Polyrhythmus mal wieder

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hubschrauber

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Hallo miteinander,

ich spiele grade den Valse Romantique von Debussy. Da gibt es diverse Stellen, an denen die eine Hand Triolen und die andere Hand die Melodie in Achteln spielt.

Das bereitet mir keine Schwierigkeiten, solange die Triolen durchlaufen. Dann kann die Melodie auch zwischen Achteln, Vierteln und punktierten Vierteln wechseln, ohne dass ich Probleme damit habe.

Im Mittelteil gibt es jedoch eine Stelle, an der die Triolen nicht durchlaufen und da gerate ich immer aus dem Takt :confused: (http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks/usimg/e/e4/IMSLP00517-Debussy_-_Valse_Romantique.pdf, Seite 3, wo es mit 1ere Tempo weitergeht)

In diesen Takten tauchen im Wechsel folgende Kombinationen auf
- 2 Achtel, Triole, Triole
- 2 Achtel, 2 gegen 3, 2 gegen 3
- Viertel, Triole, Triole
- 2 Achtel, 2 gegen 3, 2 Achtel

Irgendwie gelingt es mir nicht, von den Triolen wieder auf die langsameren Achtel umzuschalten. Meist werden es triolische Achtel, manchmal stimmt aber auch der Takt insgesamt nicht mehr.

Hat irgend jemand noch gute Tipps, wie ich das üben kann?
Mit Metronom auf den Vierteln habe ich schon versucht, löst aber das Problem mit den triolischen Achteln nicht.
Statt der Triolen erst nur Akkorde spielen, dabei in den Achtelrhythmus reinhören und dann die Triolen wieder dazu nehmen funktioniert auch nur für 1-2 Takte (dann bin ich wieder draußen).

Irgendwie bin ich langsam am Verzweifeln :(, weil ich diese Stelle nicht hinbekomme, und meinem KL gehen auch die Ideen aus, weil ich mit Achteln gegen Triolen sonst keine Schwierigkeiten habe und er die anderen Stellen viel schwieriger findet.

Liebe Grüße
Susanne
 
Dein Knoten entsteht so wie ich das sehe im Kopf und nicht in den Fingern. Also "denkst" du die Stelle irgendwie falsch.

Ich glaube, du denkst da einfach zu kompliziert. Ich würde nicht so denken:
im Wechsel folgende Kombinationen [...]
- 2 Achtel, Triole, Triole
- 2 Achtel, 2 gegen 3, 2 gegen 3
- Viertel, Triole, Triole
- 2 Achtel, 2 gegen 3, 2 Achtel
Diese Denkweise macht alles unnötig kompliziert, weil du versuchst, viermal in Folge ganz unterschiedlich zu denken.

Ich würde mir das stattdessen einfach als durchgehenden 2 gegen 3 Rhythmus vorstellen. In der linken Hand kannst du dir auf dem jeweiligen "Schlag 1" jeden Takts anstatt der Viertelpause einfach drei Triolenpausen denken - und schon hast du da links einen ganz durchgehenden Rhythmus und nicht mehr vier verschiedene. Soll heißen die linke Hand wird durchgehend in Triolen gedacht, die rechte Hand durchgehend in Achteln/Vierteln. Falls es dir allein mit dem Vorstellen nicht genügt, kannst du beim Üben erst einmal probeweise ganz willkürlich anstatt der Viertelpausen links irgendwelche Tasten im Triolenrhythmus drücken, um den Rhythmus in den Kopf zu bekommen, und diese falschen Töne dann wieder weglassen, sobald der Rhythmus sitzt.

Wenn der Grundrhythmus sitzt ist aber etwas ganz anderes wichtig: In großen Bögen denken. Wenn du später beim Spielen jede 2-gegen-3-Kombination auf jedem Schlag separat "denkst", wird die Melodielinie statisch und unmusikalisch wirken. Das sollte so nicht sein. Die Melodielinie (also die Oberstimme) muss genau so ihren melodisch logischen und nicht statischen Verlauf haben wie z.B. am Anfang des ganzen Stücks (da hast du ja die selbe Melodie, nur ohne Triolen in der linken Hand). Die Triolen sind quasi nur Beiwerk, dürfen aber keinesfalls die Oberstimme irgendwie einschränken.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mir scheint, du musst da einfach eine gute Vorstellung davon bekommen.
Was ist, wenn du in der nächsten Stunde mal deinen KL bittest, dir das ganze taktweise vorzumachen (zwei Oktaven höher), sodass du es nachmachen kannst? Am besten gleich im Takt einsetzen ;) Es muss einfach "einrasten", denke ich mal...
 

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