Linke Hand Sanft Spielen

Fuzun

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13. März 2020
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Hallo zusammen,

ich übe derzeitig das bekannte Stück “Comptine d'un Autre été: L'Après-Midi” von Tiersen. Beim Spielen der Akkorde zusammen mit der Melodie habe ich keine Probleme. Jedoch würde ich die linke Hand gerne etwas sanfter spiele wollen, dass die Melodie viel besser in Erscheinung tritt. Derzeit bekomme ich das leider nicht hin. Wie spiele ich die linke Hand “sanfter” als die rechte Hand?

Könnt Ihr mir da behilflich sein?
Vielen Dank vorab
 
Hallo zusammen,

ich übe derzeitig das bekannte Stück “Comptine d'un Autre été: L'Après-Midi” von Tiersen. Beim Spielen der Akkorde zusammen mit der Melodie habe ich keine Probleme. Jedoch würde ich die linke Hand gerne etwas sanfter spiele wollen, dass die Melodie viel besser in Erscheinung tritt. Derzeit bekomme ich das leider nicht hin. Wie spiele ich die linke Hand “sanfter” als die rechte Hand?

Könnt Ihr mir da behilflich sein?
Vielen Dank vorab

Das Problem hab ich auch immer , trotzdem mein KL mir das immer wieder vormacht . Ich soll die Noten immer etwas nach oben anschieben, Manchmal klappt’s . Aber eben auch nicht immer
Aber muss es eben immer wieder üben , üben üben !
 
Dein Problem entsteht dadurch, dass deine beiden Hände offenbar noch nicht unabhängig voneinander spielen. Es gibt drei Übemethoden, die dir da helfen könnten:
  • Trainiere grundsätzlich die Unabhängigkeit der Hände in Bezug auf die Lautstärke, indem du zuerst die rechte Hand sehr laut spielst, dann die linke Hand ca. eine halbe Sekunde später sehr leise. Dann umgekehrt. Wenn das gut läuft, verkürzt du die Zeitabstände zwischen den Händen nach und nach immer weiter, achtest aber weiterhin auf die unterschiedliche Lautstärke. Irgendwann spielen beide Hände fast synchron, danach dann synchron. Nun müsste weiterhin, wie beim Üben mit zeitversetztem Anschlag, ein deutlicher Lautstärkeunterschied hörbar sein.

  • Stelle dir beim Spielen des Stücks vor, dass 80% deines Körpergewichts auf der rechten Seite liegen, z.B. wie ein mit Wasser vollgelaufenes Schiff, das Schlagseite hat.

  • Singe beim Klavierspielen die Melodie, in diesem Fall die rechte Hand, mit. Dadurch unterstützt du die Melodie, die nun besser in Erscheinung treten kann.
 
...wozu soll das gut sein? (entre nous: man kann die Noten auch voll Ingrimm windelweich prügeln, kreischend messern und hernach abfackeln - alle diese gewiß sehenswerten Maßnahmen verändern/verbessern den Klang exakt gar nicht) ;-) :-D :-D

Entschuldigung , ich meinte die Tasten . Es hilft mir ! Wenn es für Euch auch unverständlich ist . Er muss es ja wissen . Hat Klavier studiert .
 
...die Tasten "nach oben" (!) anschieben??? ...das tut den Tasten nicht gut...
Kann es sein, dass du eine "Schubbewegung" mit dem Arm beim anschlagen der Melodietöne meinst, während der andere Arm eher ruhig/leicht bleiben soll?
 
Ja genau ! Das meinte ich . Hab mich wohl etwas blöd ausgedrückt
 
um @Demians Tipps zu unterstützen:
Ganz pfiffig ist auch, beide Hände gleichzeitig zu spielen, aber die linke nur oberflächlich auf die Tasten zu legen, sodass kein Ton kommt (also links klingt nix und rechts alles). Das ist erst schwierig- zeigt, dass Deine Hirnhälften arbeiten- , geht nach kurzer Zeit aber leicht und dann ist es kein problem, die linke Hand sanfter zu spielen...
 
Kannst Du, wenn Du nur mit der linken Hand spielst, die Begleitfigur im gewünschten Tempo sanft spielen?
 
Außer das beide Hände absolut sicher ihren Part spielen sollten, sollte man sich selbst zuhören, und zwar dergestalt, mal die eine Stimme, mal die andere in den Hör- Focus nehmen. Jetzt die focussierte Stimme bewusst so spielen, dass sie dominant erklingt. Erst wenn man Herr der Stimmen ist und zwar im Zusammenspiel kann man die Stimmen bewusst dynamisch, artikulatorisch voneinander absetzen
 

Das ist erst schwierig- zeigt, dass Deine Hirnhälften arbeiten- , geht nach kurzer Zeit aber leicht und dann ist es kein problem, die linke Hand sanfter zu spielen...
...wenn man statt dieser Mühe lieber gleich an der Wurzel sozusagen üben will, wäre dann nicht effizienter, wenn man "das arbeiten der Gehirnhälften" üben würde? ...und wie wäre das machbar?
(umgekehrt gedacht: ist jeder, der längere Zeit Mühe hat, beide Arme (samt Händchen & Fingerlein) simultan unterschiedlich zu bewegen, hirnmäßig ein Doofie, weil seine Hälften arbeitsscheu sind?)
;-) :-D

spaßeshalber: wer links eine Begleitung spielt und rechts gleichzeitig eine Melodie (egal ob es schlecht oder gut klingt), dessen "Hirnhälften arbeiten" dabei schon längst (die fangen nicht erst an, wenn es um simultan leiser und lauter geht) - - insofern ist der gutgemeinte Verweis auf die Hirnhälften ziemlich entbehrlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bringen eigentlich klavierunabhängige Übungen etwas zur Verbesserung den Hanunabhängigkeit? Etwa das berühmte auf den Bauch klopfen und gleichzeitig Kreise über dem Kopf beschreiben? Oder ist das ein Märchen?
 
@rolf , aber gibt es nicht verschiedene Stadien in der Zusammenarbeit?
Es ist relativ leicht, beide Hände auf die Tasten zu legen und beide spielen zu lassen. Hat man aber an die eine Hand eine andere Anforderung außer nur die Töne zu treffen, z.B. staccato, während die andere legato spielt, oder eben solistisch, während die andere sanft begleitet, so ist das doch einer Steigerung und fällt erfahrungsgemäß den meisten erstmal richtig schwer.
In der Tat mache ich gerne Übungen mit meinen Schülern, die das beleuchten, wie z.B. mit einer Hand Klavier spielen, mit der anderen den Namen schreiben, oder Kadenzen spielen und dabei erzählen...
 
aber gibt es nicht verschiedene Stadien in der Zusammenarbeit?
wessen Zusammenarbeit?
die der Hände oder die der Gehirnhälften oder die der Völker und Heerscharen?

_________________
...bei allen Göttern: ist es tatsächlich "sooo schwierig", zwei verschiedene Bewegungen mit den beiden Armen/Händen auszuführen, oder kann man das nicht schon längst... die Hausfrau am Herd :-D rührt mit der rechten Hand, dass der Kartoffelbrei nicht anbrennt, und weil gerade ihr Kurschatten anruft, rührt sie natürlich (Hirnhälftendoofie) mit dem Handy in der linken Hand im Ohr (oder auch im Topf, egal) - ist das so, oder kann die gleichzeitig telefonieren und Brei rühren? ...wenn klein Fritzchen einen Mückenstich auf der linken Pausbacke hat und sich mit links dort kratzt, kratzt der dann mit rechts zugleich die stichfreie rechte Pausbacke, weil(ja warum eigentlich?) - - - man kann Dutzende alltägliche Situationen finden, in welchen man ohne es zu verkacken mit den Händen verschiedenes gleichzeitig macht.

statt nutzlos grübeln, Hirnhälften beäugen oder sonstwas, kann Klarheit darüber, was vorhanden ist, helfen. Der beste Tipp war übrigens der mit dem Tastentiefgang (von @Tastatula ) - man kann prima spüren (dazu sind die Griffel da!), wie weit man in die Tasten fasst. Mit Schwung in den Tastenboden: "laut" - ohne sonderlichen Schwung ganz leicht, nicht bis ganz nach unten: "leise". Da muss man nicht mal drüber nachdenken und "die Hirnhälften strapazieren", sondern einfach fühlen und machen. Man kann spüren, wie laut und leise es wird, wie man das differenziert (wobei hier Wissen über die Funktionsweise a) der Klaviatur und b) der Bewegungsweisen der eigenen Extremitäten nützlicher ist als neurologische Spezialitäten...)
Laut und leise zugleich geht auch in einer Hand allein (gehört zu den absoluten Basis"fähigkeiten") und wer das in Form eines Bildchens sehen will, der kauft sich den Czeslaw Marek
 
Bringen eigentlich klavierunabhängige Übungen etwas zur Verbesserung den Hanunabhängigkeit?

Meiner Meinung nach nicht, da es sich hier um ein Problem der Parallelverarbeitung (bzw. deren Unmöglichkeit) handelt. Man muss zig Dinge gleichzeitig tun, kann sich aber aber nur auf eine Sache konzentrieren. Man kann die Bewegungen mechanisch eindrillen und damit recht weit kommen, für eine echte Kontrolle jedoch muss man die Spieltechnik (nicht das Stück!) soweit automatisieren, dass man mit minimalem kognitiven Aufwand spielen kann. Erst diese Minimierung gibt einem die Möglichkeit, während des Spieles bestimmte Aspekte gezielt herauszuarbeiten.
Kann halt länger dauern.
 
Oberflächlich heißt, die Tasten an der Oberfläche berühren, aber nicht ganz herunterdrücken, es kommt also kein Ton. Also nur so tun, als ob. Das ist allerdings wichtig. Jede Taste wird berührt, aber gar nicht, oder kaum heruntergedrückt.
 
Oberflächlich heißt, die Tasten an der Oberfläche berühren, aber nicht ganz herunterdrücken, es kommt also kein Ton. Also nur so tun, als ob. Das ist allerdings wichtig. Jede Taste wird berührt, aber gar nicht, oder kaum heruntergedrückt.

Ach so jetzt verstehe ich das :) und mit der Zeit dann nur mäßig herunterdrücken, dass die gewünsche Sänfte erreicht ist?
 

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