Altes (25 jahre) altes Klavier kaufen?

Das ist aber eine sehr pauschale Aussage, vor Allem hinsichtlich der Tatsache, dass Du Totalschaden/Finalschaden mit dem von joeach explizit bezeichnetem wirtschaftlichen Totalschaden verwechselst.

Dieser Logik vermag ich jetzt nicht ganz folgen zu können - wenn es danach geht, wäre ja Dein Bechstein ja auch ein wirtschaftlicher Totalschaden :denken: Das große Geschäft wirst mit dem Teil ned machen können, so sauber Du ihn auch arbeitest, einfach weil der Bedarf an solchen Instrumenten fehlt.......aber ich bin ja koa Betriebswirt ned, ich muß des jetzt ned alles verstehen. :konfus:

LG
Henry
 
Dieser Logik vermag ich jetzt nicht ganz folgen zu können - wenn es danach geht, wäre ja Dein Bechstein ja auch ein wirtschaftlicher Totalschaden
Hier trägt halt der Name. Bei den drei Bs oder nem S ... kann es sich durchaus lohnen (bei meinem z.B. eher nicht mehr, zu groß, zu alt), weil für ein überholtes Instrument entsprechende Preise gezahlt werden, aber bei einem
übersteigt die Investition halt den zu erwartenden Ertrag. Hier fährt selbst aus privater Sicht jeder besser, wenn er das Geld in ein besseres Instrument investiert.
Btw., Mein Flügel ist erstens nicht Noname und zweitens war er nicht in einem solchen ungewarteten Zustand. Und trotzdem stand er 3 Monate erfolglos auf Ebay und kein Händler wird in den investieren.
 
Hier trägt halt der Name. Bei den drei Bs oder nem S ... kann es sich durchaus lohnen

Meine Güte....Namen kann man raufpappen - gibt genug NoName Chinaböller wo Berdux, Schwechten Berlin oder sonstwas draufklebt. Ein S&S mit gebrochener Gußplatte ist genau so wertlos wie ein Instrument ohne Namen mit gebrochener Gußplatte.
Des weiteren, schau mal auf die Hausmarken (im Grunde genommen auch NoName) ...da gibt es in München Instrumente mit dem Namen "Fischer" - diese hat mitnichten Herr Fischer selbst hergestellt, sondern diese Instrumente werden NoName bei Bechstein produziert.

LG
Henry
 
Aha...Fischer ist Bechstein ? Interessant ...
 
Reparieren ist umweltfreundlicher und damit nachhaltiger als neu kaufen (CO2) und stärkt die lokale, kleinteilige Wirtschaft.
 
Reparieren ist umweltfreundlicher und damit nachhaltiger als neu kaufen (CO2) und stärkt die lokale, kleinteilige Wirtschaft.

Nicht nur CO² ... ;-)

Gilt übrigens auch für Klamotten, Schuhe, Uhren, Schmuck, die meisten technischen Geräte, Handys, ETC.

Wenn ich erzählen würde, wie alt mein Kram ist, würde jeder hier mich für einen Clochard halten. Ist aber nicht so. :lol: Ich bin nur immun gegen die angeblichen Zwänge des pöhsen Konsumterrors.
 

Typische, undifferenzierte Ökoparole.

Komplettüberholungen und sogar schon einfachere Reparaturen wie Stegerneuerungen werden kaum noch lokal und kleinteilig bei uns vorgenommen, sondern die Klaviere werden ins östliche Nachbarland gekarrt. Ökobilanz? Bestimmt super. Ertrag für das heimische Handwerk? Genauso.
Die heimischen Hersteller sind dabei auszusterben, sicher auch eine Folge von Ihren in großen Stückzahlen vor hundert Jahren hergestellten, fast unendlich haltbaren Erzeugnissen.
Stattdessen drängen asiatische Billiganbieter auf den heimischen Markt, deren Erzeugnisse in der Masse kaum ähnliche Haltbarkeit und umweltfreundliche Herstellung aufweisen können, wie heimische Klaviere.
Und wie oft werden alte Schrottklaviere denn wohl sinnlos vom Einem zum Nächsten stolzen Neuerwerber gekarrt, der sie so hübsch romantisch findet und allein wegen ihres Alters schon erhaltensqwert,(oder weil er, wie im vorliegenden Fall, einfach nur ein billiges, spielbares Klavier wollte, dann aber feststellen mußte, daß es doch nur Schrott ist), bevor sie endlich thermisch recicled werden?

Die obengenannte Ökoparole passt also nur dann wirklich, wenn man der Reparatur eines erhaltenswerten Klaviers in der lokalen Klavierbauerwerkstatt den Neukauf eines Chinaklavieres gegenüberstellt.

Daß neben der rein wirtschaftlichen Betrachtung auch noch ideelle Werte eine große Rolle spielen, vielleicht sogar die größere, sollte doch eigentlich angekommen sein.
Es gibt also wenige aus wirtschaftlichen Gründen erhaltenswerte Klaviere, viele aus ideellen oder historischen Gründen erhaltenswerte und ansonsten Schrott, der nicht spielbar ist und größere Investitionen nicht mehr sinnvoll erscheinen läßt.

Und nur mal zur Erinnerung:

Wer hier repariert und erhält denn tatsächlich alte Klaviere und Flügel?
Und wer schwätzt nur?
Du unterstellst also mir und anderen Kollegen hier wir würden nicht selber reparieren sondern die Instrumente nach Polen schicken? Das ist schon ein starkes Stück!

LG
Henry
 
Wir lassen schlicht weg garnichts im Ausland machen, nicht einmal Polyester Lackierung - das ist allerdings die einzige Arbeit welche wir machen lassen.

LG
Henry
 
Wer hier repariert und erhält denn tatsächlich alte Klaviere und Flügel?

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Ich habe gerade auf einem "wirtschaftlichen Totalschaden" mit großer Freude Klavierunterricht gehabt. Dieses Instrument wurde von einem Fachmann als Schrott bezeichnet. Von zwei anderen alteingesessenen Fachleuten GsD nicht (ok, einer davon lebte in Österreich). Und auf dem "neuen" Steinway durfte der Schubert erklingen.
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Den werde ich aber der sanfteren Klangfarbe wegen künftig auf einem anderen Uralt-Instrument spielen, das ich in Deutschland habe restaurieren lassen. Ca. 70 km von hier. Der in dem alteingesessenen Pianohaus angestellte Restaurator ist allerdings Pole (oder Russe? irgendwas Slawisches jedenfalls). Der hat das so gut gemacht, dass die Arbeit von dem von uns allen geschätzten österreichischen Fachmann seligen Angedenkens gelobt wurde.

In den Aufbau und Erhalt der alten Instrumente habe ich ungefähr so viel Kohle investiert wie in das eine Neue.
verliebt.gif
Ich würde es jederzeit wieder tun.
 
Ich habe ihn und seine Werkstatt
,,,0
kennengekernt, auch wenn mein Eindruck abseits davon wenig positiv war.
.

Edit:
Da bin ich aber auch schon zickig geworden - hatt ich nämlich auch schon in der Werkstatt gehabt: Kunde kommt an mit Hänger an seinem PKW, will ein Klavier gleich mitnehmen und ich sollte dreisterweise auch noch mit anpacken - nicht ohne Grund beauftragen wir nur Fachfirmen für die Transporte; zum einen kann von uns alten Herren niemand verlangen daß wir Klaviere durch den Garten schieben, zum zweiten sind wir für Transportunfälle mit Sach oder Personenschaden überhaupt nicht versichert und schlußendlich wollen wir natürlich auch die Zeit haben die Instrumente vor dem Abtransport noch zurecht zu machen, also stimmen, nochmals die Technik überprüfen ob denn auch wirklich alles noch passt, optische Macken ausbesern und den Staub ausblasen. Also lieber @joeach - so ein Klavier ist koa Leberkassemmel ned, welche man einfach mal mitnimmt ;-)

LG
Henry
 
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