Spielen nach 25 Jahren

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Schauen wir mal, ob wir hier mal wieder nur ins Leere argumentieren...
 
Hallo Leute,
Vielen Dank für die ganzen Vorschläge! Danke, dass ihr euch damit beschäftigt habt, mit soviel lieber anteilnahme habe ich garnicht gerechnet :) Ich weiß immernoch nicht so genau, was am Besten ist, habe jetz aber einige Ansätze zum Nachdenken. Fröhliches klimpern an alle!
 
Ich hab noch einen Nachtrag, zwar nicht das Klavierspielen betreffend, aber eine Bastelidee. Meine Mutter hatte über Jahre dänische Stickerei zum Hobby gehabt, aber auf einmal mit Mitte 50 hörte sie damit auf (ich glaube, weil die winzigkleinen Stiche eine Brille erforderten und damit der Spaß irgendwie beeinträchtigt war, vielleicht auch die Nadel nicht mehr wollte... wie auch immer). Damals waren gerade Fensterbilder aus Tonkarton en vogue. Ich hab ihr eine "Ausrüstung" mit Bastelmesser mit mehreren verschieden Klingen und eine Broschüre mit Vorlagen und eine Auswahl Tonkarton geschenkt. Das war ein Erfolg! Über Jahre entstanden tolle Fensterbilder für die Enkel, für Weihnachten, für Frühling mit komplizierten "Intarsien" , also viel Mühe und sie hat sich natürlich auch selbst weitere Materialien besorgt. Später, allerdings als das Feuer dafür versiegte, habe ich es nochmal mit einem Starterset für Acrylmalerei probiert. Das hat sie nicht angenommen. Kann aber auch sein, dass die Kraft für solche Hobbies einfach nicht mehr da war. Ab und zu hat sie noch genäht (sie hat immer genäht, erst für uns Kinder und sich selbst, dann wurden die ersten Enkel von Kopf bis Fuß ausgestattet), aber nur noch einfaches wie eine Weste für sich und meinen Vater.
Was ihr aber fast bis zuletzt immer Spaß gemacht hat, war ein geselliger Flötenkreis, wo die Hälfte der Zeit die "Flötentanten" getrascht und gefrühstückt hatten und dann aber auf nicht zu hohem Niveau auch schöne Flötenorchesterstücke sich erspielten.
 
Frag Dich lieber, was evtl. bei Dir so los ist, weswegen Du ein Bedürfnis verspürst, Dich in die Belange anderer einzumischen (vermeintlich, um denen "Gutes zu tun"). Dabei könnten möglicherweise unbequeme, aber interessante Erkenntnisse zutage treten...
Ich musste schmunzeln bei deinem Beitrag. Die Frage stelle ich mir öfter, wenn ich versuche, meinen Sohn zu irgendetwas zu motivieren. Während meine Tochter alles auf einmal möchte, hat mein Sohn zu nichts Lust außer Fernsehen und Computer spielen. Ist seine Bildschirmzeit vorbei versinkt er desöfteren in Lethargie, langweilt sich und ist mit sich unzufrieden. Der Versuch, ihn zu motivieren, ist ein Akt der Liebe um ihm Möglichkeiten aufzuzeigen, was Leben noch so an schönen Dingen bietet. Nicht selten erreicht man mit sanftem Druck dann, dass er mit macht und dann doch ganz begeistert dabei ist. Ausflüge z.B. Bei langwierigen Dingen wie Musikunterricht hilft das wenig. Da braucht es eigenen Antrieb.

Bei Erwachsenen sollte man meinen, dass die ihren Weg im Leben gefunden haben und selber entscheiden, was sie wollen und was nicht. Wenn ich meinen Papa so ansehe, der mit seinen 83 Jahren auch sehr viel rumsitzt und einfach nichts mehr macht (und das schon ziemlich viele Jahre), dann komme ich da eigentlich nicht auf die Idee, ihn zu irgendwas motivieren zu wollen.

Ich wäre auch ziemlich unmotiviert, heute, 30 Jahre nach dem aufhören wieder mit der Querflöte anzufangen, obwohl da noch sehr viel mehr erhalten ist an Fähigkeiten als bei den Klavierstücken, die ich vor einem Monat beiseite gelegt habe.
 
Bei Erwachsenen sollte man meinen, dass die ihren Weg im Leben gefunden haben und selber entscheiden, was sie wollen und was nicht.
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Richtig! :super:

Das ist eine Sache des gebotenen Respekts in meinen Augen.

Fragen ja, bei abschlägiger Antwort überreden und motivieren nein.

Manchmal stelle ich mir vor, alt und gebrechlich in einem Seniorenheim zu sein, umgeben von übermotivierten Pflegepersonen und ehrgeizigen Verwandten, die mich gegen meinen Willen auf lustige Sommerfeste mal oder Karnevalsfeiern karren.

Das ist für mich ein Horrorszenario!
 

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