Leise-Pedal macht keinen hörbaren Unterschied (Sauter 112)

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Jan H.

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Guten Tag,

Ich habe mir vor knapp einem Jahr mein erstes akustisches Klavier gekauft, das Sauter 112, und bin nach wie vor begeistert vom individuellen Klang und dem tollen Anschlaggefühl. Genug der Werbung: Wenn ich das linke Pedal drücke, sehe ich, dass die Hammerköpfe näher an die Saiten gebracht werden. Aber, so sehr ich mich auch bemühe (sowohl möglichst schwacher pp- wie auch stärkster ff-Anschlag), ich höre einfach keinen Unterschied bei gedrücktem Pedal.

In 2 Monaten muss das Klavier mal wieder gestimmt werden. Meint Ihr, da kann der Klavierbauer etwas machen?
 
Aber ich höre wirklich GAR KEINEN Unterschied. Dann ist das Pedal ja völlig nutzlos. Und das ist "normal" ? Seid ihr euch sicher? Wer benutzt denn dann das linke Pedal beim Pianino?
 
Jo, genau. Das linke Pedal ist bei Klavieren nutzlos. Niemand, der was von Klavierspielen versteht, wird Dir etwas Gegenteiliges erzählen.

Gefährlich ist die Bezeichnung als "Leise-Pedal", die von Ahnungslosen oft auch für das linke Pedal des Flügels gebraucht wird. Dieses Pedal ist nicht dafür da, "leichter leise zu spielen", sondern den Klang zu verändern.

Man kommt nicht drumherum, zu üben, ohne irgendwelche "Hilfen" leise und sehr leise zu spielen. Mit der richtigen Technik ist das auch nicht allzu schwierig.
 
Das gesuchte "Leise-Pedal" wäre ein Moderator und in der Mitte zu finden.
 
Jo, genau. Das linke Pedal ist bei Klavieren nutzlos. Niemand, der was von Klavierspielen versteht, wird Dir etwas Gegenteiliges erzählen.

Gefährlich ist die Bezeichnung als "Leise-Pedal", die von Ahnungslosen oft auch für das linke Pedal des Flügels gebraucht wird. Dieses Pedal ist nicht dafür da, "leichter leise zu spielen", sondern den Klang zu verändern.

Man kommt nicht drumherum, zu üben, ohne irgendwelche "Hilfen" leise und sehr leise zu spielen. Mit der richtigen Technik ist das auch nicht allzu schwierig.
Okay, dann akzeptiere ich das. Das hat mich jetzt vor einer doofen Frage von Angesicht zu Angesicht bewahrt. xD

Bei meinem E-Piano, was ich bis vor einem Jahr noch zum Üben verwendet habe, hat man das linke Pedal durchaus als "Leise-Pedal" empfunden. Das mittlere Pedal war zum Halten einzelner Töne. Beim Klavierflügel ist das ja auch tatsächlich so. Das mittlere Pedal beim Pianino eignet sich m.E. aber nicht wirklich als "Leise-Pedal", da es den Ton total dumpf macht. Das ergibt vielleicht Sinn als Effekt, aber selbst als Nachbar-Schonung nicht, da - nach meinen Tests - man das Klavier immer noch genauso durchdringend durch die Wände hindurch hört.

András Schiff meinte, dass es früher noch richtige una corda gab oder so, aber jetzt nicht mehr (Quelle) ... ich hätte gedacht, wenn man auf nur einer Saite spielt, ist man automatisch etwas leiser. Aber wenn es so, wie heutzutage, kein una corda mehr gibt, weil der Hammerkopf halt so seitlich auf die Saite trifft, dann ist das ja tatsächlich eine bloße Klangveränderung.

Das Leisespielen ist auf jeden Fall eine der schwierigsten Aufgaben eines Klavierspielers, denke ich....
 
Bei meinem E-Piano, was ich bis vor einem Jahr noch zum Üben verwendet habe, hat man das linke Pedal durchaus als "Leise-Pedal" empfunden.
Das E-Piano bemüht sich ja auch, einen Flügel zu imitieren, kein Pianino.

András Schiff meinte, dass es früher noch richtige una corda gab oder so, aber jetzt nicht mehr (Quelle) ... ich hätte gedacht, wenn man auf nur einer Saite spielt, ist man automatisch etwas leiser. Aber wenn es so, wie heutzutage, kein una corda mehr gibt, weil der Hammerkopf halt so seitlich auf die Saite trifft, dann ist das ja tatsächlich eine bloße Klangveränderung.
Es wird beim Flügel tatsächlich eine Saite weniger angeschlagen und auch mit einem anderen Bereich des Hammerkopfes (je nach Einstellung). Dadurch wird es leiser.

Wenn es früher 2 Saiten pro Ton gab und man da eine Saite weniger anschlägt, wird es tatsächlich UNA corda...
Das Prinzip ist bis heute erhalten geblieben.

Das Leisespielen ist auf jeden Fall eine der schwierigsten Aufgaben eines Klavierspielers, denke ich....
Da gibt es schon noch einiges anderes...

Aber ich höre wirklich GAR KEINEN Unterschied. Dann ist das Pedal ja völlig nutzlos
Vielleicht fällt es dir nur einfach nicht auf? Wenn du die selbe Taste mit der gleichen Kraft drückst, einmal mit und einmal ohne Pedal, dann sollte es mit Pedal leiser sein. Du musst aber sicher die gleiche Kraft aufwenden, sonst bringt der Vergleich nichts.

Das Beste am linken Pedal des Pianinos ist, dass man den Einsatz des linken Pedals üben kann. Wenn man dann an einem Flügel sitzt, hat man wenigstens die Bewegung schon geübt... ;)
 

Kann man so jetzt nicht sagen.

Die Steighöhe verringert sich wie auch der Tastentiefgang.

Es verursacht auf jeden Fall eine Klangänderung, gesetzt den Fall, man ist der Fingertechnik mächtig.

Spiel mal das Walhallmotiv einmal ohne und einmal mit linkem Pedal.

Da wird schon ein Unterschied bemerkbar.
 
Ich höre wirklich überhaupt keinen Unterschied, spüre auch keinen Unterschied im Anschlag.
 
Keinen Unterschied hören ist wie gesagt normal. Keinen Unterschied im Anschlag spüren dagegen nicht. Es ergibt sich etwas Leerlauf in der Taste. D.h. du kannst sie etwas herunter drücken, bevor du einen Widerstand spürst. Man kann das Pedal natürlich noch viel schärfer einstellen, dann wird der Effekt deutlicher.

Klaviere, bei denen sich die ganze Mechanik verschiebt und dadurch eine Saite weniger angeschlagen wird, gab es früher öfter. Aber fast nur bei Oberdämpfern. Aber: es gibt tatsächlich sogar heute noch Klaviere mit echter Una Corda Verschiebung. Nämlich von Toyo. Dort nennt sich das Slide Soft System:




Soweit ich weiß, gibt es diese Klaviere nicht in Europa zu kaufen.
 
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Bei unserem neuen YUS5 kann man mit aufmerksamen Hinhöhren einen kleinen Unterschied hören. Etwas weicher, sanfter, molliger der Ton. Leiser auch, aber unwesentlich.
 
Klangverändernd ist das linke Pedal am Klavier nicht. Es verhindert lediglich das extrem laute Spielen. Und wenn Du keinerlei Unterschied im Tastengefühl hast (Spiel am Anfang des Tastenweges) dann ist es vermutlich nicht richtig eingestellt.
Wenn Du das linke Pedal drückst, dann schau mal, ab wann sich die Hammerköpfe nach vorn bewegen. Das sollte möglichst wenig Spiel haben.
Es gibt aber leider auch Pianos, die so merkwürdige Hebelverhältnisse haben, dass da einfach zu wenig passiert.
 
Das linke Pedal macht bei meinem Flügel folgendes:
Es wird die gesamte Mechanik soweit verschoben, dass die Hammerköpfe nicht mehr mit der normalen "festgespielten" Stelle die Saite treffen. Dadurch wird der Klang weicher. Dass nur 2 Saiten getroffen werden, ist bei mir nicht der Fall.
 
Das ist Einstellungssache, dafür gibt es eine Stellschraube. 3 Möglichkeiten:
3 Saiten zwischen Rillen
2 Saiten in den Rillen
2 Saiten zwischen den Rillen
 
Das kommt drauf an, wie weit sich die Stellschraube drehen lässt, bzw. wie viel Platz die Backen auf der Seite lassen.
Aber wenn man ein bisschen Material weghobelt / -schleift, müsste es theoretisch gehen - außer die Hämmer sind so breit, dass sie dann schon die erste Saite des nächsthöheren Tons treffen. Dann müsste man da auch noch etwas abschleifen. Die Saiten der tiefsten Töne würden dann evtl. auch nicht mehr ordentlich getroffen werden. Und dann ist da noch die Frage, ob sich das klanglich auszahlt.
Es wird schon einen Grund geben, warum das heutzutage nicht mehr üblich ist...
 

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