Sprünge linke Hand 5.Finger

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Hans_amoll

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2. Aug. 2010
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Hallo,
ich habe folgende Schwierigkeiten: Immer wenn ich mit dem kleinen Finger der linken Hand einen Sprung über eine oder zwei Oktaven nach unten zum "g" durchführen will, treffe ich dies in den meisten Fällen nicht. Zum benachbarten "a" oder "f" funktioniert dies, wenn ich jedoch das "g" spielen will treffe ich meist daneben.
Hat jemand Erfahrung und kann mir helfen oder gibt es hierfür bestimmte Übungen??
Für Tips bedanke ich mich im voraus.
 
Mit geschlossenen Augen langsam üben.

Und zwar so, daß Du immer vor dem Spielen des Tons die Tasten fühlst. Orientieren mußt Du Dich dabei an den schwarzen Tasten. Die unbenutzten Finger sind entspannt und fühlen die schwarzen Tasten. D.h. beim F fühlt man 3 Tasten, beim G deren 2, beim A nur eine.

Gut ist auch, übungshalber nicht von senkrecht oben zu kommen, sondern erstmal weiter in Richtung schwarze Tasten aufzukommen und die Hand dann ein kleines Stück nach vorne zu ziehen - dann erhalten die Fingerspitzen mehr Tast-Informationen.

LG,
Hasenbein
 
meine KL sagt immer: mit dem kleinen Finger zielen. Und dann auch blind üben.
 
Nein, nicht gut.

Niemals aus mechanischen Fixierungen heraus spielen oder üben!

LG,
Hasenbein
 
Franz Liszt, der zweifelsohne viel vom Klavierspielen verstand, riet zu folgendem Trick:
wenn man G mit dem 5. Finger treffen will, dann schaut man auf g und berührt eben g mit dem Daumen - automatisch wird der 5. Finger eine Oktave tiefer G treffen.
Dieser Lisztsche Trick ist z.B. im so genannten Minutenwalzer hilfreich. Die Orientierung wird dadurch erleichtert.
 
Den Trick verstehe ich noch nicht ganz.

Der dürfte doch nur funktionieren, wenn der Spieler den Oktavabstand bereits fest als Gewohnheit gespeichert hat, ne?

Einem relativen Anfänger dürfte er wohl wenig nützen, da der kleine Finger ja vermutlich irgendwo in der Zone G-A rumlümmelt (oder noch woanders, je nach Handgröße) und von automatischem Treffen des G nicht die Rede sein kann.

LG,
Hasenbein
 
Der dürfte doch nur funktionieren, wenn der Spieler den Oktavabstand bereits fest als Gewohnheit gespeichert hat, ne?

yupp - indes etliche Klavierpädagogen den Oktavabstand für etwas natürliches halten, was man so immer mal wieder zum Klavierspielen braucht, schon in ganz winzigen Anfänger-Menuets, wenn z.B. die l.H. am Ende g-d-G oder ähnliches spielt; ja die sind sogar der Meinung, dass die ominöse Oktave ganz leicht zu sehen und anzufassen ist (und wer sie noch nicht anfassen kann, dem ist sie eine optische Orientierung)
 
Leider wird der Oktavabstand von so manchen dann für sooo natürlich gehalten, daß die verbreiteten Septimgriffe der linken Hand im Jazz für so manchen, der bis dahin nur Pop (im Popklavier gibt es links sehr viele Oktavgriffe) oder Klassik gespielt hat, fast ein Ding der Unmöglichkeit werden...

"Natürlich" finde ich das falsche Wort. Oktaven muß man natürlich aus dem Effeff können, klar. Aber "natürlich" ist da nix dran (außer daß sie in der Tat besonders einfach zu sehen ist) . Wie auch schon die Mensur des Klaviers nicht "natürlich" ist.

LG,
Hasenbein
 
"Oktavbereitschaft" und so ist ja alles richtig.

Aber mich stört einfach, das als "natürlich" zu bezeichnen.

Einigen wir uns auf "zweckmäßig", o.k.?

LG,
Hasenbein
 

Hallo,

eine gute Übung, die eigentlich zum Einspielen gedacht ist:

du spielst den oberen Ton und repetierst mit deinen Fingern einen weiter entfernten Ton.

Linke Hand spielt Oktave: c1 c c c c c mit dem Fingersatz 1 5 4 3 2 1

Dann gehst du weiter zum nächsten Ton, also einer kleinen None: c1 H H H H, ebenfalls mit dem Fingersatz 1 5 4 3 2 1.

Wenn dann alles klappt zum nächsten:

Der großen None: c1 B B B B, wieder mit Fingersatz 1 5 4 3 2 1.

usw...

Bis du die zwei Oktaven erreicht hast. Wichtig ist nur, dass jeder Sprung klappt.

@hasenbein:

Versuch mal ein Buch mit einer Hand und allen fünf Fingern zu halten und heb es hoch, ohne dass du die Finger zu sehr streckst, sondern einfach nur locker hochheben. Und nun nimm das Buch weg und behalte die Fingerhaltung. Jetzt gehst du zum Klavier und schaust, welchen Abstand du vom 5. Finger zum Daumen siehst. Wenn du nicht unnatürlich große oder kleine Hände hast, dann wird es mit ziemlicher Sicherheit eine Oktave ergeben.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,
ich habe folgende Schwierigkeiten: Immer wenn ich mit dem kleinen Finger der linken Hand einen Sprung über eine oder zwei Oktaven nach unten zum "g" durchführen will, treffe ich dies in den meisten Fällen nicht. Zum benachbarten "a" oder "f" funktioniert dies, wenn ich jedoch das "g" spielen will treffe ich meist daneben.
Hat jemand Erfahrung und kann mir helfen oder gibt es hierfür bestimmte Übungen??
Für Tips bedanke ich mich im voraus.


Hallo Hans_amoll,

neben den sehr guten Tipps des Blind übens würde ich noch gern zwei Dinge erwähnen:

1. ich habe leider eine kleine Allergie gegen das Wort "Sprung", da ich die Erfahrung gemacht habe, dass allein dieses Wort schon Ängste und Blockaden aufbaut. Richtige Sprünge gibt es gar nicht so oft in der Klavierliteratur, wenn man mal die richtig virtuosen Stücke ausnimmt. Und um die geht es ja wohl hier nicht.

Solche Stellen wie du sie beschreibst, empfinde ich eher als Gleiten wie beim Surfen. Ich nehme mal an, dass du als Ausgangspunkt vor dem G einen Akkord spielst? Dann kann man den Akkord mit dem G in einer Ellipse verbinden. Die ist halt dann relativ weit gestreckt - man gleitet also in einer Ellipse vom Akkord zum G und wieder zurück. Das Handgelenk ist beteiligt, aber auch die Armführung ist wichtig! Dann muss man nur noch rauskriegen, ob die Ellipse im oder gegen den Uhrzeigersinn zu spielen ist. Probiere einfach aus, was dir am meisten liegt und was am besten klingt.
Bei mir ist es so, dass ich für schnelle Stellen wie im Schlussstück des Carnaval eine Ellipse (im schnellen Tempo eine sehr flache Ellipse) gegen den Uhrzeigersinn spiele, also beim 5. Finger ist mit dem Handgelenk etwas nach unten gehe, beim Akkord dann etwas hoch. Im schnellen Tempo sind die Bewegungen allerdings sehr klein. Im langsamen Tempo spiele ich oft im Uhrzeigersinn, weil ich dann die Bässe schön zum Klingen bringen kann.

2. Wichtig finde ich auch, erst mal hinzuschauen. Und zwar genau auf das G, bevor du es spielst. Nach dem Motto: was man als Ziel anvisiert, das trifft man auch. Zur Demonstration kannst du folgendes Experiment machen: lege ein Radiergummi o.ä. auf den geschlossenen Klavierdeckel weit weg von deiner linken Hand in den Bassbereich und versuche dann, es blitzschnell zu packen. Das wird immer klappen, wenn du auf das Radiergummi schaust. Und vielleicht merkst du auch jetzt, dass so ein Abstand überhaupt kein Problem ist - es ist für uns Menschen ganz natürlich, weit , schnell und sicher zu greifen (Handball, ........). Man muss nur vorher hinschauen.
Vielleicht übst du mal, erst nur das G zu spielen und dabei darauf zu schauen (auch auf die umgebenden schwarzen Tasten, an denen du dich orientieren kannst, s. hasenbein). Dann spielst du besagten Akkord + G, schaust dabei auf's G, machst dann eine Pause, dann das Gleiche von vorne .... .

Ich finde es hier besonders schwierig, dir konkret weiterzuhelfen, weil es viele Möglichkeiten gibt, an denen dein Problem liegen kann. Vielleicht spielst du auch da gerade rechts etwas, was deine Aufmerksamkeit beansprucht und es liegt daran. Wenn du das Gefühl hast, das hilft dir alles nicht, stell doch mal ein Notebeispiel rein.

Viel Erfolg und viele Grüße

chiarina
 
@hasenbein:

Versuch mal ein Buch mit einer Hand und allen fünf Fingern zu halten und heb es hoch, ohne dass du die Finger zu sehr streckst, sondern einfach nur locker hochheben. Und nun nimm das Buch weg und behalte die Fingerhaltung. Jetzt gehst du zum Klavier und schaust, welchen Abstand du vom 5. Finger zum Daumen siehst. Wenn du nicht unnatürlich große oder kleine Hände hast, dann wird es mit ziemlicher Sicherheit eine Oktave ergeben.

das ist, was einige (nicht wenige!) Klavierpädagogen von Rang zu diesem Thema auch schon schriftlich bemerkt haben: dass der Oktavgriff eigentlich recht natürlich ist! :) :) :)
 
Wenn du nicht unnatürlich große oder kleine Hände hast, dann wird es mit ziemlicher Sicherheit eine Oktave ergeben.

O.K.

In Zukunft werde ich Schülern von mir wie z.B. der kleinen 18jährigen, die so kleine Hände hat, daß sie eine Oktave nur mit Mühe hinbekommt, und dem 1,95 großen 16jährigen, der bereits nur mit mit Mühe zwischen die schwarzen Tasten kommt, sagen, daß ihre Handgröße unnatürlich ist und sie mal zum Arzt gehen sollten! :cool: :rolleyes:

LG,
Hasenbein
 
O.K.

In Zukunft werde ich Schülern von mir wie z.B. der kleinen 18jährigen, die so kleine Hände hat, daß sie eine Oktave nur mit Mühe hinbekommt, und dem 1,95 großen 16jährigen, der bereits nur mit mit Mühe zwischen die schwarzen Tasten kommt, sagen, daß ihre Handgröße unnatürlich ist und sie mal zum Arzt gehen sollten! :cool: :rolleyes:

... freundlicher und nettiquettiger wäre, wenn Du den beiden lobend mitteilst, dass sie vom Durchschnitt abweichen (denn wer ist schon gerne durchschnittlich) ;) :)
 
Ja, gute Idee.

Werde ihnen freundlich lobend mitteilen, daß sie vom Durchschnitt abweichen und daher sicherlich mühelos eine andere Beschäftigung finden, die ihren ganz besonderen Talenten mehr entspricht als Klavierspielen (z.B. in schwer zugänglichen Ecken putzen für die 18jährige, Klaviere transportieren für den 16jährigen)! Hier bitte die Abmeldung unterschreiben! Danke!

:D:D
 
Hallo,
ich habe folgende Schwierigkeiten: Immer wenn ich mit dem kleinen Finger der linken Hand einen Sprung über eine oder zwei Oktaven nach unten zum "g" durchführen will, treffe ich dies in den meisten Fällen nicht. Zum benachbarten "a" oder "f" funktioniert dies, wenn ich jedoch das "g" spielen will treffe ich meist daneben.
Hat jemand Erfahrung und kann mir helfen oder gibt es hierfür bestimmte Übungen??
Für Tips bedanke ich mich im voraus.
Erstmals vielen Dank für die rege Beteiligung. Mit Oktavabständen habe ich keine Schwierigkeiten. Das Problem ist, blind mit der linken Hand das "g" zu finden. Was mir bisher entgegenkommt ist der Beitrag von "hasenbein": Orientierung an den schwarzen Tasten. Ich habe festgestellt, dass es ausreicht wenn ich mit dem 3.Finger das Bb erfühle und hiermit sofort die Position des "g" mit dem 5.Finger sicher habe.
Frage an hasenbein: .....die Hand ein kleines Stück nach vorne ziehen....; Meinst Du mit "vorne" den Anfang der schwarzen Tasten, also die Kante??
 
Genau! Die Hand kommt also ein wenig weiter von Dir weg auf die Tasten auf, und die "Anschlagsbewegung" ist dann nicht senkrecht nach unten, sondern ein Ziehen der Hand zu Dir hin mit gleichzeitigem Runterdrücken der Tasten. Eine Gleitbewegung.
Aber nur so weit, daß auch zum Schluß noch die unbenutzten Finger in Kontakt mit den schwarzen Tasten sind.

LG,
Hasenbein
 

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