Sprachliche Bilder aus der Musik

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Bernhard Hiller

Bernhard Hiller

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28. Aug. 2013
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Musikalische Inhalte bilden den Kern so mancher sprachlicher Bilder, wobei die Streichinstrumente die Überhand zu haben scheinen. Gewiss, auch auf dem Klavier kann man sich - ganz wörtlich - im Ton vergreifen oder den richtigen Ton treffen. Aber nur ein Streicher kann den Bogen überspannen oder den Bogen raushaben.
"Fiasco" ist das italienische Wort für Flasche, nicht für so kleine wie Bierflaschen, sondern die großen Korbflaschen, wie wir sie vor allem beim Chianti zu schätzen wissen. Hatte ein Opernsänger den Geschmack des Publikums nicht getroffen, hingen sie ihm so eine Flasche um: du hast gesungen wie ein Betrunkener. Un fiasco.
Welche sprachlichen Bilder musikalischen Ursprungs kennt ihr? Kommt auch das Klavier darin vor?
Laßt diesen Faden mal nicht zum Fiasko werden, sondern haut kräftig auf die Pauke!
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer gibt denn hier den Ton an?

Der Ton macht übrigens die Musik!

Mach mal'n Bißchen piano.
(Hat nicht nur mit Musik zu tun, sondern kommt auch ein Klavier drin vor ;-))
 
Es wird Zeit, dass Ihr euch mal die Hörner abstosst.
 
Es wird Zeit, dass Ihr euch mal die Hörner abstosst.

Nee, also diese Redensart ist tierischen Ursprungs. :-D

"Die Hörner sind das Symbol der als triebhaft geltenden Böcke und Stiere. Ursprung der Redensart ist die"Deposition" (von lat. depositio cornuum = Ablegen der Hörner), ein Initiationsritual für Studenten, das in Deutschland vom 15.-18. Jahrhundert Anwendung fand. Dabei ging es darum, die"Unzivilisiertheit" der Neuankömmlinge beim Übergang ins Studentenleben auszutreiben, wobei sie unangenehmen Prozeduren ausgesetzt wurden. So wurden sie als Bock mit Hörnern verkleidet, die ihnen anschließend abgeschlagen, abgestoßen, abgelaufen oder abgeschliffen wurden".
 
Die Hörner sind das Symbol der als triebhaft geltenden Böcke und Stiere. Ursprung der Redensart ist die"Deposition" (von lat. depositio cornuum = Ablegen der Hörner), ein Initiationsritual für Studenten, das in Deutschland vom 15.-18. Jahrhundert Anwendung fand. Dabei ging es darum, die"Unzivilisiertheit" der Neuankömmlinge beim Übergang ins Studentenleben auszutreiben, wobei sie unangenehmen Prozeduren ausgesetzt wurden. So wurden sie als Bock mit Hörnern verkleidet, die ihnen anschließend abgeschlagen, abgestoßen, abgelaufen oder abgeschliffen wurden
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Aber nur ein Streicher kann den Bogen überspannen oder den Bogen raushaben.

Ersteres glaub ich nicht. Der überspannte Bogen bezeichnet das Schießgerät, denn die Redensart ist schon in der Antike belegt. Und letzteres ist, meine ich, eine Redensart aus der Artillerie.

Schön, dass Du den Faden aufgemacht hast; ich bin gespannt, was noch kommt. Musik scheint eine der Disziplinen zu sein, wo der Begriffsapparat zum viel größeren Teil aus Metaphern und anderen figurativen als aus eigentlichen Ausdrücken besteht. Ein Ton etwa ist dunkel, hell, scharf, süß etc. - grade mal laut und leise sind nicht-metaphorisch.
 

Bei dem, was so mancher Politiker, insbesondere von einer bestimmten Partei, so heraustrompetet, denke ich bisweilen "Quatsch keine Opern! Geh lieber dahin, wo die Musik spielt, also dahin, wo das wirkliche Leben stattfindet."

Könnte mich die betreffende Person hören, wäre das vermutlich keine Musik in ihren Ohren.

 
Und dann gibt es ja noch das schöne Sprichwort: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing." Geht, glaube ich, auf die Minnesänger zurück.
 
Nee, also diese Redensart ist tierischen Ursprungs. :-D

"Die Hörner sind das Symbol der als triebhaft geltenden Böcke und Stiere. Ursprung der Redensart ist die"Deposition" (von lat. depositio cornuum = Ablegen der Hörner), ein Initiationsritual für Studenten, das in Deutschland vom 15.-18. Jahrhundert Anwendung fand. Dabei ging es darum, die"Unzivilisiertheit" der Neuankömmlinge beim Übergang ins Studentenleben auszutreiben, wobei sie unangenehmen Prozeduren ausgesetzt wurden. So wurden sie als Bock mit Hörnern verkleidet, die ihnen anschließend abgeschlagen, abgestoßen, abgelaufen oder abgeschliffen wurden".

"Hörner... die ihnen abgelaufen wurden"? Der Rest des Zitats ist auch nicht viel besser, denn die Redensart hat historisch eindeutig keinen sexualmetaphorischen Hintergrund. Man sollte vielleicht nicht aus der erstbesten trüben Quelle schöpfen, wenn es auch klare gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
denn die Redensart hat historisch eindeutig keinen sexualmetaphorischen Hintergrund.
Das Steht in Noras Zitat so auch nicht drin. Es wird höchstens impliziert.


Ansonsten habe ich jetzt lange gesucht und so ziemlich allen Quellen entsprudelt das gleiche trübe Wasser. Diese hier halte ich für recht seriös:
http://www.staff.uni-marburg.de/~nail/redensarten.htm
Auch da steht etwas von "wurde .... abgelaufen".
 

Ich habe diese Erklärung gefunden:

Herkunft:

[1] In der Militärmusik galten Pauken und Trompeten lange als edelste Instrumente, im Gegensatz zum Spil, also den Trommeln und Pfeifen. Vor allem im 16. und 17. Jahrhundert waren Pauker und Trompeter im Militär hoch angesehen, hatten eine eigene Zunft, geschützte Berufsbezeichnungen und hohe Dienstgrade. Trommeln und Pfeifen waren Instrumente der Laienmusiker und niederen Dienstgrade.[1] Dementsprechend spielten Pauken und Trompeten nur zu den wichtigen Anlässen auf.


Quelle: Wiktionary
 

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