schlechter Steinway oder nicht

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Bösendorfer sin ja tolle Instrumente, aber dieser kopstet 37 000.-
Das stimmt. Bösendorfer 200 habe ich noch nie günstig gesehen mit Ausnahme von dem:
http://www.tutti.ch/zuerich/musik/instrumente/angebote/antiker-boesendorfer-fluegel_19427835.htm
Ich hab mir den angeschaut, als ich in der Gegend war, Zustand sehr gut, hat neue Hammerstiele und Hämmer leider etwas schwerer Anschlag, das kann man aber richten. Reso makellos, in der Akkusitk scheinbar alles original, wenn ich nicht schon einen hätte würde ich mir den kaufen.
 
Jetzt weiß ich nicht, wer über meinen ollen Feurich redet und wer über den S&S ;-)

Zu "meinem" Video: @Drahtkommode hat recht: Der Flügel klingt im Video schrecklich. Das liegt zum einen daran, dass der Micha es gerne etwas härter hatte und, vll. auch um die Stimmung zu testen, reingedroschen hat. Das wollte ich per Hall, etc verbessern und habs total vermurkst. Tatsächlich klingt der Flügel ÄHNLICH weich wie die Stelle, die @MinimalPiano gefällt - aber das ist er eben nicht. Ist ne Fremdeinspielung, die dem Klang halt ähnelt (diese Aufnahme entstend übrigens in einer Kirche und ist in einem normalen Raum wohl kaum so zu erzeugen - aber die Richtung passt).
Das nur zur Aufklärung.

Denn es geht ja um den S&S. @Einflügler : Bassaiten? Laut Techniker im A...., daher die stille Akzeptanz dieses Faktors.

Ansonsten - steinigt mich - hötre ich bei dem S&S schon Potenzial. Vor allem ist er twilweise obertonreich und orchestral - und da fallen natürlich die dumpfen Tasten sehr stark auf. Der Bass ist ziemlich knorzig, was aber auch mit dem "kräftigen" Spiel des TE zusammenhängt.

Ich bin alles andere als ein Fachmann, aber das erinnert mich schon an mein S&S-V nach der Anlieferung. Ich meine, hier muss sich ein Flügel erst mal eingewöhnen und der neue Besitzer muss mit ihm vertraut werden. Danach braucht es ERST MAL einen Stimmer und Intonateur, der dem Instrument gerecht wird. Ich bin mir sicher, dass danach die Welt schon ganz anders aussehen wird.

Also weiterhin: Step by step!

Allerdings wird dieser S&S keinen butterweichen Bass bekommen - das passt auch nicht. Aber so knorzig wie jetzt wird er auch nicht sein. @MinimalPiano ; wie klingt den der Bass, wenn Du selbst "weich" spielst? Da sollte er sich entsprechend verändern - das ist eben auch so eine Sache bei Premiumklasse: Dort ändert sich der Klangcharakter im Idealfall je nach Anschlagsart dramatisch. Und so sollte es auch sein. Haue ich in mein V rein, kriege ich genau diesen Knorzbass - und dann will ich den auch! (Wollte ich das nicht, müsste ich die Marke wechseln - insofern hat @Einflügler recht: Man muss die Grundausrichtung mögen und darf ein Instrument nicht vergewaltigen.)

Um noch mal den Micha zu zitieren: Stell Dir mal vor, wie ein Hanseat mit Bassstimme schreit - dann haste den Steinway-Bass im harten Anschlag. Ein Wiener klingt ganz anders.
 
Heute Nachmittag hat sich was kurioses begeben. Nachdem ich von meiner Klavierstunde kam, hockte ich noch mal an den Flügel und spielte was vor. Meine Frau sass auf dem Sofa und las etwas. Ich spielte ein ruhiges einfaches Stück von Yann Tiersen (ich stehe auf melancholische Klavierstücke wie Mondscheinsonate oder Regentropfenprelude und eben Yann Tiersen). Ich fragte meine Frau, wie der Flügel mit dem stück klinge und sie sagte schlecht. Als ich dann fragte, was denn schlecht wäre, verstrickte sie sich in Widersprüche und ich wusste, sie rezitierte nur die Worte des Klavierbauers. Also machte ich mal ein Experiment und stellte ein Aufnahmegerät auf ca zwei Meter Entfernung und spielte «La Disput». Am Flügel hat es mir klanglich gut gefallen. Aber als ich dann die Aufnahme hörte war ich schockiert. Denn die Aufnahme hörte sich genau wie die original Aufnahme auf der CD an. Ich habe noch ein paar Mal wiederholt, bin mir sicher, es scheint fast das gleiche Instrument zu sein.

Was für ein Wechsel der Gefühle, zuerst der negativ Bericht des Klavierbauers und dann höre ich die Aufnahme, den Klang den ich immer suchte.

Warum ist mir das vorher nicht aufgefallen? Vielleicht weil ich mehr in der Mitte spielte und der Bass, der doch manchmal schon Dominant zu sein scheint (oder ich habe ihn noch nicht unter Kontrolle) nicht so eine grosse Rolle spielte.

Jetzt ist jedenfalls für mich klar, ich behalte den Flügel und befolge fisherman Rat und mache in ein paar Wochen eine Stimmung und eventuell lasse ich auch Intonieren und dann schaue ich weiter.:bye:
 
Jetzt ist jedenfalls für mich klar, ich behalte den Flügel und befolge fisherman Rat und mache in ein paar Wochen eine Stimmung und eventuell lasse ich auch Intonieren und dann schaue ich weiter.:bye:

Kleiner Tip: Nimm Dir Zeit bei der Suche nach einem Stimmer. Es sollte jemand sein, der nicht mit einem Stimmgerät ankommt, sondern mit Ohr und Erfahrung stimmt. Und derjenige sollte auch schon einmal einen Konzertflügel für einen russischen Pianisten gestimmt haben, ohne dass ihm nach dem Konzert die Stimmung komplett in sich zusammengefallen ist.

Und wenn Du so einen Stimmer gefunden hast, wirst Du Dich wundern, dass der nicht einfach nur stimmt, sondern tatsächlich in der Lage ist, mit der Stimmung den Charakter des Flügels zu beeinflussen und ihn idealerweise deutlich angenehmer und gleichmäßiger zu machen, als er derzeit ist.

Der genannte Herr Becker stimmt u.a. für Grigory Sokolov; das ist durchaus ein Lackmustest für einen Techniker.
 
Leider habe ich ein Mietvertrag und muss den Geschäftsstimmer nehmen, es sei denn ich kaufe das gute Stück.

Ansonsten - steinigt mich - hötre ich bei dem S&S schon Potenzial. Vor allem ist er twilweise obertonreich und orchestral - und da fallen natürlich die dumpfen Tasten sehr stark auf. Der Bass ist ziemlich knorzig, was aber auch mit dem "kräftigen" Spiel des TE zusammenhängt.
:super:
 
Leider habe ich ein Mietvertrag und muss den Geschäftsstimmer nehmen, es sei denn ich kaufe das gute Stück.


:super:

Nunja, es ist ein Geschäftsmodell. Und solange der Flügel Dir nicht gehört, kann der Verkäufer alles bestimmen, was oder was nicht mit dem Instrument gemacht werden darf.

Nach all den Diskussionen hier wundert es mich schon, dass Du den Kauf noch nicht finalisiert hast. Wenn da jetzt nicht gerade der magische Bösendorfer zum gleichen Preis daherkommt, ist das Teil alternativlos. Dass man dann noch investieren muss, liegt am Alter und den zwischendurch gemachten Reparaturen. Aber die Substanz ist da, aus dem Teil einen wirklich schönen A-Flügel zu machen.

So oder so, mal davon ausgehend, dass Du Dir einen richtigen Klavierbauer suchst und 5000,- EUR in die Hand nimmst, dann hast Du das bestmöglichste Instrument im Sinne von 'Best Bang for the Buck'. Und das für unter 20k mit einem Instrument, das in der Größe einfach unschlagbar ist.
 
Nach all den Diskussionen hier wundert es mich schon, dass Du den Kauf noch nicht finalisiert hast.
Gestern hatte ich mich entschieden, dass Teil zu kaufen. ;-)

So oder so, mal davon ausgehend, dass Du Dir einen richtigen Klavierbauer suchst und 5000,- EUR in die Hand nimmst
Ich weiss nicht, ob 5000 Euro genug sind. Je nachdem was alles nötig sein wird.
Und obs ein Steinwas oder Steinway wird.:coolguy:
 

Ich gratuliere Dir zu Deiner Entscheidung! :super::blume:

Als ich dann fragte, was denn schlecht wäre, verstrickte sie sich in Widersprüche und ich wusste, sie rezitierte nur die Worte des Klavierbauers.

Mir lag schon die ganze Zeit auf der Zunge: Vergiss Deine Frau, vergiss den Dritten, hör selbst hin.

Was Dir heute noch nicht 100%ig gefällt, wird sich von einem findigen Menschen zurechttüfteln lassen. Wichtig ist die Substanz des Instruments.

Viel Freude!
 
... und das mit dem STEINWAS habe ich jetzt mal geflissentlich übersehen.
:zunge:
Danke, war nur ein Witz über die Teile Philosophie von Steinway.


Ich gratuliere Dir zu Deiner Entscheidung! :super::blume:
Gratuliert mir erst, wenn er mir wirklich gehört.:coolguy:

Ich habe hier mal auf Wunsch von fisherman mal etwas eingespielt mit weniger Bass.
Verzeiht, es ist etwas simples (Zwischenstück einer Totenmelodie), aber ich habe dafür fast 10 mal anfangen müssen, obwohl ich das normalerweis blind spielen kann. Schwere Stücke würde ich wohl nicht für eine Aufnahme perfekt hinkriegen.:blöd:
Ich habe Probleme, wenn mir jemand zuhört, dann funktioniert vieles nicht mehr automatisch.
Leider spiele ich neuerdings in einer Band als Begleitung. Samstag erste Probe und Sonntag gleich Konzert....:dizzy:
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt beschissen. :-D
Aber das liegt ganz sicher nicht am Instrument. Klangbeispiele sind immer heikel und wenn das Aufnahmesetup auch noch suboptimal ist....
 
Ein Lehrer im Youtube, vielleicht Barton, hatte mal seine Erfahrung mit verschiedenen Fabrikaten vorgestellt. Nach seiner Meinung braucht in Steinway oft 1-2 Jahre Tuning bis er optimal klingt, während ein Yamaha direkt aus der Packung perfekt und spielfertig ist.
 
Wenn der Steinway aus der Verpackung schon so gut ist wie der Yam. und in den 1-2 Jahren Potential entwickelt, das dem anderen fehlt, hätte diese Aussage eine andere Bedeutung als sie auf den ersten Blick vermuten lässt.
 

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