Russische Klavierschule 1/2

Ich stimme Guendola insofern zu, als die RKS wirklich "durchgespielt" werden sollte, da sie zwar musikalisch - Gott sei Dank! - relativ zügig vorangeht, aber technisch streng aufbauend gegliedert ist (siehe Inhaltsverzeichnis).
@Susanne: Was der RKS so eigentümlich ist und sie aber von anderen Schulen m.M.n. positiv abhebt ist genau der angesprochene Lagen- und Handwechsel. Der sonst übliche 5-Ton-Raum findet sich zwar auch in den anfänglichen Stücken der RKS, jedoch in unterschiedlichen Lagen. Als Autodidakt ist es aber unumgänglich auch theoretische Literatur zu studieren! Ohne eine genaue Kenntnis des Notentextes mit allen Bezeichnungen und einer grundlegenden Ahnung davon, worauf beim Üben (Stichwort: Haltung, Dauer, Konzentration, ...) zu achten ist, ist es unmöglich die RKS mit fortschreitendem Schwierigkeitsgrad zu spielen, geschweige denn davon zu lernen. Es sollte etwa schon klar sein, dass die beiden Systeme sich auf die einzelnen Hände beziehen und nicht die linke Hand notwendig einen Bassschlüssel verlangt (m.d. und m.s. wären die notwendigen Anmerkungen, wenn es nicht eindeutig aus dem Notentext hervorgeht). Wenn also im unteren System bspw. nach einem f (das mit 3 zu nehmen ist) ein g (dto. für 2) folgt und das ganze nicht in einem Kontext von z.B. gebundenen nach oben strebenden Achtel-Paaren steht, die vielleicht schön mit 232323 zu nehmen sind, kann damit doch nur die linke Hand gemeint sein, wo auf 3 eben 2 nach oben folgt, niemand wird einen Übersatz 232 machen ::o
Auch wenn auf den ersten Blick ein Handwechsel nicht unbedingt notwendig erscheint, wie bei recht vielen der ersten Stücke, wo beide Hände im Violinschlüsse notiert sind, so ist es methodisch durchaus einleuchtend, weshalb das geschieht: Zum Einen gibt es kaum Kinderlieder, die schlechthin als einfach angesehen werden, die ohne Lagenwechsel auskommen (-> Schulung für spätere Literatur), zum Anderen hat es musikalisch Sinn (vgl. etwa Neuhaus, der sinngemäß meint, dass der beste Fingersatz niemals der bequemste ist, sondern der schönste, der dem Wesen des Stückes am zuträglichsten ist) den vorgebenen Fingersatz zu benutzen, wenn man sich manche Vortragsbezeichnungen ansieht. Bsp.: "Frisch und lustig" oder "Lustig", "Keck"... da passt der Wechsel doch perfekt zu dem was du mit dem Stück ausdrücken willst/ sollst!
 
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Danke für die vielen Antworten :)!

Habs jetzt am Wochenende nochmal eingehender versucht und ich hab mich an die vielen Wechsel inzwischen ein wenig gewöhnt und es hat angefangen sogar Spass zu machen.
Am Anfang fand ich das extrem kompliziert, da in meiner anderen Schule das soviel einfacher war mit dem fixen Fingersatz (und damit konnte ich schon ganz passable Liedchen spielen), aber ich merke, dass ich übers WE schon viel sicherer auf der Klaviatur geworden bin und nun auch die Noten auf Anhieb gleich finde :).
Bin inzwischen zwischen den Stücken 19 und ca. 36 unterwegs und find es nicht schlecht!

Hab mir am Freitag eine Liste von Klavierlehrern/innen in meiner Stadt bei meinem Klavierhändler geholt und werde wohl eine davon nehmen.
Die angeblich beste Lehrerin macht zwar nur Heimunterricht bei ihr zuhause, ist aber bei mir gleich um die Ecke :).

LG Susanne
 
Ich hab leider ...oder besser gesagt hatte ich das Glück mit dem 3 Spielband beginnen zu dürfen .Deswegen kenne ich mich mit dem beiden anderen Bänden nicht aus .Aber zu empfehlen sind die Hefte allemal .

ich habe einige Etüden vom spielband aufgenommen ...
wenn jemand interessiert ist mir zuzuhören :
gebt dzeljpiano bei YouTube ein ,,vielleicht bringen die Aufnahmen einem was .:tuba:

bei anblick deines youtubeprofils beschleicht mich das gefühl du hast deine wurzeln eher im osteuropäischen raum :cool: aber keine sorge ich hab alles brav bewertet ect ;) :rolleyes:
 
Ich habe jetzt gestern auch den ersten Band der RK bekommen und bin ehrlich gesagt doch ganz froh, daß ich den ersten bestellt habe :oops:

Mir geht es momentan noch wie Susanne74 anfangs, ich muss mich erst einmal an den Fingersatz gewöhnen. Was mich zunächst auch verwirrte beim Durchschauen des Buches, daß viele Stücke "drei-reihig" sind, d.h. die oberen beiden Reihen im Violin und die untere im Baßschlüssel :confused:.

Ich habe allerdings die Ausgabe mit CDs bestellt und beim gleichzeitigen Anhören der Stücke konnte ich die Spieltechnik doch ein wenig nachvollziehen. Diese Stücke sind auf den CDs ja auch doppelt eingespielt, einmal nur das Secondo.

Ich werde trotzdem erstmal (relativ) vorn beginnen und mich langsam vorarbeiten. Bin schon sehr gespannt...

Gruß, Nicola
 

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