Professionelle Gesangsschule

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Hallo zusammen,

ich singe zwar schon in einem Knabenchor einer deutschen Kathedrale und bekomme sowohl dort als auch beim C-Kurs Stimmbildung etc., habe mir aber vorgenommen, meine Gesangstechnik mal wirklich zu verbessern und gleichzeitig das in den Gesangsstunden Gelernte noch besser zu verinnerlichen. Man lernt nämlich ziemlich viel dort - vergisst es aber auch wieder sehr schnell, da man es nirgends gut erklärt und zusammengefasst aufgeschrieben hat.

Außerdem ist die Stimmbildung im Chor zwar professionell, aber eben chorisch und nicht so sehr solistisch. Wenn man alleine singt kann man sich zum Beispiel nicht mal eben so auf chorische Atmen verlassen..:D

Daher bin ich auf der Suche nach einer klassischen Gesangsschule, die sich wenn möglich schon etabliert haben sollte und sowohl in Theorie als auch in Praxis dem Schüler in Verbindung mit dem Gesang im Chor bzw. der Stimmbildung eine gute Gesangsausbildung garantiert.

Sie sollte sich wenn möglich an der klassischen (Hochschul-)Gesangsausbildung orientieren und dem Schüler somit wirklich profundes Wissen vermitteln, darf ihn gerne aber auch fordern. Auf so neumodisches Zeugs à la "Singen ist einfach und das kann jeder" stehe ich hingegen nicht so..:D

Im Hinblick auf ein Stimmfach sollte sie am Besten offen sein, also möglichst viele Aspekte des Gesangs berücksichtigen. Am wichtigsten ist jedoch für mich der Kirchen- und Oratorien-Stil, das Lied sollte auch behandelt werden, Oper ist zwar interessant, wird aber vermutlich nicht zu meinen Hauptanwendungsgebieten zählen...:D

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie

P.S.: Hat hier vielleicht jemand Gesang studiert und könnte mir ein paar Tipps geben, welche Bücher an der Hochschule so genutzt werden? Das wäre super...:)
 
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Hat sich das noch nicht herumgesprochen? In Paderborn..:D - unter seiner Exzellenz dem Hochwürdigen Herrn Erzbischof Hans-Josef Becker...:D :D :D
 
Paderborn also. Vor Ort wüsste ich da niemanden, schade. Ich habe aber meinen ersten Beitrag um 3 Bücher ergänzt...
 
Ich wüsste vor Ort aber jemanden - schließlich habe ich ja sowohl vom Domchor als auch vom C-Kurs aus Stimmbildung bei studierten Sängern (bzw. Sängerinnen :D ). Die können einerseits immer kontrollieren, ob ich was falsch mache, und andererseits kann ich mich mit technischen Fragen sowohl an sie als auch an den Domkapellmeister bzw. Korrepetitor wenden. :D

Aber Danke für die Büchertipps? Hast Du eigentlich Gesang studiert - wenn ja, welches Fach? -, oder woher beziehst Du Dein Fachwissen?

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie

P.S.: Falls Du Dich von der Qualität der Stimmbildung überzeugen willst: Sopranina – Ina Siedlaczek Sopran
 
Ich hab ja mal "Gesang studiert". Allerdings privat, nicht an einer Schule. Mein damaliger Freund war Opernsänger und Professor für Gesang an einer amerikanischen Universität und meine Lehrerin war Ausbilderin für Opernsänger. Mein Bruder hatte Gesangsunterricht bei einem Lehrer aus dem Bereich der kirchlichen Musikausbildung.

Ich kann vollumfänglich bestätigen, dass es beim Gesangsunterricht noch einen bedeutend höheren Prozentsatz an ... eher nicht so guten Lehrkräften geben mag als beim Klavier. Welches "Fach" jemand schwerpunktmäßig unterrichtet, ist gar nicht so entscheidend - entscheidend ist die Methode bzw. Technik. Glottisschlag und tiefer Kehlkopf. Mit dieser Technik kann man dann später egal-was singen (oder stundenlang sehr laut reden), ohne zu ermüden und Schaden auf den Stimmbändern zu nehmen.

Daher würde ich immer fragen, nach welcher Methode die potenzielle Lehrkraft arbeitet und in einer Probestunde abchecken, ob das auch wirklich stimmt.*

Ach ja, und beizeiten die Nachbarn auf harte Zeiten einstimmen. :D Gesang gibbet nicht mit Silent-Funktion. ;)


* Erg.: Bei falschem Gesangsunterricht kann man richtig körperlichen Schaden nehmen - diese Gefahr sollte man nicht unterschätzen! Ich glaube auch nicht, dass die Lektüre von Büchern einem wirklich weiterhilft. Die Hand auf dem Kehlkopf schon eher.
 
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IGlottisschlag und tiefer Kehlkopf. Mit dieser Technik kann man dann später egal-was singen (oder stundenlang sehr laut reden), ohne zu ermüden und Schaden auf den Stimmbändern zu nehmen.

Mmmh, ja, nee, klar.

Und der nächste behauptet, daß gerade diese Methode aus den und den Gründen gar nicht gut sei, man stattdessen das und das machen müsse.

Das ist doch gerade das Problem, daß jeder meint, er hätte die universelle Hammer-Methode (und somit aufhört, wirklich wahrzunehmen, was hier und jetzt gut wäre). Und Du fällst, nachdem Du gerade den Zustand der Gesangspädagogik kritisiert hast, genau in diese Falle!
 

Mit dieser Technik kann man dann später egal-was singen (oder stundenlang sehr laut reden), ohne zu ermüden und Schaden auf den Stimmbändern zu nehmen.

Sachs oder Tristan singen, ohne zu ermüden? Das schafft keiner. Da hätte Wagner nicht nur das unsichtbare, sondern auch das unhörbare Orchester erfinden müssen.

Gruß, Mick.
 
Sachs oder Tristan weiß ich nicht aus eigener Anschauung. :D Aber Walküren-Wotan, Holländer und Scarpia.

Aber jut. Möchte kein Fass über die beste Gesangstechnik aufmachen. Es reicht m.E., Caruso & Co. mit René Kollo & Co. zu vergleichen. :)
 
@ Barrat: Unabhängig von Deiner allgemeinen Fachkenntnis habe ich mal eine Detailfrage zu Deinem obigen Beitrag. Du empfiehlst den "Glottisschlag" - nur lesen wir dazu im Duden:

Zitat von http://www.duden.de/rechtschreibung/Glottisschlag:
beim Gesang als harter, unschöner Tonansatz empfundener Knacklaut vor Vokalen

Es wundert mich schon, dass man etwas, was hart und unschön klingt, als gute Gesangstechnik anwenden soll - aber vielleicht hast Du da mehr Vorwissen als ich...

Ich weiß, der Duden ist keine Gesangsstudium - aber das wundert mich trotzdem..:D

Bezüglich des Kehlkopftiefstandes muss ich Dir aber beipflichten - das habe ich bis jetzt von jeder Person die ich kenne einschließlich meinen Stimmbildnerinnen auch immer so gehört...:)

@Hasenebein:

Zitat von Hasenbein:
Nö, wohlweislich, weil Du weißt, daß Du dann gnadenlos untergehen würdest.

Und DU??? :D

Herzliche Grüße

Euer Lisztomanie

und bitte schlagt Euch in meiner Abwesenheit nicht die Köpfe ein...:D
 
Das mit dem Kehlkopftiefstand weist tendenziell auf etwas Richtiges hin, klar. Das ist dann aber noch keine "Technik" oder Methode; sondern besagt lediglich, daß bei Menschen, die gut und frei singen können, zu beobachten ist, daß tendenziell der Kehlkopf meist unten statt weiter oben ist. Und zwar deswegen, weil ein verkrampftes Hochziehen nicht stattfindet, nicht weil etwas unternommen wird, den Kehlkopf unten zu lassen. Ein Riesenunterschied!

Dem Schüler die Anweisung "Kehlkopf tief halten" zu geben, ist jedoch genauso schädlich wie im Klavierunterricht zu sagen: "Handgelenk tief" oder "Finger soundso krumm machen" oder "Arme 90-Grad-Winkel".

Es ist ein Riesenunterschied, ob die Finger beim Klavierspiel einfach relaxt sind und die Energieverteilung beim Spielen optimal, so daß man wenig Fingerbewegung und wenig Fingeranspannung wahrnimmt, oder ob der Klavierlehrer zum Schüler sagt: "Paß ma auf, die guten Pianisten bewegen alle ihre Finger wenig und bleiben dicht an den Tasten" und vom Schüler verlangt, etwas zu unternehmen (was dann unweigerlich mit großer Anspannung verbunden ist), damit dieses sichtbare Ergebnis rauskommt (was dann aber das erstrebenswerte Ergebnis, nämlich tatsächlich optimal freies Spiel, zuverlässig verhindert). Know what I mean?
 
Das ist dann wohl wie mit dem Unterschied zwischen Finalsatz und Konsekutivsatz..:D

Das "damit" und "so dass" ein Unterschied machen, verstehen die meisten Schüler auch erst nicht - aber ein Beispiel hilft da weiter...

Konsekutiv: Der Klavierschüler übt nicht, so dass er das Stück nicht beherrscht - das sei ihm verziehen! :D
Final: Der Klavierschüler übt nicht, damit er das Stück nicht beherrscht - wo ist der Galgen? :D

Ein anderes Beispiel wäre die Aufforderung: "Entspann Dich mal" - Antwort:" Warte, ich bin gerade dabei, aber da muss ich mich echt voll drauf konzentrieren..." :D

Hasenbein, ich muss zugeben - diesmal haben mich Deine Argumente zumindest in diesem Punkt überzeugt...!
Du scheinst zwar manchmal auch ein wenig sarkastisch, aber auch ein ziemlich guter Lehrer zu sein.

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 
Du scheinst zwar manchmal auch ein wenig sarkastisch

Gehört hier eigentlich nicht her und ist eigentlich auch nicht so wichtig, aber:

Wenn einer etwas denkt und es ausspricht oder es im Netz schreibt, ist er "sarkastisch".

Wenn ein anderer das Gleiche denkt, aber es (aus welchen Gründen auch immer) nicht sagt oder schreibt, ist er nicht "sarkastisch".

Oder???

Denn Du und auch viele andere hier haben ja schon oft etwas gedacht, z.B. über etwas, das hier geschrieben wurde, was durchaus dem ähnelt, was ich manchmal so schreibe. Nur Ihr schreibt es nicht hin, sondern behaltet es für Euch, weil Ihr gerne als höflich und differenziert usw. wahrgenommen werden wollt.

Beinhaltet der Begriff "Sarkasmus" also, daß man etwas tatsächlich ausspricht? Wäre ein Taubstummer ohne Schreibfähigkeiten, der den ganzen Tag nur "Sarkastisches" denkt, wovon man aber nichts mitbekommt, und der nach außen hin still und unauffällig wirkt, gar nicht sarkastisch?

LG,
Hasenbein
 
Bevor es mal wieder abschweift, noch eine Erklärung meinerseits:

Ein Fass werde ich deshalb nicht aufmachen, weil die Unterschiede zwischen "deutscher" und "italienischer" Gesangstechnik nicht zu diskutieren sind. Wir leben in einem freien Land und es kann sich jeder aussuchen, welche Technik er für sich als die passendste und plausibelste empfindet.

@ Lisztomanie

Ich rede nur von Belcanto. Und nur von Leuten, die nicht von Natur aus ihr Instrument beherrschen, sondern dies mit allerlei Metaphern klargemacht bekommen müssen (man kann leider nicht wie bei anderen Tätigkeiten z.B. einfach mal Hand anlegen und z.B. Finger in die richtige Position hinlegen). Glottisschlag bezeichnet im diesem Zusammenhang, dass bei jedem Ansatz keine Luft ausströmt, ehe die Stimmbänder nicht exakt nebeneinander liegen. Das ist deshalb wichtig, weil flatternde Stimmbänder (so minimal das Flattern sein mag) durch die Luftreibung Schaden nehmen. Einen unschönen Laut ergibt das nicht.

Der tiefe Kehlkopf hat seinen muskulären Gegenpart im Zwerchfell. Wir haben anfangs aus diesem Grund einen Gürtel um die Hüfte getragen als Stütze für das Zwerchfell. Je höher der Ton, desto größer die Anspannung der Bauchmuskulatur - aber im Halsbereich findet keine Anspannung statt. Die Lippen formen sich um die ausströmende Luft herum.

Mit dieser Technik mutierte schon manch ein lyrischer Bariton zum kernigen Tenor. :)
 
Denn Du und auch viele andere hier haben ja schon oft etwas gedacht, z.B. über etwas, das hier geschrieben wurde, was durchaus dem ähnelt, was ich manchmal so schreibe. Nur Ihr schreibt es nicht hin, sondern behaltet es für Euch, weil Ihr gerne als höflich und differenziert usw. wahrgenommen werden wollt.

Jetzt machst Du mir Angst - Du kannst auch noch Gedanken lesen...!? :D

Aber - um mal bei der Sache zu bleiben: Wie so oft in der Welt - der Ton macht die Musik. Natürlich haben wir alle hier im Forum schon Beiträge gefunden, die nicht so gut waren und die wir folglich auch kritisiert haben. Nur gibt es einen Unterschied zwischen rein sachlicher Kritik, Kritik, die in Anbetracht der "geistigen Unterlegenheit" - soll nicht arrogant klingen, aber ein Grundschüler ist einem Professor zum Beispiel wirklich "geistig unterlegen", zumindest meistens..:D - des zu Kritisierenden eher vorsichtig und etwas (!) beschönigend formuliert wird, um die Person nicht vorschnell zu entmutigen oder zu blamieren - jeder (!) macht mal Fehler - und sarkastischer Kritik, die kein Blatt vor den Mund nimmt, alles beim Namen nennt und der Deutlichkeit halber auch gerne mal etwas deutlicher ist. Das findet man in gewissen Zügen schon bei Dir.

Einfaches Beispiel:

Ein Grundschüler schreibt ein Lied, in dem sich jedoch Quintparallelen befinden und schenkt es auf einem ausgefransten Zettel seinem Lehrer:

Nette, kon(!)struktive Kritik: Das ist schon sehr schön, aber hier und da sind ein paar Kleinigkeiten nicht ganz so, wie bei den Profis, sollen wir das mal zusammen besprechen?

Sachlich korrekte Kritik: Da, da und da sind Quintparallelen.

Sarkastische Kritik: Bei Dir ist auch alles parallel - außer der Rand vom Zettel..:D

Alles hat seinen Reiz - es kommt auf den Adressaten an. Da wirst Du mir sicher beipflichten..:D

Herzliche Grüße

Dein Lisztomanie
 

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