softwaregestütztes Üben

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tto

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20. Jan. 2023
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Hallo!

ich habe eine Frage zu softwaregestütztem Üben.

Ich kenne bereits Synthesia (die haben ja auch eine Notenansicht - also nicht nur die bunten Striche, die von oben runterfliegen) sowie Flowkey / Skoove etc. Diese bieten bekanntlich Feedback hinsichtlich der richtigen Noten ( zeigen also z.B. rote Markierungen, wenn falsch gespielt wurde oder warten solange bis die richtige Note gespielt wird).

Kennt jemand eine Software, die zusätzlich noch Feedback zu Dynamik, Artikulation und Tempo gibt? Technisch gesehen, liefert ein Digitalpiano via Midi die erforderlichen Daten, um mit entsprechenden Schwellwerten auf Fehler hinzuweisen oder Anregungen zu geben.

Das muss bzw. sollte auch nicht zwingend in real-time geschehen - besser wäre sogar, man könnte vom Blatt spielen und die App schneidet alles mit und danach bekommt man eine Auswertung / problematische Stellen (falsche Noten, zu laut, zu leise, falscher Ausdruck etc.) angezeigt

Danke!
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Obacht! Disclaimer!
Ich verstehe die vielen Einwände, die gegen solche Software vorgebracht werden. Und ich bin auch ein Freund davon sich ein Stück erstmal einfach vom schnöden Notenblatt (Papier) zu erarbeiten - unterstützt durch einen Klavierlehrer. Es ist auch angebracht, sein Ohren darauf zu schulen, Fehler zu erkennen. Aber gerade als Anfänger ist es natürlich schon öfter so, dass es gut wäre, wenn immer ein Klavierlehrer neben einem sitzt und auf Fehler hinweist ... ist aber eher selten möglich (Kosten, Zeit etc.) ... da könnte ja auch eine Software ein wenig helfen und sich der Klavierlehrer bei der wöchentlichen Stunde auf Technik, Gesamteindruck, Finetuning etc. konzentrieren statt falsche Noten korrigieren zu müssen.
 
Die sinnvollste "Software-Stütze" ist sicher die Record-Funktion eines Digitalpianos. Die anderen erwähnten Hilfsmittel sehe ich persönlich eher skeptisch und wenn allenfalls für die absolute Anfangszeit als Motivationshilfe geeignet.
Seine eigene Einspielung aber kritisch anhören zu lernen, ist ein guter Schritt.
 
Das muss bzw. sollte auch nicht zwingend in real-time geschehen - besser wäre sogar, man könnte vom Blatt spielen und die App schneidet alles mit und danach bekommt man eine Auswertung / problematische Stellen (falsche Noten, zu laut, zu leise, falscher Ausdruck etc.) angezeigt
Wenn nicht in real-time feedback kommt ( entweder von deinem Ohr oder deinem KL) dann spielst du über den Fehler hinweg und lernst diesen deinem Gehirn. Das ist unvermeidlich, das Hirn speichert nicht erst dann ab, wenn du hinterher eine Analyse gemacht hast.

Wenn es in real-time wäre, konzentrierst du dich auf das externe Feedback mehr als auf den Prozess den du versuchst richtig zu machen. Du bringst dich dann selbst um die Möglichkeit dein Ohr zu entwickeln, weil du deine Korrekturfähigkeit auf einen externen Faktor überträgst. Die Adaption auf den Fehler kommt dann nicht von innen, sondern von außen.
 
das, was Du von einer Software erwartest, ist in den Ohren eines wissenden und fühlenden Menschen tausendmal besser aufgehoben.
Ein Software kann gar nicht wissen: Was ist zu laut? Ihr fehlt das Gefühl.
Zum Glück können unsere Rechner das genau noch nicht: Fühlen wie ein Mensch.
Eine eigene Aufnahme mit kritischem Hinhören dagegen schult Dein Gehör sehr gut. Ein sehr sinnvoller Weg.
 
das, was Du von einer Software erwartest, ist in den Ohren eines wissenden und fühlenden Menschen tausendmal besser aufgehoben.
Ein Software kann gar nicht wissen: Was ist zu laut? Ihr fehlt das Gefühl.
Zum Glück können unsere Rechner das genau noch nicht: Fühlen wie ein Mensch.
Eine eigene Aufnahme mit kritischem Hinhören dagegen schult Dein Gehör sehr gut. Ein sehr sinnvoller Weg.
Mein Vater meinte "sich aufzunehmen und mit Abstand selbstkritisch anzuhören erfordert Mut. Oft trifft einen die Realität mit der Sanftheit einer Abrissbirne. Sich das anzuhören und anschließend noch die Motivation aufzubringen die Sch... zu verbessern, ist die eigentliche Kunst." Es lebe die Abrissbirne.:blöd:
 
Mein Vater meinte "sich aufzunehmen und mit Abstand selbstkritisch anzuhören erfordert Mut. Oft trifft einen die Realität mit der Sanftheit einer Abrissbirne. Sich das anzuhören und anschließend noch die Motivation aufzubringen die Sch... zu verbessern, ist die eigentliche Kunst." Es lebe die Abrissbirne.:blöd:
Das beschreibt meine eigene Erfahrung durchaus :008: Dagegen hilft nur frühzeitig anfangen, wenn die Selbstkritik noch nicht so ausgereift ist, oder regelmäßig machen - ohne Rücksicht auf Selbstwertverluste - bis man sich dran gewöhnt hat wie der Hund ans Zähneputzen!
 
Ich spiele dann mit einem youtubevideo von einem guten Pianisten, langsamer eingestellt, dazu mit. Merkst du gleich jeden falschen Ton.
 

Aber Spaß beiseite, ich glaube ja, das sich aufzunehmen, eher was für den "Feinschliff" ist, wenn man ein Stück schon ziemlich gut beherrscht.
Für Dynamik, Ritardandi etc..
Wenn man das "Grobe", falsche Töne, fehlender (falscher) Rhythums etc. nicht schon beim Spielen merkt, liegen die Probleme anderswo.
 
Sich Aufnehmen kann noch weitere Vorteile haben. :005: Ich habe mir gerade die linke Hand aufgeschlitzt und gleich nähen lassen. Praktischerweise hatte ich den Part der linken Hand kurz vorher aufgenommen :026:. Glück im Unglück. Allerdings nervt es zunehmend, dass links nicht ganz im Takt ist und sich das gerade nicht ändern lässt. :013:
 
Bei schwierigen Stücken mit vielen vollen Akkoreden, sehr schnellen Läufen etc. kann es schon passieren, dass man nicht jeden fehlenden Ton beim Spielen bemerkt, unter Umständen nicht einmal sofort beim Anhören. Ein sehr genauer Test wäre hier, von einem elektronischen Instrument ausgehend per MIDI eine Darstellung wie diese hier zu erzeugen, da sieht man dann absolut jede Ungenauigkeit (Dynamik ausgenommen).
 
Bei schwierigen Stücken mit vielen vollen Akkoreden, sehr schnellen Läufen etc. kann es schon passieren, dass man nicht jeden fehlenden Ton beim Spielen bemerkt,
So what. Hört der gemeine Zuhörer üblicherweise nicht noch weniger Fehler als der Pianist selbst bemerkt? Gerade beim schnellen Spiel? Ich denke, es gibt wichtigeres als absolute "technische Fehlerfreiheit".
 
Feedback zu Dynamik, Artikulation und Tempo
Das würde ja bedeuten, dass es da ein eindeutiges "richtig" gäbe, und die Software misst nur die Abweichung vom Soll.

Der KL gibt dir ja Feedback zu dem Tempo, das aktuell für DICH angemessen ist (für mich immer langsamer als ich meine und noch viel langsamer als das "Soll"), bespricht mit dir, welche verschiedenen Artikulationsmöglichkeiten es gäbe und wie du sie umsetzt und berät dich auf deinem Weg zur eigenen Gestaltung, und zeigt dabei auch verschiedene Wege der dynamischen Gestaltung auf.

Woher soll die Software jetzt wissen, was du und KL sich dazu jetzt gedacht haben, und was du jetzt da also zu spielen hättest?

allein so eine Angabe wie f oder p kann so vieles heißen. Das macht Klavierspielen doch überhaupt erst spannend!
 
Allerdings nervt es zunehmend, dass links nicht ganz im Takt ist und sich das gerade nicht ändern lässt. :013:
Ich weiß ja nicht, in welchem Format du das abgespeichert hast, aber mit Programmen wie Audacity kann man ein paar ms herausschneiden, einfügen, beschleunigen oder verlangsamen, so dass es wieder im Takt ist.
Je nachdem, was du erreichen willst, ist das mehr oder weniger aufwändig, aber möglich ist es jedenfalls.
 
allein so eine Angabe wie f oder p kann so vieles heißen.
Stimmt, deswegen würde ich, wenn ich so eine Software programmieren würde, das nicht absolut sondern relativ implementieren. Soll heißen: Es gibt in der Melodie eine Phrase / in den Noten einen Bogen. Dann soll das Programm prüfen, ob der Bogen melodisch gespielt wurde, dh. zB ob die Töne in der Mitte lauter als der erste und der letzte sind.
Ob eine Note mit Akzent lauter ist als die davor.
etc.
Ich denke, da könnte man einiges machen.

Klar ersetzt das keinen Klavierlehrer, aber man könnte es als Hinweis verstehen "Schau / Höre noch einmal, ob du diese Stelle richtig spielst"
 

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