Sich in Musik einfühlen können

Warum treffen sie denn nicht zu , Dotterbart??
Als wäre das nicht offensichtlich.

Beide "Gleichnisse" sind nur neue Anläufe, alles über einen Kamm zu scheren: Populärmusik ist Maggifix Tütensuppe, nur Jazz und Klassik sind Sterneküche.
Was als Vergleich schon deshalb Unsinn ist, weil Sterneküche aus logistischen und Kostengründen nicht für jeden verfügbar ist, was bei Musik keine Relevanz hat.

Und über die Religion zu kommen ist generell arm. Ein Versuch, ein Totschlag-Argument anzubringen. Fehlt nur, dass er mich als Spießer oder Gutmensch bezeichnet :)
 
Und über die Religion zu kommen ist generell arm. Ein Versuch, ein Totschlag-Argument anzubringen. Fehlt nur, dass er mich als Spießer oder Gutmensch bezeichnet :)
Also ein Argument muss man in seiner Logik entkräften. Und wenn das Argument hanebüchen ist, dürfte das nicht schwer sein.

Ich glaube, dass man erstmal einen gewissen Impuls braucht, um sich überhaupt näher mit klassischer Musik zu befassen. Das kann z.B. ein Stück sein, dass einen unheimlich fasziniert oder das man einfach gerne hört.

lg marcus
 

Sehr schön! Danke!

Lustig ist, daß Kaiser im ersten Video mit ausgesuchter, fast schon asiatisch anmutender Höflichkeit antwortet, indem er meint, Klassik und Pop seien ja gar nicht vergleichbar, da ganz verschiedene Dinge.

Aber spätestens im 2. Video wird deutlich, daß er natürlich genauso denkt wie z.B. Rolf oder ich, daß nämlich klassische Musik sehr wohl "besser" ist.

Hach ja, könnte ich bloß so höflich, abgeklärt und weltmännisch sein wie Kaiser! :D

LG,
Hasenbein
 
Als wäre das nicht offensichtlich.

Beide "Gleichnisse" sind nur neue Anläufe, alles über einen Kamm zu scheren: Populärmusik ist Maggifix Tütensuppe, nur Jazz und Klassik sind Sterneküche.

Ich glaube es ging nicht darum was besser schmeckt, sondern was die Qualität der Zutaten anbelangt. Ich höre sehr gerne Rock und Pop, bin mir aber auch jederzeit bewußt, dass es, aus rein musikalischer Sicht, sehr schlicht und banal ist. Deswegen: Unterhaltung ja, Kunst nein.
Der Burger im Fast Food Restaurant ist zuweilen auch eine verlockende Alternative, satt macht er mich jedoch nur für einen kurzen Zeitraum. Deswegen würde ich noch lange nicht die Daseinsberechtigung von Fast Food Restaurants in Frage stellen, sie jedoch auch nicht als Gourmet und unverzichtbar bezeichnen...


Nebenbei gemerkt: Das eigentlich Thema war, wie man sich in Musik einfühlt.

Meine Erfahrung dazu wie bereits geschildert: Ein Instrument lernen und sich intensiv mit der Musik beschäftigen.

Ich versuche mich beispielsweise auch immer über die Komponisten zu informieren, welchen persönlichen Werdegang sie hatten, welche Lebensumstände vorherrschten und welcher Zeitgeist sie umgab, bzw. ob welche Anlässe es zu bestimmten Kompositionen gab.

Der Rest ist, so denke ich, ein Reifeprozess den man, mehr oder weniger schnell, durchläuft.

Grüße
Musicus
 
Sehr schön! Danke!

Lustig ist, daß Kaiser im ersten Video mit ausgesuchter, fast schon asiatisch anmutender Höflichkeit antwortet, indem er meint, Klassik und Pop seien ja gar nicht vergleichbar, da ganz verschiedene Dinge.

Aber spätestens im 2. Video wird deutlich, daß er natürlich genauso denkt wie z.B. Rolf oder ich, daß nämlich klassische Musik sehr wohl "besser" ist.

Hach ja, könnte ich bloß so höflich, abgeklärt und weltmännisch sein wie Kaiser! :D

LG,
Hasenbein

Kaiser ist natürlich der richtige. Staub von 1000 Jahren :)
 
Kaiser ist natürlich der richtige. Staub von 1000 Jahren :)

Verzeih, aber das klingt nicht weniger infantil, als wie du es Hasenbein vorwirfst!

Zum Thema über den Vergleich Pop und Klassik:
Gewiss kann man Musik nicht "objektivisieren" jedoch kann man ganz durchaus objektiv über die Qualität von Musik urteilen!
So betrachtet ist klassische Musik "besser"--> qualitativ hochwertiger.

Die Gründe dafür legen Dir vielleicht die Kollegen Hasenbein und Rolf dar oder ich, wenn Du danach verlangst, doch jetzt habe ich keine Zeit mehr und muss schnell los.

eilig grüßt,
VPP
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich glaube es ging nicht darum was besser schmeckt, sondern was die Qualität der Zutaten anbelangt. Ich höre sehr gerne Rock und Pop, bin mir aber auch jederzeit bewußt, dass es, aus rein musikalischer Sicht, sehr schlicht und banal ist. Deswegen: Unterhaltung ja, Kunst nein.
Meine Antwort ist die selbe. Wenn ihr nur schlichte banale Sachen kennt, dann liegt es wohl irgendwie an euch.

Für mich sind Leute wie Trend Reznor, Billy Corgan, Jarvis Cocker, David Byrne, Thom Yorke, Matthew Bellamy oder Tim Kasher brillante Musiker und Songwriter, und in keiner Weise banal.
Trotzdem haben sie alle wenigstens Gold-Alben an der Wand hängen.

Und Glenn Gould bezeichnet Mozart als Kindermusik.
 
Genau, Viennapianoplayer!

Das ist nämlich ein sehr beliebtes Totschlag-"Argument" der Trivialmusikhörer gegenüber Liebhabern anspruchsvollerer Musik: daß sie "verstaubt" seien. :rolleyes: :rolleyes:

Was als "Verstaubtheit" empfunden wird, ist in Wirklichkeit ein Kultur- und Geschichtsbewußtsein und ein breiterer Horizont.

Aber Bildung ist ja heutzutage in weiten Teilen der Bevölkerung diskreditiert...

LG,
Hasenbein
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Für mich sind Leute wie Trend Reznor, Billy Corgan, Jarvis Cocker, David Byrne, Thom Yorke, Matthew Bellamy oder Tim Kasher brillante Musiker und Songwriter, und in keiner Weise banal.

Nun hör doch mal auf rumzunerven!

Ich habe schon die ganze Zeit geschrieben, daß manche Sachen aus Rock & Pop auch Kunst sind!

Ich hasse das, wenn ich Leuten, die nicht vernünftig lesen, immer alles noch 10x unter die Nase reiben muß!

LG,
Hasenbein
 

Wenn ich auf meinem Balkon sitze höre ich nie, absolut nie von irgendwo irgendwen ein Instrument spielen. Wenn der kleine Nachbarsjunge mal seine ersten Gehversuche auf der Mundharmonika macht, wird er nach spätestens 5 Minuten von Eltern und Nachbarn angemacht...soviel dazu...

Neulich stand ich an der Straßenbahn-Haltestelle. Da hielt ein Auto direkt daneben vor der roten Ampel, die Fenster sperrangelweit offen, mit dröhnender Musikanlage, die man noch 100m weit hört. Aber! Diesmal kein Wummer-Rap oder Death-Metal o.ä., sondern - - - - eine Beethoven-Symphonie! :D

Hab mich irgendwie gefreut drüber.

Grüße von
Fips
 
Neulich stand ich an der Straßenbahn-Haltestelle. Da hielt ein Auto direkt daneben vor der roten Ampel, die Fenster sperrangelweit offen, mit dröhnender Musikanlage, die man noch 100m weit hört. Aber! Diesmal kein Wummer-Rap oder Death-Metal o.ä., sondern - - - - eine Beethoven-Symphonie! :D

Hab mich irgendwie gefreut drüber.

Grüße von
Fips

Geil.

Das jetzt noch mit Webern-Streichquartetten oder Stockhausens "Gesang der Jünglinge", und alles ist super. :D
 
Nun hör doch mal auf rumzunerven!

Ich habe schon die ganze Zeit geschrieben, daß manche Sachen aus Rock & Pop auch Kunst sind!

Ich hasse das, wenn ich Leuten, die nicht vernünftig lesen, immer alles noch 10x unter die Nase reiben muß!

LG,
Hasenbein
Dann komm doch nicht immer mit der Mär von der Überlegenheit gewisser Genres.

"Manche" sind "unzählige".
Im Jazz-Bereich ist der Anteil uninspiriertem Wiedergekäue nicht gerade klein, und in der Klassik ist Banalität keine Seltenheit.

Ich frage mich, was Chopin in der jetzigen Zeit für Musik machen würde.
 
Neulich stand ich an der Straßenbahn-Haltestelle. Da hielt ein Auto direkt daneben vor der roten Ampel, die Fenster sperrangelweit offen, mit dröhnender Musikanlage, die man noch 100m weit hört. Aber! Diesmal kein Wummer-Rap oder Death-Metal o.ä., sondern - - - - eine Beethoven-Symphonie! :D

Hab mich irgendwie gefreut drüber.

Grüße von
Fips

Na dann scheine ich auf der Straße hier in Köln regelmäßig das falsche Publikum anzutreffen...Wenn ich mit runtergekurbeltem Fenster, Arm raus, Sonnenbrille auf und Anlage aufgedreht eine Beethovensonate abspielen lasse, werde ich angeguckt als sei ich von einem anderen Planeten...:D

Es grüßt
Musicus
 
Aber spätestens im 2. Video wird deutlich, daß er natürlich genauso denkt wie z.B. Rolf oder ich, daß nämlich klassische Musik sehr wohl "besser" ist.

Nein, das denkt er eben nicht. Im 2. Video geht es nämlich nur um den Unterschied der Aufführungspraxis von Andre Rieu und beispielsweise den Wiener Philharmonikern und welche Interpretation authentischer ist.

Gewiss kann man Musik nicht "objektivisieren" jedoch kann man ganz durchaus objektiv über die Qualität von Musik urteilen!

Aber Qualität hat nichts damit gemeinsam, ob etwas besser ist oder nicht. Wie definierst du denn Qualität speziell in der Musik? Wenn ein Stück die meisten Noten enthält? Wenn das Stück durch den ganzen Quintenzirkel jagt? Wenn das Stück möglichst kompliziert und unverständlich ist? Wenn es etwas neues ist?

Wenn das so ist, dann könnte ich sagen, dass beispielsweise Beethovens Sonaten gegenüber Rachmaninovs Klavierkonzerten keine Qualität haben. Aber das kann ja nicht stimmen.
 
Ja, sie ist dümmer und simpler! Aber deswegen heißt es ja nicht, dass sie schlecht ist und Klassische Musik gut ist! Und auch ist es nicht so, dass Pop gut ist und Klassische Musik schlecht ist. Und schon gar nicht sollte man meinen, dass die ganze Welt klassische Musik hören muss, weil sie angeblich besser ist. Aber ebenso sollte man nicht meinen, dass niemand klassische Musik hören soll, weil sie schlecht ist.
 
Für mich sind Leute wie Trend Reznor, Billy Corgan, Jarvis Cocker, David Byrne, Thom Yorke, Matthew Bellamy oder Tim Kasher brillante Musiker und Songwriter, und in keiner Weise banal.

Abgesehen davon, daß "Für mich..." erstmal nur eine subjektive Geschmacksaussage ist und daher im Zusammenhang dieser Diskussion herzlich wenig Wert hat, wüßte ich gerne, lieber Dotterbart:

Warum bist Du der Meinung, daß die von Dir genannten Musiker künstlerisch relevanter sind als "Massen-Pop"?

Welche musikalischen Kriterien kannst Du anführen?

Bitte keine Kriterien wie "Texte sind besser", "politische Einstellung des Musikers ist besser", "Show ist besser / ehrlicher" etc.! Mir geht es nur um die Musik an sich!

Vielen Dank!

LG,
Hasenbein
 
Hallo allerseits,

als ich als Kind das erset Mal den Knecht Ruprecht von Schumann hören und spielen durfte, war ich wie vor den Kopf gestossen, dass es überhaupt solche Musik gab.

Hier wurde oft gesagt, dass es Zeit braucht, um klassische Musik verstehen und lieben zu können, aber ich habe sehr oft auch die gegenteilige Erfahrung gemacht. Deswegen bin ich ja persönlich der Meinung, dass Klassik eine universelle Sprache ist. Nur leider kommt kaum jemand mit dieser Sprache noch in Kontakt und das ist sehr schade! Ich vermute mal, dass bei Jugendlichen, die noch keine Klassik gehört haben, die Auswahl der Stücke, aber auch der persönliche Kontakt mit dem Musiker wichtig ist. Wenn man also Bach auf einer CD so jemandem geben würde, wäre das sicher in der Regel nicht produktiv. Ein direkter persönlicher Kontakt, vielleicht sogar zusätzlich verbal, mit Stücken, die der Gefühlslage von Jugenlichen entsprechen, könnte doch ein Aha-Erlebnis sein.

Ich weigere mich zu glauben, dass man irgendwie vorgebildet sein muss, um Klassik "verstehen" zu können. Natürlich wächst der Grad des Verständnisses/Hörens der Strukturen und Inhalte eines Stücks mit intensiverer Beschäftigung.

Mir ist es auf unserer Oberstufenfahrt vor langer Zeit in Berlin so gegangen. Dort hatten wir "Tristan und Isolde" besucht und keiner von uns war jemals in einer Oper gewesen, viele hatten sogar bisher kaum Klassik gehört. Also rissen wir Witze über die Länge dieser Oper und beschlosseb vorher, nach der Pause wieder zu gehen, weil man so etwas ja niemals aushalten könnte :p. Und was geschah? Alle sind geblieben - es war für uns alle ein unglaubliches Erlebnis und wenn natürlich Strukturen, Harmonik etc. nicht verstanden wurden, so ist doch das Wesentliche von Musik hängen geblieben: die Berührung!

Ähnlich ging es mir und anderen auch bei Mahler-Sinfonien und man kann ja nun nicht sagen, dass das alles leicht zu verstehende Werke sind.

So wäre es einfach wunderschön, wenn mehr Menschen mit klassischer Musik in Kontakt kommen würden und nicht nur die meistenteils "oberen" Schichten.

Viele Grüße

chiarina
 

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