Schnelle Stücke -wann und wie?

Hi,

ok, ich hab' verstanden. ;-)

Es ist sicher sinnvoller, schnell spielen mit schnellen Stücken zu lernen. Es war ja nur eine zusätzliche Anregung.

Und die Ausführungsreserve, die man sich dadurch erarbeiten kann, dass man ein Stück 10-20% schneller spielt als gedacht, die finde ich schon sinnvoll (auch bei der Mondscheinsonate).

Gruß
PS: Übrigens sorry, die Arpeggien in der Mondscheinsonate sind in der RH.
 
Und die Ausführungsreserve, die man sich dadurch erarbeiten kann, dass man ein Stück 10-20% schneller spielt als gedacht, die finde ich schon sinnvoll (auch bei der Mondscheinsonate).

Ausgerechnet beim ersten Satz der Mondscheinsonate sollte man eher darauf aus sein, den auch noch 10% langsamer spielen zu können, das ergibt dann beim Konzert ein sehr schönes Tempo.

Madita, ich hatte nach lauten Stücken, Moderne, Klassik und Barock gefragt, weil du dich im ersten Beitrag so überdeutlich auf "...Stücke solche in langsamem Tempo aus. Manchmal sind es lyrisch zu spielende oder getragene Stücke, besonders auch Kompositionen aus der Romantik oder "Herz-Schmerz-Stücke"." beschränkst. Deswegen wunderte ich mich, warum jetzt ausgerechnet "schnell" und nicht etwas anderes. Die Klaviermusik ist in ihren Variationen unerschöpflich und selbst die fleißigsten Pianisten werden nicht alles spielen können.
 
Hi Guendola,

Ausgerechnet beim ersten Satz der Mondscheinsonate sollte man eher darauf aus sein, den auch noch 10% langsamer spielen zu können, das ergibt dann beim Konzert ein sehr schönes Tempo.

selbstverständlich geht es bei der Mondscheinsonate nicht darum, die schnell oder schneller zu spielen sondern ausdrucksstark.

Aber, obwohl sie ja von den zu spielenden Tönen technisch eigentlich nicht sehr schwierig ist, kann man je nach Level an die Grenze seiner Fertigkeiten in der Erfassung der Noten bei der Ausführung kommen. Wenn man sie in diesem Fall auch 'mal 10-20% schneller übt, dann erschwert man sich die Aufgabe sozusagen künstlich (das ist ein allgemein anwendbares Übe-Prinzip, beim Sportler z. B. dadurch, dass er eine schwerere Belastung wie beim Wettkampf benutzt) und hat dann, wenn man das gemeistert hat, eine mentale Aufführungsreserve (bei wieder normalem Tempo), die man dann für die Schwierigkeiten des Ausdrucks nutzen kann.

Gruß
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Madita,
einen kleinen Tipp hätte ich noch, wobei das letzte Wort selbstverständlich dein KL haben sollte, wie ja jetzt schon mehrfach erwähnt.
Also bei der Auswahl würde ich darauf achten, dass es ein Stück ist, was in verschiedenen Tempi jeweils einen anderen Charakter hat, was eben deshalb nicht gleich grausig klingt, wenn man es langsam spielt. Das erhöht die Freude beim Üben. Als Beispiel kann ich dir Debussys Doctor Gradus ad Parnassum oder Snow is dancing empfehlen. Den Doctor Gradus übe ich gerade und eigentlich geht es in diesem Stück recht flott zu. Was die Sache vereinfacht ist, dass es technisch harmlos bleibt, also alles liegt dicht beieinander, keine Sprünge, keine Läufe, einfach nur wunderschöne Klangwellen. Wenn man dieses Stück beginnt und dabei noch recht langsam bleibt, dann klingt es trotzdem ganz hübsch und man kann eben einen gemütlicheren Ausdruck reinbringen. Wenn man es aber schneller spielt erlebt man so eine Art Aha-Effekt, das heisst, man hört plötzlich ganz andere Akzente, die nur, wirklich nur dann zu hören sind, wenn man die Töne durch Geschwindigkeit verschmilzt. Dieser natürliche Zusammenhang von Tempowahl und "Klangergebnis" hilft enorm, um sich im schnellen Tempo wohl zu fühlen. Es klingt einfach richtig und darauf reagieren auch die Finger, denen gefällt es auch und sie werden ganz locker. Allerdings müssen sie das nicht von jetzt auf gleich tun, sondern können langsam in das Stück reinwachsen, ohne dass man das Gefühl hat, etwas zurechtzustümpern. Anders würde es einem vermutlich beim Prestosatz der Mondscheinsonate oder des Italienischen Konzerts gehen. Diese beiden Exemplare eignen sich meiner Meinung nach nicht, um sich an das Schnellspielen heranzutasten, denn die quälen einen,wenn man zu langsam ist. Da stellt sich keine Zufriedenheit mit dem Klang ein, auch wenn es eben nicht nicht im Tempo ist.
Hoffe, es war einigermaßen verständlich, was ich sagen möchte :confused:

LG, Sesam
 
Als Beispiel kann ich dir Debussys Doctor Gradus ad Parnassum oder Snow is dancing empfehlen. Den Doctor Gradus übe ich gerade und eigentlich geht es in diesem Stück recht flott zu. Was die Sache vereinfacht ist, dass es technisch harmlos bleibt, also alles liegt dicht beieinander, keine Sprünge, keine Läufe, einfach nur wunderschöne Klangwellen. Wenn man dieses Stück beginnt und dabei noch recht langsam bleibt, dann klingt es trotzdem ganz hübsch und man kann eben einen gemütlicheren Ausdruck reinbringen. Wenn man es aber schneller spielt erlebt man so eine Art Aha-Effekt, das heisst, man hört plötzlich ganz andere Akzente, die nur, wirklich nur dann zu hören sind, wenn man die Töne durch Geschwindigkeit verschmilzt. Dieser natürliche Zusammenhang von Tempowahl und "Klangergebnis" hilft enorm, um sich im schnellen Tempo wohl zu fühlen. Es klingt einfach richtig und darauf reagieren auch die Finger, denen gefällt es auch und sie werden ganz locker. Allerdings müssen sie das nicht von jetzt auf gleich tun, sondern können langsam in das Stück reinwachsen, ohne dass man das Gefühl hat, etwas zurechtzustümpern. Anders würde es einem vermutlich beim Prestosatz der Mondscheinsonate oder des Italienischen Konzerts gehen. Diese beiden Exemplare eignen sich meiner Meinung nach nicht, um sich an das Schnellspielen heranzutasten, denn die quälen einen,wenn man zu langsam ist. Da stellt sich keine Zufriedenheit mit dem Klang ein, auch wenn es eben nicht nicht im Tempo ist.
Hoffe, es war einigermaßen verständlich, was ich sagen möchte :confused:

LG, Sesam

das alles war sehr verständlich und sehr einfühlsam erklärt! Bravo!!

sowas hätte ich dem närrischen Roenmontagsdatum gar nicht zugetraut :)

ein weiteres Stück, das ich sehr für das "mal schnell spielen wollen" als Einstieg empfehlen kann, ist das sehr kurze Prelude in cis-Moll aus den 24 Preludes op.28 von Chopin; es sieht schwieriger aus und klingt schwieriger, als es ist - auf jeden Fall ist es etwas leichter und überschaubarer als der Dr. Gradus (der freilich ein herrliches Klavierstück ist!!!).

Gruß, Rolf
 
Hallo,

@sesam:
ja, dein Beitrag war gut verständlich erklärt. Vielen Dank!

@ Rolf:
Und schon wieder romantisch ;) Da sieht man mal, diese Epoche lässt uns nicht los!

@alle:
Vielen Dank an euch alle für eure vielfältige Unterstützung in Form von Meinungen, Erklärungen und Beispielen aller Art, was mir sehr hilft.

Und: Der KL hat das letzte Wort- mehr als einverstanden :p
Ich beginne nun mit einer einfachen Czerny-Etüde inklusive Auswendiglernen und einer Clementi-Sonatine aus op. 36 laut Vorschlag meines KLs.
Eure Stückvorschläge werde ich im Folgenden gerne berücksichtigen.

Dankbare Grüße, Madita
 

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