Pedal "greift nicht"

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jonathan455

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11. Sep. 2008
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Hallo,

eine Frage zur Mechanik des Klavieres:
wenn ich einige Töne meines Klavieres unter Betätigung des rechten Pedales spiele, hallt der Klang der Töne (fast) nicht nach, so wie es eigentlich sein sollte. Das liegt daran, dass die Dämpfer, die durch den Pedaldruck angehoben werden, nicht weit genug angehoben werden - sie befinden sich zu nah an der Saite, sodass der Ton nicht nachklingen kann. Vielleicht haben sich auch die Filzdämpfer etwas ausgeweitet - kann ich nicht genau beurteilen. Es handelt sich übrigens um 5-6 Tasten in der kleinen Oktave.
Meine Frage ist nun: kann ich den Fehler irgendwie selbst beheben oder hätte der Klavierstimmer, der vor kurzem da war das bemerken und beheben müssen?

Danke schonmal,
Jonathan
 
Der Klavierstimmer ist eine Flasche - ruf ihn an und beschwere dich bei ihm. Das darf doch nicht wahr sein...:rolleyes:
Es ist nur eine kleine Einstellungssache, aber er sollte es machen.

LG
Klaviermacher
 
Seh ich auch so, normalerweise testet man am ende der Stimmung die Funktion der Pedale.
 
Werte Kollegen,

wenn jetzt beim Themenstarter der Eindruck entsteht, dass solche Sachen immer gratis auf die Schnelle miterledigt werden, dann bitte auch folgendes Szenario im Auge haben:
Zappeln total daneben (evtl. Abhebestange verbogen), einzelne Dämpfer kommen bei der kleinsten Pedalberührung, die besagten 5-6 Dämpfer in der oberen Mittellage kommen viel zu spät.
Wenn´s dann auch noch eine Sparmechanik ohne Madenschrauben ist (Yamaha oder viele Koreaner), dann kann das eine Aufgabe von Stunden werden, v.A. bei kleineren Klavieren mit wenig Platz für die Dämpfung.
Viel Spaß beim Kröpfen!
Und nachher nicht vergessen, auch noch den Halbgang nachzuregulieren.

Vielleicht war der Stimmer ne Flasche, vielleicht hatte er auch keine Lust die Dämpfung auch nur anzufassen, denn gerade bei den Koreanern stimmt nachher nichts mehr.

Wenn´s ein ordentliches Klavier mit Madenschrauben in den Tangenten ist, dann dauert die Sache natürlich nicht allzu lange.

Um was für ein Instrument geht es?
Marke, Alter?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

Dein Szenario ist zwar möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich. Genauso gut könnte es auch sein, das die Pedalschraube ausgeschlagen war und mit einem Tritt ein paar Windungen verloren hat - und all dies gerade nach dem Stimmen passiert ist - genauso unwahrscheinlich, aber möglich. Jedenfalls, wenn das Instrument erst gestimmt wurde, und der Stimmer kein Wort erwähnt hat, ist das schon ein schlechtes Zeichen (deshalb Flasche).

Ich lasse den Kunden nicht stumm zurück, sondern mache ihn auf technische Fehler aufmerksam - selbst wenn ich es nicht beheben könnte. (wer sonst, wenn nicht der Stimmer macht darauf aufmerksam?)

LG
Klaviermacher
 
Hallo,

Dein Szenario ist zwar möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich. Genauso gut könnte es auch sein, das die Pedalschraube ausgeschlagen war und mit einem Tritt ein paar Windungen verloren hat

Das halte ich bei der Aussage des Kunden "Es handelt sich übrigens um 5-6 Tasten in der kleinen Oktave." für eher unwahrscheinlich.

Klar:
Wenn noch genügend Pedalweg da ist, ist es das einfachste, die Pedalschraube nachzuziehen, sodass alle Dämpfer weiter abgehoben werden.
Damit ist aber das eigentliche Problem des ungleichen Abhebens nicht beseitigt und fällt z.B. dann noch auf, wenn ein gehaltener Schlußakkord durch langsammes loslassen des Pedales abgedämpft werden soll:
Die einzelnen Töne des Akkordes würden nicht zeitgleich abgedämpft werden.

Bei der Beschreibung des Themenstarters bleibe ich bei meiner Version, dass der Fehler eher beim Zappeln und weniger beim Pedalgestänge zu suchen ist.
 
Vielleicht fallen die dreichörigen Dämpferfilze blos ein klein wenig zu tief ein und gehören beschnitten (wie so oft), dann kann das Abheben ganz genau reguliert sein und trotzdem gibts das Problem. Wenn es so ist, wie ich denke, dann merkt man bei wenig Pedalhub den Plattdämpfern nichts an, weil sie die Saite gerade nicht berühren. Bei den zweichörigen Dämpfern ist ja der Winkelschnitt steiler und bewirkt ähnliches wie bei den Plattdämpfern. Übrig bleiben die paar dreichörigen im Übergang, also in der kleinen Oktave. Eine Schraube einstellen ist mein Tipp! Aber Du hast recht -mit manchen Koreanern kann man seine blauen Wunder erleben.

LG
Klaviermacher
 
Also von Zappeln und Madenschrauben in den Tangenten kann ich jetzt nichts sagen, zumal ich davon nichts verstehe ;)

Es handelt sich um ein Dietmann Klavier, das so an die 15 Jahre alt ist.

An das Beschneiden der Filze hatte ich auch schon gedacht! Gehört das zum Kompetenzbereich des Stimmers?
 
Bitte nicht sebst herumschnippeln!
Stimmer anrufen! Er muss vermutlich nicht mehr als eine kleine Einstellung vornehmen, und das gehört schon zu seinem Kompetenzbereich. (wenn es ein blinder Klavierstimmer ist - solche gibt es tatsächlich, dann kann er vermutlich nicht viel außer stimmen) Nur Klaviermacher /-bauer können auch größere Arbeiten durchführen.
Danke

LG
Klaviermacher
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
...
Ich lasse den Kunden nicht stumm zurück, sondern mache ihn auf technische Fehler aufmerksam - selbst wenn ich es nicht beheben könnte. (wer sonst, wenn nicht der Stimmer macht darauf aufmerksam?)...

dito, das meinte ich auch damit, das man wenigstens mal die Funktion überprüft. Von reparieren war ja noch gar keine Rede!

P.S. Ich hasse Mechaniken ohne Madenschrauben in den Dämpfertangenten. Der Konstrukteur (oder der, der es aus Kostengründen gestrichen hat) sollte als Strafe eine Woche lang nur solche Mechaniken zappeln müssen. :-)
 
Der Konstrukteur (oder der, der es aus Kostengründen gestrichen hat) sollte als Strafe eine Woche lang nur solche Mechaniken zappeln müssen. :-)

:D
Nur wird der vermutlich für das Zappeln von EINER solchen Mechanik schon eine Woche brauchen. Eigentlich eine Unverschämtheit, so etwas zu bauen.
In der Herstellung spart das einen zweistelligen Betrag aber im Service muss später der Kunde leiden.
Wenn später die Dämpfer ersetzt werden müssen, erspart man sich viel Arbeit, wenn man gleich auch die Madenschrauben nachrüstet.


"Dietmann" in Blockbuchsteaben oder Schreibschrift?

Die Instrumente mit Markenname in Schreibschrift und den gelb imprägnierten Hammerfilzen kommen aus Südafrika und sind gerade bzgl. der Dämpfer sehr heikel:
Puppen sowei Dämpferkapseln bestehen aus Kunststoff, brechen gerne und die Tangenten haben KEINE Madenschrauben.

Die Instrumente mit Markenname in Blockbuchstaben kommen aus England von Kemble (= Yamaha) und sind damit mit den besseren Yamaha-Klavieren vergleichbar, oft auch mit Hammerköpfen von Renner - aber ebenfalls (wie bei Yamaha) OHNE Madenschrauben in den Tangenten.
 

Ich hasse Mechaniken ohne Madenschrauben in den Dämpfertangenten. Der Konstrukteur (oder der, der es aus Kostengründen gestrichen hat) sollte als Strafe eine Woche lang nur solche Mechaniken zappeln müssen. :-)
Viel zu harmlose Strafe für den Ärger der durch die minimale Kosteneinsparung ausgelöst werden kann; ich würde ihm alle ersparten Madenschrauben in einer Selbstschnittgewindeausführung mit nem sehr guten Akkuschrauber (wg. der Akkukapazität und Haltbarkeit :p ) in die Haut setzen und dies ohne Skrupel oder auch nur in Ansätzen vorhandenem Mitgefühl.
 

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