Professionelle Gesangsschule

@ Baratt: Natürlich darf jeder die Technik benutzen, die er für sinnvoll hält, wenn er andere Techniken auch gelten lässt, solange sie halbwegs logisch sind, und seine eigene Technik nicht als die einzig richtige hinstellt. Ich muss zugeben, dass ich mich bezüglich des Glottisschlages nicht besonders auskenne und das ganze deshalb einfach mal bei Google eingegeben habe. Ich hoffe daher noch auf Meinungen anderer.

Gerade deshalb - weil ich zwar gut genug für den Domchor bin, mir aber noch keine genauen Gedanken über das solistische Singen gemacht habe - bin ich ja auf der Suche nach einem gute, klassischen, etablierten und allgemeinen Lehrbuch des Gesanges..:D

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 
Bitte verstehe mich nicht so, als wollte ich hier irgendwas als alleinseligmachend hinstellen. Ich berichtete nur über meine Erfahrung. Andere haben andere Erfahrungen gemacht. Man kann es ja einfach ausprobieren. Eigene Erfahrung ist eh viel wertvoller als verbaler Austausch via Internet.

Viel Erfolg bei der Suche und sorry fürs teilweise Offtopic!
 
@ Baratt: Genau meine Meinung! Ich wollte Dich keineswegs als "alleinseligmachend" hinstellen, ich wollte nur das von Dir beschriebene zum Ausdruck bringen. :D

Das "alleinseligmachend" gebührt sowieso jemand anderem..:D
 
Hallo schmickus - tut mir leid, aber ich bekomme immer so viele PNs...:D :D :D
 
Um dieses Thema nach einiger Zeit mal wieder aus der Versenkung zu holen:

Ich habe drei Lehrwerke gewunden, bezüglich derer ich gerne um eine Meinung von den sangeskundigen hier im Forum bitten möchte.

1. http://www.amazon.de/Die-Sängerstimme-Phoniatrische-Grundlagen-Gesangs/dp/3894872659

2. http://www.amazon.de/Singen-Stimmorgans-Ausbildung-Singstimme-Musikpädagogik/dp/3795700663

3. Als praktische Schule: Der berühmte Nicola Vaccai (siehe: http://imslp.org/wiki/Metodo_pratico_de_canto_(Vaccai,_Nicola))

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie

der immer noch seiner - wunderschönen :D - Knabensopran-Stimme hinterhertrauert. Ich will "endlich wieder" bis zum a'' singen können - mindestens! :D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Um dieses Thema nach einiger Zeit mal wieder aus der Versenkung zu holen:

Ich habe drei Lehrwerke gewunden, bezüglich derer ich gerne um eine Meinung von den sangeskundigen hier im Forum bitten möchte.

1. Die Sängerstimme: Phoniatrische Grundlagen des Gesangs: Amazon.de: Wolfram Seidner, Jürgen Wendler: Bücher

2. Singen: Die physische Natur des Stimmorgans. Ausgabe mit CD.: Die physische Natur des Stimmorgans. Anleitung zur Ausbildung der Singstimme Musikpädagogik: Amazon.de: Yvonne Rodd-Marling, Frederick Husler: Bücher

3. Als praktische Schule: Der berühmte Nicola Vaccai (siehe: Metodo pratico de canto (Vaccai, Nicola) - IMSLP/Petrucci Music Library: Free Public Domain Sheet Music)

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie

der immer noch seiner - wunderschönen :D - Knabensopran-Stimme hinterhertrauert. Ich will "endlich wieder" bis zum a'' singen können - mindestens! :D


Huhuu Marco :D

@ Schwarzgedrucktes: Da gäbe / gab es SCHON Möglichkeiten, denn:

Der hier konnte das bestimmt... :

Alessandro Moreschi

Aber da gäbe / gibt es eine KLEINIGKEIT zu bedenken.... :D

Wirft warnend ein:

OLLI, mit herzlichem Gruß !!
 
Du wirst es nicht glauben - aber manchmal in gewissen sehnsuchtsvollen Momenten frage ich mich, ob es das nicht wert gewesen wäre..:D :D :D

Das ist natürlich nicht ganz ernst gemeint. Aber Knabensopran bzw. allgemein Sopran ist einfach die beste Stimmlage von allen. Wenn ich die jungen Knaben bei uns im Chor sehe, die noch das unglaublich große Glück haben, so hoch singen zu können, werde ich immer ganz wehmütig...:D

Meint

Dein Lisztomanie
 
Hör' Dir hier mal die wunderschönen Beispielaufnahmen an. Das klingt doch in der Lage viel schöner als eine Oktave tiefer. Außerdem ist mir - zumindest in meiner Erinnerung - das Singen als Knabe viel leichter gefallen als jetzt. Außerdem habe ich irgendwie das Gefühl, dass ich viel zu schnell wieder atmen muss, weil mein Atem nicht mehr für lange Phrasen ausreicht.
 
Seidner/Wendler erläutert wohl ganz gut die physiologischen Grundlagen. Vaccai kann nicht schaden. Husler ist wohl redundant zu Seidner/Wendler und deutlich älter.

Die entscheidende Frage lautet: Was ist dein Ziel? Akademisches Wissen? Das Aufschließen der Stimme mit dem Ziel, solistisch zu singen? Ein besserer Chorsänger zu werden?

Solo und Chor schließen sich gegenseitig aus (mit Ausnahme des Opernchors). Und lass dir von Chorleitern nichts anderes einreden, die haben von echtem solistischen Singen weit weit überwiegend nicht den Hauch einer Ahnung. Aber sie glauben, sie hätten. Furchtbar.

Ach, die Knabensoprane. Ich hab's ja nicht so besonders mit Knabenchören, weil mir der Klang in aller Regel zu dünn ist. Außerdem kriege ich Beklemmungen, wenn ich sehe und höre, wie sich die Knäblein stimmtechnisch abmühen, pressen und die Hälse recken. Bei einem Chor ansehnlicher Größe mag das ja noch einen passablen Mischklang ergeben, aber wehe, die Knaben sollen solistisch singen. Grande catastrophe. Die Partien sind schwierig und verlangen nach einer gut geführten Stimme mit Körperklang. Ein Knabe besitzt aber nicht die körperlichen Voraussetzungen, die Stimme hat kein Fundament, sie wackelt. Wenn der Knabe forte oder hoch singen soll, drückt er, dadurch schießt der Kehlkopf nach oben, der Hals wird eng, die Stimme farblos-weiß, die Tonhöhe ... ähm ... nun ja ...

Aber die meisten Zuhörer sind ja eh taub und kenntnislos, aber stehen auf Knaben in Uniformen ...
 

@ schmickus: Danke für Deine ausführliche Antwort. Das Vaccai nicht schaden kann, freut mich!:D

Bezüglich der übrigen beiden:

Geht es denn beim Seidner/Wendler nur um die physiologischen Grundlagen, oder werden da auch noch andere Themenfelder angesprochen? Und in wie weit ist der Husler (ver-)alt(et)? Als ich ihn das erste Mal sah, dachte ich nämlich ein Buch gefunden zu haben. dass allgemein einen guten Überblick über die Grundlagen des Gesanges bietet. Es sollte wissenschaftlich, aber eher allgemein gehalten sein - spezialisieren kann man sich später ja immer noch.

Natürlich ist es ein Unterschied, ob man solistisch oder im Chor singt, aber wieso sollte sich das vollkommen ausschließen? Kann ich nicht allgemein meine Gesangstechnik verbessern, und dann, obwohl ich meine solistische Technik besonders schulen will, auch noch weiter im Chor singen?

Und bezüglich Knabenchören: Es kommt - wie immer - auf den Chor an. Es gibt gute und schlechte. Es gibt auch gute und schlechte andere Chöre. Und bezüglich Knaben, die Solo singen: Ich habe schon unendlich viele davon gehört: Manche sind eher nicht so schön, aber es gibt auch welche, die klingen traumhaft schön! Und wenn ich von Knabensopran/-chören rede, dann meine ich natürlich die, die schön klingen.

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie

P.S.: Und wieso sollte ein gut ausgebildeter Knabe eher als eine gut ausgebildete Frauenstimme drücken, weil die Stimme angeblich eng wird, wenn er hoch singt? Und zum Kehlkopfhochstand: Naja, vielleicht sing der spezielle Knabe von Dir ja gerade englische Anthems...:D
 
Lieber Lisztomanie,
eine solistische Stimme benötigt eine gute Tragfähigkeit. Diese wird erzeugt a) durch starke Ansprache der "Sängerformanten", also einem Bündel an Obertönen, die das geneigte Ohr als "Kern", "Squillo", "Metall" o.ä. wahrnimmt, als auch b) ein natürliches, befreites, nicht übermäßiges Vibrato. Mit b) bist du der Schrecken aller Chorleiter. Es passt einfach nicht zusammen. Insbesondere leidet die Ausbildung zum Solisten ganz erheblich unter der Chorsingerei, weil man immer wieder in alte körperliche Gewohnheiten verfällt.

Solistisches Singen ist körperliche Schwerstarbeit, denn unterhalb der entspannten Zunge und der freien, offenen Kehle arbeiten im Zwerchfell-/Brustkorb-/Becken-/Gesäß-Bereich Muskeln in von Laien und Chorsängern ungeahnten Spannungsverhältnissen.
Im Dritten Reich erhielten Opernsänger auf ihre Lebensmittelkarten übrigens Schwerarbeiterzulage, genau wie Bergleute und Stahlkocher.

Knaben fehlen *in aller Regel* die körperlich-muskulären Grundvoraussetzungen für das solistische Singen in hoher Lage. Weil sie keinen entwickelten Stützapparat besitzen, pressen sie eben irgendwie. Der Kehlkopf saust nach oben, die Kehle wird eng. Knaben können das für einige wenige Jahre machen, sie riskieren allerdings kleine oder größere Stimmschäden, denn sie singen zu Lasten des Materials.

Ist der Husler nicht von 1965?
 
Der Husler ist von 1965, aber mir geht es darum ob er deshalb veraltet ist un man eher den anderen kaufen sollte...? :D :D :D
 
Lohnt sich das denn, beide anzuschaffen? Und wo liegt da der Vorteil bzw. womit beschäftigen sich die beiden Bücher, so dass es nicht redundant währe, beide zu erwerben?

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 
Huslers Ansatz ist: "Die grundlegende Anschauung, von der das Werk ausgeht, ist ebenso einfach wie weittragend: Singenkönnen ist eine dem Menschen angeborene Fähigkeit, die normalerweise verblasst, gestört oder überlagert ist. Die meisten Menschen sind einfach nur verhinderte Sänger. Dies zwingt zu dem Schluss: Singenlernen muss ein Regenerieren, ein Aufschließen des Stimmorgans sein. Singenlernen ist also vor allem Therapie." Das halte ich für grundlegend falsch. Es ist offenbar ja keine "Therapie", wenn ich für einen 100m-Sprint trainiere oder gewichthebe.

Lass den Husler weg.

Seidler/Wendler vermittelt gute physiologische Grundlagen.
Lies die Caruso-Sachen.
Das hier ist auch gut: http://www.amazon.de/Great-Singers-...TF8&qid=1386500773&sr=1-7&keywords=on+singing
 
Lieber Lisztomanie,
eine solistische Stimme benötigt eine gute Tragfähigkeit. Diese wird erzeugt a) durch starke Ansprache der "Sängerformanten", also einem Bündel an Obertönen, die das geneigte Ohr als "Kern", "Squillo", "Metall" o.ä. wahrnimmt, als auch b) ein natürliches, befreites, nicht übermäßiges Vibrato. Mit b) bist du der Schrecken aller Chorleiter. [...]

Hi schmickus / Lisztomanie,

hab ne kurze Frage zum Schwarzgedruckten:

Dieses "Vibrato", ist damit dieses "Wackeln" in der Stimme gemeint, was einem ( zum Beispiel mir ) - meist wenn Soprane es tun - unheimlich auf den Sender fällt, ja nehezu einen SELBST NERVÖS macht, und gereizt ?

Ist es dieser Begriff, den man schönfärberisch als "Koloratur" ( z.B. im verhängnisvollen Wort "Koloratursopran" ) verwendet ?

Oder können diese Leute nicht GLASKLARE und GERADE TÖNE hervorbringen - ( wie ich zuweilen annehme ) ?

Jedenfalls geht mir dieses "Gewackel" zeitlebens auf den ZEIGER, immer, wenn ich es hören muss, zumal ich annehme, dass bei den ALLERWENIGSTEN Opernliedern, Arien, Soloduetten oder Tripelquartetten über den Noten steht "bitte kräftig WACKELN !"

Kann also jemand nähere Auskünfte über diese ( ich selbst nenne es ) "nervige Marotte" geben, wäre ich dankbar und verbleibe

mit vielen Grüßen,

- Olli - ;)
 
Danke LMG .. Dein Beitrag tut mir gut *lach*
Gegen das Gewackel hab ich gar nix, aber manche kriegen es echt fertig, so zu "wackeln", dass der ganze Ton schief klingt. DAS tut dann richtig weh.

Koloraturen sind meines Wissens nach Ausschmückungen in besonders luftigen Tonhöhen. Früher gerne von Kastraten gesungen.

Weiß ich aber auch nur(bzw, glaube ich zu wissen), weil ich selber unter die Rubrik Koloratursopran falle und beinahe nicht in der Lage bin in normalen Tiefen zu singen. Ich quietsche grundsätzlich mindestens ne Oktave höher als alle anderen.

Liebe Grüße
jauchzerle
 

Zurück
Top Bottom