dass ich in meinem Leben Bedingungen vorgefunden habe, die mich wachsen ließen und nicht verdorren. Das Glück hat nicht jeder.

Spenden, Patenschaften, Unterstützung internationaler Hilfseinrichtungen etc...

Das ist jetzt ziemlich OT, aber auch diesen Menschen ist am meisten damit geholfen, wenn man sie nicht abhängig von finanziellen Zuwendungen anderer macht, sondern ihnen hilft, sich auf eigene Füße zu stellen und ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

Ein Beispiel: in Deutschland wird am liebsten vom Huhn nur die Brust gegessen. Deshalb werden die anderen, nicht gern gekauften Hähnchenteile nach Afrika etc. zu unglaublichen Dumpingpreisen exportiert. Folge: die dort ansässigen Bauern können ihre Hähnchen nicht zu dem gleichen Preis verkaufen, wollen sie auch nur ein bisschen was verdienen. Also können sie ihren bisherigen Lebensunterhalt aufgrund unserer Lebensweise nicht mehr selbst aufbringen und sind auf Spenden und finanzielle Unterstützung angewiesen.... . Das ist schlimm!

Genau wie hier: staatliche Unterstützung in Form von finanzieller Zuwendung behebt nicht die Ursache der Probleme.

Liebe Grüße

chiarina
 
Noch mal was zum Thema Elternengagement/-mitarbeit. Dies wird häufig von beiden Seiten (sic) gründlich missverstanden (ich spreche aus meiner zeit aus dem Vorstand des EBR):

a) Die Schule "missbraucht" die Eltern für Leistungen, die eigentlich durch Steuern und Beiträge finanziert werden sollten: Putzen, Streichen usw.

b) Die engagierten Eltern "missbrauchen" Ihre Position, um den Lehrern (den Profis!!!) zu sagen, wie uns was sie machen solten.

Beides ist übel, aber sehr häufig anzutreffen.

Hier wurde (von Jauchzerle?) das Stichwort "Wertschätzung" gebracht, das mir immens wichtig erscheint. Dazu eine kleine Eigenerfahrung:

In der Klasse meiner Ältesten gab es einen Mathelehrer vom ganz alten Schlag - und der kam mit den pubertierenden Gören einfach nicht klar. Trotz vieler Gespräche mit Eltern (dazu später mehr) änderte sich nichts und meine Frau wollte nun ihrerseits diesen Lehrer aufsuchen. Ich habe mir damals die Situation schildern lassen und entschieden, dass hier wohl mal eine andere Gangart angebracht sei. Meine Frau war recht erleichtert, dass ich diese für sie unangenehme Aufgabe übernehmen wollte...
Auf dieses Gespräch habe ich mich extrem gut vorbeeitet und mich am Zügel gerissen. Also: Rin in den ungewohnten Anzug, Schuhe poliert, weißes Hemd, Krawatte und frisch rasiert >>> Eingehen auf den Wertekanon dieses Lehrers und Respektsbezeugung.

Bei meinem Eintreffen war er - wie erwartet - unfreundlich und in Verteidigungsposition. Ich habe ihn dann reden lassen und immer wieder zum Weiterreden ermuntert. Da stellte sich heraus, dass die Elterngespräche für ihn ganz anders abgelaufen waren. Stichwort: "Keifende Mütter." Vermutlich lag er nicht völlig falsch...

Er wollte dann - ihm war die Unzufriedenheit der Elternschaft ja bekannt - von mir wissen, was ich denn auszusetzen, bzw. zu verbessern habe. Ich hatte mich ja gut vorbereitet und meinem wahren Ego das Maul zugeklebt ;-). Da fiel mir das Lügen leicht: " Wissen Sie, eine von den Gören, mit denen Sie sich tagtäglich rumschlagen, lebt bei mir. Ich weiß was Sie tagtäglich leisten müssen. Und Sie machen das gut! Sollten Probleme mit meiner Tochter auftreten, so rufen Sie mich an - ich bin sicher, WIR ZWEI kriegen das ratzfatz auf die Reihe..."

Inzwischen hatte sich der Knebel meines inneren Saukerlswohl gelockert, denn ich konnte es mir zm Abschluss des gut halbstündigen Gesprächs (das eigentlich ein Monolog war), nicht verkneifen, ihn darauf hinzweisen, dass eine wirklich dezente, schicke Krawatte wohl bei den Girls besser ankäme als sein derzeitiger pseudo-jugendlicher Augenkrebs-Verursacher.

Um zum Ende zukommen: Am nächsten Tag war der Lehrer wie ausgewechselt (nebst Krawatte ;-)). Und er blieb es das ganze Schuljahr lang. So einfach kann manches sein.

Ach ja: irgendwann gabs dann doch mal Probleme mit meiner Tochter. Aber - im Gegensatz zu früher - hat er sie dann nach der Stunde um ein Gespräch GEBETEN. Er habe zwar meine Telefonnummer, aber er wolle meiner Tochter Ärger ersparen und mir Kummer, und sie beide könnten das wohl professionell unter sich ausmachen. So war es dann auch - meine Tochter hat nicht gezickt, weil er Ihr nicht von oben herab drohte, sondern eine Gespräch auf GLEICHER Augenhöhe zuließ.

Dieser Lehrer hatte gewiss das nötige Rüstzeug. Es ist nur unter dem täglichen Beschuss zusammengebrochen und unter den permaneneten Angriffen der Mütter vergraben worden. Der Mann kam aus der Verteidigungsstellung gar nicht mehr raus. Erst die vermeintliche WERTSCHÄTZUNG hat ihm wieder Raum und Kraft gegeben, mit erhobenen Haupt und nötiger Coolness sein Können unter Beweis zu stellen.

Merke: Einen Hund, der schon zigmal wegen Pipimachen verprügelt wurde, kriegt man damit nicht stubenrein. Besser ist es, ihn zu loben, wie toll er das Haus bewacht. Und mit ein wenig Glück hockt er dann als stolzer Wächter VOR der Tür, wenn es zwickt ;-).
 
Folge: die dort ansässigen Bauern können ihre Hähnchen nicht zu dem gleichen Preis verkaufen...
Oh ja! Die europäische "Entwicklungshilfe" in ganz großem Stil lässt Bauern in Afrika verhungern. Unsere Bauern greifen Fördergelder ab, verkaufen Ihren Dreck (z.B. Trockenmilchpulver) an die EU und die schickt den Dreck als "Hilfe" dort hin, wo die Bauern keinerlei Förderung bekommen.
 
Thema Agrarsubventionen: !0 hoch 10 Likes. Ganz großes Übel.
 
Oh ja! Die europäische "Entwicklungshilfe" in ganz großem Stil lässt Bauern in Afrika verhungern. Unsere Bauern greifen Fördergelder ab, verkaufen Ihren Dreck (z.B. Trockenmilchpulver) an die EU und die schickt den Dreck als "Hilfe" dort hin, wo die Bauern keinerlei Förderung bekommen.

Das wäre ja restlich noch OK, wenn denn es nicht den Seiteneffekt hätte, dass die kleptokratischen Oligarchien (die Diebesherrschaft jener Länder) davon profitierte, und die kleinen Bauern dort vor Ort daran kaputtgingen..
 
Lieber nils,

das habe ich nicht gesagt. Ich wollte darauf hinweisen, dass Wohlstand nicht gleichbedeutend mit Bildung ist und dass gerade die unteren Bildungsschichten leicht in die Kriminalität abdriften, wie leider gerade ein Beispiel eines ehemaligen Klassenkamerads meines Sohnes, der schon in der Schule auffällig war, zeigt. Schau dir mal die Lebensgeschichten und Hintergründe der Familien von Kriminellen an.



Da ist viel Wahres dran, aber was machen die Leute, die nicht mal einen Hammer halten können? Ich für mich bin sehr dankbar, dass ich in meinem Leben Bedingungen vorgefunden habe, die mich wachsen ließen und nicht verdorren. Das Glück hat nicht jeder.



Das ist jetzt ziemlich OT, aber auch diesen Menschen ist am meisten damit geholfen, wenn man sie nicht abhängig von finanziellen Zuwendungen anderer macht, sondern ihnen hilft, sich auf eigene Füße zu stellen und ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

Ein Beispiel: in Deutschland wird am liebsten vom Huhn nur die Brust gegessen. Deshalb werden die anderen, nicht gern gekauften Hähnchenteile nach Afrika etc. zu unglaublichen Dumpingpreisen exportiert. Folge: die dort ansässigen Bauern können ihre Hähnchen nicht zu dem gleichen Preis verkaufen, wollen sie auch nur ein bisschen was verdienen. Also können sie ihren bisherigen Lebensunterhalt aufgrund unserer Lebensweise nicht mehr selbst aufbringen und sind auf Spenden und finanzielle Unterstützung angewiesen.... . Das ist schlimm!

Genau wie hier: staatliche Unterstützung in Form von finanzieller Zuwendung behebt nicht die Ursache der Probleme.

Liebe Grüße

chiarina

Siehst du, liebe Chiarina,

Beobachte einmal, wie der Thread weiter verlief. Während andere diskutieren wieso, weshalb, warum die Menschen in Afrika nichts auf den Teller kriegen, spende ich lieber etwas!

Nicht dass diese Diskussionen nicht wichtig sind. Sie müssen geführt werden! Jedoch helfen sie nicht sofort und nicht direkt. Dies ist jedoch ein globales Problem. Wir reden viel darüber wie böse die Welt ist. Aber wir machen nix.
 
Da finde ich die Fragen nach dem Warum aber wesentlich wichtiger und nützlicher als verpuffende Spenden.
 

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